Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

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Neues aus NRW: André Nendza, Leon Hattori

04.04.2024JazzOdilo Clausnitzer —   –  Details

André Nendza

Der Bassist André Nendza bringt mit „5/5/9“ gleich ein Dreifachalbum in drei verschiedenen Besetzungen heraus. Und der Kölner Pianist Leon Hattori empfiehlt sich mit einem sensationellen Debut. — Als Andrè Nendza vor rund drei Jahren anfing, neue Stücke für sein festes Quintett „Canvas“ zu schreiben, merkte er, dass einige davon nach „Größerem“ verlangten. Er erweiterte die Band zum Nonett – so, dass die zusätzlichen Musiker wiederum ein eigenes Quintett ergeben. Mit allen drei Besetzungen ging er ins Studio. Das Ergebnis ist auch eine Quersumme seiner Interessen: von Straight Ahead bis zu vertrackten odd meters. Der junge Pianist Leon Hattori (*1998) bleibt auf seinem Debut beim zeitlosen modern Jazz – aber das auf meisterhaftem Niveau.

 
 

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In vieler Munde: James Brandon Lewis

04.04.2024SpielräumeÖ1Andreas Felber —   –  Details

James Brandon Lewis

US-Tenorsaxofonist James Brandon Lewis legt neue Aufnahmen mit dem Punk-Jazz-Trio The Messthetics und mit seinem gefeierten Quartett vo — Der in New York City lebende 40-jährige Tenorist James Brandon Lewis ist einer der spannendsten Saxofonisten des Gegenwartsjazz. Das bestätigt er aktuell mit einer kraftvollen Aufnahme mit dem US-amerikanischen Punk-Rock-Jazz-Trio The Messthetics um Gitarrist Anthony Pirog. — Und mit dem Album — Transfiguration», aufgenommen mit seinem mit Pianist Aruán Ortiz, Bassist Brad Jones und Drummer Chad Taylor besetzten Quartett. Hier setzt Lewis seinen vielbeachteten Weg fort, die Traditionen der Gospel Music und des freien Jazz zu einem Amalgam von hymnischer Expressivität zu vereinen.

 
 

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John Barth, Schriftsteller, der die Grenzen des Geschichtenerzählens auslotete, stirbt im Alter von 93 Jahren

03.04.2024NewsThe New York TimesMichael T. Kaufman und Dwight Garner —   –  Details

John Barth

Sein weitläufiger und ausgelassener Roman «The Sot-Weed Factor», der 1960 veröffentlicht wurde, brachte ihn in die Riege der innovativsten Schriftsteller des Landes. — John Barth, der glaubte, die alten literarischen Konventionen seien erschöpft, erweiterte die Grenzen des Geschichtenerzählens mit fantasievollen und kompliziert verwobenen Romanen wie «The Sot-Weed Factor» und «Giles Goat-Boy», starb am Dienstag in einer Hospizeinrichtung in Bonita Springs, Florida. Er war 93. — Sein Tod wurde von seiner Frau Shelly Barth bestätigt. Bevor Herr Barth in die Hospizpflege eintrat, lebte er im Stadtteil Bonita Bay in Bonita Springs. — Herr Barth war 30, als er seinen umfangreichen dritten Roman veröffentlichte, den ausgelassenen «The Sot-Weed Factor» (1960). Dadurch wurde er in die Riege der innovativsten Schriftsteller des Landes aufgenommen und mit Zeitgenossen wie Thomas Pynchon, Jorge Luis Borges und Vladimir Nabokov verglichen. — Er folgte mit einem weiteren Hauptwerk, «Giles Goat-Boy» (1966), das er als eine Geschichte «über einen jungen Mann, der als Ziege aufgezogen wird, der später erfährt, dass er ein Mensch ist, und sich dem heroischen Entdeckungsprojekt widmet», zusammenfasste das Geheimnis der Dinge.» Es war auch eine gelehrte und satirische Parabel auf den Kalten Krieg, in dem Campus einer geteilten Universität einander in Feindseligkeit und gegenseitiger Abschreckung gegenüberstanden. — Herr Barth war ein Praktiker und Theoretiker der postmodernen Literatur. 1967 schrieb er für The Atlantic Monthly einen kritischen Essay mit dem Titel «The Literature of Exhaustion», der weiterhin als Manifest der Postmoderne gilt und jahrzehntelange Debatten über seine zentrale Behauptung angeregt hat: dass alte Konventionen literarischer Erzählungen dies können «aufgebraucht» sein und tatsächlich auch gewesen sein. — Als seine wichtigste Inspiration nannte Herr Barth Scheherazade, die Märchen erzählende Zauberin, die jede Nacht Geschichten erfand, um ihren Meister davon abzuhalten, sie im Morgengrauen hinzurichten. Er sagte, sie sei es gewesen, die ihn zum ersten Mal verzaubert habe, als er als Student als Page im Magazin der Bibliothek der Johns Hopkins University in Baltimore arbeitete. — Von 1965 bis 1973 lehrte Herr Barth an der State University of New York in Buffalo (heute University at Buffalo), wo er Mitglied einer renommierten englischen Abteilung war, zu der auch der Kritiker Leslie Fiedler gehörte . — Herr Barths kreatives Schaffen war erstaunlich: Er veröffentlichte fast 20 Romane und Kurzgeschichtensammlungen, drei Bücher mit kritischen Essays und ein letztes Buch mit kurzen Beobachtungsstücken. In seiner Lehre und in seinen Schriften betonte er die Kraft der erzählerischen Vorstellungskraft angesichts des Todes oder auch nur der Langeweile. — John Barth im Jahr 1994. Als Praktiker und Theoretiker der postmodernen Literatur war er für «The Sot-Weed Factor», «Giles Goat-Boy» und andere Romane bekannt.Kredit…

 
 

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Vom Jazzschlagzeuger zum Klangkünstler

03.04.2024JazzWDR 3Manuela Krause —   –  Details

Simon Popp

Bekannt geworden vor allem als einer der Drummer und Gründungsmitglied vom Jazzquintet Fazer, hat sich der 1990 geborene bayrische Schlagzeuger, Perkussionist und Komponist Simon Popp inzwischen längst zu einer wichtigen Tangente der neuen jungen Münchner Jazzszene etabliert. — Immer wieder taucht sein Name, er nennt sich kurz und knapp Popp, dort in spannenden, vor allem unkonventionellen Jazzprojekten und Veröffentlichungen auf. Mit einem soliden Background als Schlagzeuger in Indie-und Popbands, sowie einem absolvierten Studium, im Fachbereich Jazzschlagzeug hat sich der in München lebende Musiker in den letzten Jahren zunehmend vom Taktgeber zum Klangkünstler entwickelt. Seit Simon eines Tages Lust hatte, selbst Musik zu schreiben und zu kreieren, erzeugt er mit seinen eigenen Ausdrucksmitteln, vor allem mit Schlag-und Soundinstrumenten und ein klein wenig Elektronik, Bilder im eigenen Studio und auf diversen Bühnen. Neben speziellen Set Ups und Aufbauten, Improvisieren, Jammen und natürlich Rumtüfteln, liebt der junge Münchner Klangkünstler vor allem die Magie des Zufalls. Diese ist ein wichtiger und zentraler Bestandteil seiner Arbeit im eigenen Studio: “Ich würde fast behaupten die Hälfte meiner Songs haben irgendein Element, daß durch Zufall entstanden ist…” Und er versteht sein Handwerk! Mit unglaublich gutem Gespür für Timing und Stimmung schlägt sich Popp durch polyrhythmische Strukturen, kontrastiert holzig erdige und metallisch luftige Klänge, verwischt die Grenzen zwischen der elektronischen und akustischen Welt und setzt so ein kraftvolles Statement dafür, was zeitgenössische Schlagzeugmusik heute sein kann: Eine satte Klangwelt, die sich der kompletten Bandbreite aller Schlaginstrumente bedient. Manuela Krause hat sich mit Simon Popp unterhalten und stellt den Künstler und seine Arbeit in diesem Portrait vor.

 
 

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