Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

Du wirst mir zuhören wollen / Sofia Kourtesis: Madres

02.11.2023NewsZeit OnlineMatthias Scherer —   –  Details

Sofia Kourtesis

Die Produzentin Sofia Kourtesis hat ein Debüt voller warmer und schmerzhafter Erinnerungen veröffentlicht. «Madres» erzählt von ihrer Herkunft – und von Neurochirurgen. — Dr. Peter Vajkoczy ist einer der renommiertesten Neurochirurgen der Welt – und außerdem Techno-Fan. Im Podcast Jeder zählt der Berliner Charité erzählte er kürzlich von einem Besuch im Berghain: «Durch diese DJane, deren Mutter ich operieren durfte», sagte er, sei er mit seinem gesamten Team im Berliner Club Berghain gewesen und habe gefeiert. Die «DJane» in dieser Anekdote ist Sofia Kourtesis, Produzentin und Musikerin aus Peru. Ihre Mutter hatte eine Krebsdiagnose bekommen, und während sie im Internet verzweifelt Behandlungsmethoden recherchierte, war sie auf Vajkoczys Arbeit gestoßen.

 

— — Kourtesis postete den Ausschnitt eines ihrer Songs auf Instagram, mit dem Versprechen, Vajkoczy den Song zu widmen, wenn er ihre Mutter operieren würde. Vajkoczy sah den Clip tatsächlich, kontaktierte Kourtesis, und führte die Operation erfolgreich durch. Im Gegenzug nahm Kourtesis den Chirurgen mit ins Berghain und widmete ihm ein Stück, das seinen Namen trägt, es ist nun auf Kourtesis› Debütalbum Madres zu hören. Über HiHat-Knistern, ein geisterhaftes Klavier-Sample und analoges Fiepen singt Kourtesis mantraartig: «Gonna make it» – ich werde es schaffen. — —

 
 

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Russische Soldaten löschen ukrainische Familie aus / Neun Menschen im Schlaf erschossen

02.11.2023NewsFocusClara Lipkowski —   –  Details

Drei der neun Opfer

Mutmaßlich russische Soldaten haben in der Region Donezk eine neunköpfige ukrainische Familie getötet. Nach der Gräueltat beginnen Spekulationen über die Herkunft der Täter. — Russische Soldaten sollen in der Ostukraine eine ukrainische Familie, unter ihnen zwei Kinder, ermordet haben. Das berichtet das US-amerikanische Institute for the Study of War (ISW) und beruft sich auf Angaben des ukrainischen Ombudsmann für Menschenrechte, Dmytro Lubinets. Demnach wurden insgesamt neun Menschen tot aufgefunden, die getöteten Kinder waren im Alter von fünf und neun Jahren. Der US-Sender CNN meldete, dass die Familie in ihrem Zuhause im russisch besetzten Wolnowacha in der Region Donezk erschossen worden sei. — Nach Angaben der dortigen ukrainischen Staatsanwaltschaft hätten bewaffnete Männer in Militäruniform Anfang des Monats die Familie aufgefordert, das Haus zu räumen, um darin eine russische Armeeeinheit unterzubringen. Die Familie habe sich geweigert. Am 27. Oktober hätten dann russische Soldaten die Menschen im Schlaf erschossen. Bei den Morden sollen die Täter Wärmebildkameras sowie Automatikwaffen mit Schalldämpfern genutzt haben, berichten russische Kriegsblogger im Nachrichtendienst X (vormals Twitter) und auf Telegram.

 
 

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The Best – Richard Hawley

02.11.2023HappySadradioeinsChristine Heise —   –  Details

Richard Hawley

Es gab in sienem Leben eine Zeit, in der er ohne die Musik von Richard Hawley nicht einschlafen konnte, sagt Alex Turner von den Arctic Monkeys. Der romantische Rock mit den eleganten, cineastischen Balladen sind die Markenzeichen eines Musikers, der seine Roots würdigt und doch nicht zurückschaut. Gleichwohl erscheint nun erstmalig mit «Now Then» ein Best-Of-Richard Hawley-Album mit Songs der letzten 25 Jahre. Im Interview spricht er u.a. über die Gründe, seine Singles-Sammlung, warum der Brexit für Musiker und Musikerinnen so schrecklich ist und was ihm Hoffnung macht. Außerdem heute dabei: Johnny Marr, Miles Kane, The Clockworks, John Grant, Patsy Cline, Duane Eddy, Nancy Sinatra und 28 Little Bangers From Richard Hawleys Jukebox.

 
 

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Beatles-Song: Now and Then / Der neue letzte Beatles-Song ist aus Fan-Sicht gelungen

02.11.2023Tonart: ClipDeutschlandfunkJenni Zylka, Vivian Perkovic —   –  Details

The Beatles

Die Basis des neuen letzten Beatles-Songs ist eine Aufnahme, die John Lennon 1979 mit Klavier und Gesang einspielte. Jenni Zylka, bekennende Beatles-Ultra, kennt die Schritte, bis Paul McCartney und Ringo Starr das Lied veröffentlichungsreif fanden.

 
 

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Analyse: Habeck strahlt Sicherheit aus, die viele suchen / Rede in Social Media

02.11.2023Fazit: ClipDeutschlandfunk KulturBurak Yilmaz, Marietta Schwarz —   –  Details

Robert Habeck

Mit einem Video in den sozialen Medien wendet sich Vizekanzler Habeck an die Bevölkerung. Er wolle einordnen und entwirren, sagt der Grünen-Politiker. Wie staatstragend diese Rede ist und wieviel Nähe er damit schafft, erklärt Pädagoge Burak Yilmaz. — Mit seiner direkten Ansprechhaltung und der Frontalperspektive schaffe Habeck viel Nähe, sagt Autor und Pädagoge Burak Yilmaz.

 
 

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Der Spezialist für künstlerisches Recycling dieb13

02.11.2023Zeit-TonÖ1Susanna Niedermayr —   –  Details

dieb13

Mehr als 1000 Live-Konzerte hat dieb13 bereits gespielt, das 1044ste ist 2022 bei smallforms erschienen. Weiters hören wir in diesem Zeit-Ton u.a. in «Contemplations On The Cognitive Loudness Of The 4th Reich›n›Roll» hinein, eine Referenz an den 2018 verstorbenen Hardy Fox, Mastermind von The Residents, und «eine Auseinandersetzung mit den propagandistischen Methoden des erstarkenden Rechtsextremismus im social media Zeitalter, wie auch mit den Möglichkeiten als unabhängiger Künstler Musik in ebenjenem Zeitalter zu veröffentlichen». Und wir widmen uns zwei aktuellen Großprojekten, dem klingt.collective und dem «Beatnik Manifesto». — Für sein «Beatnik Manifesto» lädt dieb13 zur Feier seines heuer 50. Geburtstages Weggefährt:innen aus den letzten Jahren und Jahrzehnten ein: Camille Emaille und Erik Carlsson (Schlagzeug), Elsa Bergman und Matija Schellander (Bass), Sandy Ewen und Flo Stoffner (E-Gitarre), Hans Koch und Susanna Gartmayer (Bassklarinette), eRikm und Billy Roisz (Elektronik), Antoine Chessex und Anna Högberg ((Alt-)Saxofon) und Karolina Preuschl und Phil Minton (Stimme), der Komponist selbst spielt Turntables. «Die doppelte Besetzung der einzelnen Instrumente bietet dabei reichlich Gelegenheit für Paar- und Wettläufe aller Art», kündigt dieb13 in einem begleitenden Text an, die Uraufführung des auf die Beat Generation verweisenden Stückes findet am 9. November im Wiener Reaktor statt und wird unmittelbar darauf auch beim diesjährigen music unlimited Festival im Schlachthof Wels live zu erleben sein.

 
 

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I feel like we can go anywhere – John Scofield

02.11.2023SpielräumeÖ1Mirjam Jessa —   –  Details

John Scofield

Two Songs. Zwei Titel aus John Scofields neuem Album treffen auf ihre originalen Vorlagen — «Uncle John›s Band» heißt das neue Doppelalbum des meisterhaften Gitarristen John Scofield, ein augenzwinkernder Titel, nimmt er doch ein bisschen sein Alter ins Visier – Scofield steuert aufs 72. Lebensjahr zu. Geliehen ist der Titel von einem Song der Rockband Gratefuld Dead, der wie viele andere als Vorlage für die ausufernden Improvisationen des Trios dient: «All the compositions are vehicles for us to improvise on. All are equally important to me.» (Scofield im Rock Magazine «Relix»)

Die Auswahl dieser «Vehikel» erscheint auf den ersten Blick kunterbunt und reicht von Rocksongs, Singersong-Writing über Jazzstandards bis zu Miles Davis und Leonard Bernstein. Dazu kommen sieben Eigenkompositionen. Dass alle Titel mit «Sco»s Biographie verknüpft sind, macht einen zusätzlichen Reiz aus. Das beherrschende Thema ist allerdings die Improvisation, die Freiheit in der Improvisation. John Scofield: «I feel like we can go anywhere». — Das Gefühl von Freiheit, von Unbeschwertheit und Freude daran überträgt sich unmittelbar, fasziniert folgt man John Scofield, dem Bassisten Vincent Archer und dem Perkussionisten Bill Steward, wo immer sie einen hinführen. In den Spielräumen stellen wir zwei Improvisationen den Songs in Originalfassung gegenüber.

 
 

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Lyrischer Solitär von der iberischen Halbinsel – Victoria de los Angeles

02.11.2023Stimmen hörenÖ1Chris Tina Tengel —   –  Details

Victoria de los Angeles

Victoria de los Angeles – universell auf der Opernbühne, unermüdlich als Botschafterin der Musik ihrer Heimat. — Es greift keinesfalls zu hoch, wenn die 1923 geborene katalanische Sopranistin Victoria de los Angeles als eine der «komplettesten», unmittelbarst berückenden Gesangskünstlerinnen der 1950er und 60er Jahre bezeichnet wird, einer an künstlerischen Physiognomien überreichen Zeit. Dem lyrischen Honig-Timbre fand sich «iberische» Schärfe apart beigemengt, Beweglichkeit wie Durchschlagskraft waren da, Phantasie und Pointiertheit; die Stimme allein – gerne diskret eingesetzt – ließ Figuren entstehen, ließ das Herz aufgehen. Einige Opern-Komplettaufnahmen, die sich Ewigkeitsrang erworben haben, werden von Victoria de los Angeles mitgetragen: «Faust», «La Boheme», «Manon», «La vida breve». — Die Sängerin gehörte für ein Jahrzehnt zu den Superstars der MET, Einladungen zu den Bayreuther Festspielen schlug sie nicht aus. (Und erfüllte sich im Lauf der Zeit auch die Wünsche nach Carmen und der «Werther»-Charlotte.) Vielleicht war es aber ihr leidenschaftlicher Einsatz für sämtliche Vokalmusik von der iberischen Halbinsel, vom Mittelalter bis zu den lebenden Komponisten, die Zarzuela inbegriffen, der den Kern von Victoria de los Angeles› Aktivitäten ausmachte. Damit bereiste sie die Welt, damit fand sie sich am häufigsten und regelmäßigsten in den Plattenstudios ein. Damit pflegte sie ein Singen der kleinen, vielsagenden Gesten, in Schönheit und Noblesse.

 
 

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Im Nebel / Musikalische Reverenzen an ein Wetterphänomen

02.11.2023AusgewähltÖ1Helene Breisach —   –  Details

Im Nebel

Im November trübt sich zumeist der Herbst ein, das Wetter wird grau und neblig. Eine Jahreszeit, die insbesondere die Komponierenden in der Romantik zu Reflexionen über Einsamkeit und Weltflucht angeregt hat. Eine Personifikation des Nebels findet sich in Kurt Weills/Bertolt Brechts Kantate «Der Lindberghflug», als tückisches, träges Wetterphänomen setzt Richard Strauss den Nebel in seiner Alpensinfonie in Szene. Der dänische Komponist Carl Nielsen hat einen spielerischen Zugang: Er lässt die Morgennebel ganz einfach tanzen. Und wie klingt es erst, wenn, mit Beethoven, die Nebel zerreißen und sich der Himmel auftut?

 
 

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in buntes Musik-Karussell / Radio Europa mit einem Klangbild des Kontinents

02.11.2023Des CisÖ1Helene Breisach —   –  Details

Radio Europa

Zugegeben: Der Titel ist kitschig. Booklet gibt es keines. Und die Musik klingt nach neu arrangiertem Best-of. Normalerweise würde so eine Neuerscheinung kaum im Programm von Ö1 vorkommen. Wirft man aber einen Blick auf die Hülle des Albums, so liest man, dass die CD von der «Beauftragten der deutschen Bundesregierung für Kultur und Medien» gefördert wurde, sowie von «Neustart Kultur», einem Rettungs- und Zukunftsprogramm der deutschen Bundesregierung, um den Kultur- und Medienbereich mit zusätzlichen Mitteln zu unterstützen. Vielleicht steckt also doch mehr dahinter?

Es ist eine Reise, welche die fünf Musiker von Radio Europa gemeinsam antreten, ein klingendes Plädoyer für ein vereintes und friedliches Europa. Denn gerade in diesen Jahren scheint die Idee eines «Wir» immer zerbrechlicher zu werden, droht sogar zu verlöschen. Mit ihrem Album «Secret Sounds and Hidden Treasures» wollen die Musiker daher die Flamme der Begeisterung wieder neu entzünden und das Europabild wieder mit diesem ergreifenden Gefühl von Freiheit assoziieren. Brahms erklingt dabei neben Balkanmusik, die internationale Hymne der Roma neben Mozart und Vivaldi (neue Arrangements von Joerg Widmoser). Oder, wie es im Pressetext heißt: «Die fünf Klangkünstler wandeln durch geheime Gärten, stürzen durch belebte Gassen, reiben an der musikalischen Wunderlampe, sprechen das Sesam öffne dich und führen ihr Publikum tief in die glitzernde und unermessliche Schatzhöhle der europäischen Musik, wo sich die alten und neuen Klänge des ganzen Kontinents in verschwenderischer Pracht sprühend verbinden.»

 
 

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