Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

Augen auf und durch – NDR Bigband spielt Heinz Erhardt

16.02.2024Play Jazz!NDR KulturHenry Altmann —   –  Details

NDR Bigband

Bei der Haushaltsauflösung wurden auf einem Dachboden in Wellingsbüttel Noten gefunden. Der langjährige Bewohner des Rotklinkerbaus hieß Heinz Erhardt und war der Schalk im Nacken der prosperierenden Bundesrepublik, Kalauer-Kreateur und Wirtschaftswunder-Wortwitz-Verdreher. Gern pfiff er dazu auch mal ein Liedchen. Aber Erhardt, ein «komischer Komponist»? — Seine Enkelin, die Musikproduzentin Nicola Tyszkiewicz, bat den damaligen NDR Bigband-Pianisten Vladyslav Sendecki darum, die Titel «mal anzuspielen». Daraus machte Jörg Achim Keller ein abendfüllendes Programm. Damit, und mit den Schauspielern Annette Frier und Dietmar Bär sowie Sänger Stefan Gwildis geht die NDR Bigband nun auf große Tournee. — Omar Sosa blickt lachend in die Kamera. © Omar Sosa

 
 

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Jazz-Trios mit und ohne Harmonieinstrument

16.02.2024JazzWDR 3Thomas Mau —   –  Details

Jim Snidero

Die überschaubare Besetzung des Trios ist im Jazz immer wieder eine Herausforderung. Sei es im klassischen Klavier-Trio mit Bass und Schlagzeug oder ganz ohne Harmonieinstrument mit Blasinstrument, Bass und Schlagzeug. — Dieser besonders anspruchsvollen Aufgabe stellt sich der New Yorker Altsaxophonist Jim Snidero auf seinem neuesten Album „For all we know“. Mit Peter Washington, Kontrabass und Joe Farnsworth, Schlagzeug genießt Snidero alle Freiheiten, die das Fehlen eines Harmonieinstruments mit sich bringt, sie sind aber auch in der Pflicht, den harmonischen Kontext deutlich zu machen. Der ebenfalls in New York lebende Pianist Vijay Iyer hat ein zweites Album mit dem erstklassig besetzten Trio veröffentlicht. Mit Linda May Han Oh, Kontrabass und Tyshawn Sorey, Schlagzeug pflegt Iyer eine interaktive Spielkultur auf höchstem Niveau. Der belgische Bassist Félix Zurstrassen hat mit seiner international besetzten Gruppe „Nova“ ein zweites Album herausgegeben. Für „Elusive“ erweiterte er erneut sein eingespieltes Trio mit dem Gitarristen Nelson Veras und dem Schlagzeuger Antoine Pierre um den Pianisten Kit Downes und den Altsaxophonisten Ben van Gelder zum Quintett.

 
 

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Idles, Liz, Serpentwithfeet, Theodor Shitstorm

16.02.2024SoundcheckradioeinsElissa Hiersemann, Anna Ruhland, Stephan Rehm und Stefan Hochgesand —   –  Details

The Idles

Gastgeber Andreas Müller diskutiert gemeinsam mit Juliane Reil, Jens Balzer und Thomas Wochnik über diese vier Neuerscheinungen.

Soundcheck — «Peacemaker» von Vera Sola — Soundcheck-Wertung: 4 x geht in Ordnung

— Soundcheck — «The Cabinet of Dr. Caligari» von Karl Bartos — Soundcheck-Wertung: 4 x geht in Ordnung

— Soundcheck — «Don›t Take It Personal» von Dizzee Rascal — Soundcheck-Wertung: 1 x Hit, 3 x geht in Ordnung

— Soundcheck — «Chthuluzän» von Zinn — Soundcheck-Wertung: 1 x Hit, 2 x geht in Ordnung, 1 x Niete

Never complain, never explain! Dizzee Rascal (MBE) zeigt sich auf seinem achten Album stabil. Eine Hommage an die Rave-Kultur soll es sein. Tatsächlich blitzen Garage, 2-Step, Acid – aber auch dystopische Dubstep Strukturen – auf. — Nostalgische Gefühle sind erlaubt. Erstaunlich wie der Grime Pionier auch nach zwei Jahrzehnten die Energie hoch hält und konstant auf Track für Track liefert. Tolle Gäste sind dabei und Balladen gibt es auch. Jede Menge Killer und kaum Filler. Massive! — Andreas Müller, Gastgeber

 
 

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Neues aus Australien – Hits, Songs, Rock

16.02.2024NachtmixBayern 2Sabine Gietzelt —   –  Details

Roland S. Howard

Australien war immer ein Kontinent, der für gute Musik zuständig war: Nick Cave, AC/DC, die Go Betweens, Beasts Of Bourbon, Dirty Three….aber die kennen wir ja schon. Wir hören heute im Nachtmix NEUES, von jungen Bands und Musikerinnen, Tanzbares, Electro-Pop, gediegenes Songwriting mit einem Hauch Bossa Nova und auch: ROCK!

 
 

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Die Idles mit neuem ›Tangk›

16.02.2024Sounds & StoriesradioeinsMichael Luecke —   –  Details

The Idles

Die aus Bristol stammenden Idles waren schon immer eine musikalisch harte Band; auf ihrem heute erschienenen, fünften Studioalbum präsentieren sich die Idles zudem ganz neu als hart tanzbare Band. Eigentlich war das schon seit der ersten Single “Dancer”, und der darauf zu hörenden Zusammenarbeit mit LCD Soundsystem, klar, und doch überrascht und begeistert die neue musikalische Ausrichtung auch auf Albumlänge. Was ist nur geschehen bei den ansonsten auch inhaltlich politisch hart agierenden Idles? Sänger Joe Talbot erklärte zum neuen Album “Tangk”: “Ich brauchte Liebe, und so habe ich es gemacht. “Tangk” ist ein Album voller Dankbarkeit und Kraft. Wir geben der Welt Liebe, und es fühlt sich magisch an. Alles Liebeslieder. Alles ist Liebe.” Mehr brauchen wir bis heute Abend doch gar nicht zu wissen, oder? Naja, vielleicht noch dass “Tangk” schon früh im Jahr einen berechtigten Anspruch auf das tanzbarste Rock-Album des Jahres zum Ausdruck bringt.

 
 

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Die Hände des András Dés / AD zu Gast im Wiener RadioCafé

16.02.2024JazztimeÖ1Johann Kneihs —   –  Details

Andras Des

Perkussionist und Komponist András Dés zu Gast im Wiener RadioCafé — Was er angreift, wird zu Musik: Das kann Laub sein, ein Zweig, ein Baumstumpf – der Wald wird zum Musiksaal auf András Dés› jüngstem Album «einschließlich». Seine Diskografie umfasst rund 100 Produktionen, Kreativität und Vielseitigkeit des Perkussionisten sind viel gefragt. In der traditionellen Volksmusik seines Heimatlands Ungarn ist er ebenso zu Hause wie in den verschiedenen Richtungen des internationalen Jazz.

 

— Im Jazztime-Gespräch mit Johann Kneihs, aufgenommen am 2. Februar 2024 im RadioCafe, erzählt András Dés von seinen musikalischen Wurzeln und seinem Umzug von Budapest nach Wien. Mit seinen Begleitern in unkonventioneller, aber überzeugender Besetzung, nämlich mit zwei Gitarristen – Quartettmitglied Kenji Herbert und Mahan Mirarab, kurzfristig eingesprungen für Trompeter Martin Eberle – präsentiert er konzertant Eckpunkte des demnächst erscheinenden Albums «Unimportant Things».

 
 

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Triest – Hafenstadt aus Klang (5/5)

16.02.2024MusikstundeSWR 2Andreas Maurer —   –  Details

Triest

20. Jahrhundert bis heute. Ein Besuch in der Triester Oper. Eine stille Schönheit, eine zarte Mischung aus Poesie und Italianità – das ist Triest, wo die Bora ebenso hauchen wie stürmen kann. Doch das war nicht immer so: Um 1900 ist Triest die viertgrößte Stadt und der bedeutendste Hafen der Habsburger-Monarchie. Ca. 200.000 Einwohner und 90 Ethnien sorgen für eine kaleidoskopartige Pluralität. Während sich die neoklassizistische Piazza dell› Unità d› Italia in warmen Kaffeeduft hüllt, tauchen Militärmärsche, Opern von Gaetano Donizetti oder ein Schlager über die Glocken der Kathedrale San Giusto die Stadt in den Klang der goldenen Adria.

 

 
 

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Baby One More Time – Nostalgie im digitalen Zeitalter

16.02.2024matrixÖ1Johann Kneihs —   –  Details

Medien-Revival

In den 1990er-Jahren bereits totgeglaubte analoge Medien erleben heute ein Revival: Viele große Bands und KünstlerInnen aus Klassik, Pop und Rock veröffentlichen ihre Musik auch auf Schallplatte und Kassette, analoge Fotografie liegt im Trend und die Generation Z feiert Serien mit nostalgischem Feel-Good-Faktor wie «Friends» und «Gilmore Girls». Im Zeitalter von TikTok, ChatGTP und Co. scheint es eine große Sehnsucht nach dem Lebensgefühl, den Kultur-, Musik- und Modetrends der 1990er und Nulllerjahre zu geben. 56 Prozent der 18- bis 34-Jährigen würden lieber in der Vergangenheit leben, das ergab 2022 eine repräsentative Online-Befragung für die Hamburger Stiftung für Zukunftsfragen. Im Jahr 2013 waren es nur 30 Prozent, 70 Prozent bevorzugten die Gegenwart. Hannah Balber hat sich angesehen, woher die aktuelle Sehnsucht nach vergangenen Zeiten kommt und welche Rolle Soziale Medien dabei spielen. Nicht alles war damals unbedingt besser als heute, erinnert sich Irmi Wutscher an zum Beispiel Reality-TV-Shows und den Umgang mit Frauen. Und Julia Gindl hat Neuerungen der 90er-Technikwelt gesammelt, die ihre Teenagerjahre geprägt haben.

 
 

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Eine verblüffte russische Opposition im Exil erwägt eine Zukunft ohne Nawalny

16.02.2024NewsThe New York TimesAnatoly Kurmanaev und Alina Lobzina —   –  Details

Michail Chodorkowski

Der Tod von Aleksei A. Navalny, Russlands wichtigstem Oppositionsführer, hat russische Dissidenten fassungslos gemacht. Aber es weckt auch die Hoffnung, dass die Opposition gegen Präsident Wladimir V. Putin in ihrem verzweifelten Moment in der Lage sein wird, sich wie nie zuvor zu vereinen. — Angesichts der oft distanzierten Haltung der Bewegung von Herrn Nawalny und der ungleichen Versammlung anderer führender russischer Oppositionsführer wird dies eine Herausforderung sein: Fast alle von ihnen im Exil und keiner mit seiner breiten nationalen Anziehungskraft. — Unter ihnen ist Michail Chodorkowski, ein ehemaliger Oligarch, der sich mit Herrn Putin überwarf, zehn Jahre im Gefängnis verbrachte und in London zu einem seiner prominentesten Exilgegner wurde. Dann ist da noch Maxim Katz, ein YouTube-Influencer und ehemaliger Poker-Champion, der in Israel lebt. Da ist auch Ilja Jaschin, ein langjähriger liberaler Politiker, der wegen der Veröffentlichung russischer Gräueltaten in der Ukraine eine achtjährige Haftstrafe verbüßt. — Neben diesen Persönlichkeiten, die versuchen, für ganz Russland zu sprechen, gibt es eine Vielzahl kleiner Antikriegsgruppen, die sich auf bestimmte russische Regionen, soziale Probleme oder ethnische Minderheiten konzentrieren. Einige ihrer Forderungen – etwa eine Aufarbeitung der imperialen Geschichte Russlands – kollidierten mit der konservativeren Position von Herrn Nawalny, der mit dem russischen Nationalismus geliebäugelt hatte, um eine breitere Anhängerschaft zu gewinnen. — (…) — Seine Ansicht wurde von Maxim Reznik geteilt, einem ehemaligen regionalen Gesetzgeber aus St. Petersburg, Russland, der sich weiterhin aus dem Exil in Vilnius mit der Lokalpolitik befasst. — «Ich habe immer gedacht, dass ihre isolierte Position nicht die richtige ist», sagte Herr Reznik über die Organisation von Herrn Navalny. «Aleksei kann nicht ersetzt werden, aber wir brauchen einen Mechanismus der Zusammenarbeit.» — Die erste Reaktion der Opposition auf den Tod von Herrn Nawalny deutete zumindest vorerst in Richtung größerer Einigkeit. Eine einigende Sache dreht sich um eine Abstimmungsinitiative, die Herr Nawalny am 1. Februar in einer seiner letzten öffentlichen Äußerungen in den sozialen Medien befürwortete. — Die ursprünglich von Herrn Reznik vorgeschlagene Initiative ruft die russischen Wähler dazu auf, sich am 17. März um 12 Uhr mittags in die Wahllokale zu begeben, eine Abstimmung, die Herr Putin mit ziemlicher Sicherheit gewinnen wird. — Herr Reznik sagte, die Initiative, im Wesentlichen ein politischer Flashmob, sei der sicherste Weg, Unzufriedenheit in einem Land auszudrücken, in dem jeder Protest eine Gefängnisstrafe riskiere. — «Wir wollen zeigen, dass der Kaiser keine Kleidung hat», sagte Herr Reznik. — Nach dem Tod von Herrn Nawalny hatten fast alle prominenten Oppositionellen ihre Unterstützung für die Mittagsabstimmung erklärt. — «Dieser Drache, dieses Biest, hat alle zerstört – es hat unseren Lancelot, unseren Helden, getötet. Die Frage betrifft jetzt nur noch uns», sagte Herr Reznik und bezog sich dabei auf die russische Regierung. «Entweder wir kommen raus und zeigen der Welt, dass die Russen keine Sklaven des Regimes sind, oder wir tun es nicht.» — «Und ich habe große Angst vor dem zweiten Szenario», fügte er hinzu. — Michail Chodorkowski, der im Exil lebende russische ehemalige Ölmilliardär, 2018 in London. Herr Chodorkowski sagte, er wünsche sich die Bildung einer Oppositionskoalition.Kredit…

 
 

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Musik dreier Kontinente beim Festival Celtic Connections

16.02.2024In ConcertÖ1Michael Neuhauser —   –  Details

Trio Da Kali

Hawa Kassé Mady Diabaté, Mamadou Kouyaté und Special Guests im Jänner 2023 in Glasgow — 18 Tage, 25 Veranstaltungsorte, 300 Veranstaltungen und mehr als 100.000 Besucher:innen – das waren 2023 die spektakulären Zahlen beim Folk-, Roots- und Weltmusikfestival Celtic Connections in Glasgow anlässlich seines 30-jährigen Bestehens. Nicht minder beeindruckend war die musikalische Originalität und Vielfalt, denn das Wort «Connections» im Festivalnamen wird hier traditionell stärker gewichtet als das Wort «Celtic» – und so brachte die Veranstaltung auch diesmal wieder ganz unterschiedliche Musikerinnen und Musiker aus allen möglichen Weltgegenden für singuläre Konzerte zusammen. — Am 20. Jänner 2023 teilten sich in der Glasgower Royal Concert Hall Künstlerinnen und Künstler aus gleich drei Kontinenten die Bühne. Als Kern des Abends war das Griot-Ensemble Trio Da Kali aus Mali geplant. Wegen Problemen mit dem Einreisevisum für Balafon-Spieler Fodé Lassana Diabaté mussten Sängerin Hawa Kassé Mady Diabaté und Mamadou Kouyaté an der Ngoni-Laute allerdings als Duo auftreten. Im besten Sinne spontan und improvisiert war in der Folge auch ihr Zusammentreffen mit Banjo-Spieler Dirk Powell und Fiddler Cedric Watson aus den USA, dem senegalesischen Kora-Virtuosen Seckou Keita sowie Gitarrist Innes White, Flötist Ross Ainslie, Pianist und Akkordeonist Donald Shaw und den Sängerinnen Jenna Cumming und Kim Carnie aus Schottland. World Music at its best!

 
 

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Charles V. Hamilton, ein Apostel der ‹Black Power›, stirbt im Alter von 94 Jahren

16.02.2024NewsThe New York TimesSam Roberts —   –  Details

Charles V. Hamilton

Er machte den Begriff «institutioneller Rassismus» populär und schrieb 1967 zusammen mit Stokely Carmichael ein Buch, das als radikales Manifest galt.

 

— — Charles V. Hamilton, ein philosophischer Pate der Black-Power-Bewegung, die er sich als Mittel zur Untergrabung dessen vorstellte, was er als Amerikas «institutionellen Rassismus» stigmatisierte, starb am 18. November in Chicago, wie kürzlich bestätigt wurde. Er war 94.

 

— Ein Freund und Kollege, der südafrikanische Pädagoge Wilmot James, sagte, er habe von dem Tod durch einen Vertreter von Dr. Hamiltons Bank erfahren. Dr. Hamiltons Neffe Kevin Lacey sagte, es sei zuvor nicht bekannt gegeben worden, da Dr. Hamilton ein zurückhaltender und bescheidener Mann sei und «besorgt darüber sei, was nach seinem Tod passieren würde und was nicht».

 

— Im Jahr 1967 brachten Dr. Hamilton, ein Politikwissenschaftler an historisch schwarzen Colleges, und Stokely Carmichael (der später den Namen Kwame Ture annahm), ein Leiter des Student Nonviolent Coordinating Committee, den multirassischen Antidiskriminierungskreuzzug, der vom Süden ausging, durcheinander in den Städten des Nordens zu dieser Zeit durch die Veröffentlichung des Manifests «Black Power: The Politics of Liberation».

 

— Ihr Buch erschütterte gemäßigte und versöhnlichere schwarze Gruppen wie die NAACP fast ebenso sehr, wie es die weißen Liberalen verwirrte, die traditionell Bürgerrechte unterstützt hatten. Darüber hinaus verärgerte die Schlussfolgerung, dass Rassismus in den Institutionen des Landes verankert sei, die weißen Menschen zusätzlich, die sich jeglicher Bevorzugung schwarzer Menschen in der Regierungspolitik zur Milderung von Diskriminierung bei Wohnraum, Arbeitsplätzen, öffentlichen Unterkünften und Bildung widersetzt hatten. — Charles V. Hamilton im Jahr 1981 an der Columbia University, wo er von 1969 bis zu seiner Pensionierung 1998 lehrte.

 
 

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Klemens Renoldner über Opfer und Täter

16.02.2024Im GesprächÖ1Renata Schmidtkunz —   –  Details

Klemens Renoldner

«Für den Großvater bestand die Welt aus Halunken und Anständigen» – Renata Schmidtkunz im Gespräch mit dem Schriftsteller, Dramaturg und Literaturwissenschaftler Klemens Renoldner — Am 13. März 1938 änderte sich das Leben des oberösterreichischen Gendarmarie-Major Alois Renoldner. Einen Tag, nachdem Adolf Hitler eine Rede am Linzer Hauptplatz gehalten hatte, wurde er auf Geheiß seines Vorgesetzten, Oberst Ewald Simmer, verhaftet und erst ins Linzer Landesgefängnis und dann ins KZ Dachau gebracht. Im Februar 1939 konnte er zu seiner Familie heimkehren. Ewald Simmer, ein fanatischer Anhänger des Nationalsozialismus, wurde im Februar 1946 von den Alliierten verhaftet und angeklagt. Sein Prozess, der mit einem Freispruch endete, und seine Haftentlassung 1948 zeigten, auf welch wackligen Beinen die Entnazifizierung in Österreich stand. — Klemens Renoldner, geboren 1953 in Schärding am Inn, ist der Enkel des Linzer Gendarmarie Majors Alois Renoldner. In seinem 2023 im «Sonderzahl Verlag» erschienen Buch «Geschichte zweier Angeklagter» erzählt er die Geschichte seines Großvaters und dessen Widersacher aus zwei unterschiedlichen Perspektiven: Beide waren Häftlinge, beide waren von ihrer Unschuld überzeugt. Als Quellen nutzte Klemens Renoldner einen Bericht über die sechs Monate währende Untersuchungshaft, die er im oberösterreichischen Landesarchiv entdeckt hatte. Im Falle von Simmer bekam er Einblick in die Prozessakten des Linzer Volksgerichts. — Der Literaturwissenschaftler und Dramaturg Renoldner, er war unter anderem für das Burgtheater und die Wiener Festwochen tätig, ist Gründungsdirektor des Stefan Zweig Zentrums an der Universität Salzburg, das er von 2008 bis 2018 führte. Zahlreiche Lehraufträge führten ihn unter anderem an die Universitäten von Salzburg, Bern, Freiburg, Innsbruck und Verona, sowie an Universitäten in den USA und Lateinamerika. Im Gespräch mit Renata Schmidtkunz erklärt Klemens Renoldner, wie er auf die Idee kam, dieses Stück Familiengeschichte zu recherchieren, was ihn dabei überrascht hat und was er über das Selbstverständnis von politischen Opfern und nationalsozialistischen Tätern gelernt hat.

 
 

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