Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

Schostakowitsch Moves / Warum Duisburger Brennpunktschulen seit 15 Jahren auf klassische Musik setzen

14.02.2025KlassikPlusBR-KlassikBettina Mittelstraß —   –  Details

Schostakowitsch Moves

In die Philharmonie Mercatorhalle in Duisburg strömt einmal im Jahr ein hier selten gesehenes Publikum: Großfamilien mit vielen Kindern aus dem Stadtteil Duisburg Marxloh besetzen mit Vorfreude die Plätze. Man hört Arabisch, Türkisch, Bulgarisch, Italienisch, aber kaum Deutsch. Viele der Gäste haben noch nie ein klassisches Konzert besucht. Aber nun treten hier ihre Kinder auf – spielen und tanzen auf der Bühne ausgerechnet zu Klassik, zu Neuer Musik. Die Vorstellung, die Kinder von Grundschule bis Oberstufe mit Begeisterung darbieten, wurde über das Schuljahr hinweg mit Musikpädagogen und Profimusikerinnen erarbeitet, entwickelt vom Education Programm des Klavierfestivals Ruhr. Seit 15 Jahren ermöglicht das Klavierfestival Ruhr in dem sozialen Brennpunktgebiet Duisburg-Marxloh eine Stadtteilarbeit mit Musik, die ihresgleichen sucht. Längst ist das Engagement zu einer Art Labor geworden, in dem man die Chancen und Erfolge von Musikvermittlung für stadteilbezogene soziale Arbeit eindrücklich nachvollziehen kann – ein Weckruf vor dem Hintergrund deutschlandweit schwindender musikpädagogischer Angebote.

 
 

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Liebliche Freiheit – Die japanische Klavierlegende Masahiko Satoh beim Festival PARELLEL UNIVERSE

14.02.2025Jazztime: BR JazzclubBR-KlassikUlrich Habersetzer —   –  Details

Masahiko Satoh

Liebliche Freiheit – Die japanische Klavierlegende Masahiko Satoh beim Festival «PARELLEL UNIVERSE» zum 20. Bestehen der Münchner Konzertreihe «Offene Ohren» – Aufnahme vom 19. Oktober 2014 im Schwere Reiter in München

 
 

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Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks / Simon Rattle — Lucy Crowe, Michael Nagy

14.02.2025KonzertBR-KlassikUta Sailer —   –  Details

Simon Rattle

Brahms‹ «Deutsches Requiem» ist eines der beliebtesten Werke des Komponisten. Der Chor des Bayerischen Rundfunks findet für die ebenso erhabene wie subtile Komposition genau den richtigen Ton. Keine Hölle, kein Jüngstes Gericht, kein Zorn, keine Furcht, kein Grauen. Brahms versagte sich jedweder religiösen Überhöhung und nannte einen der Höhepunkte seines musikalischen Schaffens in einem Brief an Clara Schumann «Menschenwerk». Und zutiefst menschlich ist seine Botschaft, die Brahms in den ersten Takten mit Worten der Bergpredigt versieht: «Selig sind, die da Leid tragen / denn sie sollen getröstet werden.» In wunderbarer Ergänzung hierzu: «Remembering» des englischen Komponisten Mark-Anthony Turnage. Er schrieb das Stück für großes Orchester als Reaktion auf den viel zu frühen Krebstod von Evan Scofield, dem Sohn eines befreundeten Musikers.

Solisten: Lucy Crowe, Sopran: Michael Nagy, Bariton Mark-Anthony Turnage: «Remembering»; Johannes Brahms: «Ein deutsches Requiem», op. 45 — Dazwischen: PausenZeichen Uta Sailer im Gespräch mit Simon Rattle —

 
 

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D.K. Harrel Blues Band (USA) – Aufnahme vom 11.7.2024 aus den ‹Riverside Studios›, Köln

14.02.2025On StageDeutschlandfunkTim Schauen —   –  Details

D.K. Harrel

Timing ist alles: Um 9:59 Uhr morgens war eine Handvoll Musiker in der kleinen Kölner Straße am Rhein zu sehen, denn um Zehn war man in den „Riverside Studios“ verabredet. Dort nahm die Band um den 1998 geborenen Sänger und Gitarristen D.K. Harrel eine Session exklusiv für „On Stage“ auf: Blues und etwas Soul, ein Sextett mit Schlagzeug, Bass, Keyboards Trompete und Saxofon – und einem Frontmann, der optisch und in Gesangsphrasierung und Gitarrenton an B.B. King erinnert. Mitten in der Aufnahme wandte sich Harrel an seine Band und sagte, er habe eine Mittteilung zu machen: Die D.K. Harrel Blues Band sei ab sofort beim Label Alligator unter Vertrag. Es folgte kurzes verblüfftes Schweigen, dann Jubel. Als noch junge Band bei einem der wichtigsten internationalen Blues-Labels unter Vertrag zu sein, ist ein großer Erfolg. Und: Timing ist alles!

 
 

SK-

Nicht länger übersehen: Lena Richard, die die kreolische Küche den Massen näherbrachte

14.02.2025News: NachrufeThe New York TimesArlene Schulman —   –  Details

Lena Richard

Jahre bevor Julia Child auf Sendung ging, moderierte sie eine Kochshow und verwöhnte die Zuschauer mit Okra-Gumbo, Garnelensuppe und anderen Spezialitäten des Südens. — Dieser Artikel ist Teil von «Overlooked» , einer Reihe von Nachrufen auf bemerkenswerte Menschen, deren Tod ab 1851 in der Times nicht erwähnt wurde. Als im Jahr 1949 die Köchin Lena Richard im Live-Fernsehen in New Orleans in dampfenden Töpfen mit Okra-Gumbo und Garnelensuppe rührte, kritzelten die Zuschauer in der ganzen Stadt – hauptsächlich weiße Hausfrauen und die wenigen schwarzen Frauen, die sich einen Fernseher leisten konnten – Zutaten und Zubereitungsanweisungen darauf, begierig darauf, ihre kreolischen Aromen in die eigenen vier Wände zu holen. Nachdem die Studiolichter am Set ihrer Show «Lena Richards New Orleans Kochbuch» auf WDSU-TV abgekühlt waren , drängten sich die Kameraleute aneinander vorbei, um die Reste zu ergattern. Die Zuschauer gingen vom Sofa in die Küche, wo sie abmaßen, hackten, kochten und brieten, eine kleine Prise von diesem hinzugaben und einen kleinen Schuss von jenem ersetzten. Während der Jim-Crow-Ära , als Hausarbeit die vorherrschende Beschäftigungsform für schwarze Frauen war, erlangte Richard einen gewissen Ruhm als Verfechter der Südstaatenküche und insbesondere der kreolischen Küche – einer Fusion aus vorwiegend französischen, spanischen, westafrikanischen und indianischen Zutaten und Techniken, die ihren Ursprung in New Orleans hat und oft eine Mehlschwitze (eine Mischung aus Mehl und Fett, die als Verdickungsmittel verwendet wird) und eine «heilige Dreifaltigkeit» aus Zwiebeln, Paprika und Sellerie enthält. (…)

 
 

SK-news

Der Kummer mit der Liebe / Hosea Ratschiller, Kabarettist und Schauspieler

14.02.2025Gedanken für den TagÖ1N.N. —   –  Details

Hosea Ratschiller

Wer über die Liebe spricht, der kann vom Kummer nicht schweigen. Trauer, Sehnsucht, Schmerz, das ist alles inklusive. Dass die Liebe weg ist, merkt man nicht am Kummer, sondern an der Gleichgültigkeit. — Als Kabarettist schlafe ich oft auswärts, und wurscht ist mir das nicht. Meine Frau und meine Kinder fehlen mir sogar in meinen Texten fürchterlich. Deshalb schreibe ich sie oft hinein. Ein Liebender sein und arbeiten, es fällt mir nicht leicht, das unter einen Hut zu bringen. Aber, es muss sein. Ich besitze keine Goldbarren oder Ländereien, also muss ich mich von meinen Liebsten gelegentlich entfernen. — Wahrscheinlich fällt den Reichen das Denken leichter, weil sie es nie müssen. Wir Habenichtse brauchen vernünftige Gedanken, mit denen möglichst viele etwas anfangen können. Sonst bleibt die Wohnung kalt. Die Reichen brauchen keine Vernunft, die haben ja Geld. Sehnsucht und Kummer sind auch Sinnesschärfungen, Trauer kann empfänglich machen, für die Welt. — Manchmal, nicht immer, aber in Momenten, und das ist genug, kriege ich es hin, sogar Schmerz über den Verlust eines lieben Menschen nicht für mich selbst zu reklamieren, wie ein formgebendes Persönlichkeitsmerkmal. Dann kann ich bemerken, dass Trauer eine menschliche Regung ist, etwas, das alle Menschen erleben, erkennen und im schönsten Fall sogar beantworten können, mit Gesten, kleinen oder größeren Erweiterungen des Alltäglichen, mit Hilfsbereitschaft oder schlicht mit Trost. Dann macht Trauer mein Leben sogar schöner, sicher nicht lustiger oder gar fröhlicher, aber einhelliger, zugeneigter, würdevoller, im lebendigsten Sinne menschlich. Ja, der Kummer gehört definitiv zur Liebe dazu.

 

 
 

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Sorgt, dass sie nicht zu zeitig mich erwecken – Daniel Kehlmann

14.02.2025Radiogeschichten SpezialÖ1Peter Zimmermann —   –  Details

Daniel Kehlmann

Der Ö1 Essay – «Sorgt, dass sie nicht zu zeitig mich erwecken». Von Daniel Kehlmann Es liest Robert Reinagl «Sorgt, dass sie nicht zu zeitig mich erwecken»: mit diesem Zitat von Friedrich Schiller war Daniel Kehlmanns Marbacher Schillerrede 2022 überschrieben und so nennt sich auch sein kürzlich erschienenes Buch mit Essays und Reden. Darin geht es natürlich viel um Literatur. In Bezug auf Schiller um den historischen Roman. Es geht um Leseerfahrungen, etwa mit Gabriel García Márquez, Heimito von Doderer, George Orwell, Salman Rushdie oder Karl Kraus. Oder es geht, anlässlich der Entgegennahme des Anton-Wildgans-Preises, um die Frage, ob er eigentlich ein österreichischer Autor sei.

 
 

SK-

Virtuose jazzige Harfenklänge / Das Kathrin Pechlof Trio 2023 im Kulturzentrum Das Haus, Ludwigshafen

14.02.2025In ConcertÖ1Helmut Jasbar —   –  Details

Kathrin Pechlof

Wer über die Liebe spricht, der kann vom Kummer nicht schweigen. Trauer, Sehnsucht, Schmerz, das ist alles inklusive. Dass die Liebe weg ist, merkt man nicht am Kummer, sondern an der Gleichgültigkeit. — Als Kabarettist schlafe ich oft auswärts, und wurscht ist mir das nicht. Meine Frau und meine Kinder fehlen mir sogar in meinen Texten fürchterlich. Deshalb schreibe ich sie oft hinein. Ein Liebender sein und arbeiten, es fällt mir nicht leicht, das unter einen Hut zu bringen. Aber, es muss sein. Ich besitze keine Goldbarren oder Ländereien, also muss ich mich von meinen Liebsten gelegentlich entfernen. — Wahrscheinlich fällt den Reichen das Denken leichter, weil sie es nie müssen. Wir Habenichtse brauchen vernünftige Gedanken, mit denen möglichst viele etwas anfangen können. Sonst bleibt die Wohnung kalt. Die Reichen brauchen keine Vernunft, die haben ja Geld. Sehnsucht und Kummer sind auch Sinnesschärfungen, Trauer kann empfänglich machen, für die Welt. — Manchmal, nicht immer, aber in Momenten, und das ist genug, kriege ich es hin, sogar Schmerz über den Verlust eines lieben Menschen nicht für mich selbst zu reklamieren, wie ein formgebendes Persönlichkeitsmerkmal. Dann kann ich bemerken, dass Trauer eine menschliche Regung ist, etwas, das alle Menschen erleben, erkennen und im schönsten Fall sogar beantworten können, mit Gesten, kleinen oder größeren Erweiterungen des Alltäglichen, mit Hilfsbereitschaft oder schlicht mit Trost. Dann macht Trauer mein Leben sogar schöner, sicher nicht lustiger oder gar fröhlicher, aber einhelliger, zugeneigter, würdevoller, im lebendigsten Sinne menschlich. Ja, der Kummer gehört definitiv zur Liebe dazu.

 
 

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Sinnvolles Leben ist nicht immer mit guten Gefühlen verbunden / Am Tisch mit Tatjana Schnell, Psychologin, Sinnfragen

13.02.2025Doppelkopfhr2 kulturAndrea Seeger —   –  Details

Tatjana Schnell

Tatjana Schnell forscht seit Jahrzehnten über den Sinn – nicht des Lebens, sondern im Leben. Die Professorin für Existenzielle Psychologie in Oslo leitet ein Forschungslabor, ist Autorin der Wochenzeitschrift «Die Zeit». — Sie erklärt, warum Sinn und Glück zwei verschiedene paar Schuhe sind. Von ihr lässt sich lernen, warum Krisen wichtig sind auf dem Weg der Sinnsuche, was es braucht, um Sinn zu finden und zählt Sinnquellen auf, aus denen Menschen schöpfen können. Die Psychologin und Philosophin beschreibt auch die dunkle Seite des Sinns und sie begleitet Menschen ganz tatkräftig auf ihrer persönlichen Sinnsuche – mit der App «Sinnmacher». — Musikinhalt dieser Sendung: Nick Cave & The Bad Seeds: Into My Arms Sly & The Family Stone: Everyday People De-Phazz: Roy›s Choixe Death By Chocolate —

 
 

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Neue› Vokalmusik von Pionierinnen des Komponierens / Von Clara Schumann und Fanny Hensel bis Ethel Smyth und Marie Jaell

13.02.2025Stimmen hörenÖ1Chris Tina Tengel —   –  Details

Clara Schumann

Gemächlich, aber unaufhaltsam schlägt einer der ideellen Megatrends der 2020er Jahre sowohl aufs Konzert- und Bühnengeschehen als auch auf den Schallplattenmarkt durch: 100 oder 150 oder gar 200 Jahre, nachdem sie lebten und schufen, “kommen” die Komponistinnen! Unser Blick auf die nicht nur im Erfinden von Musik, sondern auch im selbstbestimmten Leben pionierhaften Clara Schumann und Fanny Hensel reichert sich peu à peu weiter an, für die Späteren wie Marie Jaell oder (mit speziell farbenreicher Lebensgeschichte) Ethel Smyth “tröpfeln” die ihrem Ouvre gerecht werdenden Kompletteinspielungen – wobei es bei der steinewerfenden “Suffragette” Smyth ja nicht zuletzt um deren Opernschaffen geht. 1902 an der Berliner Hofoper uraufgeführt, auf Deutsch und mittelalterlich im Stoff, bald von der Met in New York nachgespielt: “Der Wald” – schlägt dieses Werk klingend ähnlich ein wie Smyths “The Wreckers / Strandrecht”? Eine Französin kommt ins Spiel, wenn substanzreiche Opernstoffe gefragt sind: die 1805 geborene, von Hector Berlioz verehrte, diesem in der Stoffwahl (“La damnation de Faust” bei Berlioz) vorangehende Louise Bertin, die das zuwege brachte, was Johann Wolfgang von Goethe nur Mozart zugetraut hatte: mit “Fausto” (Paris, Théatre Italien, 1831) den Faust-Stoff auf die Musiktheaterbühne zu hieven.

 
 

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