Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

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Demirals Wolfsgruß ‹ist eine absolute Vollkatastrophe›

03.07.2024NewsARD SportschauBurak Yilmaz —   –  Details

Melih Demiral

Der Autor Burak Yilmaz recherchiert seit Jahren zu den «Grauen Wölfen». Dass ein Nationalspieler den Wolfsgruß zeigt, ist seiner Ansicht nach eine «Vollkatastrophe». Die rechtsextreme Bewegung habe es dadurch leichter, neue Anhänger zu rekrutieren.

Sportschau: Herr Yilmaz, welche Wirkung hat das Zeigen des Wolfsgrußes durch den türkischen Nationalspieler Melih Demiral? «Yilmaz: Der Wolfsgruß ist ein antidemokratisches, rechtsextremes Symbol. Dass es von einem Nationalspieler gezeigt wird, ist eine absolute Vollkatastrophe. Daraus spricht die pure Menschenverachtung. Demiral hat gesagt, dass er den Gruß bei Fans gesehen und zurückgegrüßt habe. Es ist schon ein riesiges Problem, wenn Fans den Gruß zeigen. Aber wenn es ein Spieler macht, entwickelt das eine Dynamik und bekommt eine Reichweite, die sehr problematisch ist. « «Sportschau: Demiral sagte nach dem Spiel, er habe nur Stolz und Freude ausdrücken wollen – hat er den Gruß vielleicht unbedarft gezeigt?— Yilmaz: Nach dem Spiel hat er auch noch ein Bild von sich beim Zeigen des Grußes in sozialen Netzwerken verbreitet. Das zeigt, dass er ein politisches Statement setzen will und den Fußball dafür missbraucht. Demiral hat vor einigen Jahren bei mehreren Spielen andere Spieler motiviert, vor der Kurve zu salutieren. Als sich einige weigerten, hat er sie verbal attackiert.

 
 

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Spielweisen

03.07.2024SpielweisenDeutschlandfunkSusann El Kassar —   –  Details

Alexandre Tharaud

Alexandre Tharaud über das Album «Four Hands» — «Die Welt wäre eine bessere, wenn Politiker vierhändig spielen würden» — Klavier zu vier Händen ist die intimste Form der Kammermusik, schwärmt Alexandre Tharaud. So Musik zu machen, fördere die Verständigung zwischen Menschen, egal ob Profi oder Laie. In Frankreich könnte es sogar die Ängste der Gesellschaft reduzieren. — Ein schmaler Mann steht in einem quadratischen Bilderrahmen und hält die Hände erhoben und zeigt seine Finger. Sein Blick ist etwas verschmitzt. — Diese zwei Hände waren immer gesetzt: Alexandre Tharaud hat mit 22 befreundeten Musikerinnen und Musikern Werke zu vier Händen aufgenommen.

 
 

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Audrey Flack, Schöpferin lebendiger fotorealistischer Kunst, stirbt im Alter von 93 Jahren

03.07.2024News: NachrufeThe New York TimesWill Heinrich —   –  Details

Audrey Flack

Sie malte und schuf Bildhauerei, am bekanntesten war sie jedoch für ihre übergroßen Stillleben, die sie nach Fotografien malte und die voller Farbe und Details waren. «Audrey Flack im Jahr 2017. Sie war oft die einzige Frau in einer Gruppe männlicher Maler. «Audrey Flack, eine Pionierin des Fotorealismus, die für ihre übergroßen, auffälligen Stillleben voller Farbe und Details bekannt wurde, starb am Freitag in Southampton, New York. Sie wurde 93 Jahre alt. «Ihre Tochter Hannah Marcus sagte, ihr Tod sei im Krankenhaus durch einen Aortenriss verursacht worden. «Die bekanntesten Gemälde von Frau Flack sind Stillleben, die sie nach Fotografien malte, manchmal mit Airbrush. In «Queen» schmiegen sich eine taufrische Rose, ein orangefarbener Abschnitt, eine Spielkarte und ein Fotomedaillon mit Bildern von Frau Flack und ihrer Mutter neben anderen symbolischen und sentimentalen Objekten auf eine 1,85 Quadratmeter große Leinwand. «Macarena of Miracles», das 1972 auf der Whitney Biennial gezeigt wurde, ist eine genaue Nahaufnahme einer hölzernen Madonnenskulptur in der Kathedrale von Sevilla, die der Bildhauerin Luisa Roldán aus dem 17. Jahrhundert zugeschrieben wird, wobei besonderes Augenmerk auf ihre aufwendig vergoldeten Gewänder und Kristalltränen gelegt wird. In «World War II (Vanitas)» stellt Frau Flack eine rote Kerze, eine Perlenkette und ein kleines silbernes Tablett mit übergroßen Petits Fours dar, die auf einem Foto von KZ-Häftlingen stehen. «Vor diesen Stillleben, die größtenteils aus den 1970er Jahren stammen, schuf sie einfachere, ausdruckslosere, auf Fotos basierende Werke wie «The Kennedy Motorcade», in dem ein gewöhnliches Pressebild bedrohlich und überirdisch wirkt, oder «Farb Family Portrait», dessen sirupartige Schatten dem Bild einer Familie zu Hause in der Upper West Side eine unheimliche Exzentrizität verleihen. «Werke wie diese waren so direkt und wörtlich, dass sie Missverständnisse provozierten. Die Tatsache, dass Frau Flack oft die einzige Frau in einer Kohorte männlicher Maler war, half dabei nicht weiter. «Ein Gemälde wie «Banana Split Sundae» konnte leicht als Kritik amerikanischer Exzesse oder als Scherz aufgefasst werden, während ihre Aneignung der barocken katholischen Ästhetik in den Macarena-Gemälden als satirisch gelesen wurde, obwohl sie nach Spanien gereist war, um die Skulptur zu fotografieren, nachdem sie durch eine Ansichtskarte der Kuratorin Marcia Tucker auf das Werk aufmerksam gemacht worden war. «Frau Flack betonte stets, dass ihre Motivation nichts anderes sei als ein reines, beinahe abstraktes Interesse an Licht und Farbe – dasselbe Interesse, das auch Kollegen wie Robert Bechtle oder Chuck Close in matte Autos und ausdruckslose Gesichter gesteckt hatten – und der Wunsch, ihre Arbeiten möglichst vielen Betrachtern zugänglich zu machen. «Sie malte «Chanel», eine Studie über Lippenstifte und Parfümflakons, 1974, in ihren eigenen Worten, ein «absichtlich feministisches Gemälde», und sexuelle Politik wurde in ihren späteren Arbeiten deutlicher. Aber wenn ihre Themen zunächst feminin oder feministisch wirkten – und das taten sie –, dann nicht, weil sie sich dafür programmatisch entschieden hatte. Es lag einfach daran, dass sie, wie wild ihre Ambitionen auch waren, entschlossen war, ihren Interessen zu folgen und ihr eigenes Leben zu ehren.

 
 

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Trikot und Spielstand / Hosea Ratschiller

02.07.2024Gedanken für den TagÖ1Alexandra Mantler —   –  Details

Hosea Ratschiller

Hosea Ratschiller, Kabarettist und Schauspieler, über Gedanken vor dem EM-Finale — Ich bin ein Fan der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft. Das habe ich mir nicht ausgesucht. Und ich wehre mich auch nicht dagegen. Weil, wozu? Gerade wäre auch der schlechteste Zeitpunkt, um damit anzufangen, weil die Jungs und Mädels sind richtig gut drauf. «Seit meinen Bubenjahren habe ich eine dreistellige Anzahl Ländermatches abgesessen, wo Österreich das Spiel lange Zeit offenhalten kann, zum Teil sicher auch, weil der Gegner uns unterschätzt, völlig zurecht übrigens, weil in der 85. Minute laufen wir ja auch diesmal wieder in einen Konter, verlieren 0:1 und bleiben zu Hause. Ja, wir. Ich bin ganz offensichtlich mitgelaufen, weil ich bin fix und fertig. «Neuerdings gewinnen wir solche Spiele mit einem schnellen Angriff in den ersten Sekunden oder mit einem reingenudelten Abpraller in der 87. Minute! Der Gregoritsch merkt oft gar nicht, dass sich der Spielstand geändert hat. Es ist wunderschön. Ja, ich will. Ich stehe im Österreich-Trikot im Fansektor von Österreich. Das muss man nicht. Und lange Zeit habe ich mir das auch versagt, weil da waren auch Wahlergebnisse, Opferlügen und anderer Stumpfsinn. Dahinter wollte ich nicht stehen. All das ist aber Teil von Österreich. «Sicher, da sind auch Rechtsstaat, gemeinnütziger Wohnbau, sozialer Fortschritt und Hilfsbereitschaft, für all das steht das rot-weiß-rote Trikot auch. Aber vor allem steht es für den Traum des kleinen Buben, der ich einmal war, einen Traum davon, dass ein Spiel etwas Bedeutsames sein kann. Und deshalb trage ich dieses Trikot mit Stolz.

 
 

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Charlotte, Emily und Anne – Die Brontë Schwestern (2/5)

02.07.2024MusikstundeSWR KulturAntonie von Schönfeld —   –  Details

Bronte Schwestern

In der zweiten Folge heute steht Charlotte im Mittelpunkt, die älteste der drei Schwestern, ihr berühmtester Roman ist Jane Eyre. «Beim Schreiben kann man nicht immer daran denken, was ›elegant› und ›charmant› und ›weiblich› ist», findet Charlotte Brontë. Sie, Emily und Anne sind die wohl berühmtesten Schwestern in der Literaturgeschichte – drei Pfarrerstöchter, die Unglaubliches wagen: Sie schreiben! Ausgerechnet von «gentle Anne», der jüngsten, stammen die ersten feministischen Romane der englischen Literatur. Wir streifen mit den Brontës durch ihre Literatur, tauchen ein in das gesellschaftliche Leben ihrer Zeit und folgen den Spuren, die ihre Dichtung in der Musik hinterlässt. (SWR 2020) «

 
 

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Büro Liquifier: Wohnen im Weltraum

02.07.2024LeporelloÖ1N.N. —   –  Details

Büro Liquifier

Das in Wien ansässige Weltraum-Architekturbüro Liquifier plant und entwirft seit seiner Gründung im Jahr 2005 Weltraumhabitate, Raummodule und Teile für Raumfahrtmissionen. Das Leben im Weltraum steht im Zentrum der Ausstellung «Living Beyond Earth» in der Galerie rauminhalt harald bichler in Wien Wieden. Liquifier präsentiert dort ausgewählte Architekturmodelle und Prototypen für extreme Umgebungen auf fernen Himmelskörpern und im Vakuum des Alls. Gestaltung: Hannah Balber

 
 

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Homezone – Jazz in Südwest. Mit Gee Hye Lee

02.07.2024Jazz SessionSWR KulturHenry Altmann —   –  Details

Gee Hye Lee

«Wenn ich Jazz spiele, entdecke ich immer neue Seiten an mir», sagt Gee Hye Lee. Und davon zeigt die Pianistin so einige, wenn sie Verbindungen zwischen amerikanisch und europäisch geprägtem Jazz und ihrer koreanischen Heimat erkundet. 2012 hat Gee Hye Lee den Jazzpreis Baden-Württemberg bekommen, 13 Jahre lang hat sie jeden Montag im Stuttgarter JazzclubKistegespielt und ihre enorme Bandbreite gezeigt. Die bringt sie mit Kraft, Technik und Präzision auf die Tasten. Parallel dazu ertupft sie mit ihrem seit 2009 bestehenden Klaviertrio in enger Verzahnung filigrane musikalische Zwischenräume.

 
 

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Fundamental / JS Bach Toccata

02.07.2024PasticcioÖ1Colin Mason —   –  Details

Ton Koopman

Mehrere größere Vertreter des Instrumentariums dürfen heute Morgen einen Platz im Rampenlicht nehmen, jene tieferen Klangerzeuger, die sich ansonsten mit einem Leben im Hintergrund zufriedengeben müssen. Kontrabass & Co. machen also heute früh das Rennen; keinesfalls verzichten wir aber gänzlich auf die höheren Sphären… geschweige denn Lagen.

 
 

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Mainzer Komponistenportrait HK Gruber

02.07.2024JetztMusikSWR KulturEva Pobeschin —   –  Details

HK Gruber

Der Österreicher HK Gruber mag es gar nicht, an seine mittlerweile 81 Lebensjahre erinnert zu werden. Warum auch, denn der Komponist, Dirigent und Chansonnier strahlt nach wie vor eine Schaffenskraft und Vitalität aus, die ihresgleichen sucht. «Beim Mainzer Komponistenportrait 2024 war er künstlerisch in allen drei Rollen präsent – und zudem als Vermittler und Kommunikator, wie im Feature über Grubers Workshop mit dem Philharmonischen Staatsorchester Mainz und über sein Podiumsgespräch in der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz zu erleben ist. «Ein Feature von Eva Pobeschin mit Ausschnitten aus dem Podiumsgespräch und dem Workshop mit HK Gruber vom 27. und 28. Januar 2024

 
 

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Die Opernsängerin Brigitte Fassbaender – zum 85. Geburtstag der singulären Künstlerin

02.07.2024AusgewähltÖ1Michael Blees —   –  Details

Brigitte Fassbaender

Brigitte Fassbaender im Porträt «Als sie sich 1994 zuerst als Opernsängerin und kurz danach auch als Liedsängerin aus dem aktiven Sängerleben zurückzog, geschah dies ohne Vorankündigungen und ohne medial Aufsehen zu erregen: es gab keine groß inszenierten Abschiedstourneen oder Galaabende. Ein Karriereabschnitt war abgeschlossen, ein neuer hatte sich für sie eröffnet – der der Regisseurin und Theaterleiterin. Schon während ihrer aktiven Sängerlaufbahn hatte Brigitte Fassbaender, eine der bedeutendsten und erfolgreichsten Mezzosopranistinnen ihrer Zeit, kaum je große Worte um ihre außerordentliche Künstlerkarriere gemacht: sie war eine der unprätentiösesten Sängerinnen unter den großen Gesangsstars der 1970-er, 80-er und frühen 90-er Jahre.

An den größten Bühnen der Welt und in den bedeutendsten Konzertsälen ist sie aufgetreten, doch ein typischer «Reise-Künstler» war sie nie. Viele verlockende Angebote hat sie ausgeschlagen, selbst gegenüber dem großen Maestro Herbert von Karajan hatte sie gewagt, «nein» zu sagen. Die Bayerische Staatsoper, an der sie 1961 – nach der Ausbildung bei ihrem Vater, dem Bariton Willi Domgraf-Fassbaender – debütiert hatte, war fast bis zum Ende ihrer Gesangslaufbahn ihr Stammhaus, ihre künstlerische Heimat – und manche ihrer zentralen Partien hat sie auch fast ausschließlich in München gesungen. «An der Wiener Staatsoper war Brigitte Fassbaender erstmals 1975 aufgetreten – als Dorabella in «Così fan tutte» unter Karl Böhm, in jener Partie, die auch schon in München Jahre zuvor zu ihren ersten großen Rollen gezählt hat. Die Lady Milford in der Uraufführung von Gottfried von Einems «Kabale und Liebe», die Marina Mnischek in «Boris Godunow», Gräfin Geschwitz in «Lulu», Fricka in «Die Walküre» und Brangäne in «Tristan und Isolde» folgten unter anderem – und auch in Wien zwei der umjubelten Paraderollen der Fassbaender, gleichzeitig ihre meistgesungenen Partien im Wiener Haus am Ring: Orlofsky in «Die Fledermaus» und ihr bis heute maßstabsetzender Octavian im «Rosenkavalier». «Nur» elf verschiedene Partien an 130 Abenden hat Brigitte Fassbaender in Wien von 1975 bis 1993 gestaltet und interpretiert – Wiener Opernfreunde haben es zweifellos bedauert, sie hier nie als Carmen, als Eboli in «Don Carlos», als Amneris in «Aida» oder als Charlotte in «Werther» erlebt zu haben; um diese faszinierenden Rollenporträts der Fassbaender sehen und hören zu können, musste man sich auf die Reise nach München begeben. «Wahrscheinlich hätte Brigitte Fassbaender – wäre es nach den Fans und den Angeboten der Operndirektoren gegangen – noch viele Jahre als Octavian ihr Publikum begeistern können, doch Ende der 80-er Jahre schien diese Rolle für sie erschöpft; da sie «Routine» auf der Bühne verabscheute, nahm sie die Rolle aus ihrem Repertoire, ohne allerdings den «Rosenkavalier» zu den Akten zu legen: 1989 fungierte sie als Spielleiterin bei einer Neueinstudierung des Werkes in München – die bis heute so erfolgreich und kreativ verlaufende Regietätigkeit der Künstlerin nahm ihren Anfang.

 
 

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Das vermessene Ich – Wie wirksam ist Self-Tracking?

02.07.2024ForumSWR KulturBernd Lechler —   –  Details

Fitness-Tracker

Bernd Lechler diskutiert mit Prof. Dr. Nikola Plohr, Mediensoziologin Prof. Dr. Stefan Selke, Soziologe und Autor, Hochschule Furtwangen Prof. Dr. Oliver Zöllner, Medienwissenschaftler, Hochschule der Medien Stuttgart

Fitness-Tracker boomen: Rund 20 Prozent der Deutschen überwachen mit Armbändern, Smartwatches und Apps ihre Blutwerte, zählen ihre Schritte oder wachen über ihren Schlaf, Tendenz steigend. «Wie hilfreich und wie gesundheitsfördernd ist dieses sogenannte Self-Tracking? Überdeckt der ständige Blick auf Zahlen unsere eigene Wahrnehmung? «Ist der Hang zur Selbstoptimierung vernünftig oder schiere Egozentrik? Und was passiert eigentlich mit den Daten? «

 
 

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Licht und Schatten auf der Plaza de Armas / Nona Fernández

02.07.2024RadiogeschichtenÖ1Gudrun Hamböck —   –  Details

Nona Fernández

Sie stand als kleines Mädchen mit Eltern und Geschwistern auf der menschenvollen Plaza de Armas, als die elektrische Beleuchtung Santiagos feierlich zum ersten Mal eingeschaltet wurde, erzählt die Großmutter. Recherchen der Enkelin ergeben, dass das Licht in Santiago 1883 zum ersten Mal anging, 25 Jahre vor Großmutters Geburt. Warum hat die alte Dame eine Erinnerung erfunden? Die Schilderungen der Großmutter verbinden sich mit den Erinnerungen der Enkelin, die 1984, während der zweiten großen Repressionswelle der Pinochet-Diktatur, erlebt, wie einem Buben auf derselben Plaza de Armas von einem Polizisten ein Auge ausgeschlagen wird. Ein Gedankenspiel um Licht und Zeit, Erinnerung und Verschwinden… – – Nona Fernández, Jahrgang 1971, ist Schriftstellerin, Drehbuchautorin, Schauspielerin und betreibt zusammen mit ihrem Mann das Theater “La Pieza Oscura”, für das sie – teils preisgekrönte – Stücke schreibt. Auf Deutsch liegen bisher ihr Erzählband “Der Himmel” (aus dem Jahr 2000) und die Romane “Die Toten im trüben Wasser des Mapocho” (2002) und “Die Straße zum 10. Juli” (2007) vor sowie der heuer erschienene Roman “Twilight Zone”, der mit dem Premio Sor Juana Inés de la Cruz ausgezeichnet wurde und für den National Book Award USA nominiert war. Fernández beschäftigt sich sowohl in ihren epischen als auch ihren dramatischen Texten vorwiegend mit der Pinochet-Diktatur und ihren Auswirkungen. Die vielfach ausgezeichnete Autorin – zweimal mit dem chilenischen Staatspreis für Literatur – lebte zeitweise in Barcelona, heute in Santiago de Chile. Der Kurzroman “Chilean Electric” erschien 2015.

 
 

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