Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven”
Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur
Radio im Film – 100 Jahre Radio / Jakob Brossmann
10.11.2024 – Gedanken – Ö1 – Ursula Burkert — – Details
Jakob Brossmann
Jakob Brossmann, 1986 in Wien geboren, studierte Bühnen- und Filmgestaltung an der Universität für angewandte Kunst Wien und ist als Regisseur, Produzent, Bühnenbildner ( u.a. bei mehreren Produktionen von Nikolaus Habjan) und bildender Künstler tätig. 2015 veröffentlichte er den Dokumentarfilm «Lampedusa im Winter», in dem er vom Kampf um Solidarität am Rande Europas erzählt und die von allen im Stich gelassenen Community auf der italienischen Mittelmeerinsel porträtiert. Diese 5000 Bewohner*innen solidarisierten sich mit den gestrandeten Bootsflüchtenden aus Afrika. Für diesen Film wurde Brossmann mehrfach ausgezeichnet.
– – Mit «Finali Film & Wortschatz Produktion» arbeitet er an interdisziplinären Film- und Kulturprojekten, die gesellschaftliche Vielfalt und Vielsprachigkeit fördern. Außerdem unterrichtet der Regisseur seit 2017 in der Abteilung für Bühnen- und Filmgestaltung. – Jakob Brossmann, der auch deklarierter Radio-Aficionado ist und den Film «Gehört, Gesehen- eine Radiofilm» über die Arbeit des Radiosenders Ö1 drehte, übernahm im Jahr die Leitung von Globart, der 1997 gegründeten «Denkwerkstatt für Zukunftsthemen». Unter seiner Leitung versteht sich Globart als «Verein für diskursive Praxis». Globart veranstaltet gemeinsam mit dem Filmarchiv Austria vom 15.-17. November 2024 im Metro Kinokulturhaus das RadioFilmFestival.
– – In der Aussendung zum Festival heißt es: «Das Kino liebt das Radio. Seit vor 100 Jahren die ersten Sendungen durch den Äther rauschten, sind Filmemachernnen fasziniert vom Radio. Unzählige Filme erzählen von der Lust des Hörens. Regisseurinnen führen ihre Protagonist*nnen in spannende, berührende und humorvolle Momente vor und hinter den Mikrofonen. Dokumentarfilme wie Spielfilme versuchen, die Bedeutung des neuen Massenmediums auszuloten.»
SK-oko
Borneo – am Rand der Zivilisation
10.11.2024 – Ambiente – von der Kunst des Reisens – Ö1 – Margit Hainzl und Emil Wimmer — – Details
Insel Borneo
Eine Reise auf der drittgrößten Insel der Erde — Noch vor 50 Jahren galt die südostasiatische Insel Borneo als Inbegriff von Wildnis und unberührter Natur. Für das heutige Borneo ist hingegen bezeichnend, dass im indonesischen Teil Kalimantan derzeit die neue indonesische Hauptstadt Nusantara entsteht. Denn im Gegensatz zur übervölkerten indonesischen Hauptinsel Java scheint es auf Borneo noch jede Menge Platz zu geben. Tatsächlich ist die menschliche Besiedlung immer noch relativ dünn. Auf den 737.000 km2 der zwischen Malaysia, Indonesien und dem kleinen Sultanat Brunei aufgeteilten Insel leben nicht einmal 19 Millionen Menschen. Doch nachdem die Edelhölzer aus weiten Teilen des Urwalds entfernt und große Flächen für Ölpalmplantagen gerodet wurden, schreitet auch die zivilisatorische Erschließung unaufhaltsam immer weiter voran. Auf einer Reise nach Borneo kann man die Anfänge und den Fortgang der Zivilisation gleichsam in Echtzeit erleben. Margit Hainzl und Emil Wimmer haben auf der drittgrößten Insel der Welt die malaysischen Bundesstaaten Sarawak und Sabah, sowie das Sultanat Brunei besucht.
– – Gestaltung: Margit Hainzl und Emil Wimmer
SK-oko
Skulpturen für den Körper. Die Schmuckkünstlerin Anna Heindl
10.11.2024 – Menschenbilder – Ö1 – Petra Herczeg-Rosenberg — – Details
Anna Heindl
Skulpturen für den Körper. Die Schmuckkünstlerin Anna Heindl — Ihre Kindheit und Jugend verbrachte Anna Heindl, Jahrgang 1950, in Oberösterreich. Inszenierungen interessierten sie bereits in der Jugend, deshalb studierte sie zunächst Theaterwissenschaft an der Uni Wien, wechselte dann aber bald an die nunmehrige Universität für angewandte Kunst in Wien, wo sie 1976 die Meisterklasse für Metallgestaltung bei Franz Hagenauer abschloss. — Ihre Kunst hilft Menschen, ihr Auftreten zu inszenieren, zu zeigen, was sie gerne demonstrieren möchten. Dabei geht es nicht primär um den geldmäßigen Wert der Werke, sondern um die Werte, die diesen kleinen Skulpturen, die getragen und hergezeigt werden können, beigemessen werden. — Die Träger:in wird zur Präsentator:in dreidimensionaler Kunstwerke. Immer wieder werden Anna Heindls Werke in Museen ausgestellt, bei diesen Inszenierungen arbeitet sie regelmäßig mit ihrem Mann zusammen, dem Metallbildhauer Manfred Wakolbinger, dessen Werke ganz andere Räume, Plätze und Szenerien verändern, als die intime Basis des Menschseins, den Körper, dem seine Frau zusätzliche Anknüpfungspunkte verleiht. — Die Namen ihrer Werkserien versprechen intensive Auseinandersetzung mit Thema und Umfeld: etwa «Blumen der Nacht», «Ears and Tears» oder «Longtime Love Affairs». — Ab 13. November wird in der Kunstkammer des Kunsthistorischen Museums Anna Heindls Intervention «Die Vermählung – the Magic Marriage» gezeigt, bei der sie sich speziell mit einem Bild der Heiligen Katharina des Meisters von Heiligenkreuz befasst.
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Das nachhaltige Erbe des Henry Worrall – Eine Frage der Stimmung
10.11.2024 – Spielräume Spezial – Ö1 – Michael Neuhauser — – Details
Henry Worrall
1835 immigrierte Henry Worrall aus Liverpool in die USA, wo er zu einem renommierten Maler, Musiker und Gitarrenlehrer wurde. Zu jener Zeit war die Gitarre hauptsächlich ein Instrument für junge Mädchen aus gutem Hause, die im trauten Kreis für Familie, Freunde und Bekannte hübsche Salonstücke zum Besten gaben. Für seine Schülerinnen, von denen er eine auch heiratete, komponierte Henry Worrall viele einfach zu erlernende Stücke, darunter zwei, mit denen er nichts ahnend enormen Einfluss auf Blues- und Rock-Musik nehmen sollte: «Spanish Fandango» und «Sebastopol – A Descriptive Fantaisie for the Guitar». — Beide Stücke sind nicht für die Standardstimmung der Gitarre (E-A-D-G-H-E) konzipiert, sondern für eine offene Stimmung, bei der bereits die leeren Saiten einen wohlklingenden Akkord ergeben, beim einen in G-Dur (D-G-D-G-H-D), beim anderen in D-Dur (D-A-D-Fis-A-D). Das hatte nicht nur einen ungewohnten und eindrucksvollen Klang zur Folge, sondern machte auch das Erlernen und Spielen der Stücke einfacher. — Als später afroamerikanische Bluesmusiker die Gitarre für sich entdeckten, verbreiteten sich auch bei ihnen diese offenen Stimmungen, und zwar unter Bezeichnungen, die ihre ursprüngliche Herkunft deutlich verraten: «Spanish Tuning» und «Vestapol Tuning». Und als sich ab den 1960er-Jahren Bands wie Led Zeppelin oder die Rolling Stones mit Begeisterung auf den Blues stürzten, übernahmen sie nichts ahnend das nachhaltige Erbe des Henry Worrall.
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Singer/Songwriter in da house! / Katharina Hofer und Wenzel Beck
10.11.2024 – Hausmusik – Ö1 – Helmut Jasbar — – Details
Katharina Hofer
Katharina Hofer und Wenzel Beck lassen ihre musikalischen Welten ineinander schwingen10 — Zwei Persönlichkeiten, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, prägen diese Ausgabe der Ö1-Hausmusik. Nur zwei Dinge haben Katharina Hofer und Wenzel Beck gemeinsam – zuallererst: Sie schreiben beide Lieder. Während sie aus verschiedenen Generationen stammen, musikalisch völlig anders orientiert sind und unterschiedliche Instrumente spielen. — Katharina Hofer singt und spielt Klavier und wird von Gregor Aufmesser auf dem Kontrabass kongenial begleitet. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, französische Chansons ins Wienerische zu übertragen, und schafft damit verblüffend authentische Balladen, als wäre es nie anders gewesen. — Der junge Wenzel Beck spielt akustische Gitarre und arbeitet mit Sampling. Seine Musik ist schwer einzugrenzen und schwirrt irgendwo zwischen Pop und Indie-Pop dahin, sein Gesang verzichtet nicht auf Melodie, ist aber hörbar vom HipHop inspiriert. Die zweite Gemeinsamkeit zwischen ihm und Katharina Hofer? Die hohe Qualität der Performance!
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Musikalische Grenzerfahrungen / Neue Musik von Abdullah Miniawy, sofi und Eve Aboulkheir
10.11.2024 – Supernova – Ö1 – Susanna Niedermayr — – Details
Abdullah Miniawy
Auch heuer wieder präsentierten wir Ihnen beim ORF musikprotokoll eine Reihe von Musiker/innen, auf die wir derzeit unsere Shape+ Scheinwerfer richten. Shape+ ist die Plattform für spannende neue Projekte aus dem Bereich der Musik und audiovisuellen Kunst, die 2014 vom musikprotokoll gemeinsam mit fünfzehn weiteren Festivals gegründet wurde. Einen Shape+-Schwerpunkt gab es wie auch bereits in den vergangenen Jahren gleich am ersten Festivalabend im Grazer Dom im Berg. — Song-Fragmente aus seinem ersten Solo-Album «Nigma Enigma» bildeten die Ausgangsbasis für Abdullah Miniawys Performance, die der Künstler improvisierend weiterspann. Mit «Nigma Enigma», das am 15. November bei Hundebiss Records erscheint, lädt der Poet und Musiker Abdullah Miniawy zu einem Spaziergang durch jene Welt ein, die wir – so der Glaube aller Weltreligionen – nach unserem Tod betreten werden. Wir erleben diese fiktive Nachwelt aus der Sicht eines atheistischen Ex-Moslems, der Gott während des Jüngsten Gerichts seine Gründe darlegt, weshalb er sich dazu entschieden hat, ihm den Rücken zu kehren. — Die jahrhundertealte japanische Kunstform Kintsugi inspirierte sofi aka Sofia Zaiceva zu dem Stück «periphery of oneness». Kintsugi ist eine Reparaturtechnik, bei der die Teile eines zerbrochenen Keramikgefäßes behutsam wieder zusammengesetzt werden. Die Narben werden anschließend mit echtem Gold bedeckt. Kintsugi als Philosophie richtet den Blick auf die Wunden und den Heilungsprozess. Ein Bruch muss nicht zwangsläufig zu einem Ende führen, sondern kann auch den Beginn eines Neuanfangs markieren. Ihr neues Stück, das an diesem Abend seine Uraufführung feierte, komponierte sofi für das Ambisonics Sound System des Dom im Berg. — Auch Eve Aboulkheir hat im Auftrag des musikprotokoll ein neues Stück speziell für das Ambisonics Sound System geschaffen. In «Venus Road» nahm sie das Publikum auf einen nächtlichen Ausflug in das Mac-Richie-Reservoir in Singapur mit. «In der Dunkelheit verstärken sich die Geräusche des Waldes, wir waren überwältigt», erinnert sie Aboulkheir an jene Nacht zurück, in der sie sich mit einer Bekannten im MacRitchie Reservoir verirrt hatte. «Wir konnten uns alles vorstellen, und diese beängstigende Erfahrung nahm eine fantastische Dimension an.» — Die Plattform Shape+ wird durch das «Creative Europe»-Programm der Europäischen Union und Pro Helvetia gefördert.
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Die letzten Rätsel der Maya
10.11.2024 – Das Wissen – SWR Kultur – Nikolai Grube — Julia Nestlen — – Details
Rätsel der Maya
Julia Nestlen im Gespräch mit dem Altamerikanisten Nikolai Grube— Die Hochkultur der Maya existierte schon nicht mehr, als die Spanier Mexiko eroberten. Umso rätselhafter war sie lange Zeit für die Forschung. Die Maya hatten ein eigenes Schriftsystem, dessen Entzifferung Jahrhunderte dauerte. Sie betrieben Astronomie, bauten fantastische Pyramiden und waren eine komplexe Gesellschaft. Ihr Untergang wirft immer noch Fragen auf. Nikolai Grube widmete sein gesamtes Forscherleben dieser einzigartigen Kultur.
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Die Pianistin Anna Vinnitskaya
Forsche Klänge, ozeanische Gesten – Der Bassist und Produzent Micha Kaplan
10.11.2024 – NOWJazz – SWR Kultur – Franziska Buhre — – Details
Micha Kaplan
Der israelische Berliner Micha Kaplan bewegt sich gewandt in einer Reihe verschiedener Musikstile und Rollen. Er komponiert für Film und Theater und leitet ein Ensemble für freie Improvisation. Mit Elektro-Pop und Alternative-Rock nimmt er sich die Freiheit für Kunstfiguren und Krach. Der Bass ist sein akustisches, elektrisches und elektronisches Fundament, mit dem er jeweils ganz eigene musikalische Räume und Konstellationen ausformt.
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10. November 1759: Geburtstag von Friedrich Schiller
Glastonbury 1994 revistited: Ein Festival für den Britpop, ein Festival für die Liebe
10.11.2024 – Nachtmix – Bayern 2 – Judith Schnaubelt — – Details
Glastonbury 1994
Glastonbury 1994? war praktisch das Woodstock meines Lebens. Und das war es für 80 000 andere Popfans auch. Warum? Weil hier vor 30 Jahren das Beste aus Vergangenheit, unmittelbarer Gegenwart und Zukunft zusammenkam. Weil große Stars wie Johnny Cash, Van Morison, Elvis Costello, Nick Cave oder Paul Weller, der Godfather des Britpop, hier aufgetreten sind; außerdem die zukünftigen Stars des Britpop wie Blur, Oasis oder Pulp. Hier tanzten die Leute zu Techno, Dub und den Grooves von Orbital oder Transglobal Underground oder staunten über die Energie einer Isländerin, die heute ein Popstar ist: Björk. Ob Junghippies, Grünbewegte, Funkateers, Elektro-und Technofans, Anarchisten, Dubisten, Countryfans, Drum›n›Bass- Tänzer und die ganze zukünftige Britpop-Posse: Sie alle feierten hier eine friedliche, bunte Koexistenz auf diesem grandiosen englischen Festival in der Nähe des mystischen Stonehenge und des Glastonbury Tor, wo Marc Bolan von T. Rex einst Ufos gesichtet haben will.
SK-