16.10.2023 – Der Tag: Clip – rbb kultur – Michaela Gericke — – Details
✸ ❍
Juliane Bartel
Mitten ins Ohr (5/10) — Wenn sie im Radio zu hören waren, blieb nichts als hinzuhören. Eindringlich waren sie: ob samten, rauh, mit rollendem R, melancholisch warm oder heiser – diese Stimmen prägten das Radio. Sie kamen aus dem Feature und aus dem Feuilleton, aus dem Jazz, dem Jugend- und dem Frauenfunk und sie kommentierten das Zeitgeschehen. Michaela Gericke erinnert heute an Juliane Bartel. — Bisher waren es überwiegend Männer, die in dieser Reihe vorgestellt wurden. Doch mit den 60er- und vor allem den 70er-Jahren kommen mehr Frauen ans Mikrofon. Juliane Bartel war eine der ersten und sie hat auch einen anderen Ton angeschlagen.
»Ich … sitze hier, sehe Sie: ein gutaussehender junger Mann, bei dem aber eine Mauer dazwischen ist, dieser junge Mann denkt überhaupt nicht daran, einmal zu lächeln, wie es ja sonst dozierende Menschen, die vor einem Publikum auf und abgehen, zu tun pflegen, er erzählt seine Geschichte runter.»
Juliane Bartel, im Gespräch mit Bazon Brock, dem Professor für Ästhetik und Kulturvermittlung, nach der 4. Documenta, am 9. Oktober 1968. Da ist die Berlinerin 23 Jahre alt. Die junge Journalistin ist nicht nur für ihren Berliner Charme bekannt. «Kodderschnauze» nannte das liebevoll eine Kollegin und Freundin.
16.10.2023 – News – Tagesthemen – Matthias Reiche, Helge Fuhst — – Details
❍
Roza Thun
In Polen könnte es nach der Parlamentswahl eine politische Kehrtwende geben. Die Opposition sieht Chancen für einen Machtwechsel – dann dürfte sich auch Polens Verhältnis zur EU wieder verbessern. — Nach der Parlamentswahl in Polen bleibt die nationalkonservative PiS-Partei stärkste politische Kraft. Allerdings könnte es trotzdem einen Machtwechsel geben. Denn die drei Oppositionsparteien – allen voran die Bürgerplattform des ehemaligen EU-Ratspräsidenten Donald Tusk – kommen nach jetzigem Stand der Auszählung zusammen auf deutlich mehr als 50 Prozent der Sitze. Für die Europäische Union ist das eine gute Nachricht. — Kein Kommentar aus BrüsselDie EU-Kommission will sich offiziell nicht äußern. Weil man dies bei Wahlen in einem Mitgliedsland niemals tue, teilte Kommissionssprecher Eric Mamer mit. Auch stehe das Endergebnis noch nicht fest.Doch die Hoffnung ist groß, dass ein Machtwechsel in Warschau grundlegende Veränderungen in der polnischen Außenpolitik bringen könnte. Die PiS liegt im Dauerstreit mit Brüssel. Zudem verärgerte sie die Bundesregierung mit wiederholten Forderungen nach Weltkriegsreparationen.
SK-reko-23news
16.10.2023 – Radiokolleg – Ö1 – Hannah Baber — – Details
❍
Archie Burnett
Dramatische Posen, sexy Catwalks und akrobatische Dips: durch Madonnas Hitsingle «Vogue», dank Filmen und Serien wie «Paris is Burning» und «Pose», oder mit Hilfe von Plattformen wie TikTok hat «Voguing» längst Einzug in den Mainstream gefunden. Dabei ist «Voguing» nicht einfach nur ein Tanz, sondern Teil einer queeren Subkultur. Das Radiokolleg begibt sich auf die Spuren des «Voguing» und der dazugehörigen Ballroom-Szene. — «Voguing» ist eine Kunstform, die in den 1970er Jahren im New Yorker Stadtteil Harlem, in der sogenannten «Ballroom-Szene» entstand – einer queeren Subkultur, die vordergründig von afro- und lateinamerikanischen trans*Frauen begründet worden ist. Marginalisiert und diskriminiert von der weißen, heteronormativen Mehrheitsgesellschaft, fanden sich die Mitglieder der Community in familienähnlichen Häusern zusammen und kämpften bei selbstorgansierten Wettbewerben gegeneinander um Ruhm und Selbstverwirklichung. — Die «Ballroom-Szene» gilt bis heute als «Safer Space» für Drag Queens, People of Color, queere und trans*Menschen. Der angesehene New-Yorker-Underground-Club-Tänzer Archie Burnett war in den 1970er- und 1980er-Jahren ein «Voguer» der ersten Stunde, ein guter Freund und Assistent des legendären «Voguing»-Grossvaters Willi Ninja, und er ist bis heute ein wichtiger Pionier in der New Yorker Tanzszene. Hannah Baber hat ihn getroffen.
SK-xxreko-23hehit
16.10.2023 – Radiokolleg – Ö1 – Sabine Nikolay — – Details
❍
EMRIP-Sitzung
Die Verbrechen, die an den Ureinwohner:innen während der Kolonisierung Amerikas begangen wurden sind bekannt, aber wie leben Native Americans heute? Die Ureinwohner werden oft als Minderheit bezeichnet, obwohl es sich um verschiedene Völker handelt. ihr Schicksal geht uns alle an, denn viele Bodenschätze, vor allem Lithium und Uran liegen in indigenem Land und werden rücksichtslos ausgebeutet. — 1923 suchte Deskahe, der Vertreter der «Haudenosaunee» (Irokesenbund, auch bekannt als «Six Nations»: Onondaga, Oneida, Mohawk, Seneca, Cayuga und Tuscaror), die Vorgängerorganisation der UNO, den Völkerbund in Genf auf, um die Anerkennung ihrer Unabhängigkeit einzufordern. Einige Staaten waren dafür, einige dagegen, so dass er es formal zwar nicht schaffte, aber speziell von der Stadt Genf sehr freundlich aufgenommen wurde. Dann war es einige Zeit still um den internationalen Auftritt Indigener aus Amerika, ihr Aktivismus auf internationalem Parkett startet erst in den 1970er Jahren richtig durch (in Österreich ab 1981). — Im Juli 2023 fand in Genf die jährliche Sitzung von EMRIP (Expert Mechanism on the Rights of Indigenous Peoples) statt, zu der viele Indigene, auch aus Nordamerika, erwartet wurden. EMRIP ist neben dem «Special Rapporteur on the Rights of Indigenous Peoples» sowie dem «UN Permanent Forum on Indigenous Issues» (UN PFII, New York) eine der drei UNO-Säulen, die für Indigene relevant sind. Bei der EMRIP-Sitzung wurde diesmal von einer Irokesendelegation speziell auch dem Ansuchen von Deskahe vor 100 Jahren gedacht.
Ein korrektes Passwort ist erforderlich.
Option: last radio poets – member-one | Registrierung/Login
SK-xxddreko-23hehitt
16.10.2023 – Anklang – Ö1 – Ursula Strubinsky — – Details
❍
Schwestern Fröhlich
Netti, Betty, Kathi und Peppi Fröhlich – diese vier Schwestern waren nicht nur sehr musikalisch, sie haben auch das Wiener Musikleben auf vielfältige Weise mitgestaltet. Bereits als junge Frauen waren sie Mitwirkende bei den im Biedermeier intensiv gepflegten Hauskonzerten. Alle vier hatten Gesang und Klavier gelernt. Die Schwestern gehörten dem gebildeten Bürgertum an. Zu ihrem Freundeskreis zählten Joseph Sonnleithner, Franz Grillparzer und Franz Schubert. Letzterer schrieb für die vier Sängerinnen u.a. Chöre, holte sich bei deren Hauskonzerten Inspiration und vertonte Gedichte von Kathi Fröhlichs Kurzzeit-Verlobten, Franz Grillparzer. — Netti Fröhlich war die erste und über viele Jahre einzige weibliche angestellte Lehrkraft am neu gegründeten Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. Über drei Jahrzehnte unterrichtete sie dort Gesang. Ihre Schwester Peppi verfolgte zunächst eine Karriere als Sängerin, später begann sie zu komponieren. Betty Fröhlich wandte sich der Malerei zu, blieb aber der Musik treu. Auch nach ihrem Tod wirkte die Liebe der vier Schwestern zur Kunst weiter, nämlich mit der «Schwestern Fröhlich Stiftung», die für «bedürftige und hervorragend schaffende Talente auf dem Gebiete der Kunst, Literatur und Wissenschaft» gedacht war. Einer, der eine finanzielle Unterstützung durch die Stiftung erhielt, war der 30-jährige Arnold Schönberg.
Ein korrektes Passwort ist erforderlich.
Option: last radio poets – member-one | Registrierung/Login
SK-xxddreko-23hehitt
16.10.2023 – Musik der Gegenwart – rbb kultur – Margarete Zander — – Details
❍
Adriana Hölszky
«Wie ein gläsernes Meer, mit Feuer gemischt» – dieses Bild aus der Apokalypse des Johannes ist nur ein Titel, der auf die gewaltigen Dimensionen des musikalischen Kosmos der deutsch rumänischen Komponistin hinweist. Margarete Zander stellt die raumgreifenden, bewegenden Facetten des wie ein Juwel schillernden Kaleidoskops der inzwischen 70-Jährigen vor.
Ein korrektes Passwort ist erforderlich.
Option: last radio poets – member-one | Registrierung/Login
SK-xxddtemp240926chehitt
16.10.2023 – Jazz – WDR 3 – Karsten Mützelfeldt — – Details
❍
Jelly Roll Morton
Der legendäre Mann erklärte sich selbst zur Legende und brüstete sich damit, «der Schöpfer des Jazz» zu sein. Einer der Pioniere in der Geburtsstunde des Jazz war Jelly Roll Morton allemal. Der Pianist und Komponist schrieb Klassiker wie den «King Porter Stomp», lieferte ausgefeilte Arrangements und präsentierte sich als Selbstdarsteller gern in der Pose eines Stars. — 90 in New Orleans geboren, zieht es ihn später nach Chicago, hier gründet Morton Anfang der 20er Jahre die Red Hot Peppers. Seine in New Orleans gewachsenen Beziehungen zur Halb- und Unterwelt pflegt er auch in der «Windy City». Wenn Morton nicht gerade spielt, verdient er sein Geld als Zuhälter, Schmuggler und Boxpromoter. Sein Auftreten gleicht dem eines Gangsters, stets einen Revolver in der Tasche und mit einem Diamanten im Goldzahn. Als ein Moderator einer Radiosendung W.C. Handy zum «Erfinder des Jazz» erklärt, schreibt ein gekränkter Jelly einen Brief an das Magazin Downbeat und unterschreibt mit den Worten: «Jelly Roll Morton. Schöpfer des Jazz und der Stomps. Der Welt größter Komponist von Hot Tunes.»
Ein korrektes Passwort ist erforderlich.
Option: last radio poets – member-one | Registrierung/Login
SK-xxddreko-23hehitt