Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

Bringing back the Joy / Walz‘ erster Tag verleiht den Demokraten neuen Energieschub

07.08.2024NewsThe Washington PostPatrick SvitekUnd Taylor Lorenz —   –  Details

Tim Walz

Walz’ erster Tag hält die Begeisterung der Demokraten aufrecht «Die Freude zurückbringen «Wenige Stunden nachdem er auf die demokratische Liste gesetzt wurde, hatte Minnesotas Gouverneur Tim Walz am Dienstag seinen ersten Wahlkampfauftritt neben Vizepräsidentin Kamala Harris bei einer Kundgebung in Philadelphia. «Kurz nachdem sie am Dienstag die Bühne für ihre erste gemeinsame Kundgebung betreten hatten, dankte Minnesotas Gouverneur Tim Walz Vizepräsidentin Kamala Harris für ihr Vertrauen in ihn als ihre neue Vizekandidatin. Aber, fügte er hinzu, «vielleicht noch mehr danke ich Ihnen, dass Sie die Freude zurückgebracht haben.» «Noch vor einem Monat waren die Demokraten alles andere als glücklich und bangten um das Schicksal von Präsident Joe Bidens Wiederwahlkampagne nach einer schlechten Debattenleistung. Seine Entscheidung, schließlich auszusteigen und Harris als seine Nachfolgerin zu unterstützen, gab der Partei neuen Schwung. «An seinem ersten Tag auf der Wahlliste schien Walz den Demokraten einen weiteren Energieschub zu geben. «Seine Wahl erntete Beifall von gewählten Amtsträgern aus dem gesamten ideologischen Spektrum, von Senator Joe Manchin III (IW.Va.) bis Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez (DN.Y.). Aber es gab auch den einfachen Demokraten ein weiteres frisches Gesicht, das sie in den sozialen Medien und im Wahlkampf begeistern konnte, mit seiner volkstümlichen Art aus dem Mittleren Westen und seinem fröhlichen Kriegerverhalten.

Olivia Julianna, eine 21-jährige Digitalstrategin und Content-Erstellerin aus Houston, sicherte sich bei der Kundgebung in Philadelphia einen Platz in der ersten Reihe, und obwohl Walz nicht ihre erste Wahl als Vizepräsidentschaftskandidat war, sagte sie, sie sei «völlig überzeugt» gewesen. ««Er hat einfach diesen unverfälschten Sinn für Bescheidenheit und Menschlichkeit, den man meiner Meinung nach bei Politikern nicht sehr oft sieht», sagte Julianna, die ihren fast 375.000 X-Followern oft politische Beiträge schickt. «Er wirkt sehr authentisch und aufrichtig. Und ich denke, diese Art von Energie und Authentizität wird Hoffnung wecken» – über das gesamte politische Spektrum hinweg. (ss.)

 
 

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Der Run aufs Weiße Gold

07.08.2024Punkt einsÖ1Alexander Musik —   –  Details

Element Lithium

Wo soll das Lithium für die E-Mobilität herkommen? Gäste: Dr. Holger Paulick, Leiter der Abteilung Rohstoffgeologie und Geoenergie, Geosphere Austria – Bundesanstalt für Geologie, Geophysik, Klimatologie und Meteorologie; Konrad Rehling, Geschäftsführer «Südwind – Verein für Entwicklungspolitik und globale Gerechtigkeit».

Batterien für E-Autos kommen nicht ohne Lithium aus. Das Leichtmetall ist ein sogenannter kritischer Rohstoff, den die EU bisher vor allem aus China bezieht. Bis 2030 soll diese Abhängigkeit verringert werden: Mindestens 10 % der jährlichen Verbrauchsmenge an Lithium sollen dann innerhalb der EU gewonnen werden. «Lithium-Lagerstätten gibt es einige: In Österreich etwa in Wolfsberg auf der Koralpe, wo das australische Unternehmen European Lithium seit Jahren dabei ist, die nötigen Investorengelder und Genehmigungen einzusammeln, um mit dem Abbau des lithiumhaltigen Gesteins unter Tage beginnen zu können: «Wir wollen der erste Lieferant für batteriefähiges Lithium in einer vollständig integrierten europäischen Batterieversorgungskette sein», heißt es auf der Homepage des börsennotierten Unternehmens, das ein ehemals in Staatsbesitz befindliches Bergwerk übernommen hat. «Doch auch an anderen Orten quer durch Europa lagert lithiumhaltiges Gestein: im Erzgebirge an der deutsch-tschechischen Grenze, in Portugal, im britischen Cornwall, in Irland, Frankreich wie auch in Finnland. «Dennoch setzt die EU auf eine Lagerstätte außerhalb der Europäischen Union. Am 19. Juli traf der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz zusammen mit dem Vizepräsidenten der EU-Kommission, Maros Sefcovic, und Industrievertretern in Serbien ein: Der hochrangige Besuch beim serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic endete mit der Unterzeichnung einer Absichtserklärung, im westserbischen Jadar-Tal Lithium in Form des Minerals Jadarit zu fördern und gleich an Ort und Stelle zu verarbeiten. 58.000 Tonnen Lithium pro Jahr sollen in Serbien produziert werden, ausreichend für ungefähr 1,1 Millionen Autos, rechnete Vucic vor. 2028 könnte es losgehen. «Wütende Proteste – teils geschürt von serbischen Boulevardmedien – nicht nur im Jadar-Tal waren die Folge: Viele Menschen befürchten Umweltschäden und Enteignungen ihres Besitzes. Andere haben ihre Häuser und Äcker längst für gutes Geld an den britisch-australischen Bergbau-Riesen Rio Tinto verkauft, der in Serbien zum Zug kommt. Der Ärger über das Abkommen mit der EU war umso größer, als Vucic damit grünes Licht für ein Bergbauprojekt gegeben hat, das wenige Jahre zuvor für null und nichtig erklärt worden war. Für den 10. August ist nun die nächste Demonstration in Belgrad gegen das Abbauprojekt angesetzt. «Warum aber entscheidet sich die EU für den Lithium-Abbau außerhalb der Union – und nicht etwa für das österreichische Wolfsberg? «Weil das Jadar-Tal einfach das bessere Vorkommen ist», sagt Dr. Holger Paulick, Leiter der Abteilung Rohstoffgeologie und Geoenergie bei Geosphere Austria. Und weil Rio Tinto ein Unternehmen sei, das kapitalkräftig genug ist, um die nötige Bergwerks-Logistik aufzubauen und auf Jahre zu finanzieren. «Die Bergwerksbranche hat dazugelernt, sagt der Geologe Paulick. Rio Tinto jedenfalls bemüht sich, den Bedenken und Ängsten der Menschen gegen das Lithium-Projekt den Wind aus den Segeln zu nehmen. Wie ernst es dem Unternehmen damit ist, wird sich zeigen. «Hat der Bergbau in Europa ein Image-Problem? Auf welche Weise wird Lithium gewonnen – unter Tage und im Tagebau? Wie lässt es sich recyclen? In welcher chemischen Form liegt es im Jadar-Tal und anderen Standorten vor? Welchen Prozess muss das Gestein durchlaufen, bis es Bestandteil eines E-Auto-Akkus wird? Und was passiert, wenn der Lithium-Preis so niedrig werden sollte, dass sich der Abbau in Europa nicht mehr lohnt? «Wie immer sind Sie eingeladen, sich an der Sendung zu beteiligen. Kostenlos aus ganz Österreich können Sie uns unter 0800 22 69 79 erreichen oder Sie schreiben uns ein Mail an punkteins(at)orf.at «Gäste bei Alexander Musik sind Dr. Holger Paulick, Leiter der Abteilung Rohstoffgeologie und Geoenergie bei Geosphere Austria und Konrad Rehling, Geschäftsführer von «Südwind – Verein für Entwicklungspolitik und globale Gerechtigkeit».

 
 

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Sind 16 Menschenleben nicht einen Mörder wert? / Wladimir Kara-Mursa

07.08.2024NewsThe Washington PostAlice Bota —   –  Details

Wladimir Kara-Mursa

Er war zu 25 Jahren Straflager verurteilt und dem Tod nahe. Nun spricht Russlands wichtigster Oppositionspolitiker Wladimir Kara-Mursa über den historischen Gefangenenaustausch, die Qualen in der Haft und seine Pläne für die Zukunft «Tag drei nach der Freilassung: Wladimir Kara-Mursa in Frankfurt am Main

DIE ZEIT: Herr Kara-Mursa, vor einer Woche saßen Sie noch in einem Straflager in Omsk in Sibirien. Jetzt treffen wir uns hier in einem Businesshotel in Frankfurt. Erzählen Sie uns, wie Sie freigekommen sind? «Wladimir Kara-Mursa: Am Dienstag vor zwei Wochen ging es los. Ich wurde plötzlich von zwei Gefängnisbeamten aus meiner Isolationszelle geholt. Sie brachten mich in ein Büro: ein Bild von Putin an der Wand, ein Schreibtisch, auf dem ein leeres Blatt Papier lag, ein Stift und ein Vordruck. Das war ein Gnadengesuch an Wladimir Putin. Ich sollte meine Schuld eingestehen und Reue zeigen. Erst dachte ich, das sei ein Witz. Ich musste lachen. Dann habe ich mich geweigert, das Gesuch zu unterschreiben. Ich sagte zu einem der beiden Beamten, dass ich erstens Putin für einen illegitimen Präsidenten halte, für einen Diktator, Usurpator und Mörder. Und dass ich mich zweitens nicht schuldig bekennen werde, weil ich unschuldig bin. Ich sitze ein, weil ich gegen den Krieg in der Ukraine bin. Die Verbrecher sind diejenigen, die den Krieg führen, und nicht diejenigen, die dagegen sind.

 
 

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Jesu, meine Freude / Chor des Bayerischen Rundfunks, Leitung: Peter Dijkstra

07.08.2024Das Ö1 KonzertÖ1N.N. —   –  Details

Peter Dijkstra

Chor des Bayerischen Rundfunks, Leitung: Peter Dijkstra. Günter Holzhausen, Violone & Max Hanft, Orgel. Johann Sebastian Bach: «Komm, Jesu, komm» Motette BWV 229; Wolfram Buchenberg: Geistliche Gesänge (Auszüge); Johann Sebastian Bach: «Jesu, meine Freude» Motette BWV 227; Francis Poulenc: Quatre Petites Prières de Saint-François d›Assise FP 142; Frank Martin: Messe für Doppelchor; Maurice Duruflé: Notre Père (Zugabe) (aufgenommen am 27. April im Prinzregententheater in München)

Als viertes Abonnementkonzert der aktuellen Saison brachte der Chor des Bayerischen Rundfunks im April dieses Jahres ein Programm voller musikalischer Bezüge unter den Werken und Epochen; von der Motettenkunst Johann Sebastian Bachs über geistliche Musik der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bis hin zum zeitgenössischen deutschen Komponisten Wolfram Buchenberg. Der Gestalter und Dirigent dieses Konzertes war Peter Dijkstra, der von 2005 bis 2016 künstlerischer Leiter des BR-Chores war und 2022 – nach einer Pause von sechs Jahren, in denen Howard Arman den BR-Chor leitete – diese Position wieder übernahm.

 
 

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Wer hat schon was gegen Onkel Timmi?

07.08.2024NewsStern OnlineYannik Schüller —   –  Details

Tim Walz

Kinder in Minnesota umarmen ihren Gouverneur Tim Walz, nachdem der ein Gesetz unterzeichnet hat, das allen Schülern kostenloses Frühstück und Mittagessen garantiert «Kein Ex-Staatsanwalt, kein Ex-Astronaut, sondern ein Ex-Highschool-Lehrer. Kamala Harris überrascht mit der Wahl ihrer Nummer Zwei. Aber Tim Walz ist genau das, was die USA brauchen – einfach ein netter Kerl. «Gottchen, sieht der Mann lieb aus. Schlohweiße Haarreste, gemütliche Fältchen um die gütigen Augen und ein Lachen, das herzlicher kaum sein könnte. Ja, Tim Walz hat etwas von einem frischrasierten Santa Claus in Nadelstreifen. Passenderweise ist er der Gouverneur von Minnesota, das sich in der Weihnachtszeit regelmäßig in ein puderzuckriges Winterwonderland verwandelt. Zumindest bisher. Denn schon bald könnte der unbekannte Landesfürst aus dem Norden der zweitmächtigste, nein Moment, der mächtigste Mann der USA sein.

 
 

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Black Metal, Bob Dylan und Cypress Hill: Musik aus Karl Ove Knausgards Roman ‹Das dritte Königreich›

07.08.2024NachtmixBayern 2Barbara Streidl —   –  Details

Black Metal

WDH. «Es geht viel um Musik im neuen Roman des norwegischen Bestsellerautors Karl Ove Knausgard: Empfindungen und Erinnerungen der Figuren in «Das dritte Königreich» werden über Songs transportiert. Und so erinnert sich einer an «Harvest Moon» von Neil Young, ein Stück, das diese Romanfigur gehört hat, als er sich verliebte. Ein anderer freut sich enthusiastisch, als ihm «Oh Baby» von Status Quo bei Spotify vorgeschlagen wird. Über ihre Playlisten und die Verbindung zu Musik werden die Personen nahbar und authentisch – ein smarter Kunstgriff des Autors. Knausgard ist bekannt dafür, ins kleinste Detail zu gehen, wenn es sich um die Beschreibung von (seinem eigenen) Alltag dreht – dazu gehören eben auch Musikgeschmack und musikalische Sozialisation. Einen besonderen Schwerpunkt hat die Black-Metal-Welt in diesem Roman. Knausgard selbst hat die entsetzlichen und gewalttätigen Exzesse in den frühen Neunzigern miterlebt – mehrere Personen aus der norwegischen Black-Metal-Szene kamen ums Leben. Diese düsteren Erinnerungen fließen auch in «Das dritte Königreich» ein – der «ganz normale Popgeschmack» einer 19-Jährigen wird zu einer Obsession für eine Black-Metal-Band…Wiederholung vom 30. Juli 2024

 
 

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Die RAVAG – Frühe Radiojahre in Österreich / Wie Radio zum Alltag in Österreich wurde

07.08.2024Betrifft: GeschichteÖ1Kathrin Schedler, Michael Liensberger und Robert Weichinger —   –  Details

RAVAG Alltag

Wie Radio zum Alltag in Österreich wurde «mit: Wolfgang Pensold, Medienhistoriker, Technisches Museum Wien «Nach Ende des Ersten Weltkriegs kommt weltweit das sogenannte «Broadcasting» auf. Es kann als ein Recyclingprodukt der Funktechnologie gesehen werden. Nur 3 Jahre nach der Weltpremiere des Radios in Pittsburgh in den USA wird im Jahr 1923 in Österreich ein provisorischer Radiobetrieb gestartet. Durch ein geändertes Telegraphengesetz kann am 1. Oktober 1924 der Rundfunk in Österreich offiziell starten. Das anfänglich belächelte junge Medium avanciert durch Innovation und Erfindungsreichtum in kürzester Zeit zu einer Erfolgsgeschichte, so werden Anfang 1925 bereits 100.000 Rundfunkteilnehmende gezählt.

 

Das Radio versteht sich anfänglich als reines Kultur- und Bildungsmedium. Spätestens nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland und der Errichtung einer Regierungsdiktatur des österreichischen Ständestaats, wird hüben wie drüben das Radio in den Dienst politischer Propaganda gestellt. Im Laufe von wenigen Jahren wird der Rundfunk zunehmend auch zum Informations- und Leitmedium. Er löst die Zeitungen in der Frage der Aktualität ab. Er wird zum schnellsten Medium seiner Zeit. Schließlich verkündet Bundeskanzler Kurt Schuschnigg am 11. März 1938 live seinen Rücktritt über das Radio. Mit der Gleichschaltung nach dem sogenannten «Anschluss» Österreichs an das Deutsche Reich, endet hierzulande auch die frühe Phase des Rundfunks. «Diese Reihe nimmt das Jubiläum «100 Jahre Radio in Österreich» zum Anlass, sich ab August bis Dezember einmal pro Monat mit den unterschiedlichen Dekaden und Aspekten der Österreichischen Radiogeschichte zu befassen. In der jeweiligen Spezialstaffel werden historische Originaltöne oder Interviewausschnitte von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen aus dem ORF Archiv von Spezialistinnen und Spezialisten der Radiogeschichte eingeordnet und kontextualisiert.

 
 

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‹Einfach weird› / Wie ein Sprach wissenschaftler das neue Zauber wort im US Wahlkampf erklärt

07.08.2024NewsRNDAnatol Stefanowitsch — Jennifer Dold —   –  Details

weird / creepy

Wenn man den amerikanischen Wahlkampf verfolgt, kommt man an dem Begriff «weird» nicht vorbei – so bezeichnen die Demokraten aktuell Trump und seinen Vize J. D. Vance. Welche Begriffe besser passen würden und was «weird» im Deutschen bedeutet, erklärt Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch.

Es ist ein simpler Begriff, keine Sprache der hohen Politik, sondern eher dem Alltag entnommen: Zurzeit bezeichnen die Demokraten im Kontext von Kamala Harris› Wahlkampf Trump und seinen Vize J. D. Vance als «weird» – was komisch, seltsam bedeutet. «Sie beziehen sich damit auf verschiedene Aussagen wie die von Vance, der in einem Video verkündete, dass das Land von «kinderlosen Katzenfrauen» regiert werde. Oder auf ein Statement von Trump, der kürzlich auf einer Wahlkampfveranstaltung sagte, dass er lieber durch einen Stromschlag, als durch einen Haiangriff sterben würde. «Trump reagiert sensibel «Der Gouverneur von Minnesota und Kamala Harris› neuer Vize, Tim Walz, fasste das «Weird»-Label während eines Telefonats mit Spendern so zusammen: «Die Republikaner sind einfach weird. Aber wir haben keine Angst vor komischen Menschen. Sie sind uns ein bisschen unheimlich, aber wir sind nicht ängstlich.» «Die Anschuldigung, dass er «weird» sei, scheint Trump aus dem Konzept zu bringen, sagt Anatol Stefanowitsch, Professor für Sprachwissenschaften an der Freien Universität Berlin. «Normalerweise perlt ja alles an ihm ab, wie etwa die Behauptung, dass er rechtsextrem sei oder die Demokratie abschaffen wolle.» «So sagte Trump in einem Interview mit dem konservativen Radiomoderator Clay Travis: «Niemand hat mich je als seltsam bezeichnet. Ich bin vieles, aber seltsam bin ich nicht. Und ich bin ganz offen. Und er (J. D. Vance) ist es auch nicht, das kann ich Ihnen sagen. J. D. ist es überhaupt nicht.» «Interessant sei die Frage, wie lange die Irritation anhalten wird, meint Stefanowitsch. «Trump wandelt Kritik ja auch oft in Lob um. Als zum Beispiel Hillary Clinton, Trumps Wählerschaft ‹deplorable‹, also bedauernswert, nannte, übernahm Trump die Bezeichnung einfach und der Begriff fand sich kurze Zeit später auf T Shirts etc.» (…)

Der Begriff «absurd» sei treffender «Auf der anderen Seite könnte sich, laut dem Sprachwissenschaftler, Trumps Wählerschaft auch fragen, ob sie sich denn überhaupt konform verhalten müsse. «Die Bezeichnung ‹weird‹ würde ihr damit absprechen, merkwürdig sein zu dürfen, und gegen den Grundsatz verstoßen, sich so zu verhalten, wie man will, solange man damit niemandem schadet.» «Der Sprachwissenschaftler hätte zudem die Begriffe «absurd» oder «bizarre» (deutsch: bizarr) treffender gefunden. «Diese Begriffe sind eindeutig negativ konnotiert und würden verdeutlichen, dass Trumps Verhalten inakzeptabel ist und sich außerhalb jeder Norm befindet.» «In der deutschen Sprache ist «weird» in keinem Fall positiv besetzt und auf einem Level mit dem Begriff «creepy» (unheimlich).

 

Anatol Stefanowitsch, «Professor für Sprachwissenschaften an der Freien Universität Berlin «Im Englischen könne der Begriff «weird» eben auch so etwas wie interessant bedeuten. «Auf der anderen Seite ist das gewählte Adjektiv umgangssprachlicher und wird von jedem verstanden.» «Auch im Deutschen wird «weird» als Anglizismus verwendet – doch laut Stefanowitsch habe er nicht ganz dieselbe Bedeutung wie im Englischen. «In der deutschen Sprache ist ‹weird‹ in keinem Fall positiv besetzt und auf einem Level mit dem Begriff ‹creepy‹ (unheimlich).»

 
 

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Korallenkrise: Der bleiche Tod

07.08.2024DimensionenÖ1Renate Degen —   –  Details

Ökosystem Korallenriffe

Korallenriffe zählen zu den diversesten Ökosystemen unseres Planeten: Obwohl sie nur ein Prozent des Meeresbodens bedecken, beherbergen sie etwa ein Viertel aller derzeit bekannten Meereslebewesen. Zudem ernähren sie (direkt oder indirekt) Millionen von Menschen und schützen Küsten und Inseln vor den Gewalten der Ozeane. Doch diese faszinierenden Lebensräume stehen massiv unter Druck. Als direkte Folge der Klimakrise und der Aufheizung der Weltmeere durchleben wir derzeit bereits die vierte weltweite Korallenbleiche. Der Organisation Coral Reef Watch zufolge sind 54 Prozent der weltweiten Riffflächen betroffen. Studien deuten darauf hin, dass die globalen Riffe schon 2050 oder sogar früher gänzlich zusammenbrechen können. Was wären die ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Folgen dieser Katastrophe? Und wie versuchen sich die betroffenen Nationen schon heute darauf vorzubereiten? —

 
 

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Ann Abadie, Verfechterin der Südstaatenstudien, ist im Alter von 84 Jahren gestorben

Ann Abadie

Als langjährige stellvertretende Direktorin des Center for the Study of Southern Culture an der University of Mississippi hat sie außerdem über 50 Bücher über den Süden herausgegeben. «Ann Abadie 2019 in ihrem Haus in Oxford, Mississippi. Sie verbrachte ihre gesamte, 50-jährige Karriere an der University of Mississippi, wo sie beim Aufbau des Center for the Study of Southern Culture half. «Ann Abadie, eine Südstaaten-Expertin und Mitbegründerin eines der führenden Institute für Südstaatenstudien des Landes, starb am 30. Juli in Tupelo, Mississippi. Sie wurde 84 Jahre alt. «Ihre Tochter Leslie Abadie sagte, sie sei nach einem Schlaganfall in einem Hospiz gestorben. «Frau Abadie verbrachte ihre gesamte 50-jährige Karriere an der University of Mississippi, einem Ort, der sowohl in der Geschichte des Südens verankert ist als auch eines seiner wichtigsten Observatorien. Sie spielte eine wichtige Rolle bei der Schaffung dieser neueren Rolle, indem sie 1976 erfolgreiche Anträge an den National Endowment for the Humanities für Stipendien stellte, die zur Gründung des multidisziplinären, akademische Grade verleihenden Center for the Study of Southern Culture der Universität beitrugen. «Bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 2011 fungierte sie als stellvertretende Direktorin dieser Einrichtung und gab in dieser Zeit über 50 Bücher über den Süden heraus. «Bescheiden und zurückhaltend blieb sie im Hintergrund. Doch ihre Kollegen würdigen ihre Rolle als Dreh- und Angelpunkt bei der Umwandlung der Universität von einem globalen Symbol der Bürgerrechtsfeindlichkeit in einen modernen multiethnischen Campus. «Das Zentrum war ihre Idee, zusammen mit der einiger anderer Fakultätsmitglieder. Es war ein Projekt, das darauf abzielte, «die Kommunikationsbarrieren zwischen verschiedenen Menschen und insbesondere zwischen verschiedenen Rassen und ethnischen Gruppen niederzureißen», wie sie es 2005 in einem Interview mit der Southern Foodways Alliance, einem Teil des Zentrums, ausdrückte. Heute werden dort Abschlüsse in Südstaatenstudien in Disziplinen wie Geschichte, Literatur, Soziologie, Ernährungsgeschichte und Anthropologie verliehen. «Auch verbundene Unternehmungen tragen die Handschrift von Frau Abadie, darunter die Foodways Alliance, die die New York Times-Lebensmittelkorrespondentin Kim Severson als «kraftvolle Bühne für Köche, Schriftsteller und Akademiker bezeichnete , die sich jeden Herbst zu ihrem Symposium in Oxford, Mississippi, treffen», die jährliche Faulkner- und Yoknapatawpha-Konferenz und das Magazin Living Blues. (…)

 
 

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