Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

Warum die Drosendorfer Wien neugierig machen

18.07.2024MomentÖ1Bea Sommersguter, Andrea Hauer —   –  Details

Drosendorf bei Wien

Stadtleben im Waldviertel an der tschechischen Grenze «Im nördlichen Waldviertel und an der Thaya gelegen, ist die kleine, rund 1.200-köpfige Gemeinde Drosendorf-Zissersdorf ein großer Anziehungspunkt für Städter. Besonders gern kommen Wiener Gäste hier «herauf» an die tschechische Grenze. Manche von ihnen entschließen sich zu einem Zweitwohnsitz und entfalten rege Tätigkeiten – die Künstlerin, die hier einen Eissalon eröffnet. Der Unternehmensberater, der in mühevoller Kleinarbeit eine 30er-Jahre-Villa renoviert. Die Politikwissenschaftlerin, die eine Brotbackschule betreibt. Er hat jetzt doch keine Lust nach Kanada auszuwandern: ein Drosendorfer Bauernsohn, der mit seiner Frau den Camping-Tourismus an der Thaya ankurbeln will.

 
 

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Kritz-les-Bains: Die Riviera an der Donau / Die Geschichte eines Donaustrombades

18.07.2024Betrifft: GeschichteÖ1Rosemarie Burgstaller —   –  Details

Kritz-les-Bains

Die Geschichte eines Donaustrombades / mit: Lisa Fischer, Historikerin und Publizistin

»An sonnigen Wochenenden strömten Tausende in das Paradies an der Donau. Man gab sich mondän, träumte von der Riviera und nannte die Sommerkolonie dementsprechend Kritz-les-Bains». (Lisa Fischer, Die Riviera an der Donau) Das nahe Wien gelegene Strombad Kritzendorf war Ende der 1920er Jahre zu einem ebenso beliebten wie architektonisch bedeutsamen Sommerfrischeort avanciert. Im Jahr 1903 eröffnet, wurde die Anlage 1927 durch die bekannten Architekten Heinz Rollig und Julius Wohlmuth weiter ausgebaut: Das signifikante Rondo des Eingangsbereichs mit seinen Kiosken, die Strandbrücke, Kabanen- und Kabinenbereiche und ein Pavillon gaben dem Strandbad ein modernistisches Ambiente. Zu den stetig sich erweiternden Badehüttenzeilen kamen zahlreiche zum Teil noble Strandhäuser mit Villencharakter. «Das Strombad Kritzendorf bildete einen Anziehungspunkt für das Wiener Großbürgertum und für intellektuelle Kreise. Künstler wie Carry Hauser und Schriftstellerinnen wie Hilde Spiel zog es hierher, Industrielle wie die Familien Herz und Blaschczik errichteten ihre Strandvillen. Doch Erholungssuchende aus allen sozialen Schichten waren am Donausandstrand und in den umliegenden Auwiesen zu finden. Der «Anschluss» Österreichs an das Deutsche Reich 1938 zerstörte das Leben auch hier. Pachtverträge wurden gekündigt, Häuser wurden enteignet und deren Besitzer und Besitzerinnen vertrieben. Der Wohnungsreferent Hans Reif initiierte mit beispielloser Vehemenz umgehend nach Kriegsende 1945 den Prozess der Rückstellung sowie der Übergabe der Strandobjekte an Opfer des Nationalsozialismus. «Bis heute hat das Architekturjuwel nichts von seiner Anziehungskraft verloren. Im Jahr 2023 wurde der Musikpavillon nach seinem Vorbild aus den 1920er Jahren neu errichtet.

 
 

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(save me) not – Feministische Selbstverteidigung

18.07.2024FreispielDeutschlandfunk KulturN.N. —   –  Details

Heldin-Klischee

Doku-Hörspiel: Feministische Selbstverteidigung — Seit Jahrtausenden hält sich der Mythos des «Fräuleins in Not»: Eine schöne junge Frau wird von einem Bösewicht entführt und von einem männlichen Helden gerettet. Das Hörspiel sagt diesem Mythos den Kampf an. «Früher warteten Andromeda oder Rapunzel an einem Felsen oder auf einem hohen Turm, in aktuellen Computerspielen sind es Princess Peach oder Krystal. In diesem Hörspiel wartet kein «Fräulein in Not» mehr auf die Rettung durch einen Mann, diese Frauen retten sich selbst. «In vier Levels ändern sie die Regeln und kämpfen gegen Ohnmachtsgefühle, Vorbildabstinenz und eine Ungerechtigkeitsgesellschaft. Dabei orientieren sie sich an bereits gekämpften Kämpfen von Pionierinnen der feministischen Selbstverteidigung und befreien sich aus der Opferrolle. Die Geschichten einer Shaolin-Nonne oder einer Box-Olympiasiegerin mischen sich mit Erzählungen von «alltäglichen» Situationen erfolgreicher Selbstverteidigung. Ein Hörstück über Frauen und Gewalt als radikal empowernde Geste. «Das Performancekollektiv «Frauen und Fiktion» stellt sich mit Humor dem Mythos, dass Frauen das «von Natur aus» schwächere Geschlecht seien. Ihr Hörspiel basiert auf Recherchen und Interviews mit (Kampf-) Sportlerinnen, Selbstverteidigungslehrerinnen, Sozialarbeiterinnen und vielen anderen Frauen, die Gewalt erlebt und bewältigt haben. Aus diesem Material entstehen neue Narrative, welche die Möglichkeiten des Frau-Seins im Sinne von «Multiple femininities» erweitern. «Mehr Heldin wagen! Auch in Computerspielen. «(save me) not» sucht nach Alternativen zum Klischee des Fräuleins in Not.

 
 

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Zwischen Nacht und Nebel / Das neue Album der Sängerin und Produzentin Arooj Aftab

18.07.2024SpielräumeÖ1N.N. —   –  Details

Arooj Aftab

Das neue Album der Sängerin und Produzentin Arooj Aftab — Auf Englisch und Urdu, der pakistanischen Nationalsprache, singt Arooj Aftab auf ihrem ersten Album für Verve Records. Nach dem großen Erfolg von «Vulture Prince» 2021 war der Druck hoch, ein würdiges Nachfolgewerk zu schaffen, mit «Night Reign» ist ihr das zweifelsfrei gelungen. Arooj Aftab verhandelt nächtliche Themen in all ihren Facetten, gemeinsame Exzesse ebenso wie Einsamkeit. Außerdem beschäftigt sie sich mit der Poesie der indischen Dichterin Mah Laqa Bai, und der oft gespielte Song «Autumn Leaves» wird neu eingekleidet. Zu den Gästen auf dem Album zählen unter anderem die Poetin Moor Mother und der Pianist Vijay Iyer, deren jeweils aktuelle Alben ebenfalls zu hören sein werden.

 
 

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US-Justiz klagt BigTech – Wettbewerbs-Prozesse gegen Google, Apple, Amazon und Meta

18.07.2024Digital.LebenÖ1Matthias Kettemann — Irmi Wutscher —   –  Details

Prozesse gegen GAAM

Vergangenen Herbst hat in den USA einer der größten Wettbewerbsprozesse der letzten 30 Jahre begonnen: Das US-Justizministerium möchte nichts geringeres als die «Zukunft der Internets» retten und klagt den US Tech-Riesen Google wegen – wie es heißt «monopolistischer Geschäftspraktiken». Es geht etwa um die Google Suche und zum anderen um die Vormachstellung bei Internetwerbung. Aber auch Apple, Meta und Amazon stehen Prozesse bevor, auch ihnen wird vorgeworfen, das Kartellrecht zu verletzen. Warum die US-Regierung die Tech-Riesen lange gewähren hat lassen und warum sie jetzt eingreift – das hat Irmi Wutscher mit Matthias Kettemann besprochen. Er ist Professor für Innovation, Theorie und Philosophie des Rechts an der Uni Innsbruck.

 
 

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Schreiben über Tiere

18.07.2024LeporelloÖ1annah Balber —   –  Details

Pudel + Bücher

Sie denken mit Tentakeln, kommunizieren durch Gerüche oder orientieren sich mittels Schallwellen. Tiere erfassen die Welt ganz anders als wir Menschen. Die drei Autorinnen und Autoren Jana Volkmann, Luca Kieser und Philipp Weiss haben sich in den letzten Jahren intensiv darüber Gedanken gemacht, wie man von Wesen erzählen kann, deren Erfahrungen und Wahrnehmungen sich radikal von den unsrigen unterscheiden. Beim Kultursommer Wien diskutieren sie am 18. Juli im Wilhelmsdorfer Park anhand eigener Texte über das Schreiben als Tier über Tiere.

 
 

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Gioachino Rossinis Oper ‹Tancredi› live

18.07.2024OpernabendÖ1Michael Blees —   –  Details

Antonio Siragusa / Anna Goryachova

Mit Antonio Siragusa (Argirio), Anna Goryachova (Tancredi), Andreas Wolf (Orbazzano), Mélissa Petit (Amenaide), Laura Polverelli (Isaura).

 

Prager Philharmonischer Chor, Wiener Symphoniker; Dirigentin: Yi-Chen Lin — (Live-Übertragung der Premiere aus dem Festspielhaus Bregenz im Rahmen der «Bregenzer Festspiele 2024», in 5.1 Surround Sound)

In den 1950er und 1960er Jahren haben die Bregenzer Festspiele in zahlreichen Festspielsommern Opern von Gioachino Rossini präsentiert: im kleinen Kornmarkttheater standen Werke wie «Il barbiere di Siviglia», «La Cenerentola», «L›Italiana in Algeri» und «Il Turco in Italia» auf dem Programm, also die komischen Meisterwerke des Komponisten aus Pesaro. «Doch 1973 hat man sich mit Armida ebendort auch einer der viel seltener gespielten ernsten Opern von Rossini gewidmet. Abgesehen von einer weiteren «Cenerentola» 1978, ist die Rossini-Pflege bei Festival am Bodensee dann aber zu einem Ende gekommen. 2017 sollte sie wieder aufleben – als große Oper im Festspielhaus hat man die in unseren Breiten höchst selten gespielte «Azione tragico-sacra Mosè in Egitto» wirkungsstark präsentiert, später hat es Opernstudio-Produktionen erneut vom «Barbier von Sevilla» und der «Italienerin in Algier» gegeben. «In diesem Jahr steht nun erstmals bei den Bregenzer Festspielen das Melodramma eroico «Tancredi», das erste große Erfolgswerks des damals 20-jährigen Tonschöpfers im ernsten Fach, auf dem Spielplan – eine zweiaktige Oper, auf einen Text von Gaetano Rossi nach Voltaire. Das Werk wurde im Februar 1813 im Teatro La Fenice von Venedig uraufgeführt – und hat Europa im Sturm erobert. Der französische Schriftsteller Stendhal hielt «Tancredi» für Rossinis größte Leistung, obwohl (oder auch gerade weil) die Oper noch ganz in der Tradition steht, die die italienische Oper um 1810 bestimmte. «Die einzige revolutionäre Passage ist das tragische Finale, dass der Komponist einige Monate nach der venezianischen Premiere anstelle des ursprünglichen Happy Ends für eine Wiederaufnahme des Werks in Ferrara geschrieben hatte. In diesem außergewöhnlichen Arioso-Schluss mit gedämpfter Streicherbegleitung, geht der Titelheld Tancredi an seinen Wunden zugrunde. Das Publikum war angesichts dieses ungewöhnlichen Finales ratlos, weshalb schnell der originale glückliche Schluss wiederhergestellt wurde. «Das interessantere tragische Finale verschwand in den Archiven und wurde erst 1977 wieder aufgefunden – die Bregenzer Tancredi-Produktion wird dieses tragische Finale präsentieren. «Meiner Meinung nach ist in ,Tancredi› die schönste Musik zu hören, die Rossini jemals geschrieben hat», so die in diesem Jahr scheidende Festspielintendantin Elisabeth Sobotka in einem Interview für das Magazin des Festivals. Weiter heißt es dort: «Ein schwieriger Aspekt ist sicherlich die Handlung. Kreuzzugsgeschichten können heute nicht mehr unhinterfragt auf die Bühne kommen. Ich habe mich dann mit Regisseur Jan Philipp Gloger ausgetauscht und der hatte eine wunderbare, zündende Idee, wie man die Oper für heute relevant auf die Bühne bringen kann.»

 
 

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Europameister Haydn

18.07.2024PasticcioÖ1Helmut Jasbar —   –  Details

Joseph Haydn

Auf die Frage der deutschen Tageszeitung «Die Welt», wer die Europameisterschaft gewinnen wird, antwortete Helge Schneider: «Europameister im Land der Dichter und Denker? Da kann es eigentlich nur einen geben: Joseph Haydn.»

 
 

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Last Man Standing: Sturgill Simpson heißt jetzt Johnny Blue Skies

18.07.2024HappySadradioeinsChristine Heise —   –  Details

Sturgill Simpson

Er folgt nicht den Trends, er macht sie, sagt Margo Price über Sturgill Simpson und mit seinem ersten Album als Johnny Blue Skies bestätigt er diesen Status. Unabhängigkeit und steter Wandel sind das Herz des Outlaws. Außerdem heute dabei: Sam Williams, Michael Kiwanuka, Chuck Prophet sowie ein kleiner Rückblick Static Roots Festival.

 
 

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Wildkatzen – scheue Einzelgänger (4) Bevorzugte Aufenthaltsorte

18.07.2024Vom Leben der NaturÖ1Ilse Huber —   –  Details

Wild katzen

Schleichende Rückkehr. — Der Wildökologe Andreas Kranz begibt sich auf die Spuren der Europäischen Wildkatze in Österreich. — Teil 4: Bevorzugte Aufenthaltsorte — Die Europäische Wildkatze (Felis silvestris silvestris) ist durch die drei charakteristischen Ringe am buschigen schwarzen Schwanz zu erkennen. Sie hat einen schwarzen Strich auf dem Rücken, ebenso Linien auf Nacken und Schultern. Ihr Fell ist ockerfarbig, verwaschen braun. Auf den ersten Blick ähnelt sie im Habitus der Hauskatze, aber bei genauerer Betrachtung sind ihre Haare ein bisschen länger als jene der getigerten Hauskatze, die ihrerseits von der afrikanischen Falbkatze abstammt. Bei ganz detaillierter Untersuchung ist dann klar: Der Darm der Hauskatze ist deutlich länger als jener der Wildkatze. «Seit den 1950er Jahren galt die Wildkatze in Österreich als ausgestorben, doch seit rund 20 Jahren macht sie sich wieder bemerkbar. Das beweisen einerseits Fotos von Wildkameras und andererseits auch Totfunde. «Der Naturschutzbund Österreich hat daraufhin gemeinsam mit anderen Institutionen die Koordinationsstelle «Wildkatze» eingerichtet, bei der Expertinnen und Experten Meldungen nachgehen. Neben Fotos werden auch genetische Analysen gemacht, um Herkunft und Verwandtschaft festzustellen. — Denn die Europäische Wildkatze kann aus Italien, Ungarn, der Slowakei und aus Deutschland einwandern. Vielleicht auch noch aus anderen Gegenden, aber das ist ungewiss. Gewiss ist jedoch, dass es inzwischen Nachwuchs in Österreich gibt, und zwar in Niederösterreich. Nun wird der Status «ausgestorben» umgewandelt in «vom Aussterben bedroht».

 
 

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