Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

Eine Reise zu den leisesten Tönen der populären Musik / Clara Luzia

20.09.2024SpielräumeÖ1Wolfgang Schlag —   –  Details

Clara Luzia

Stille kennt das Radio nur mehr selten. Jeder Moment muss genutzt werden. Drei Sekunden «nichts» können da wunderbar lang sein. Musik am Rande dieser Stille wird dann aber laut in ihrer Bedeutung, in ihrem unsichtbaren Gewicht. Ein Piano-Akkord verhallt. Eine Gitarre spielt ein Minimum an Begleitung und gibt so der Erzählung viel Platz. Wie gut das doch tut in einer Zeit, die nur mehr von Produktion, aber wenig von Kontemplation spricht. — Von dieser Stille wissen Musikerinnen und Musiker wie Clara Luzia, Simón Díaz, Van Morrison oder Esbjörn Svensson kundig zu erzählen. Endlich kehrt Stille in den Raum zurück. Ein Aufatmen, wenn die Ruhe den Ton angibt.

 
 

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Jazzmusikalische Vater-Tochter-Gespräche

20.09.2024JazztimeÖ1Andreas Felber —   –  Details

Anna Maurer

Der oberösterreichische Saxofonist Christian Maurer gilt seit vielen Jahren als ein wichtiger Aktivposten der heimischen Jazzszene: Maurer ist treibende Kraft hinter dem seit über drei Dekaden die Musiklandschaft bereichernden Upper Austrian Jazz Orchestra (UAJO), noch länger ist er Mitglied im Saxofonquartett Saxofour – mit Wolfgang Puschnig, Klaus Dickbauer und Florian Bramböck. Und das sind nur die bekanntesten Bandprojekte. — Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm: Seit einiger Zeit tritt der 57-Jährige auch immer wieder mit seiner Tochter Anna in Erscheinung. Die 29-jährige Pianistin ist mit dem UAJO aufgetreten, hat für Saxofour arrangiert – und sich auch abseits ihres Vaters einen Namen gemacht: als Mitglied in Bands wie Yasmo & die Klangkantine, aber auch mit ihrem eigenen Jazzklaviertrio, mit dem sie das Album «Visionariness» (2019) als Visitenkarte vorgelegt hat.

 

Seit kurzem frönen Vater und Tochter erstmals in einer gemeinsam geführten Band der Zusammenarbeit: Im Quartett Zweimaurer haben die beiden, verstärkt durch Bassist Robert Riegler und Schlagzeuger Wolfgang Rainer, im Februar 2024 das Album «Jumble» vorgelegt. Mit Kompositionen beider und Gesangseinlagen von Anna Maurer. — Im Rahmen der Jazztime im Wiener RadioCafé plaudern Christian und Anna Maurer mit Andreas Felber über Vorteile und Herausforderungen im Zuge familieninterner Zusammenarbeit, wechselseitige Inspirationen sowie die unterschiedlichen Ausgangsbedingungen für den Jazzmusikerberuf vor rund 35 Jahren und heute. Zudem werden Christian und Anna Maurer auch einige Live-Einlagen zum Besten geben.

 
 

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Am Rückgrat des Himmels / Ruhail Quaisar

20.09.2024Sound Art: Zeit-TonÖ1Susanna Niedermayr —   –  Details

Ruhail Quaisar

musikprotokoll 2024. Ruhail Quaisar im Zeit-Ton Porträt — Der Künstler und Musiker Ruhail Qaisar hat im Rahmen einer Künstler:innenresidenz des Landes Steiermark in den vergangenen Wochen ein neues Stück geschaffen, am ersten Festivaltag des heurigen ORF musikprotokoll im steirischen herbst, am 3. Oktober, wird «Namkhay Rtsima (Rückgrat des Himmels)» im Grazer Dom im Berg seine Uraufführung feiern. — Ruhail Qaisar ist im Hohen Norden des Himalayas – in Ladakh – aufgewachsen. Er interessiert sich für das kollektive Unterbewusste als «traumatisches Megasystem» und er zieht Parallelen zur Geologie. Auch die Landschaft Ladakhs wurde geformt von einer Reihe «geotraumatischer» Ereignisse, ausgelöst durch die Kollision der indischen mit der asiatischen Kontinentalplatte. Qaisar begreift sich als Chronist, seine Stücke erzählen von persönlichen Ereignissen und eben den kollektiven Traumata und Mythen einer Gesellschaft, die von tiefer Religiosität ebenso geprägt ist wie von Klimawandel und Massentourismus. Vergangenes Jahr ließ Qaisar mit seinem Debut-Album «Fatima» aufhorchen, das auf Danse Noir, dem Label von Aisha Devi, erschienen ist.

 
 

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Joan As Police Woman, Katy J Pearson, Galliano, Jamie xx

20.09.2024SoundcheckradioeinsAndreas Müller, Joachim Hentschel, Kai Müller, Martin Böttcher —   –  Details

Jamie xx

Soundcheck-Gastgeber Andreas Müller diskutiert mit seinen Gästen Joachim Hentschel (freier Journalist), Kai Müller (Tagesspiegel) und Martin Böttcher (freier Journalist) über die Neuerscheinungen von Joan As Police Woman, Katy J Pearson, Galliano und Jamie xx.

Das zweite Soloalbum vom vielleicht wichtigsten Drittel der Band The xx. Man kann das sehr gut finden, was der Mit-Dreißiger darauf so macht (und viele werden das auch sehr gut finden), die Tracks sind so produziert, wie man es von einem Perfektionisten erwartet. Und die Gäste, von Robyn bis zu The Avalanches, liefern auch. Aber fehlt da nicht trotzdem etwas? Eine Prise Irrsinn vielleicht? Eine Spur von Gefährlichkeit? Eine Idee, wie man die Monotonie des «four to the floor», des Vier-Viertel-Takts hinter sich lassen könnte? Jamie xx geht auf Nummer sicher. Hat vielleicht auch etwas damit zu tun, dass es ihm nicht besonders gut ging, als er sich in der Pandemie an diese Songs machte. — Martin Böttcher, Musikjournalist —

 
 

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100 Jahre Autobahn – Vom Geschwindigkeitsrausch zum Tempolimit

20.09.2024Das WissenSWR KulturLena Fiedler —   –  Details

Autobahn Historie

Am 21. September 1924 wurde die erste Autobahn der Welt eröffnet – allerdings nicht in Deutschland, sondern in Italien. In beiden Ländern wurde die Autobahn als Verbindung von politischer Ideologie und faschistischem Staat im Kult der Geschwindigkeit gefeiert. Mit der Möglichkeit, große Entfernungen schnell zu überwinden, spielen Autobahnen bis heute eine wichtige Rolle für die infrastrukturelle und wirtschaftliche Entwicklung. Doch mit dem steigenden Bewusstsein für Umwelt- und Klimaschutz gerät eine Verkehrspolitik, die auf Autobahnen und Individualverkehr setzt, zunehmend in die Kritik.

 
 

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Briefe aus dem Gefängnis – Widerstand im Iran

20.09.2024FeatureSWR KulturGilda Sahebi —   –  Details

Widerstand im Iran

Die Geschichte der Islamischen Republik Iran ist untrennbar mit dem Schicksal von politischen Gefangenen verbunden. Vom ersten Tag ihrer Machtübernahme an verfolgten, verhafteten und töteten die Anführer des Regimes systematisch Kritiker*innen und Oppositionelle. — Briefe politischer Gefangene*r: Zeugnisse des Protests und Widerstands Trotz aller staatlichen Gewalt leisten Menschen weiter Widerstand, wie zuletzt in der #womanlifefreedom-Bewegung. Briefe, die politisch Inhaftierte seit Jahrzehnten aus den Gefängnissen schreiben, sind Dokumente des Protests gegen die Unterdrückung. Sie sind Schwerter des Lichts, die sich der Dunkelheit widersetzen. — Produktion: SWR / ORF 2024

 
 

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Neue Alben von Jamie xx, Bright Eyes und Manu Chao

19.09.2024Nachtmix: Die Musik von MorgenBayern 2Ralf Summer —   –  Details

Evan Shornstein (Photay)

Welche relevanten Platten erscheinen morgen, was sollte man sich davon nicht entgehen lassen und worauf kann man vielleicht auch besser verzichten. Darum geht›s in unserem wöchentlichen Neuheiten-Check. Heute im Focus – die neuen Alben von Bright Eyes, Manu Chao, Jamie xx, Thurston Moore, Noga Erez, Joan As Police Woman, Brezel Göring, V.A. – Das Schöne Leben des Herrn K., Peter Thomas Sound Orchester, Photay, Or:La, V.A. Italomania Vol. 2 und Soft Violet.

Donnerstag für Donnerstag stellen wir im Nachtmix / Bayern 2 die neuen Alben vor, die am Freitag erscheinen. In dieser Ausgabe sind es die neuen Werke von Jamie xx («In Waves», nach langer Pause das zweite Solo-Album vom Kopf der englischen Band The xx), Bright Eyes («Five Dices, All Threes», Conor Oberst ist mit seiner Indie-Folk-Formation zurück), Manu Chao («Viva Tu» – sein 1. Studio-Werk seit 16 Jahren), dazu Thurston Moore (ex-Sonic Youth), Noga Erez («The Vandalist» – das erste Major-Label-Album der israelischen Rapperin), Joan As Police Woman (inzwischen Bassistin der Iggy Pop-Band), Brezel Göring (Stereo Total), Soft Violet (Gitarristin der Münchner Noise-Rock-Band «Friends of Gas»), Photay und zwei Compilations: Italomania Vol 2 (Toy Tonics) sowie der Manfred Krug-Tribute-Sampler «Das schöne Leben des Herrn K.» Faszinierend, was alles gleichzeitig erscheint.

PHOTAY – Windswept So stellt man sich die erste Platte vor, wenn das Jazz-Label International Anthem ein Sublabel für avancierte, elektronische Sounds eröffnen würde. Zwischen schwelgerisch-elegantem Synthie-Pop, Ambient & Jazz-Anleihen bewegt sich das fünfte Album des US-Musikers – erscheint auf dem Indie-Renommee-Label Mexican Summer. Evan Shornstein, so Photay bürgerlich, hatte davor mit Carlos Niño vom Jazz-Label International Anthem ein Album aufgenommen. Auch mit Musikeraus Tansania, Indien und Lateinamerika war er schon im Studio – u. a. sind hier Niño und Laraaji von der Partie. All diese Erfahrung und Weitsicht glaubt man auf «Windswept» («zersaust»/«windgepeitscht») zu hören – wobei es eher nach Windstille klingt, nach Umherblicken nach dem Sturm. Photay geht es um den Einfluss von Luftbewegung auf den Menschen – bis hin zu Träumen vom Wind. Darum klingt die Synthesizer-Einstellung auch z. T. nach windigen´ Sounds. Hin und wieder wirbeln Drumn`Bass-Beats und Detroit-Electro die ruhigen Stücke auf. Wenn er (wie bei «Still Existing») singt, fühlt man sich an den Leftfield-Disco-Pionier Arthur Russell erinnert. Die (Wetter-)Voraussicht für den aus dem Raum New York stammenden, aber in L.A. lebenden Musiker: heiter – bei leichten Abendwinden. Gelungene Überraschung! (8,3 von 10 Punkten)

 
 

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