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June, 1 1974 – Gipfeltreffen der Egozentriker

31.05.2024NDR BlueRalf Dorschel —   –  Details

Kevin Ayers

Das Wetter heiter, die Stimmung gespannt, die Halle mit 3000 Plätzen ausverkauft, – eigentlich war der 1. Juni 1974 in Londons Rainbow Theatre eine Schnappsidee, ein Promotion-Stunt – vier Promis auf einer Bühne, noch paar illustre Gäste in der Band: Das Label Island wollte seinen widerspenstigen Star Kevin Ayers pushen – und stellte ihm Brian Eno, John Cale und Nico zur Seite. Doch ganz schnell schrieb diese Show Geschichte – und zwar unter dem Datum, das im Kalender stand: «June 1 1974» war ein Gipfeltreffen der Exzentriker und ist heute ein Klassiker – der Nachtclub über einen ebenso bemerkenswerten wie abenteuerlichen Abend. «Das Konzert an dem Abend erschien auch als Album, unter dem Titel «June, 1 1974».

 
 

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Autor und Regisseur Thomas Heise gestorben

31.05.2024NewsZeit OnlineN.N. —   –  Details

Thomas Heise

Der Ost-Berliner Künstler Thomas Heise schrieb und inszenierte für Theater und Film, lange war er Mitglied der Akademie der Künste. Nun ist Heise mit 68 Jahren gestorben. — Der Autor und Regisseur Thomas Heise ist tot. Er starb am Mittwoch nach kurzer schwerer Krankheit in Berlin, wie die Akademie der Künste unter Berufung auf sein enges Umfeld mitteilte. Heise wurde demnach 68 Jahre alt. — Der in Ost-Berlin geborene Künstler war in den Siebzigerjahren zunächst Assistent von Regisseur Heiner Carow, der unter anderem für den Film Die Legende von Paul und Paula bekannt ist. Nach dem Abitur studierte Heise an der Filmhochschule in Babelsberg, wo er 1983 aus politischen Gründen exmatrikuliert wurde. Er arbeitete als freischaffender Autor und Regisseur und war von 1987 bis 1990 Meisterschüler der Berliner Akademie der Künste. — Von 1990 bis 1997 arbeitete Heise mit Regisseur Fritz Marquardt an dem Theater Berliner Ensemble. Während der Intendanz von Autor Heiner Müller führte Heise dort auch selbst Regie. So inszenierte er unter anderem Bertolt Brechts Der Brotladen und nach Müllers Tod dessen Werk Der Bau.

 

In der DDR-Zeit und nach der Wiedervereinigung drehte Heise zahlreiche Dokumentarfilme, bei denen er auch als Autor tätig war. Als Regisseur steuerte er zudem einen Teil zu der 2009 entstandenen Dokumentation 24 h Berlin – Ein Tag im Leben bei.

 
 

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Nachruf auf Thomas Heise: Er gehörte weder zur DDR noch zum wiedervereinigten Deutschland

31.05.2024NewsBerliner ZeitungSusanne Lenz —   –  Details

Thomas Heise

Thomas Heise war einer der bedeutendsten deutschen Dokumentarfilmer. Der Berliner Zeitung gab er sein letztes Interview. Dieser Nachruf enthält bisher unveröffentlichte Passagen. — Der Berliner Filmemacher und Autor Thomas Heise ist tot, gestorben in der Nacht des 29. Mai, er war einer der bedeutendsten Dokumentarfilmer Deutschlands. Die Nachricht von seinem Tod «nach kurzer schwerer Krankheit» gab die Akademie der Künste am 30. Mai bekannt. Es ist unheimlich schnell gegangen, vor zehn Tagen nahm Heise noch an einer Podiumsdiskussion teil. Er wurde 68 Jahre alt. — Der Berliner Zeitung hat Heise Ende Februar sein letztes großes Interview gegeben. Wir wollten mit ihm sprechen, weil er Mitglied der dreiköpfigen Dokumentarfilmjury der Berlinale 2024 gewesen ist. Die Jury zeichnete «No Other Land» aus, den Film eines Israelis und eines Palästinensers, der die Vertreibung von Palästinensern aus einer Siedlung im Westjordanland zeigt, die Zerstörung ihrer Häuser durch die israelische Armee. — «No other film – keinen anderen Film» habe es für die Jury gegeben, sagte Thomas Heise, als er im schwarzen Anzug auf der Bühne im Berlinale-Palast stand. Nach der Preisverleihung, bei der der israelische Regisseur von «No Other Land» von Apartheid in Israel sprach und andere Filmemacher Forderungen nach sofortigem Waffenstillstand äußerten, war von einem Eklat die Rede. Von Antisemitismus. Um seine Wahrnehmung der Ereignisse sollte es in unserem Interview gehen. — Thomas Heise sagte sofort zu, aber bestand darauf, dass wir nicht am Telefon miteinander sprechen, sondern uns treffen. Er lebte in Prenzlauer Berg, aber schnell wurde klar, dass er nicht in eines der schicken Prenzlauer-Berg-Cafés wollte. Seine Wahl fiel auf eine normale Bäckerei an der Schönhauser Allee. Auch das sagt etwas über Thomas Heise, dieser Unmut über manche Veränderungen in seinem Viertel.

 
 

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Marian Robinson, Michelle Obamas Mutter, stirbt im Alter von 86 Jahren

Marian Robinson

Mit ihrem Einzug ins Weiße Haus bot sie ihren Enkelinnen Stabilität im Rampenlicht der ganzen Welt. — Marian Robinson, Michelle Obamas Mutter und eine tragende Säule der Obama-Familie, die ins Weiße Haus einzog und ihren beiden Enkelinnen Stabilität gab, während sich die junge Familie in Washington einlebte, starb am Freitag in Chicago. Sie wurde 86 Jahre alt. — Ihr Tod wurde in einer Erklärung von Frau Obama, dem ehemaligen Präsidenten Barack Obama und anderen Familienmitgliedern bekannt gegeben. Eine Todesursache wurde nicht genannt. — Frau Robinson wuchs auf der Südseite Chicagos auf und war als bodenständige Matriarchin bekannt, die für ihre Tochter und Enkelinnen Malia und Sasha, aber auch für Herrn Obama zu einem emotionalen Ballast wurde. — Als Obama im November 2008 als erster Schwarzer die Präsidentschaftswahlen gewann, verfolgte er gemeinsam mit seiner Schwiegermutter die Ergebnisse. Sie hielten sich an den Händen und sahen, wie sich ihre Zukunft veränderte. — Doch Frau Robinson blieb weitgehend dieselbe. «Zeigen Sie mir einfach, wie die Waschmaschine funktioniert, und alles ist gut», sagte sie nach ihrem Einzug ins Weiße Haus, erinnerten sich die Obamas in ihrer Erklärung. — Frau Robinson fühlte sich im Prunk des Weißen Hauses nie wohl und nahm ihr Abendessen lieber auf einem Fernsehtablett in ihrer Suite im dritten Stock ein. «Der einzige Gast, den sie unbedingt kennenlernen wollte, war der Papst», sagte die Familie. — Außer Frau Obama hinterlässt sie noch ihren Sohn Craig und sechs Enkelkinder. Ihr Ehemann Fraser Robinson III. starb 1991. — Der Umzug von Frau Robinson nach Washington im Januar 2009 war zunächst nur vorübergehend, um ihrer Tochter und ihren Enkelinnen die Eingewöhnung zu erleichtern. Damals zögerte sie, sich auf ein Leben in der Blase des Weißen Hauses einzulassen, aber trotz ihres Widerstands zeigte sie die Entschlossenheit und den Sinn für Humor, die sie ihren Kindern beizubringen versucht hatte. — «Letztendlich werde ich alles tun», sagte sie damals den Reportern. «Ich mache vielleicht ein bisschen Theater, aber ich werde da sein.» — Marian Robinsons Umzug nach Washington im Januar 2009 war zunächst nur vorübergehend, um ihrer Tochter und ihren Enkelinnen die Eingewöhnung zu erleichtern. Letztendlich blieb sie jedoch die meiste Zeit der acht Jahre, die Präsident Barack Obama im Amt war.

 
 

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