Alle Artikel in der Kategorie “SWR2

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Eine Symphonie für den Kaiser – Wiener Philharmoniker, Dirigent: Christian Thielemann

06.01.2023MatineeÖ1Gabriel Schett —   –  Details

Christian Thielemann

Wiener Philharmoniker, Dirigent: Christian Thielemann.

 

Anton Bruckner: Symphonie Nr. 8 c-Moll (Fassung Robert Haas) (aufgenommen am 13. Oktober 2019 im Großen Musikvereinssaal in Wien in 5.1 Surround Sound) — Die achte Symphonie bereitete Bruckner viel Arbeit, vor allem als sich kritische Bemerkungen – auch aus dem engen Freundeskreis – zur ersten Fassung regten und Bruckner sich entschloss, umzuarbeiten, zu kürzen, zu streichen und neu zu komponieren. Ob das Stück dann wirklich eine «endgültige Gestalt» angenommen hat, ist fraglich und wird in Fachkreisen immer wieder diskutiert. Doch welche Fassung auch immer: Die Kraft der Brucknerschen Tonsprache lässt solche «Nebensächlichkeiten» als unbedeutend erscheinen und entfaltet ihre überwältigende Wirkung, vor allem dann, wenn ein Meister wie Thielemann am Pult steht.

 

(G. Solder)

 
 

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Walter Levin – Porträt eines nachdenklichen Musikers

26.12.2022Featurerbb kulturRainer Esche

Walter Levin

Primarius des legendären LaSalle-Quartetts — »ICH WOLLTE NIE ETWAS ANDERES ALS QUARTETTSPIELER WERDEN» — Der ›schöne› Ton, Sehnsuchtspunkt und Allerheiligstes der Streicherzunft, ist ihm eher suspekt. Auf die Usancen des Virtuosentums angesprochen, winkt er gelangweilt ab. Der Geiger Walter Levin, Primarius und Spiritus rector des legendären LaSalle-Quartetts, 2017 ist er im Alter von 92 Jahren gestorben.

 

— Er hat das künstlerische Profil dieses Ensembles ebenso nachhaltig bestimmt wie entschieden formuliert. Generationen junger Instrumentalisten suchten und suchen seinen Rat; unter den Quartettgründungen jüngeren Datums gibt es kaum — eine aufsteigende Formation, die nicht durch seine Hände gegangen wäre.

 
 

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Ich bin jetzt so frei wie ich noch nie war! – Freda Meissner-Blau, Politikerin

15.12.2022Radiofeuilleton: ClipÖ1Renata Schmidtkunz —   –  Details

Freda Meissner-Blau

Renata Schmidtkunz im Gespräch mit der Politikerin Freda Meissner-Blau — (WH vom 16.10.2014) — 1986 kandidierte sie für das Amt der Bundespräsidentin. Sie galt als Grande Dame der österreichischen Politik, als eine der Begründerinnen der GRÜNEN und als wandelndes Gewissen der Nation: die Journalistin, Politikerin und Umwelt-Aktivistin Freda Meissner-Blau.

 

Geboren wurde Freda-Meissner-Blau am 11. März 1927 in Dresden, wo sie 1945 den alliierten Brandbombenangriff miterlebte. Dieses Erlebnis prägte sie, Pazifismus war ihr zeitlebens ein wichtiges Anliegen. Bekanntheit erlangte die studierte Publizistin und Medizinerin durch ihr Engagement gegen das Atomkraftwerk Zwentendorf und den Einsatz gegen die Zerstörung der Hainburger Au. Mit 88 Jahren veröffentlichte sie 2014 eine Autobiographie. Und wie nicht anders zu erwarten, drückt der Titel Widerspenstigkeit, Nachdenklichkeit, (Selbst-)Kritik aus: «Die Frage bleibt! 88 Lehr- und Wanderjahre». Ihr Tod 2015 wurde über alle Parteigrenzen hinweg betrauert. Ein Jahr zuvor, im Herbst 2014, hatte Renata Schmidtkunz mit ihr ein Gespräch geführt. Sie sei immer noch rebellisch, sagte Sie damals, und sie sprach darüber, welche Spuren ihr geografisch und denkerisch vielfältiges Leben in ihr hinterlassen hat.

 
 

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Sci-fi Jazz oder: was sollen die Schubladen?

15.12.2022JazzWDR 3Anja Buchmann —   –  Details

Re:Calamari

«Für mich ist Jazz vor allem eine Spielhaltung, die mir hilft spontan zu bleiben», sagt Oliver Lutz, Bandleader von Re:Calamari zur oft gestellten Frage: Ist das überhaupt noch Jazz? Eine Frage, die auch bei der Musik der Formation Liun + The Science Fiction Band auftauchen kann.

 

Die aktuellen Alben der Köln-Berliner Band Re:Calamari und der Berliner Liun & The Science Fiction Band stehen heute im Fokus bei WDR 3 Jazz: Musik, die den Fusion Jazz der 1970er aufgreift und mit aktuellen Soundmöglichkeiten verbindt, die zum Teil auch in (gut gemachten) Pop- und Rocksendungen laufen könnten. Hier werden die viel zitierten Genre-Schubladen geschlossen und mal mit digitalen Mellotron-Klängen, mal mit Software-Synthesizern gespielt, mal werden ursprünglich elektronische Versionen von Stücken in Bläser orientiertem Kleinorchester-Arrangements präsentiert. Zwischen Eingängigkeit, schwebender Melodienseeligkeit, überraschenden Kehrtwendungen und filiganen Drum‹n‹Bass-Grooves, die auch in Tracks von The Notwist vorkommen könnten. Wo auch der Schlagzeuger von Re:Calamari spielt. Und was ist das nun? Vielleicht lautet die Antwort: 42. Denn das ist, wie Douglas Adams-Anhänger wissen: Die Antwort auf die Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest.

 
 

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Spiritual Jazz zwischen Versenkung und Vermarktung

14.12.2022JazzWDR 3Odilo Clausnitzer —   –  Details

Matthew Halsall

Der Wegbereiter war John Coltrane, der erste große Fackelträger Pharoah Sanders: In den späten 1960er-Jahren hatte der Spiritual Jazz seine Blütezeit. Heute knüpfen Musiker wie Isaiah Collier und Matthew Halsall daran an, mal meditativ, mal ekstatisch.

 

Als der Spiritual Jazz in den 1960er-Jahren begann, hieß er noch gar nicht so. Der Begriff wurde im Nachhinein geprägt für eine afroamerikanische Musik, in der viele Linien zusammenliefen: die Artikulation politischen Freiheitsstrebens, religiöse Sinnsuche, das Bedürfnis nach kultureller Selbstvergewisserung und nicht zuletzt der Aufbruch in musikalisches Neuland. Exemplarisch fanden diese Einflüsse zusammen in der Musik des Saxofonisten Pharoah Sanders. Sie vereinte hymnischen Free Jazz mit griffigen Melodien und einfacher, modaler Harmonik; dazu kam die Aufnahme außereuropäischer Einflüsse. Damit gelang ihr das Kunststück, radikalen Furor und fast harmlose Eingängigkeit unter einen Hut zu bringen. Entsprechend reicht das ganze Spektrum dessen, was heute unter dem Schlagwort «Spiritual Jazz» zusammengefasst wird, von free bis funky. Wieder entdeckt wurde diese Musik nicht zuletzt durch DJs und Hip Hop-Künstler, die alte Platten sampelten. Plötzlich stießen damit Künstler wie Alice Coltrane und Gary Bartz auf neues Interesse. Heute knüpfen junge Musiker wie die Saxofonisten Kamasi Washington und Isaiah Collier explizit an die Sounds der 60-er und 70-er Jahre an und finden damit Fans über die eingeschworene Jazz-Community hinaus. Andere dagegen, wie Saxofonist Immanuel Wilkins, lehnen den Begriff «Spiritual Jazz» als einengendes Label ab. Retro oder neues Ding, Vermarktungsstrategie oder authentische musikalische Sinnsuche – wie ist die neue Spiritual Jazz-Welle künstlerisch einzuordnen? — —

 
 

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Blue-Note-Klassiker von Andrew Hill und Grachan Moncur III

13.12.2022JazzWDR 3Niklas Wandt —   –  Details

Andrew Hill

Blue Note Records führt seine Reissue-Serie weiter: Ende November erschienen «Point of Departure» von Andrew Hill und «Evolution» von Grachan Moncur III, zwei Klassiker abenteuerlustigen Postbops.

 

1964 respektive 1963 wurden diese bahnbrechenden Alben aufgezeichnet, in Besetzungen von jungen Avantgardisten und schon gedienten Mainstreamvertretern, die in dieser Konstellation selten wieder aufeinandertrafen. In ausgedehnten Stücken werden die Grenzen der ungewöhnlichen Formen ausgelotet. Postbop an der Schwelle von modalem und freiem Spiel. Desweiteren sind in der Sendung aktuelle Veröffentlichungen zu hören, etwa «Blizz» vom Münchener Perkussionisten Simon Popp, auf dem er improvisierte Spuren übereinander schichtet zu einem elektroakustischen fourth world Sound, und «The Howland Sessions» vom New Yorker Posaunisten Joe Fiedler, ein Soloalbum im Geiste des großen Albert Mangelsdorff.

 
 

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Ästhetik der Schleife

13.12.2022JetztMusikSWR2Raphael Smarzoch —   –  Details

Loops visuell

Loops sind Endlosschleifen. Sie haben keinen Anfang und kein Ende. Ihnen wird nachgesagt, stumpf, eintönig und langweilig zu sein. Dabei sind sie viel komplexer als man erwarten würde. Musik, die auf Loops basiert, unterliegt nicht einer zielgerichteten Struktur. Sie macht andere Hörerfahrungen möglich. Komponisten wie Pierre Schaeffer und Karlheinz Stockhausen experimentierten mit Loops. Bernhard Lang sucht in seiner Arbeit nach einer allumfassenden Loop-Grammatik. William Basinski setzt den Loop als romantische Sehnsuchtstechnik ein, während die Computermusiker von Evol das psychoakustische Potenzial des Loops zwischen Ennui und Transzendenz erforschen. Raphael Smarzoch untersucht für SWR2 JetztMusik die Magie des klingenden Augenblicks. (SWR 2017)

 
 

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Monsieur Ibrahim – Ibrahim Maalouf, Juliette Gréco, Gregory Porter u.a.

07.12.2022JazzWDR 3Ralf Dombrowski —   –  Details

Ibrahim Maalouf

Der afroamerikanische Klarinettist und Komponist Darryl Harper veröffentlichte Ende Oktober sein Album «Chamber Made», auf dem er sich ganz selbstbewusst in die Tradition des third stream stellt, etwa mit einer Suite für ein Klarinettenquartett. — Darryl Harper studierte am New England Conservatory in Boston, der Wirkungsstätte der Komponisten Gunther Schuller und George Russell und ihr Geist durchzieht die unterschiedlich besetzten Stücke auf «Chamber Made». Der New Yorker Schlagzeuger Dan Weiss reichert seinen zeitgenössischen Jazz mit Rhythmen aus der nordindischen Klassik und der neuen Musik an – mit «Dedication» legte er im November ein Trioalbum vor, das gerade in rhythmischer Hinsicht immer wieder verblüfft. In Dan Weiss› Spiel allein scheinen oft mehrere Ebenen unabhängig voneinander zu laufen, seine langjährigen Triopartner, Pianist Jacob Sacks und Bassist Thomas Morgan, setzen die kniffligen Stücke kongenial und ziemlich trocken um. Und a propos Widmung – Anfang November erschien «Once around the room – a tribute to Paul Motian» vom Gitarristen Jakob Bro und dem Saxofonisten Joe Lovano, eine liebevolle Ehrerbietung für den 2011 verstorbenen Schlagzeuger Paul Motian. Ein feinsinniger, freier Geist, der selbst vor ziemlich genau 50 Jahren sein Debüt als Bandleader aufgenommen hat. «Conception Vessel» heißt die Ende November 1972 eingespielte Platte in ganz unterschiedlichen Besetzungen, befreit, lyrisch, aber auch heftig zupackend!

 
 

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Kammerjazz von Darryl Harper und dem Dan Weiss Trio

06.12.2022JazzWDR 3Niklas Wandt —   –  Details

Darryl Harper

Der afroamerikanische Klarinettist und Komponist Darryl Harper veröffentlichte Ende Oktober sein Album «Chamber Made», auf dem er sich ganz selbstbewusst in die Tradition des third stream stellt, etwa mit einer Suite für ein Klarinettenquartett. — Darryl Harper studierte am New England Conservatory in Boston, der Wirkungsstätte der Komponisten Gunther Schuller und George Russell und ihr Geist durchzieht die unterschiedlich besetzten Stücke auf «Chamber Made». Der New Yorker Schlagzeuger Dan Weiss reichert seinen zeitgenössischen Jazz mit Rhythmen aus der nordindischen Klassik und der neuen Musik an – mit «Dedication» legte er im November ein Trioalbum vor, das gerade in rhythmischer Hinsicht immer wieder verblüfft. In Dan Weiss› Spiel allein scheinen oft mehrere Ebenen unabhängig voneinander zu laufen, seine langjährigen Triopartner, Pianist Jacob Sacks und Bassist Thomas Morgan, setzen die kniffligen Stücke kongenial und ziemlich trocken um. Und a propos Widmung – Anfang November erschien «Once around the room – a tribute to Paul Motian» vom Gitarristen Jakob Bro und dem Saxofonisten Joe Lovano, eine liebevolle Ehrerbietung für den 2011 verstorbenen Schlagzeuger Paul Motian. Ein feinsinniger, freier Geist, der selbst vor ziemlich genau 50 Jahren sein Debüt als Bandleader aufgenommen hat. «Conception Vessel» heißt die Ende November 1972 eingespielte Platte in ganz unterschiedlichen Besetzungen, befreit, lyrisch, aber auch heftig zupackend!

 
 

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Franco A. Soldat und Terrorist

03.12.2022FeatureDeutschlandfunk KulturChristian Lerch —   –  Details

Angeklagter Franco A.

Im Winter 2017 wird der Bundeswehrsoldat Franco A. bewaffnet am Flughafen Wien von einer Spezialeinheit festgenommen. Der Mann im Besitz einer gefälschten Geflüchtetenidentität soll einen Anschlag geplant haben. Handelte er allein?

Ehrgeizig macht der Offenbacher Franco A. Karriere in der Bundeswehr. Bereits im Alter von 26 Jahren ist er Oberleutnant. Dass Franco A. unter Kameraden als rassistisch und antisemitisch bekannt ist, bleibt ohne Konsequenzen. Für die Bundeswehr-Vorgesetzten gilt er als zu klug, um Rechtsextremist zu sein; es bleibt bei Verwarnungen. Franco A. selbst sieht sich als einfacher Soldat, der vorgibt seinem Eid zu folgen, um dieses Land zu schützen. 2015 nimmt er die Identität eines Geflüchteten an. Die Bundesanwaltschaft ist überzeugt: A. plante eine false flag operation, einen Anschlag mit gefälschter Identität, um Angst und vor allem Hass auf Geflüchtete zu schüren und zu belegen, dass der Staat nicht länger für Sicherheit sorgen kann. Nur durch puren Zufall den Fund einer versteckten Waffe bei Wartungsarbeiten am Wiener Flughafen scheitert der mutmaßliche Plan frühzeitig und er wird verhaftet. Oberleutnant Franco A. wird 2021 wegen der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat angeklagt. Am 15. Juli 2022 wird er zu fünf Jahren und sechs Monaten verurteilt. Er ist damit der erste verurteilte Rechtsterrorist der Bundeswehr.

 
 

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Irre Gärten — Ein Trip durch reale und irreale (Borges-)Labyrinthe in Venedig

29.11.2022FeatureDeutschlandfunk KulturAndra Joeckle —   –  Details

Insel San Giorgio Maggiore

Die Geschichtenwelten des Schriftstellers Jorge Luis Borges verzweigen sich ins Unübersehbare. Im venezianischen Labirinto Borges kann man sie erlaufen. Für unsere Autorin wird sogar die ganze Stadt Venedig zum Schauplatz labyrinthischen Denkens. — Der argentinische Autor Jorge Luis Borges kultivierte wie kein zweiter Schriftsteller die Denkfigur des Labyrinths. Angeregt durch Borges› Erzählung «Der Garten der Pfade, die sich verzweigen» in der Buch und Labyrinth eins sind entwarf Randoll Coate ein Labyrinth in Form eines offenen Buchs. Auf der Insel San Giorgio Maggiore in Venedig steht es real. Es birgt Hinweise auf den Autormagier etwa Sanduhr, Blindenstock oder Tiger: Innehaltepunkte, an denen die Autorin um die Ecke biegt und hineingerät in die geistesabenteuerlichen und gefährlichen Labyrinthe von Borges.

 
 

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