Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

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Das riskante Stimmungshoch (3) — Manie – Die erschöpften Angehörigen

13.11.2024RadiokollegÖ1N.N. —   –  Details

Stimmungshoch

Das übersteigerte Selbstbewusstsein während einer Manie verhindert selbst bei wiederholten Phasen die Krankheitseinsicht und nahestehende Menschen dringen nicht zu den Betroffenen durch, sondern müssen hilflos zusehen, wie jemand mit grandioser Überzeugung sein Leben ruiniert. Besorgte Stimmen werden gereizt abgekanzelt oder mit unerschütterlicher Fröhlichkeit weggewischt. Handelt es sich «nur» um eine Hypomanie, also eine schwach ausgeprägte Form mit Rededrang, Distanzlosigkeit und Agitiertheit, kommt womöglich der Verdacht auf, man gönne dem/der Betroffenen seine/ihre Erfolge nicht. 90% aller Manien sind Teil einer bipolaren Grunderkrankung. Freunde und Verwandte können also voraussehen, dass bald ein schreckliches Tief folgen wird. Dennoch wird die Depression von ihnen manchmal sogar als Erleichterung empfunden, weil endlich eine Chance auf Krankheitseinsicht gegeben ist. — In der dritten Folge der Reihe «Riskantes Hoch» widmet sich Christa Nebenführ den Herausforderungen, die eine manische Erkrankung für die Angehörigen und das Umfeld der Betroffenen mit sich bringt.

 
 

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Das British Museum erhält eine riesige Schenkung: Chinesische Keramik im Wert von 1,27 Milliarden Dollar

13.11.2024NewsThe New York TimesAlexander Marshall —   –  Details

Die Davidvasen

Die Davidvasen, zwei blau-weiße Porzellanvasen aus dem Jahr 1351, gehören zu den 1.700 Objekten, die dem British Museum gespendet werden. — Die Treuhänder einer der weltweit renommiertesten Privatsammlungen chinesischer Keramik haben am Mittwoch alle 1.700 Objekte im Wert von einer Milliarde Pfund (1,27 Milliarden Dollar) dem British Museum gespendet. — Die Sammlung von Sir Percival David umfasst die David-Vasen – zwei blau-weiße Porzellangegenstände aus dem Jahr 1351 – und einen mit Hühnern verzierten Weinbecher, der vermutlich vom Kaiser Chenghua der Ming-Dynastie verwendet wurde. — Seit 2009 hatte die Sir Percival David Foundation die Sammlung dem Museum geliehen, wo sie in einer eigenen Galerie ausgestellt ist. Die Treuhänder der Stiftung haben nun jedoch beschlossen, die Schenkung dauerhaft zu machen. — George Osborne, der Vorsitzende des British Museum, sagte in einer Pressemitteilung, die Spende sei «ein echter Vertrauensbeweis» für die Zukunft des Museums. Die Ankündigung erfolgt etwa 15 Monate, nachdem das Museum einen Kurator entlassen hatte, dem es vorwarf, aus seinen Lagerräumen gestohlen zu haben. — Dies ist nicht die erste Milliardenspende an eine westliche Institution. 1991 kündigte der Verleger und Philanthrop Walter H. Annenberg an, er werde seine eine Milliarde Dollar teure Gemäldesammlung, darunter Werke von Manet, van Gogh und Picasso, dem Metropolitan Museum of Art in New York schenken. 2013 versprach der Kosmetikmagnat Leonard A. Lauder dem Met seine Sammlung kubistischer Kunstwerke, darunter 33 Picassos, deren Wert damals auf über eine Milliarde Dollar geschätzt wurde. — Doch solch große Schenkungen von Objekten sind für britische Museen eher selten. Vor zwei Jahren verkündete das British Museum «eine der bedeutendsten» Schenkungen seiner Geschichte, als ein ehemaliger Treuhänder der Institution seine Sammlung chinesischer Kunstwerke, darunter mehrere hundert Jaden, vermachte. In seinem diesjährigen Jahresbericht gab das Museum bekannt, dass die Schenkung 123 Millionen Pfund oder 156 Millionen Dollar wert sei. — Sir Percival wurde 1892 im heutigen Mumbai (Indien) als Sohn einer jüdischen Geschäftsleutefamilie mit entfernten Verbindungen in den Iran geboren. Als Erbe des Textil- und Bankvermögens von Sassoon zog Sir Percival 1913 nach England. Nach dem Kauf von drei chinesischen Keramiken wurde er bald ein leidenschaftlicher Sammler. — 1924 reiste er zum ersten Mal nach Peking, um die kaiserliche Sammlung zu besichtigen. Als er feststellte, dass ein Großteil der Schätze in Kisten verstaut war, finanzierte er die Restaurierung eines Gebäudes, in dem die Schätze ausgestellt werden sollten. Drei Jahre später wurde er Berater der Nationalen Palastmuseen Chinas. (…)

 
 

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Lexikon der österreichischen Popmusik (3) Waxolutionists: Die Plattenspieler spielen

13.11.2024RadiokollegÖ1N.N. —   –  Details

Waxolutionists Koop

Ab Ende der 1990er Jahre haben die drei DJs Bionic Kid, Buzz & Zuzee in Wien die Möglichkeiten ihrer Plattenspieler als hochmusikalische Instrumente ausgelotet. Im HipHop und dem sogenannten “Turntablism” verwurzelt, waren sie für einige Jahre mit der achtköpfigen Live-Band Supercity Soundsystem unterwegs, die in manchen Momenten nahe am Fusion Jazz war. Neben atmosphärischen HipHop-Klassikern wie “Nachtschattengewächs” oder “Supercity” finden sich im Waxolutionists-Katalog aber auch Zusammenarbeiten mit der Wienerlied-Formation Brigittakapelle, sowie Remixes für André Heller und die Indie-Band Convertible, was für den weiten Horizont der drei Musiker spricht.

 
 

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Das besondere Konzert: Jazz pianist Fergus McCreadie trifft das Chaos Quartet !

13.11.2024In ConcertBBC Radio 3BBC Radio 3 —   –  Details

Fergus McCreadie

BBC Radio 3 – New Generation Artists im Britten Studio in Snape: einige der interessantesten Talente des Jazz und der klassischen Musik kommen in einem Programm zusammen, das Leben und Neubeginn feiert. — Der junge Jazzpianist Fergus McCreadie und sein Trio spielen Stücke aus ihrem Album Stream, das seit seiner Veröffentlichung Anfang des Jahres Zuhörer und Publikum begeistert. Mit Stücken wie «The Crossing», «Mountain Stream», «Coastline» und «Lochan Coire Àrdair» ist dies, wie ein Rezensent sagte, «eine fantastische Musik, die singt, fließt, donnert, fällt und rieselt und die Landschaft in meinem Kopf lebendig macht, wie ein Spaziergang in den herrlichen Bergen Schottlands an einem strahlenden Frühlingstag. Nimm sie mit und feiere das Leben.» Ebenfalls auf dem Programm steht die Uraufführung von Fergus‹ Life Cycle, das er eigens für das dynamische Chaos Quartett aus Deutschland geschrieben hat – ein Werk, das inmitten der Schilfgebiete an der Küste von Suffolk eine besondere Resonanz erfahren dürfte. Bei diesem Zusammentreffen von Talenten erkunden Fergus McCreadie und der brillante kolumbianische Cellist Santiago Cañón-Valencia die musikalischen Welten des jeweils anderen mit Stücken, die sie für ihr gemeinsames Spiel in Snape geschrieben haben. Und bevor der Abend zu Ende geht, verspricht Fergus, etwas zu improvisieren, das von der Landschaft und dem offenen Himmel von Suffolk inspiriert ist, die im Laufe der Jahre unzählige Musiker inspiriert haben. —

 
 

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Der Spiegel im Spiegel / Zum 95. Geburtstag von Michael Ende

12.11.2024RadiogeschichtenÖ1Julia Zarbach —   –  Details

Michael Ende

Was spiegelt sich in einem Spiegel, der sich in einem Spiegel spiegelt? Das Buch, das ihm am nächsten stand und das er seine «unendliche Geschichte für Erwachsene» nannte, widmete Michael Ende seinem Vater, dessen phantastisches, geheimnisvolles Bildwerk sich in den Wortgemälden des Sohnes wiederfindet. Visionen und Mysterien, Traumsequenzen und Welträtsel reihen sich aneinander und bilden eine eigene Erzählwelt. Keinen Roman und keine Anthologie, sondern ein Labyrinth, dem der Leser sich beherzt überantworten muss wie Theseus dem Ariadnefaden. Doch auch der Leser gestaltet an diesem Irrgarten mit, wird zum Spiegel, der Spiegel spiegelt. — Michael Ende wurde am 12. November 1929 in Garmisch als Sohn des surrealistischen Malers Edgar Ende geboren. Bereits in den 1940er Jahren schrieb er erste Gedichte und kleinere Erzählungen. Nach dem Krieg besuchte er die Schauspielschule in München, arbeitete anschließend unter anderem für den Bayerischen Rundfunk und verfasste Sketche und Lieder für Kabaretts. Von 1971 bis 1985 wohnte Michael Ende in den Albaner Bergen südlich von Rom, dann als freier Schriftsteller in München. Neben Kinder- und Jugendbüchern schrieb er poetische Bilderbuchtexte, Bücher für Erwachsene, Theaterstücke, Gedichte und Essays. Viele seiner Bücher wurden verfilmt. Er starb am 18. August 1995 in Stuttgart.

 
 

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Spätromantische Orgelklänge

12.11.2024Das Ö1 KonzertÖ1Andreas Maurer —   –  Details

Sauer-Orgel

morganist Balthasar Baumgartner an der spätromantischen Sauer-Orgel. Franz Schmidt: Präludium und Fuge in D-Dur «Halleluja»; Anton Bruckner: Aus der Symphonie Nr. 7 in E-Dur: II. Adagio. Sehr feierlich und sehr langsam (Transkription: Erwin Horn); Franz Schmidt: Der Heiland ist erstanden – Choralvorspiel; Anton Bruckner: Aus der «Nullten» Symphonie in d-Moll: III. Scherzo (Transkription: Erwin Horn); Anton Bruckner: Aus der 4. Symphonie in Es-Dur: IV. Finale. Bewegt, doch nicht zu schnell (Transkription: Eberhard Klotz) (aufgenommen am 15. September in der Prantauerkirche in St. Pölten im Rahmen von «Musica Sacra 2024» ) — Erstmals hätte die Prandtauer-Kirche St. Pölten zur Spielstätte des renommierten Kirchenmusik-Festivals «Musica Sacra» werden sollen. Balthasar Baumgartner, Domorganist in Osnabrück plante eine Hommage an Anton Bruckner und Franz Schmidt, die beide heuer mit Jubiläen geehrt werden. Aufgrund verheerender Hochwasserereignisse, musste der geplante Konzerttermin jedoch abgesagt werden. Unsere Ö1-Techniker haben sich aber dennoch nach St. Pölten begeben, und die Generalprobe für unser Publikum gerettet.

 
 

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Dominique Manotti über politischen Widerstand

12.11.2024TonspurenÖ1N.N. —   –  Details

Dominique Manotti

Die französische Autorin Dominique Manotti schreibt über die dunkle Seite der Macht in Frankreich. Die ehemalige Spitzengewerkschafterin hat sich im Alter von 50 Jahren als Roman Noir-Autorin neu erfunden. — Viel braucht es nicht, um Frankreichs Vorstädte wieder einmal explodieren zu lassen. Ein Polizeiübergriff, ein erschossener algerischstämmiger Jugendlicher – und bürgerkriegsähnliche Zustände sind vorprogrammiert. Das wissen auch die Rechtsextremen: Gibt es Unruhen, werden sie ihre Remigrationsphantasien leichter umsetzen können. Was läge also näher, als ein bisschen nachzuhelfen? Marseille.73 heißt Dominique Manottis neuester Roman, der von den Ursprüngen des Rassemblement National genauso erzählt wie vom Kampf nordafrikanischer Migranten, deren Arbeitskraft man gerne ausbeutet, denen man im Gegenzug aber keine Rechte gewähren will. Mit ihrem politisch hochaktuellen, auf penibler Recherche beruhenden Roman legt die Autorin nicht nur die gewalttätigen Wurzeln der Partei offen, die im Sommer 2024 erstmals zur stärksten politischen Kraft im französischen Parlament wurde. Die heute als Doyenne des französischen roman noir geltende Autorin kehrt auch zu ihren eigenen politischen Wurzeln zurück. “Ich habe zu erzählen begonnen, um nicht alles zu verlieren”, erklärt die von der Politik der Mitterrand-Jahre frustrierte Wirtschaftshistorikerin und ehemalige Spitzengewerkschafterin Marie-Noëlle Thibault ihre Wiedergeburt als Noir-Autorin Dominique Manotti. Den Tonspuren gewährt sie tiefe Einblicke in ihr Schreiben sowie ihren politischen und intellektuellen Werdegang. “Erzählen heißt Widerstand leisten” lautet das Motto eines ihrer Romane, das ihr gesamtes literarisches Schaffen kennzeichnet. ”Erzählen heißt Widerstand leisten” Dominique Manotti, die Doyenne des Roman Noir in Frankreich Feature von Georg Renöckl

 
 

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Nach Pakistan via England, nach Indien via Polen / Wiedergefundenes von Nusrat Fateh Ali Khan und das neue Album von Saagara

12.11.2024SpielräumeÖ1Albert Hosp —   –  Details

Fateh Ali Khan

Der charismatische Sänger Nusrat Fateh Ali Khan machte in den 1970er Jahren die pakistanische Sufi-Musik Qawwali auf der ganzen Welt bekannt. Er starb 1997 im Alter von 48 Jahren. In den Archiven des britischen Labels Realworld, dessen Gründer Peter Gabriel zu den allerersten internationalen Fans von Nusrat zählte, fand sich kürzlich eine Aufnahme, die aus verschiedensten Gründen bislang nie veröffentlicht wurde: “Chain Of Light”. Als Kontrapunkt dazu gibt es in diesen “Spielräumen” neue polnisch-indische Musik: Der Warschauer Produzent und Multiinstrumentalist Waclaw Zimpel hatte schon mit diversen Jazzgrößen, vor allem aus dem Schlagzeug-Bereich, zusammengearbeitet, als er 2012 mit dem renommierten Perkussionisten Giridhar Udupa aus Karnataka im Südwesten Indiens eine Jam Session genoss. Das führte zum Projekt Saagara. Zum Quartett erweitert, führt Saagara elektronisch erzeugte und “handgemachte” Rhythmen zusammen. Das ist zunächst nichts Ungewöhnliches, aber die kreative Ideenwerkstatt von Saagara macht daraus ein faszinierendes rhythmisch-melodisches Gesamterlebnis.

 
 

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Radical Empathy – Das neue Sextett der Harfenistin Kathrin Pechlof

12.11.2024JetztMusikSWR KulturJulia Neupert —   –  Details

Kathrin Pechlof

Radical Empathy – Radikale Empathie – so hat Kathrin Pechlof ihr neuestes Projekt überschrieben. Als ein grundsätzliches Plädoyer möchte die Berliner Harfenistin es verstanden wissen, aber nicht unbedingt als explizite Programmmusik mit einer konkreten Gebrauchsanleitung zu mehr Mitgefühl. Im Frühjahr dieses Jahres war die SWR Jazzpreisträgerin 2023 mit Radical Empathy für Aufnahmen im Funkstudio Stuttgart – dabei waren der Schlagzeuger Leif Berger, die Pianisten Achim Kaufmann und Elias Stemeseder, Saxofonist Christian Weidner und Kontrabassist Robert Landfermann.

 
 

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Roy Haynes, ein Gigant des Jazz-Schlagzeugs, ist im Alter von 99 Jahren gestorben

12.11.2024News: NachrufeThe New York TimesNate Chinen —   –  Details

Roy Haynes

Als unbändige Kraft blieb er im Laufe seiner sieben Jahrzehnte währenden Karriere relevant und war an jeder wichtigen Entwicklung des modernen Jazz beteiligt. — Der Schlagzeuger Roy Haynes in seinem Haus auf Long Island im Jahr 2019. Sein Stil war von einer erfrischenden Klarheit geprägt, die ihm den Spitznamen Snap Crackle einbrachte. — Roy Haynes, einer der größten und einflussreichsten Schlagzeuger in der Geschichte des Jazz, starb am Dienstag im Nassau County, NY, an der Südküste von Long Island. Er wurde 99 Jahre alt. — Sein Tod nach kurzer Krankheit wurde von seiner Tochter Leslie Haynes-Gilmore bestätigt. Sie wollte nicht angeben, wo in der Grafschaft er gestorben ist. — Mr. Haynes war eine unbändige Kraft, die während seiner sieben Jahrzehnte währenden Karriere stolz sowohl relevant als auch stilvoll blieb und an jeder wichtigen Entwicklung des modernen Jazz, beginnend in der Bebop-Ära, beteiligt war. Bemerkenswerterweise tat er dies ohne wesentliche Änderungen an seinem Stil, der sich durch eine belebende Klarheit auszeichnete – Snap Crackle war der Spitzname, der ihm in den 1950er Jahren verliehen wurde – zusammen mit lokomotiver Energie und einem geschmeidigen, aber nachdrücklichen Fluss. — Nur wenige Musiker haben jemals mit einem so breiten Spektrum an Jazzlegenden zusammengearbeitet. Mr. Haynes nahm mit dem typischen Tenorsaxophonisten der Swing-Ära, Lester Young, sowie dem zeitgenössischen Gitarristen Pat Metheny auf. Er war kurzzeitig, aber eng mit der Sängerin Sarah Vaughan und mit einigen der wichtigsten Pioniere des Bebop verbunden, insbesondere mit dem Altsaxophonisten Charlie Parker und den Pianisten Bud Powell und Thelonious Monk.

Und er wirkte auf Dutzenden von Alben mit, darunter viele, die als Klassiker gelten, darunter «Outward Bound» (1960) von Eric Dolphy, «The Blues and the Abstract Truth» (1961) von Oliver Nelson, «Focus» (1962) von Stan Getz und «Now He Sings, Now He Sobs» (1968) von Chick Corea. «–

— – Mr. Haynes hat als Bandleader einige hochgelobte Alben aufgenommen, darunter «We Three», eine Triosession von 1958 mit dem Pianisten Phineas Newborn Jr. und dem Bassisten Paul Chambers, und «Out of the Afternoon», ein Konzert von 1962 mit Rahsaan Roland Kirk (damals nur Roland Kirk genannt) an den Rohrblattinstrumenten, Tommy Flanagan am Klavier und Henry Grimes am Bass. Im Laufe der Jahre leitete er eine Reihe von selbstbewussten Bands, insbesondere das Hip Ensemble, das in den 1970er Jahren die funkigere Seite der Fusion-Musik aufgriff. — In jüngerer Zeit knüpfte er Kontakte zu Musikern, die viele Jahre jünger waren als er, wie dem Trompeter Roy Hargrove und dem Bassisten Christian McBride. Im Jahr 2000 veröffentlichte er «The Roy Haynes Trio» mit dem Pianisten Danilo Pérez und dem Bassisten John Patitucci. Ein paar Jahre später gründete er die Band Fountain of Youth mit Musikern in ihren Zwanzigern und Dreißigern; diese Gruppe ist auf seinem letzten Album «Roy-Alty» zu hören, das 2011 beim Label Dreyfus erschien. — Mr. Haynes war einer der ersten Jazz-Schlagzeuger, der seinen linken Fuß auf dem Hi-Hat-Pedal ausdrucksstark einsetzte und sich von einem metronomischen Stampfen auf den Schlägen zwei und vier abwandte. Er brachte eine ähnliche Freiheit in seine Snare- und Bass-Drum ein, mit druckvollen Akzenten, die an ein fortlaufendes Gespräch erinnerten, das im Kontrast zum Puls seines Ride-Beckens stand. (…)

 
 

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