Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

Musik als Muttersprache – der Dirigent Julius Asal im Gespräch

26.08.2024Menschen und ihre Musikhr2 kulturChristiane Hillebrand —   –  Details

Julius Asal

Seine Mutter ist Pianistin, sein Vater Klarinettist – und so ist Julius Asal mit Musik großgeworden. Mit acht Jahren bekam er den ersten Klavierunterricht, mit neun lernte er Noten lesen und heute, mit gerade mal 27, ist der gebürtige Bad Homburger der jüngste Exklusivkünstler bei der Deutschen Grammophon.

 
 

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100 Songs: Geschichte wird gemacht (1) The Ramones – Blitzkrieg Bop (USA, 1976)

26.08.2024RadiokollegÖ1Stefan Niederwieser —   –  Details

The Ramones

«100 Songs: Geschichte wird gemacht» erzählt, wie ikonische Songs bis heute nachhallen. Die fünfte Staffel blickt nach New York, Madrid, Reykjavík und Seoul. In der kaputten Midtown Manhattans entstand geradliniger Punkrock, in der spanischen Hauptstadt blühte nach dem Tod von Diktator Franco die Konsumgesellschaft auf, in Island wurde eine bedrohte Natur in digitale Klang- und Bildwelten übersetzt und in Südkorea türmte sich eine koreanische Popkultur-Welle auf. Stefan Niederwieser und Robert Stadlober stellen ihnen die Songs vor. — Der Vietnamkrieg war gerade vorüber. Mitte der Siebziger Jahre stand New York kurz vor dem Bankrott, die Midtown von Manhattan war ein Rattenloch überschwemmt mit Heroin und Amphetaminen. Gebäude brannten, verfielen und in den alten Fabriken quartierten sich immer mehr Künstler, Musikerinnen und Musiker ein. Im New Yorker Punk Club CBGB›s traten bald schon Bands wie Television, die Ramones aus Queens und Patty Smith auf. Während im Rest der Vereinigten Staaten die klassischsten aller Classic Rock Songs geschrieben wurden, vermischten sich hier die Energie von Abgehängten zu einem brandheißen Cocktail. Punk hatte seine Wurzeln auch im queeren absurden Theater, doch im CBGB›s veränderte sich der Ton. Die Ramones sangen nun über männliche Stricher, — I›m a Nazi, Schatzi», darüber Kinder zu verprügeln oder zu tanzen wie im Blitzkrieg. Die Ramones vereinten die Widersprüche Amerikas. Punk galt allerdings schnell als tot. Erst viel später wurden die Ramones zur wohl essentiellen US-Punk-Band geadelt.

 
 

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Ö1 Insektarium. Schmetterlinge (1) Das Tagpfauenauge (Aglais io)

26.08.2024RadiokollegÖ1Sabine Nikolay —   –  Details

Das Tagpfauenauge

Schmetterlinge zählen mit über 160.000 Arten zu einer der artenreichsten Tiergruppen der Erde. Sie sind nicht nur schön anzusehen, sondern gehören auch zur wertvollen Biomasse der Nahrungsgrundlage zahlreicher Vögel, Reptilien, Amphibien und Fledermäuse. Im Larvenstadium, als gefräßige Raupen, bieten sie unzähligen Tierarten wertvolle Nahrung. Als Falter leisten sie wertvolle Bestäubungsarbeit, teils auch für Pflanzen die ohne Schmetterlinge aussterben würden. In der Wissenschaft gelten sie als wertvolle Bioindikatoren zur Beurteilung des ökologischen Wertes von Lebensräumen. Genau diese verschwinden seit Jahrzehnten infolge von Überdüngung von Wiesen- und Weideflächen und einer Garten- und Grünraumpflege, die Ziersträucher, nektararme Blumen und Rasenflächen heimischen Wildblumen, Sträuchern und Bäumen vorzieht.

– – Heute gelten von den etwa 200 heimischen Tagfaltern die Hälfte als gefährdet und 2 Prozent als ausgestorben. Bei den rund 3800 Nachtfalterarten schätzt man 40 Prozent als gefährdet ein und vier Prozent als ausgestorben.

– – Im Ö1-Insektarium stellt Sabine Nikolay diese Woche vier ausgewählte heimische Schmetterlingsarten mit ihren unglaublichen Fähigkeiten, ihrer filigranen Schönheit und hohen Lebensraumansprüchen vor und bespricht essenzielle Maßnahmen zu ihrem Schutz.

– Fast jeder hat schon einmal über den blutroten Falter mit seinen vier großen, irisierenden Augenflecken bestaunt. Die besonders attraktive Tagfalterart war früher fast überall zu finden, doch der allgemeine Lebensraumverlust lässt die Anzahl der Falter vielerorts schwinden. – Die bis zu 200 Eier pro Weibchen werden fast ausschließlich als kleiner grüner Haufen auf die Große Brennnessel gelegt. Selten findet man die schwarzen, stacheligen Raupen auch auf Echtem Hopfen. Geeignet sind wegen der großen Raupennester vor allem Standorte von mehreren Quadratmetern der Futterpflanze an sonnigen, aber nicht zu trockenen Standorten. Da diese Art als Falter überwintert und zwei bis drei Generationen pro Jahr hervorbringt und die Vegetationsperiode klimawandelbedingt immer länger wird, benötiget das Wiener Tagpfauenauge von Anfang März bis in den späten Herbst fast durchgehend geeignete Nektarquellen.

– In Park- und Gartenanlagen fehlt oft solch ein dauerhaftes Angebot an geeigneten Blühpflanzen. Wer zum Schutz dieses schönen Falters vom Frühling bis in den Herbst heimische nektarreiche Pflanzen in den Garten setzt, wie z.B. Salweide, Obstgehölze, Rotklee, Dost, Disteln, Astern und Efeu, hilft zugleich vielen weiteren Schmetterlings- und Wildbienenarten beim Überleben.

 
 

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Wie viel Kolonialismus steckt in unseren Gärten?

26.08.2024DimensionenÖ1Alexandra Hostert —   –  Details

Zierpflanzen

Über Jahrhunderte haben Europäer Zierpflanzen und ihre Samen über die Welt transportiert und auf dem alten Kontinent eingepflanzt: Tulpen, Madagaskar-Immergrün, Brotpalmfarn, Titanenwurz. Mit Folgen für den Globalen Süden. Heute könnte man das Biopiraterie nennen. Pflanzen in fernen Ländern dürfen inzwischen nur mit Genehmigung der Herkunftsländer gesammelt werden. Auch viele Botanischen Gärten des Globalen Nordens haben eine koloniale Vergangenheit. Einige dieser Gärten versuchen nun, diese Historie aufzuarbeiten – und erhalten dabei nicht nur Unterstützung, sondern stoßen auch auf Widerstand. (Übernahme Deutschlandfunk: 19. 02. 24)

 
 

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Die Familie Bosch und ihr Weltunternehmen

26.08.2024Das WissenSWR KulturMatthias Kußmann —   –  Details

Robert Bosch

Die Industriellenfamilie Bosch prägt die deutsche Wirtschaft seit dem 19. Jahrhundert bis heute. Robert Bosch machte seine 1886 gegründete Firma zu einer Weltmarke für Elektrotechnik mit sozialer Unternehmenskultur, sein Neffe Carl leitete die BASF und bekam den Chemie-Nobelpreis. — Heute baut die Bosch-Gruppe unter anderem Elektrowerkzeuge und Hausgeräte und ist der weltweit größte Automobilzulieferer. Er wirbt für E-Mobilität, Klimaschutz und Nachhaltigkeit, war aber 2015 in den VW-Abgasskandal verstrickt.

 
 

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Bill Wyman: Drive My Car – The Rolling Stones, Amy Rigby, Los Bitchos, Chuck Prophet u.a.

26.08.2024ExperienceradioeinsHelmut Heimann —   –  Details

Bill Wyman

Bill Wyman war dreissig Jahre lang der Bassist der Rolling Stones – und ziemlich genau so lange ist er das jetzt schon nicht mehr. Er hat also die Phase des großen Absahnens verpasst, in der die Stones als lebende Legenden durch die Stadien dieser Welt touren. Darben muss der bald 88jährige dabei mitnichten. Und Musik hat er auch ohne seine ehemaligen Kollegen gemacht, mit seinen Rhythm Kings oder, schon seit den Siebziger Jahren, auch Solo-Alben. Recht überraschend legt er jetzt noch mal ein solches vor. Auf «Drive My Car» zeigt er sich jetzt relativ alterweise und vor allem entspannt, lebt seine Obsessionen (Autos, Frauen) zurückhaltend aus und covert namhafte Kollegen wie Bob Dylan oder John Prine. Ausserdem: «Hang In There With Me», das neue Album von Amy Rigby. —

 
 

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Was Worte nicht sagen können: Instrumental-Musik von La Lom, Farhot, Nala Sinephro u.a.

26.08.2024NachtmixBayern 2Ralf Summer —   –  Details

La Lom

Sie brauchen keine Mikros bzw. SängerInnen für das Rampenlicht. Gerade gibt es wieder eine Vielzahl von Acts, die sich auf ihre Instrumente verlassen: La Lom aus L.A. haben als Hotel-Lobby-Band begonnen – Gesang hätte ihre Gäste nur gestört.

 

Sie schweigen am Mikro ebenso wie der aus Afghanistan stammende und in Hamburg lebende Produzent und Beat-Bastler Farhot. Bekannt wurde er, weil er die Beats für Haftbefehls «Chabos Wissen Wer Der Babo Ist» gebastelt hat. Auf seinem neuen Album sampelt der preisgekrönte Farhat Samadzada aka Farhot von alten Jazz-LPs.

 

Damit sind wir bei der karibisch-belgischen «Club-Jazzerin» Nala Sinephro. Die Künstlerin ist beim renommierten Warp-Label zuhause. Aus ihrem Nachbarland, den Niederlanden, hören wir Seake, dessen elegante DJ-Instrumentals schon bei der BBC liefen. Und last but least, die vor allem in den USA beliebten Hermanos Gutierrez aus der Schweiz. Sie wurden von den Black Keys entdeckt, produziert und veröffentlicht. Die beiden einzigen Live-Termine der Gitarren-Brüder in Deutschland stehen an: Ende August in Hamburg und Anfang September in Berlin. Musik, die für sich steht und keiner Worte bedarf.

 
 

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25. August 1849: Todestag Adele Schopenhauer

25.08.2024ZeitZeichenWDR 3N.N. —   –  Details

Adele Schopenhauer

Adele Schopenhauer hat Glück. Ihre Mutter Johanna führt einen Salon, in dem sich die geistige Elite der Weimarer Klassik trifft. So lernt die junge Adele unter anderem Bettina von Arnim, Wilhelm Grimm, die Schlegels, Carl Maria von Weber, Felix Mendelssohn-Bartholdy und viele mehr kennen. — Dazu gehört auch Johann Wolfgang von Goethe. Der Dichter und Adele verstehen sich bestens. Er bildet sie als Vorleserin und Schauspielerin mit aus und führt sie in die Literatur ein. Das Mädchen wächst heran zwischen klassizistischen und romantischen Idealen, lernt Italienisch, Französisch, Englisch, musiziert, malt, stickt und entdeckt ihr Talent für den Scherenschnitt. — Später schreibt Adele Märchen, Novellen, Gedichte und Romane – doch alles mit mäßigem Erfolg. Erst als Reisende in Rom und Florenz erobert sie sich einen Platz in der patriarchalischen Welt. Sie diskutiert auf Augenhöhe mit Männern über Literatur, Kunst und Naturwissenschaften.

 
 

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Mitzi McCall, Komikerin, die sich der Beatlemania stellte und verlor, stirbt im Alter von 93 Jahren

25.08.2024News: NachrufeThe New York TimesRichard Sandomir —   –  Details

Mitzi McCall

Sie und ihr Mann hatten das Pech, dass ihr Debüt in der «Ed Sullivan Show» am selben Abend wie die Beatles stattfand. Sie floppten. Aber ihre Karrieren erholten sich. — Mitzi McCall im Jahr 1955, einige Jahre bevor sie begann, mit ihrem Ehemann Charlie Brill als Comedy-Darstellerin aufzutreten. — In den Jahrzehnten nach ihrem ersten Auftritt in der «Ed Sullivan Show» am 9. Februar 1964 hatte das Comedy-Team aus Mitzi McCall und ihrem Ehemann Charlie Brill eine erfolgreiche Karriere. Sie traten in Nachtclubs und im Fernsehen auf; sowohl einzeln als auch gemeinsam spielten sie im Fernsehen, in Filmen und auf der Bühne. — Doch dieser eine Auftritt blieb dem Paar unauslöschlich in Erinnerung: Es war auch der Abend, an dem die Beatles ihr amerikanisches Fernsehdebüt gaben, und das war alles, was die kreischenden jungen Fans im Publikum interessierte. Ihre fast dreieinhalb Minuten im nationalen Rampenlicht kamen kurz bevor die Beatles für ihren zweiten Auftritt zurückkehrten. Sie floppten – vor 73 Millionen Zuschauern. — «Wir wollten uns fast umbringen», sagte Frau McCall 2004 der Washington Post. — «Ich finde das urkomisch», sagte Herr Brill in einem Telefoninterview. «Wir haben das größte Ei aller Zeiten gelegt.» — Frau McCall starb am 8. August in einem Krankenhaus in Burbank, Kalifornien. Sie wurde 93 Jahre alt. Ihr Tod wurde von Herrn Brill bestätigt. — Als ihr Manager, Mace Neufeld, Frau McCall und Herrn Brill mitteilte, dass sie in der «Ed Sullivan Show» auftreten würden – einem Sonntagabend-Konzert, das damals oft als Sprungbrett zum Ruhm galt –, schien dies die Art von Durchbruch zu sein, die ein junger Act brauchte. Und als Herr Neufeld ihnen sagte, dass sie zusammen mit den Beatles auf dem Programm stehen würden, erinnerte sich Frau McCall später: «Wir waren uns nicht wirklich sicher, wer sie waren.»

 
 

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Russell Malone, gefeierter Jazzgitarrist, stirbt mit 60 Jahren

25.08.2024News: NachrufeThe New York TimesClay Risen —   –  Details

Russell Malone

Mit Jimmy Smith machte er erstmals auf sich aufmerksam und arbeitete später mit Harry Connick Jr., Diana Krall und Ron Carter zusammen. Außerdem hatte er eine erfolgreiche Solokarriere. — Der Gitarrist Russell Malone im Jahr 2019. Er konnte eine Vielzahl von Sängern und Instrumentalisten in unterschiedlichsten Stilen unterstützen, hatte aber auch als Bandleader und Solist seinen eigenen, klar definierten Sound. — Russell Malone, ein Jazzgitarrist, dessen enzyklopädisches Wissen über Musiker und Lieder, kombiniert mit einem präzisen und doch entspannten Spielstil, ihm Auftritte bei Harry Connick Jr., Diana Krall und vielen anderen sowie eine treue Anhängerschaft als Solokünstler einbrachte, starb am Freitag in Tokio. Er wurde 60 Jahre alt. — Sein Tod durch einen Herzinfarkt wurde in den sozialen Medien vom Bassisten Ron Carter bekannt gegeben, in dessen Trio Mr. Malone viele Jahre lang gearbeitet hatte. Das Trio mit Donald Vega am Klavier war auf Tournee durch Japan und hatte gerade einen Auftritt im Blue Note Tokyo beendet, als Mr. Malone starb. — Herr Carter sagte, dass er und Herr Vega die Tour als Duo fortsetzen würden. — Mr. Malone wurde für seine Vielseitigkeit hoch geschätzt: Er konnte eine Vielzahl von Sängern und Instrumentalisten in einer Reihe von Stilen unterstützen, hatte aber auch als Bandleader und Solist seinen eigenen, klar definierten Sound. — Er sprach offen über seine Einflüsse – darunter BB King, Wes Montgomery und Pat Martino – und er betonte immer wieder, wie viel er von ihnen gelernt hatte und wie viel von ihrem Sound in seinem Spiel widergespiegelt wurde. — «Wenn ich einem Spieler beim Spielen zuhöre und nicht den geringsten Einfluss heraushöre, werde ich misstrauisch», sagte er 2023 in einem Interview mit dem Online-Magazin Jazz Guitar Today. — Es gelang ihm, die Last dieser Einflüsse zu tragen, ohne dabei nachgemacht zu klingen. Er war für seinen unverwechselbaren Stil bekannt, der präzise und sparsam, aber gleichzeitig warm und sinnlich war.

 
 

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