Der ‹Geist› der Weihnachtszeit wird im Dezember viel und oft beschworen, vor allem der verloren gegangene. So auch im berühmten ‹Weihnachtslied› des englischen Schriftstellers Charles Dickens. Darin erscheinen uns gleich vier Geister – von denen Helge Heynold singen und sagen wird.
«Musik ist alles für mich», sagt Georgi Kalaidjiev, «sie ist ein Gottesgeschenk». Und dieses Geschenk gibt der heute 77-jährige durch sein Hilfsprojekt «Musik statt Straße» weiter an Straßenkinder in Bulgarien, in Sliven, dort wo er auch aufgewachsen ist. — Georgi Kaleidjiev erzählt, wie er selbst mit Musik groß wurde. Als 4-jähriger bekam er von seinem Vater eine Geige geschenkt. Der Vater hatte sie zum Teil selbst zusammengebaut. Damit fing alles an. Er wurde Mitglied bei den Sofioter Solisten, einem Ensemble, mit dem er weltweit unterwegs war, oft auch in Deutschland. Durch Zufall fiel ihm als junger Mann eine Anzeige in die Hände: Geiger im Stadttheater Gießen gesucht. Aus einem Zeitvertrag wurde schließlich eine Festanstellung. — Noch heute lebt Georgi Kalaidjiev zusammen mit Maria Hauschild in Fernwald bei Gießen, von dort aus haben die Beiden das Projekt «Musik statt Straße» gestartet. Wie sie es schaffen, dass für Kinder in Sliven nicht nur Musikunterricht, sondern der Grundstein für eine bessere Zukunft gelegt wird, erzählt Georgi Kalaidjiev im Doppelkopf.
Was bleibt? Die Spielräume-Moderator:innen legen Musik auf, die ihnen von 2024 in Erinnerung bleibt. – Es war ein turbulentes Jahr – politisch wie auch bei vielen im persönlichen Bereich. Davon zeugen viele Pop-Veröffentlichungen aus Österreich des Jahres 2024. — Zahlreiche Songs haben sich heuer mit Österreich selbst beschäftigt, dem Heimatbegriff, Klischeebildern und Missständen. Ein Blick auf Österreich durch die Brille der aktuellen Pop-Produktion. — Mit Liedern von Gesangskapelle Hermann (feat. Erwin & Edwin), Anna Buchegger, Kreiml & Samurai, Marta, Nnella, EsRAP und Fuzzman.
Der britische Saxofonist John Surman mit dem Projekt «Words Unspoken» bei den INNtönen 2024 — Am 21. Juli 2024, nur wenige Wochen vor seinem 80. Geburtstag, trat der britische Saxofonist John Surman mit seinem neuen Quartett auf der Open-Air-Bühne des INNtöne-Festivals im oberösterreichischen Innviertel auf. Surman, der die europäische Jazzszene seit über einem halben Jahrhundert mitprägt, präsentierte die Musik seines Anfang 2024 bei ECM erschienenen Albums «Words Unspoken» vor einem begeisterten Publikum.
Mit John Surman standen wesentlich jüngere, agile Begleiter auf der Bühne: der zu diesem Zeitpunkt 30-jährige britische Gitarrist Rob Luft, der US-amerikanische Vibrafonist Rob Waring und der norwegische Schlagzeuger Thomas Strønen. — Die reizvolle Instrumentierung des Quartetts resultierte in einem hellen, transparenten, dabei atmosphärisch dichten Bandsound: eine wunderbare Basis für John Surmans lyrische Linien am Sopransaxofon. Ein Höhepunkt der INNtöne 2024!
«Komponieren ist verlangsamtes Improvisieren.» Das schrieb kein Geringerer als Arnold Schönberg in seiner Lecture «Brahms, der Fortschrittliche». Der in Wien lebende Pianist Georg Graewe improvisiert bekanntlich auf höchstem Niveau. Und ebenfalls intensiv setzt er sich mit dem Komponieren auseinander. Verwandt und doch ganz anders. Im Rahmen des Symposiums «Digging Schönberg», veranstaltet in Kooperation mit dem Arnold Schönberg Center und der mdw, der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, trat Georg Graewe am 7. November 2024 in seinen beiden Professionen auf und interpretierte zusammen mit Harfenistin Sara Kowal und Geigerin Laura Strobl Werke von Schönberg und aus eigener Feder. Auch drei Uraufführungen von Graewe standen auf dem Programm.
Vom Aspirin-Labor ins Ghetto: Der jüdische Chemiker Arthur Eichengrün ist im Kaiserreich ein bedeutender Erfinder. Doch das schützt ihn im Nationalsozialismus nicht. Er wird nach Theresienstadt deportiert. — Arthur Eichengrün wird in eine Familie von Tuchfabrikanten geboren, doch ihm steht der Sinn nach etwas anderem: Chemie. Nach dem Studium in Aachen erfindet Eichengrün das erste Tripper-Medikament, später entwickelt er bei Bayer neue Arzneimittel und andere chemische Stoffe. 1909 erfindet Eichengrün den Kunststoff Cellon und erhält das Patent darauf. — Doch nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten verliert er als Jude alles, auch die von ihm gegründeten Cellonwerke in Berlin. 1944 wird Eichengrün ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrt er nach Berlin zurück – bankrott, ausgebombt, seiner Patente beraubt und gesundheitlich angeschlagen. Der Chemiker zieht nach Bad Wiessee in Bayern, wo er am 23. Dezember 1949 stirbt.
Die Klänge des Jahres — Ein ganz persönlicher Rückblick — Die Zeit der Jahresrückblicke hat begonnen. In diesem Zeichen steht auch der heutige Nachtmix, in dem Songs von Musikerinnen und Musikern gespielt werden, die Nachtmix-Moderator Ralf Summer das Jahr über ans Herz gewachsen sind
Die Klemens Markt(l)Xperience im Studio 2 des Wiener Funkhauses — Klemens Marktl präsentiert seine neu formierte Band Markt(l)Xperience. Der 48-jährige Kärntner Schlagzeuger verfügt über gute Kontakte nach New York City, weshalb sich in seinen Formationen immer wieder internationale Jazz-Stars finden. Diesmal hat Marktl den Grammy-nominierten Saxofonisten Tim Armacost eingeladen. Dieser ist einer der gefragtesten Musiker der New Yorker Szene und sorgt mit dem «New York Standards Project» seit Jahren für Aufsehen. — Tim Armacost und Klemens Marktl sind langjährige musikalische Partner, u. a. haben sie mit dem legendären Pianisten Don Friedman in den Jazzclubs des «Big Apple» gespielt. Heute sind der slowakische Kontrabassist Stefan «Pista» Bartus und der serbische Pianist Sava Miletic in der Rhythmusgruppe mit dabei.
Die Geburt der Skandal-Königin: Mit ihrem Hit «Like a Virgin» wird Madonna endgültig zur Queen of Pop – auch dank eines Fernsehauftritts, bei dem ihr Po zu sehen ist. — Der Musiksender MTV richtet 1984 zum ersten Mal eine eigene Preisverleihung aus: die «Video Music Awards», kurz VMAs. Madonna ist damals eine aufstrebende Pop-Sängerin. Ihr erstes Album hat sich gut verkauft und enthielt mit «Holiday» sogar einen kleineren Hit. Jetzt soll sie ihr zweites Album promoten: «Like a Virgin», benannt nach der gleichnamigen Single. — Im weißen Brautkleid posiert Madonna auf einer riesigen Hochzeitstorte und beginnt zu singen. Dann passieren Dinge, die manchen mehr und anderen weniger gefallen – auf jeden Fall aber gut fürs Geschäft sind. Am 22. Dezember 1984, anderthalb Monate nach der Veröffentlichung, steigt «Like a Virgin» an die Spitze der Billboard-Charts.
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