Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

Geigen, Singen, Loops und Schlagzeug / Festival Budapest Ritmo

14.05.2024SpielräumeÖ1Albert Hosp —   –  Details

Cerys Hafana

Aktuelle Musik, gesammelt beim Festival Budapest Ritmo — Von 11.-14. April fand das Festival — Budapest Ritmo» statt. Seit 2016 bringt das Team der Company Hangvetö, rund um den vielseitigen Kurator Balázs Weyer, Musik aus allen Richtungen in die ungarische Hauptstadt, wobei der Schwerpunkt auf Osteuropa und dem Balkan liegt. – – Die Ausgabe 2024 präsentierte wieder ein ambitioniertes Programm: vormittags und nachmittags traf man sich im Zenehaza, dem — Haus der Musik», zu angeregten Talks, gegen Abend zentrierte sich das Geschehen im Akvárium Klub. In drei Sälen gab es alles von traditioneller Tanzmusik bis zu ausgefeilten Solo-Programmen und Gast-Bands aus dem Norden Europas sowie Genre-übergreifende Ideen zwischen Konzert und Film. – – Mit: Fatima Szalay, Hrubá Hudba, Jelena Poprzan, Cerys Hafana und anderen.

 
 

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RSO Wien spielt 8. Schostakowitsch

14.05.2024Das Ö1 KonzertÖ1Ursula Strubinsky —   –  Details

Andrey Boreyko

Die Welt liegt in Scherben. Millionen Menschenleben hat der Krieg bereits gefordert, Millionen wird er noch fordern. Allein in der Schlacht um Stalingrad im Kriegswinter 1942/43 sterben Hunderttausende Soldaten. Unter diesen Eindrücken schreibt Dmitrij Schostakowitsch im Sommer 1943 innerhalb von nur zwei Monaten seine Achte Symphonie. – – Dabei begibt sich der Komponist selbst in große Gefahr: Schon öfter ist er bei Stalin in Ungnade gefallen; die Erinnerung an den Großen Terror ist noch allgegenwärtig. Daher formuliert er die Worte über seine Symphonie mehrdeutig auslegbar: — Dieses Werk spiegelt meine Gedanken und Gefühle nach den freudigen Meldungen über die ersten Siege der Roten Armee wider. Ich versuche darin die nahe Zukunft der Nachkriegsepoche wiederzugeben. Die philosophische Konzeption dieser Symphonie ist in wenigen Worten ausgedrückt: Alles, was dunkel und schändlich ist, wird untergehen, alles, was schön ist, wird triumphieren.» – – Schostakowitschs Musik steht im starken Kontrast zu diesen Worten – vor allem im ersten Satz. Mit ungeheurer Intensität und Spannung vermittelt er darin Wut und Entsetzen, Schmerz und Verzweiflung. Nach dem karikaturhaften Allegretto im zweiten Satz wendet er sich im dritten und vierten Satz zwei barocken Formen zu: Auf eine Toccata mit beharrlichen Viertelnotenbewegungen folgt eine Passacaglia mit trauernder Grundstimmung. Sie leitet in den letzten Satz über, der nach der Wiederkehr der Dramatik des ersten Satzes am Ende im Pianissimo verklingt. – – Drei Jahre früher, aber am gleichen Ort wie Schostakowitschs Achte Symphonie, entsteht Aram Chatschaturjans Violinkonzert im Haus des sowjetischen Komponistenverbands unweit von Moskau. Aram Chatschaturjans Musik ist geprägt von der kaukasischen und transkaukasischen Volksmusik. Er lässt die reiche musikalische Tradition der Aschughen – transkaukasischer Volkssänger – ebenso einfließen wie die Skalen des Mugham, denen bestimmte Melodietypen mit spezifischem Ausdrucksgehalt zugeordnet sind. – – Das Violinkonzert widmet Chatschaturjan David Oistrach und es wird zu einem großen Erfolg – wohl auch, weil es in gänzlich anderer Stimmung entstanden ist als Schostakowitschs Werk: — Ich komponierte diese Musik wie auf einer Woge des Glücks und der Freude – ich wartete auf die Geburt meines Sohnes. Und dieses Gefühl der Beflügelung, der Lebensfreude ging in die Musik des Violinkonzertes über.» Chatschaturjan wird für dieses Konzert mit dem Stalinpreis ausgezeichnet. Es nützt ihm aber nicht gegen spätere Repressalien: 1948 wird er als — Volksfeind» kategorisiert. Für Künstler unter Stalins Regime waren Maßregelungen nie eine Frage nach dem — Ob», sondern nach dem — Wann».

 
 

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Soundtracks ohne Film Cinematic & Ambient Jazz

14.05.2024 JazzWDR 3Manuela Krause —   –  Details

Guillermo Scott Herren

Für sein neuestes Album New Strategies for Modern Crime Vol. 1 baut der Jazz-informierte Hip-Hop-Producer Guillermo Scott Herren alias Prefuse 73 auf einer musikalischen Sprache auf, die durch die Filmmusik von Komponisten wie Quincy Jones, Lalo Schifrin und Herbie Hancock entwickelt wurde. — Inspiriert von der Besessenheit des Landes für Kriminalitätsberichterstattung und Kriminalitätsverfolgungs-Apps wie Citizen, taucht Herren in seiner Arbeit zu New Strategies tief in die filmischen Möglichkeiten des Jazz ein: «Ich wollte diese surreale Landschaft, in der Kriminalität zu einer seltsamen Form der Unterhaltung und journalistischen Ablenkung geworden ist, in Klang kanalisieren» sagt der seit den 90er Jahren in New York lebende Musiker in seiner Presseerklärung zum Album. — Jesse Peterson und sein Projekt Turn On The Sunlight erkunden seit 2010 mit alchemistischen Fusionen die noch weitgehend unerforschte Schnittstelle von Ambient, New Age und Jazz. Auf der neuesten Veröffentlichung Ocean Garden präsentiert Peterson ein organisches Kollektiv von LA-MusikerInnen und erweitert seinen Multiinstrumentalismus mit Gesangseinlagen von Legenden wie Phil Ranelin, Dwight Trible und Laraaji. Der organische Klang, der durch die kollektive Musik und den Äußerungen der VokalistInnen in Verbindung mit Naturgeräuschen entsteht, ist tief und berührend. — Das von der Gitarristin Mia Garcia und der Saxophonistin und Flötistin Hailey Niswanger gegründete Musikduo OHMA aus Südkalifornien ist inzwischen bekannt für seine experimentellen und immersiven Klanglandschaften. Ihr Debut Between All Things von 2021 veranschaulichte ihren innovativen Ansatz beim Musikmachen sehr deutlich. Mit einer Vielzahl von Instrumenten, von erdigen Basstönen und sanften Saxophonen bis hin zu analogen Synthesizern und Vintage-Drum-Machines, rufen die beiden Musikerinnen ein breites Spektrum an Emotionen hervor. Integraler Bestandteil ihres kreativen Prozesses ist die Einbeziehung natürlicher Klänge, wie das Rascheln von Blättern und Vogelgesänge, wodurch die Rhythmen der Natur mit ihren Melodien verschmelzen. So auch auf ihrem brandneuen Album On Loving Earth, einer intimen Hommage an Mutter Natur.

 
 

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David Sanborn: Der Superstar unter den Saxofonisten ist gestorben

14.05.2024NewsNZZUeli Bernays —   –  Details

David Sanborn

Berühmt wurde David Sanborn durch seine mitreissenden Fusion-Produktionen. In der Folge hat der amerikanische Saxofonist in den Bands von Pop- und Rockmusikern wie David Bowie und Eric Clapton gespielt. Am Sonntag ist er 78-jährig gestorben. — Für David Sanborn war die Musik zunächst ein Weg der Heilung. Nachdem der Junge im Alter von drei Jahren an Kinderlähmung erkrankt war, soll ihm ein Arzt das Saxofon-Spielen angeraten haben – um die Brustmuskulatur und die Atmung zu trainieren. Die prekäre Ausgangslage seines Musizierens mag mit ein Grund dafür gewesen sein, dass Sanborns Tonfall auch später immer wieder eine schrille Anmutung von Aktivismus anhing. — David Sanborn spielte auf unterschiedlichen Hochzeiten und Bühnen: hier 2009 am Montreux Jazzfestival.

 
 

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