09.10.2024 – News – The New York Times – Eric Olson — – Details
❍
Seattle Jazz Fellowship
Jazz hat in Seattle ein neues Zuhause. Eine Einschränkung: Der Ort steht zur Miete.
Die gemeinnützige Seattle Jazz Fellowship hat sich im historischen Globe Building – vorerst – einen Veranstaltungsort geschaffen und stellt damit ihr Wirtschaftsmodell auf die Probe. — An der Außenseite eines Gebäudes sind Bauschilder angebracht.
Das Seattle Jazz Fellowship veranstaltet Konzerte an einem neuen Veranstaltungsort, für den es die Nebenkosten und die Versicherung übernimmt – mit einer Einschränkung: Am Schaufenster bleibt ständig ein auffälliges «Zu vermieten»-Schild hängen.Kredit…David Jaewon Oh für die New York Times — Der pazifische Nordwesten ist vielleicht ein Synonym für Grunge-Rock, aber Seattles Musikszene hat sich historisch einen reichen Unterton von Jazz bewahrt. Sogar in den 1990er Jahren, als karierte Lieblinge auf Barrégriffen hoch hinauskamen, erinnert sich der Trompeter Thomas Marriott an eine ideale Innenstadtszene für angehende Improvisatoren, um «ihren Beitrag zu leisten», eine Art kostengünstige, entspannte Musikerutopie, in der man mit Auftritten an einem einzigen Wochenende die Miete verdienen konnte und «man einfach sein Horn nehmen, die Straße rauf und runter gehen und Leute treffen konnte, die man kannte.» — Marriott, 48, ist seit langem eine feste Größe in der Jazzszene der Gegend und weiß besser als die meisten, was eine funktionierende Szene ausmacht. «Musikpavillons und Ältere und Jüngere», sagt er. «Der ganze Kreislauf.» Marriott, der leise spricht, aber seine Meinung fest vertritt und oft seine charakteristische orangefarbene Brille trägt, gewann 1999 den renommierten Carmine Caruso-Trompetenwettbewerb und nutzte das Preisgeld, um nach New York zu ziehen. Nach einigen Jahren kehrte er in den Staat Washington zurück, um sich eine erfolgreiche Karriere aufzubauen. — Doch zwei Jahrzehnte später ist Kunst in Seattle kaum noch zukunftsfähig. Kleine und mittelgroße Jazzlokale dümpeln vor sich hin. Marriott nennt die musikalischen Gehälter der Stadt «katastrophal». «Der Kern des Problems», sagt er, «liegt darin, dass der lokale Jazz wirtschaftlich gesehen kein wirklich kommerzielles Unternehmen ist.» Die Miete ist zu hoch. Es gibt nicht genug Gäste. Der Geschmack hat sich geändert. (…)
SK-hehitt