Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

Berlin verlassen, in die Berge ziehen: Masayoshi Fujita zeigt uns, wie ein besseres Leben geht

08.10.2024NewsBerliner ZeitungStefan Hochgesand —   –  Details

Masayoshi Fujita

Der gefeierte Ambient-Musiker Masayoshi Fujita kennt Berlin gut, 13 Jahre lang hat er hier gerne gelebt. Dann hat er sich einen Traum erfüllt – und die Stadt verlassen. — Nach 13 Jahren Berlin zurück in den Bergen: der Vibraphon-Spieler Masayoshi Fujita — Das Berghaus vor der Küste war einmal ein Kindergarten. «Ach je, so viele Kabel!», sagt Masayoshi Fujita und lächelt verlegen, als er mit der Computer-Kamera durch sein neues Klangkunst-Studio schwenkt. Er fährt mit der Webcam vorbei an einem Vibraphon, einer Marimba (seine beiden Hauptinstrumente) sowie einem Klavier, einer Horde an Synthesizern (daher der Kabelsalat) und vielerlei Trommeln. Der Raum strahlt Wärme aus. Fujita lebt ganz in der Nähe, im malerischen 16.000-Seelen-Städtchen Kami-cho in der japanischen Präfektur Hyogo, drei Autostunden westlich vor Kyoto mit seinen berühmten Tempeln. Und das nach 13 Jahren in Berlin. — 2020 ist Masayoshi Fujita mit seiner Frau und den drei Söhnen von Köpenick aus zurück in seine Heimat Japan gezogen, um sich einen Lebenstraum zu erfüllen: inmitten der Natur zu hausen, dort Musik zu komponieren. In den letzten drei, vier Jahren hat Fujita dann viel Zeit darauf verwandt, besagten alten Kindergarten in sein Kebi Bird Studio zu verwandeln. Das Nest, in dem auch seine neue und nunmehr vierte Solo-Platte «Migratory» (zu Deutsch: Wanderung) geschlüpft ist. Im Zentrum steht abermals Fujitas fantastisches Vibraphonspiel, für das ihn schon auf seinem Alben-Triptychon «Stories» (2012), «Apologues» (2015) und «Book of Life» (2018) die Fachpresse von Berlin bis New York bejubelt hat. Und wie auf dem Vorgänger-Album «Bird Ambience» (2021), das noch in weiten Teilen in Berlin entstand, experimentiert Fujita abermals mit der Marimba und den Synths.

 
 

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Bleibt die Oper der Avantgarde eine Utopie? – Die Neu-Erfindung eines Mediums

08.10.2024Neue MusikDeutschlandfunk KulturMatthias Richard Entreß —   –  Details

Morton Feldman

Ein Radioessay von Matthias Richard Entreß — Neue Musik-Konzepte gibt es viele, aber in der Oper kommt die innovative Flut kaum an. Wo bleibt die Utopie eines neuen Musiktheaters? — Die Vielfalt der musikalischen Konzepte in der Neuen Musik spiegelt sich in den durchaus modernen Spielplänen der großen Opernhäuser kaum wider. Es dominiert die Vertonung von Theaterstücken, was die Musik zur Begleitung degradiert und die Interdependenz aller künstlerischen Mittel leugnet. Anhand einiger aktueller und zukünftiger Beispiele stellt die Sendung das Genre «Gesamtkunstwerk» vor, in denen das revolutionäre Potenzial der jeweiligen Musikadäquate Bühnen- und Wahrnehmungskonzepte erzwingt.

Bei Opern des klassischen Repertoires gibt viele klugen Inszenierungen, kontroverse Neudeutungen und szenische Aktualisierungen. Doch was hindert die Neudeutung des Begriffs Oper bzw. Musiktheater, die Neuerfindung des Spiels von Musik, Mensch und Bühne im großen Haus? — In Morton Feldmans Musiktheater „Neither“ in der Inszenierung von Sabrina Hölzer liegt der Fokus auf einem bestimmten.

 
 

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Heizung oder Heizlüfter? Metamorphosen einer Autobiographie

08.10.2024open: Ex & PopWDR 3N.N. —   –  Details

Knarf Rellöm

1997 veröffentlicht Knarf Rellöm, geborener Frank Möller, seinen Song «Autobiographie Einer Heizung», heute ein Evergreen der Hamburger Schule. 2024 erscheint «Autobiographie eines Heizlüfters» von Gas Wasser Indiepop. Spurensuchen in der Provinz.

 
 

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NDR-Jazzworkshop #163: Dollar Brand’s ‹African Group› 1981

08.10.2024JazzNDR KulturThomas Haak —   –  Details

Abdullah Ibrahim (Dollar Brand)

Liveaufnahmen des NDR aus dem Rolf-Liebermann-Studio, aus Clubs und von Festivals im Sendegebiet. Mitschnitte von JazzBaltica, Elbjazz, Eldenaer Jazz Evenings, See More Jazz oder der Jazzwoche Hannover zeigen die Vielfalt der Festivallandschaft im Norden. Neben aktuellen Aufnahmen ist Dienstagabend auch der Platz für Konzertschätze aus den Archiven des NDR. — In dieser Ausgabe präsentiert Thomas Haak einen Mitschnitt vom 163. NDR Jazzworkshop aus dem Juni 1981. Der südafrikanische Pianist Abdullah Ibrahim alias Dollar Brand war damals zu Gast mit seiner «African Group». — Der Jazzpianist Abdullah Ibrahim während eines Konzertes im Théâtre des Bouffes du Nord in Paris im Jahr 1977.

 
 

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Am Tisch mit Marlitt Wendt, Pferderechtlerin

08.10.2024Doppelkopfhr2 kulturUlla Atzert —   –  Details

Marlitt Wendt

Welche Rechte hat ein Tier? Die Verhaltensbiologin Marlitt Wendt widmet sich in Ihren Veröffentlichungen und Seminaren den Individualitäts- und Persönlichkeitsrechten von Tieren, speziell von Pferden. Sie gibt Kurse zum ethisch vertretbaren Umgang mit Pferden und trifft damit auf eine tief gespaltene Reiterwelt – auch und gerade im Pferdeland Hessen. — Auf der einen Seite der Wunderhengst Totilas, der zu Lebzeiten einen eigenen Pressesprecher hatte, auf der anderen Seite das fett gefütterte Pony fürs Töchterlein, das mit dem ersten Freund das Pferdchen vergessen hat. Für die einen muss “der Gaul” sportlich funktionieren, für die anderen gehören die kuschelige Innigkeit mit Pony oder Pferd zu einem romantischen Traum. 2,3 Millionen Menschen bezeichnen sich in Deutschland als Reiter bei 1,1 Millionen Pferden. Was und wie verbessert werden kann für Mensch und Tier, darum bemüht sich Marlitt Wendt.

Musikinhalt dieser Sendung: Denis King & The South Bank Orchestra: Galopping Home Chilly Gonzales: Knight Moves Queen: White Queen (As It Began) Ton Steine Scherben: Keine Macht für niemand Wiederholung eines Gesprächs vom Juli 2024

 
 

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Les Feuilles Mortes – die Geschichte eines Welthit

08.10.2024RendezVous Chansonhr2 kulturGerd Heger —   –  Details

Yves Montand

Es kam kurz in einem Film vor, wäre fast von der Welt vergessen worden: Das Thema der «Feuilles Mortes», der toten Blätter. — Heute ist das Lied, dessen Text von Jacques Prévert Joseph Kosma vertont hat, längst ein Jazzstandard und Welthit, in unzählige Sprachen übersetzt – und Inbegriff der Nostalgie des Herbstes, die sich wunderbar verbinden lässt mit der Erinnerung an vergangene Liebe. Die Geschichte der «Feuilles Mortes» und viele weitere Chansons von damals und heute zur bunten Jahreszeit in dieser Folge.

 
 

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100 Jahre Autobahn (2) Die Aufbruchsstimmung der Nachkriegszeit

08.10.2024RadiokollegÖ1Kilian Jörg & Conrad Kunze —   –  Details

Autobahn / VWs

In den sogenannten «goldenen Jahrzehnten» – von 1960 bis 1980 – gab es plötzlich so viele Autos, wie niemals zuvor: Eine neue Alltagskultur entstand in Europa. Der Tagtraum vom Italienurlaub und die kleine Alltagsflucht in die nahegelegene Natur wurde mit dem Automobil und der Entwicklung und dem Ausbau der Autobahnen Realität. Doch wie haben sich diese Träume weiterwickelt, als sie plötzlich keine Träume mehr waren, sondern Wirklichkeit wurden? Und auf was für materielle Bedingungen und Kahlschläge fußte diese neugewonnene Freiheit des «Wirtschaftswunders» der Nachkriegszeit? Und inwieweit beeinflusste die neue boomende Automobilkultur in Folge auch die Popkultur? Von Kraftwerk über Adriano Celentano bis hin zu KlitClique wurde und wird das Autofahren auch auf viele Arten besungen.

 
 

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Straßenmusik. Zwischen Kunst und Lärm (2) Spielleute, Bardensänger, linke Blasmusikkapellen

08.10.2024RadiokollegÖ1Verena Gruber —   –  Details

Spielleute (Trio)

Die Ursprünge der Straßenmusik lassen sich bis in die Antike zurückverfolgen. Wir wissen von den Wandersängern aus der vorhomerischen Zeit und aus dem alten Iran. Sie waren Geschichtenerzähler und Nachrichtenüberbringer und hatten einen hohen sozialen Status, einige von ihnen waren als Dichter-Sänger an Königshäusern tätig. Die namenlosen Zunftgesellen unter ihnen zogen auf den Straßen umher und lebten von milden Gaben und gelegentlichen Engagements. Im Mittelalter waren Straßenmusiker oft Musikanten, die von Stadt zu Stadt zogen und ihre Musik und Kunst auf Märkten darboten. Um 1500 entstand auf Neapels Straßen eine neue Liedgattung, die Villanella. Diese neapolitanischen Canzonen wurden zum Exportschlager in ganz Europa und erreichten auch den Königshof.

 

Die Noten wurden heimlich abgeschrieben und in Venedig gedruckt. Im 17. Jahrhundert bevölkerten die Bänkelsänger die Marktplätze. In ihren Liedern ging es um Schlachten, Morde und Katastrophen – die Moritaten. Zwei Jahrhunderte lang waren die Bänkelsänger erfolgreich, doch als neuen Medien wie Radio und Fernsehen aufkamen, brauchte sie niemand mehr. Bertolt Brecht schaffe es die Moritaten von allem Ulk zu befreien und in Literatur zu verwandeln. — Freiluftmusik gehörte im 18. und 19. Jahrhundert wesentlich zum Sound einer Stadt. In Wien waren es vor allem die Werkelmänner, die Drehorgelspieler, die Lieder wie Walzer, Landler und Märsche auf die Straße brachten, aber auch Wandersänger, Harfenisten und Volkssänger trugen zum Klangbild der Großstadt bei. Auch nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Drehorgel in Österreich der beliebteste Musiklieferant für die einfachen Leute. Im Nationalsozialismus war Straßenmusik verboten. — Die 68er-Bewegung in Deutschland verlieh der Straßenmusik eine neue Schubkraft, als Möglichkeit der öffentlichen und unkontrollierten Meinungsäußerung: Rock gegen Rechts, vor Kernkraftwerken, gegen die Autoritäten, auf linken Veranstaltungen. Für Österreich ist eine linke Straßenmusikkultur in dem Ausmaß nicht dokumentiert.

 
 

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Absurde Welt / ‹Unbegründete Ängste› und ‹Das Ganze und der Teil› von Fernando Sorrentino

08.10.2024RadiogeschichtenÖ1Julia Zarbach —   –  Details

Fernando Sorrentino

«Unbegründete Ängste» und «Das Ganze und der Teil». Von Fernando Sorrentino. Aus dem Spanischen von Vera Gerling. Es liest Michael Dangl. — Der 1942 geborene argentinische Autor Fernando Sorrentino zeichnet in seinen Kurzgeschichten groteske und absurde Situationen. Da ist ein Mann, der sich weigert sich zu bewegen, weil ihm eine riesige Spinne in die Hose gekrabbelt ist. In der zweiten Geschichte entpuppt sich eine Warze am Finger des Protagonisten als winziger Elefant, der mit rasender Geschwindigkeit wächst. —

 
 

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Der mysteriöse Rabe des Edgar Allan Poe

08.10.2024TonspurenÖ1Eva Schobel —   –  Details

Edgar Allan Poe

Am 29. Jänner 1845 erschien Edgar Allan Poes «Der Rabe» erstmals im New Yorker «Evening Mirror» – und machte seinen Verfasser über Nacht bekannt und zum Mittelpunkt der literarischen Salons und Soireen. — Das Langgedicht über einen Erzähler, der sich in fiebrigen Träumen nach seiner verstorbenen Geliebten verzehrt, vereinigte alle Motive, die für Poes Schaffen typisch sind: Der Tod einer schönen Frau; der einsam trauernde Liebende, die «Sucht nach Selbstpeinigung» – und die qualvolle Ungewissheit, ob es ein Leben nach dem Tod gibt. Angeblich zehn Jahre hatte der Meister des Düsteren an dieser bewusst klangvollen Komposition gearbeitet – und noch heute beschäftigt sie die Fantasie der Nachgeborenen. Ein erzählendes Gedicht, das dem vielleicht bedeutendsten Vogel unserer Geschichte ein Denkmal setzt.

Besuch um Mitternacht.

 

Edgar Allan Poes Gedicht «Der Rabe».

 

Feature von Eva Schobel zum 175. Todestag Edgar Allan Poes (WH v. 16.01.2009)

 
 

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