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Kühn! – Bilanz vom Jazzfest berlin 2024 / 60!*

05.11.2024KonzertBR-KlassikUlrich Habersetzer —   –  Details

Joachim Kühn

Tasten, Tränen und singende Sägen – mit außergewöhnlichen und perfekt harmonierenden Bands sowie einem aufwändigen Community-Projekt überzeugte die Jubiläumsausgabe zum 60. Geburtstag des Jazzfests Berlin. Wir blicken zurück auf das renommierte Festival, das dieses Jahr vom 31. Oktober bis zum 3. November 2024 ging. — Das Klavier als Orchester, das Klavier als Harfe in einer Schachtel und das Klavier als 88 gestimmte Trommeln – all diese Klangwelten könne Marilyn Crispell dem Klavier entlocken. Alexander Hawkins, englischer Pianist und Künstler beim Jazzfest Berlin 2024, kündigte so die amerikanische Pianistin an und gab damit dem Jazzfest schon ein inoffizielles Motto: Herausragende Tastenmusik. Die gab es häufig zu erleben bei der diesjährigen Ausgabe des traditionsreichen und richtungsweisenden Festivals.

Marilyn Crispell nahm sich in ihrem Soloauftritt die Freiheit, elegante, fast liebliche Melodien und kantige Wucht zu kombineren. Solo konnte sie ihre große Klasse viel deutlicher zeigen als tags darauf mit dem Trio Tapestry. Hier ging es um eine dahinfließende Tonerzählung, die über eine Stunde hinweg vom griffigen, aber auch überraschend wehmütigen Ton des amerikanischen Saxofonisten Joe Lovano getragen wurde. Marilyn Crispell am Klavier und Schlagzeuger Carmen Castaldi durften begleiten, Lovano durfte erzählen. Das Wort «Gottesdienst» fiel immer wieder, wenn über dieses Konzert gesprochen wurde. — Eine wirkliche Predigt gab es auch beim Jazzfest Berlin 2024. Zur ersten Ausgabe des Festivals im Jahr 1964 schrieb Martin Luther King Jr. ein bewegendes Grußwort. «Alle haben den Blues, alle sehnen sich nach Sinnhaftigkeit. Alle wollen lieben und geliebt werden (…) In der Musik, insbesondere in diesem breit aufgestellten Genre namens Jazz, liegt das Sprungbrett dahin», waren die letzten Zeilen dieses Textes. 60 Jahre später knüpfte der amerikanische Schlagzeuger John Hollenbeck mit einem interessant besetzten Ensemble daran an. Er vertonte Kings Predigt von 1968 zu einer Bibelstelle aus dem Markus-Evangelium. «The Drum Major Instinct», so heißt Hollenbecks Projekt, wo er Musik mit der Rede Kings verbindet. — King referiert, dass Menschen das Bedürfnis haben, die erste Geige zu spielen, man aber anstreben sollte, in Sachen Liebe und Mitgefühl ganz vorne dran zu sein. Die packenden Worte Kings wurden eingespielt und eingeblendet, Hollenbecks Ensemble, einmal mit drei Posaunen und Schlagzeug, einmal mit Klavier, Akkordeon, Gitarre und Vibraphon besetzt, untermalte die komplette Predigt einmal mit kraftvollen und einmal mit zarten Klängen. Beim dritten Abspielen der Rede kamen beide Klangwelten zusammen. — Je nach musikalischem Background klangen Kings Worte verzweifelt, hoffnungsvoll oder kämpferisch. Die drei jeweils rund 20-minütigen Parts wurden durch Videoeinblendungen mit Konzertaufnahmen von früheren Jazzfest-Ausgaben unterbrochen. Das führte insgesamt zu einer langen Performance, die aber mit ihrer berührenden Botschaft fesselnd war und sehr gut zum Motto des Jazzfests passte: «Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft». Im umfangreichen Begleitprogramm gab es zusätzlich zu den Konzerten Vorträge und Gesprächsrunden.

Tastenmagie mit Joachim Kühn und seinem French Trio Der große Herzensmoment mit der ein oder anderen verdrückten Träne stammte von einer deutschen Klavierlegende: Joachim Kühn. Der 80-jährige durfte am Samstagabend zur Primetime des Jazzfests auftreten und sein neues French Trio mit Bassist Thibault Cellier und Schlagzeuger Sylvain Darrifourcq zum ersten Mal live auf der Bühne präsentieren. Das charakteristische Tastenwühlen Kühns war zu erleben, seine überbordende Kraft, seine eruptiven Tonexplosionen. Aber Joachim Kühn zeigte auch eine zarte Leichtigkeit, beiläufig bezaubernd und genau deshalb besonders intensiv. Nach packenden 60 Minuten trat der kürzlich mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnete Musiker ans Mikrofon und dankte dem Berliner Publikum, das Kühn schon bei seinem ersten Berlin-Gastspiel 1966 in der Band mit seinem Bruder Rolf, dem großen Klarinettisten, gefeiert hatte. Jedes Jahrzehnt hatte Joachim Kühn einen Auftritt beim Festival und heute sei «nach 58 Jahren der letzte». Gerührt erklatschte sich das Berliner Publikum daraufhin eine zu Herzen gehende Zugabe.

Nicht nur Kühn auf der Bühne, auch kühn in Sachen Vermittlungsarbeit trat das Jazzfest Berlin dieses Jahr auf. Als ihr «vielleicht bedeutendstes Projekt» bezeichnete die künstlerische Leiterin Nadin Deventer das «Jazzfest Community Lab Moabit». Musiker:innen des Festivals gingen aktiv in soziale und kulturelle Einrichtungen im Berliner Stadtteil Moabit und erarbeiteten in Projekten Musik. Ein syrischer Frauenchor, ein Hip-Hop-Jugendprojekt, eine eigens initiierte Kinder-Gesangsgruppe, all das wurde auf lockere, aber engagierte Art unterstützt. Insgesamt 350 Mitwirkende gab es hier. Projekte ähnlicher Art waren in den letzten Jahren auch zu erleben, allerdings immer im Umfeld des Hauses der Berliner Festspiele im Stadtteil Wilmersdorf. Die Idee, dorthin zu gehen, wo die Menschen leben, führte in diesem Jahr zu einem besonders stimmigen Ergebnis, das war beim Abschlusskonzert des Community Labs in der Reformationskirche in Moabit für alle spürbar. — Ein weiteres Highlight auf der großen Bühne war der Auftritt der kanadischen Pianistin Kris Davis und ihrer Band «Diatom Ribbons». Der in Berlin lebende amerikanische Bassist Nick Dunston, Val Jeanty an den Turntables sowie Starschlagzeugerin Terri Lyne Carrington gehören zu diesem Quartett, in dem Davis neben dem Flügel auch Fender Rhodes Piano spielt. «A Groovy Thing» nannte sie das Projekt im Interview und so war auch die Musik, allerdings auf einem unvorstellbar hohen und äußerst abstrakten Kommunikationsniveau. Komplexe Themen wurden mit freien Passagen kombiniert, geplante und aus dem Moment entstehende Musik überlagerte sich, alles griff perfekt ineinander und strahlte trotzdem großen Freiheitsdrang aus. — Geräuschgeschichte zu einem einsamen Segler Freiheitsdrang hatten auch die Ensembles, die allesamt zum Schweden-Schwerpunkt beim Jazzfest auftraten. «Anna Högberg Extended Attack» war dasjenige, das am meisten zu fesseln verstand. Eine Ton- und Geräuschgeschichte zu einem einsamen Segler erzählte die zurückgezogen lebende schwedische Altsaxofonistin mit ihrer 12-köpfigen Band, in der neben Blasinstrumenten, zwei Bässen, Klavier und Gitarre auch zwei singende Sägen und Turntables zu hören waren. Mal gruselig-düster, mal positiv-fröhlich klang diese tönende Schiffsreise. — Das «Sun Ra Arkestra» spielte überraschend swingend Bunt und schräg waren die beiden anderen Großbesetzungen des Jazzfests: Skurril, schillernd, auch in den Outfits, wie die Reiseausgabe des kultigen «Sun Ra Arkestra», das erstaunlich swingend spielte. Die große Überraschung lieferte aber der 65-jährige japanische Gitarrist Otomo Yoshihide mit seiner Bigband. Freejazzig, krachrockig und schmalzig war die Musik des 16-köpfigen Ensembles, das im Rahmen einer Europatournee in Berlin auftrat. Ein Jazzfest-Abschluss mit Knalleffekt, dem zwei intensive Konzerte vorgelagert waren. Das komplex-druckvolle Projekt «fLuXkit Vancouver» des amerikanischen Saxofonisten Darius Jones, und die Premiere des neuen Quartetts der Schweizer Pianistin Sylvie Courviosier, das komplizierte Kompositionen auf locker-witzige Art darbot. — Mehr als 9.000 Menschen beim Jazzfest Berlin Die Jubiläumsausgabe des Jazzfests Berlin zum 60. Geburtstag zog insgesamt mehr als 9.000 Menschen an. Es war ein sehr schlüssiges Festival mit genussvollen Konzertstrecken und starken Klängen, die ihre Botschaft vielleicht leiser, aber deshalb nicht minder kraftvoll mitteilten. Ein Jazzfest, das oft die amerikanische Tradition dieser Musik betonte, gleichzeitig aber mit dem Community Lab den Grundstein für eine andauernde und nachhaltige musikalische Zusammenarbeit mit Menschen in Moabit gesetzt hat. 2024 hat Nadin Deventer einen sehr guten Groove für ihr Festival gefunden, gut, dass sie auch die nächsten Jahre in Berlin grooven wird! —

 
 

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Fauré-Erkundungen (II) Zum 100. Todestag des Komponisten: Fauré und das Musiktheater

05.11.2024AusgewähltÖ1Christoph Wagner-Trenkwitz —   –  Details

Gabriel Fauré

Lange hat sich Gabriel Fauré Zeit gelassen, bis er seine erste Oper in Angriff nahm: Der Mittvierziger schuf die Tragédie lyrique “Prométhée”, ein Monsterwerk, das 1900 in der Arena von Béziers uraufgeführt, jedoch nie Teil des Repertoires wurde. Erst 62-jährig wandte er sich einem Stoff aus der “Odyssee” zu, seine “Penelope” wurde 1913 uraufgeführt. Doch war ihm das Musiktheater keineswegs fremd: So schrieb Fauré bereits ab dem Ende der 1880er Jahre Bühnenmusiken zu so unterschiedlichen Stücken wie “Caligula” (1888), “Shylock” (1889) und “Pelléas et Mélisande” (1898). Elegant, verspielt, anmutig, aber auch im besten Sinne welt-fremd wirkt Faurés Musik auf uns. Kein Wunder, denn dies war sein Credo: “Die Kunst und besonders die Musik haben für mich die Aufgabe, uns so

 
 

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Jazzfest Berlin 2024 / Mit der Sehnsucht fängt es an

05.11.2024Newstaz online Robert Mießner —   –  Details

Sun Ra Arkestra

Sun Ra Arkestra am Samstagabend im Haus der Berliner Festspiele

— – Feier einer Musik, die plebejische Wurzeln hat: Eindrücke vom 60. Berliner Jazzfest. Seine Jubiläumsausgabe stand im Zeichen von Bigbands. — Mit Brot und Blumen eröffnete das Jazzfest Berlin vergangenen Donnerstag im Haus der Berliner Festspiele seine 60. Ausgabe. «Blommor och bröd», ist ein Titel des schwedischen Jazzbassisten Vilhelm Bromander. Die siebenminütige Hymne entwickelte sich aus einem ruhigen, aber selbstbewussten Choral und sorgte für das Motto der viertägigen Sause. — Den Titel hat Bromander der Sozialistin Kata Dalström entlehnt, die am Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert zur Pio nierin der schwedischen Arbeiterbewegung wurde. Später taucht die Formel bei ihrem Landsmann Harry Martinson, 1974 Nobelpreisträger für Literatur, auf. — Brot und Blumen, Alltag und Luxus, das eine gehört zum anderen und das nicht den Wenigen. Kein schlechtes Motto also für die Feier einer Musik, die plebejische Wurzeln hat und der zu Unrecht elitäres Aroma anhaftet. Es abzustreifen, dazu ging das Jazzfest Berlin aus dem vornehmen Wilmersdorf auch zu Außenstationen in den weniger herrschaftlichen Stadtteil Moabit. — Rote Fäden Der Auftritt der 13-köpfigen Vilhelm-Bromander-Entfaltung gehörte zu einem der roten Fäden des diesjährigen Jazzfests. Insgesamt drei Abende wurden von schwedischen Formationen eröffnet. Jazz wird in Skandinavien generell gepflegt. Die nordeuropäische Moderne hat früh ihrer älteren US-Schwester mehr als ein Dach über den Kopf gegeben. Erinnert sei an die «Stockholm Sessions» von Eric Dolphy für den schwedischen Rundfunk. — In dieser Tradition lässt sich die Musik Vilhelm Bromanders verorten. Sie ist expressiv und experimentell, dabei verweist sie auf die «Zeit, als der Free Jazz noch Jazz» war, wie es Peter Niklas Wilson einmal über die Musik seines Kollegen Sven-Åke Johansson, ein toller Schwede auch er, formuliert hat.

In den ruhigen, an entscheidenden Momenten eruptiven Strom seiner Stücke webt Bromander klassische Musik aus Indien, namentlich solche des Gesangsstils Dhrupad. Der wird im Lexikon als «ernst, männlich und gravitätisch» beschrieben. Erstes und Letzteres mag stimmen; wenn auf Bromanders Album «In this forever unfolding moment» das die Sängerin Marianne Sva ek und auf der Bühne Sängerin und Tanpura-Spielerin Deniz Schelfi übernimmt, ist die Ansage schon klar und klingt übrigens gut. — Hier fehlte Wagemut Ein Spritzer Wagemut mehr wäre Goran Kajfe Tropiques, den zweiten schwedischen Gästen, bekommen. Kajfe ist Trompeter und frei kreisend in Gard Nilssens Supersonic Orchestra zu hören. Deren Doppelalbum «Family» ist ein wildes Vergnügen, aber davon war am Freitag beim Jazzfest wenig zu hören. — Kajfe › Quartett klang mehr nach Wiener Kaffeehaus als nach Zagreber Tanzboden. Dass die Tropiques anders können, bewiesen sie im beherzten Zusammenspiel von Violinistin Josefin Runsteen und Cellist Leo Svensson Sander. Dem schloss sich eine krautrockige Version von Funk an. Na also! — Mit Verve überzeugen konnte am Sonnabend Anna Högbergs Extended Attack, ein 12-köpfiges Ensemble aus Österreich, Dänemark und Schweden, mit seiner Version eines physischen, befreiten Jazz. Dessen Einleitung, bestritten von der Altsaxofonistin Högberg, klang ausgesprochen filigran; dann jedoch ereignete sich – und es muss von einem Ereignis gesprochen werden – ein jäher Umschwung in Richtung Metal.

Zwischenspiel, majestätisch Zwischen einen majestätischen, fast schon traditionell anmutenden Teil setzten Högberg und ihr Kollegium verschiedene Miniaturen und Zwischenspiele, so der beiden Kontrabassisten Kansan Zetterberg und Gus Loxbo mit dem Tubisten Per-Åke Holmlander. Wer die Tuba für die Riesenschnecke unter den Instrumenten hält, der höre Extended Attack, bei denen selbst der Einsatz von zwei singenden Sägen frei von Klischees gerät. — Dass Jazzfest 2024 war eines der großen Formationen, der Kollektive und Bigbands. Am Samstagabend trat das Sun Ra Arkestra auf, dessen beide Abwesenden unbedingt dazugezählt werden müssen. Dem 100-jährigen Leiter Marshall Allen hat der Arzt die Reise über den Atlantik untersagt. Und der Namensgeber Herman «Sonny» Poole Blount schaut seit 1993 vom Jenseits, wahrscheinlich von den Ringen des Saturn, zu uns – und er tut dies mit wachsender Sorge –, aber trotzdem fragt man sich hinterher: «Wie fandest du es bei Sun Ra?» Es war so schön wie der erste Blick durch ein Teleskop. — Ornette Coleman, Sun Ra und Alice Coltrane, um nur drei zu nennen: Das Jazzfest 2024 war geschichtsbewusst, aber nicht konservativ. Auf das Widerständige im Jazz wies George Lewis, US-Posaunist und Professor, in seiner programmatischen Begrüßungsansprache hin. Schlagzeuger und Komponist John Hollenbeck knüpfte in seiner Performance «The Drum Major Instinct» daran an. — Zwei Posaunengruppen für MLK Das Stück ist inspiriert von einer der letzten Predigten von Martin Luther King Jr. 1968 kurz vor seiner Ermordung. Hollenbecks Bühnenumsetzung mit zwei Posaunengruppen und einem kleineren Ensemble wurde zum Beispiel für politisch bewussten Jazz, der sein Engagement nicht wie eine Monstranz vor sich herträgt. — Kings Antikriegsbotschaft anlässlich des Konflikts in Vietnam wurde gerahmt durch eine außergewöhnliche Konzertsituation: Zwischen die Akte, in denen das Kollektiv zu sich fand, waren auf wechselnden Bildschirmen Videos historischer Auftritte vom Jazzfest zu sehen, darunter der von Sarah Vaughan, die vom Publikum angegangen wurde, weil ihr Abendkleid für die Bürgerrechtsbewegung zu glamourös angesehen wurde. Genossinnen und Genossen, so wird das nichts. — Darüber wäre auf einem der nächsten Gesprächsformate des Jazzfests zu reden. Bis dahin sei eine der ruhigen, minimalistischen Aufnahmen von Marilyn Crispell empfohlen. In Berlin hat die US-Pianistin solo und im Trio mit Joe Lovano und Carmen Castaldi gezeigt, wie Ausdruck ohne Überwältigung geht. — Nicht unähnlich der Musik aus dem Nachlass von Tristan Honsinger, die der Kontrabassist Antonio Borghini mit dem Malacoda String Quartet in der Gedächtniskirche aufgeführt hat: Darin waren Tanz und Landschaft, Folk und Sehnsucht. Mit ihr fängt schließlich alles an.

 
 

SK-news

Der literarische Blick / ‹Höchstsommer› – Dieter Sperl

05.11.2024RadiogeschichtenÖ1Cornelius Obonya, Dieter Sperl. —   –  Details

Pieter Bruegel

Höchstsommer». Von Dieter Sperl. Es liest Cornelius Obonya — Pieter Bruegels Gemälde «Die Jäger im Schnee» entstand im Jahr 1565. In Europa herrschte damals die später so genannte «Kleinen Eiszeit». Der Wiener Autor Dieter Sperl nimmt in seinem Monolog «Höchstsommer» das Bild des niederländischen Renaissancemalers zum Anlass, um in weitausholenden gedanklichen Bögen die Klimaextreme der Gegenwart, aber auch die Jahreszeiten des menschlichen Lebens literarisch zu verhandeln. — Dieter Sperl wurde 1966 in Kärnten geboren. Der Autor von Romanen und Hörspielen lebt in Wien als Herausgeber des Literaturfolders «flugschrift». —

 
 

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Trump, Harris und der Rest der Welt

05.11.2024Punkt einsÖ1Xaver Forthuber —   –  Details

Trump, Harris

Wie die US-Wahl rund um den Globus verfolgt wird. Gäste: Dr. Cengiz Günay, Direktor, oiip & Johannes Waldmüller, PhD, Forschungsverbund Lateinamerika, Uni Wien & Univ.-Prof. i.R. Dr. Susanne Weigelin-Schwiedrzik, Sinologin, Uni Wien/ÖAW

Das Ergebnis der US-amerikanischen Präsidentschaftswahl wird mit Spannung erwartet – nicht nur in den USA. So gut wie die ganze Welt fiebert mit – und hat eine Meinung, ob die demokratische Kandidatin und derzeitige Vizepräsidentin Kamala Harris oder der republikanische Ex-Präsident Donald Trump für die nächsten vier Jahre das Schicksal der Vereinigten Staaten lenken soll. Denn auch weit über die Grenzen der Vereinigten Staaten von Amerika hinaus scheinen Schicksale daran geknüpft zu sein – vom Nahen Osten bis zum Globalen Süden. — Das betrifft die Ideologie, die hinter der zukünftigen Außenpolitik, aber auch der Wirtschafts- und Umweltpolitik der USA stehen wird, und ihre Auswirkungen. Darüber hinaus ist die grundsätzliche Richtungsentscheidung für oder gegen den Trumpismus ein Kulturkampf, der sich mittlerweile in vielen Teilen der Welt auf ähnliche Weise abspielt. Wie werden der Wahlkampf und die laufende Wahl abseits von Europa und Nordamerika diskutiert? Welchen Unterschied macht die Entscheidung der US-Amerikaner:innen wirklich für den Rest der Welt? Wer setzt Hoffnung in ein Zeichen für Kamala Harris, wer erwartet sich Rückenwind von einer Rückkehr Donald Trumps? — Bei Xaver Forthuber diskutieren: Der Direktor des Österreichischen Instituts für Internationale Politik Cengiz Günay, der als Politikwissenschafter unter anderem auf die Türkei, den Mittleren Osten und Nordafrika spezialisiert ist; Johannes Waldmüller vom Forschungsverbund Lateinamerika der Universität Wien, der auch als Projektkoordinator und Klimawandelberater bei Brot für die Welt/Diakonie-ACT Österreich tätig ist; und die China- und Ostasien-Kennerin Susanne Weigelin-Schwiedrzik, die Professuren für Sinologie in Deutschland und Österreich innehatte und mehrere Bücher über das historische und zeitgenössische China geschrieben hat; zuletzt erschien 2023 «China und die Neuordnung der Welt».

 
 

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Kammermusik auf Schloss Eggenberg / Leonhard Baumgartner

05.11.20245.1-dolby-digital” target=”_blank” >Das Ö1 Konzert – 5.1 Dolby DigitalÖ1N.N. —   –  Details

Leonhard Baumgartner

Leonhard Baumgartner, Violine; Thomas Selditz, Viola; Julian Arp, Violoncello; Marie Spaemann, Violoncello und Gesang; Feride Büyükdenktas, Mezzosopran; Petrit Ceku, Gitarre; Markus Schirmer, Klavier. Ludwig van Beethoven: Klaviertrio B-Dur op. 11, «Gassenhauertrio»; Manuel de Falla: «Siete canciones populares españolas» für Mezzosopran und Gitarre; Niccolò Paganini: Terzetto concertante für Viola, Gitarre und Violoncello; Max Bruch: «Kol Nidrei» für Violoncello und Klavier (arrangiert von Marie Spaemann) (aufgenommen am 5. September im Planetensaal des Schlosses Eggenberg im Rahmen von Arsonore 2024)

 
 

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Jeffrey Eugenides und die amerikanische Seele

05.11.2024TonspurenÖ1Beatrice Faßbender und Ulrich Rüdenauer —   –  Details

Jeffrey Eugenides

Der große US-amerikanische Roman: Er soll episch und mitreißend von bewegenden Figuren erzählen und dabei auch Geschichte und die Befindlichkeit der Gesellschaft erfassen. Jeffrey Eugenides arbeitet so suggestiv wie experimentell, er erschafft nicht nur erinnerungswürdige Figuren, sondern schreibt auch an einer Mentalitätsgeschichte der USA der letzten Jahrzehnte.

New York, die Literaturhauptstadt der USA und vielleicht der Welt. Hier sind sie alle versammelt: Verlegerinnen, Agenten, Scouts – und Autorinnen und Autoren. Hier wird nach den Bestsellern von morgen gesucht, hier werden Bestseller gemacht. Hier trifft sich die literarische Szene, trotz aller Krisen, trotz des immer wieder totgesagten Mediums Buch, trotz postpandemischer Müdigkeitserscheinungen. — Eugenides, Sprössling einer Einwandererfamilie, lebt heute in New York, wo bekanntlich so manche Migrationsgeschichte ihren Anfang nahm und identitätspolitische Kämpfe munter toben. Er spaziert durch seine Wahlheimat und gibt Einblicke in seinen zweiten Beruf, als Lehrer von jungen Creative-Writing-Studierenden an der NYU, der New York University. — Die «Tonspuren» besuchen Jeffrey Eugenides in Manhattan, in einer ziemlich aufregenden Zeit: Für den Autor, der mitten in der Überarbeitung seines neuen Romans steckt. Und für die USA, die so gespalten sind wie seit dem Bürgerkrieg in den 1860er Jahren nicht mehr. — anlässlich der US-Wahlen Jeffrey Eugenides und die amerikanische Seele Feature von Beatrice Faßbender und Ulrich Rüdenauer (Ü SWR/WDR 2024) —

 
 

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Geigen, Geigen, Geigen – Vier Saiten und ein Bogen für die Welt

05.11.2024SpielräumeÖ1Albert Hosp —   –  Details

Zoe Aqua

Von manchen Instrumenten gibt es geradezu archetypische Bilder: die Gitarre als Begleiterin in allen Lebenslagen, die Trompete als signal-starke Verkünderin, oder: die Violine als Werkzeug der Virtuosität. — Dass Virtuosität aber nicht immer nur «schneller, höher, stärker» bedeuten muss, beweisen in dieser Sendung die in Denver geborene Zoe Aqua, die sich gerne in Transsylvanien umhört, der Brasilianer Ricardo Herz, der vielseitige «russische Österreicher» Aliosha Biz oder Lena Willemark, die hoch verehrte Pionierin neuerer Volksmusik-Interpretation in Schweden.

 
 

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Ilaria Caiazzo: Ein Januskopf der Astrophysik

05.11.2024DimensionenÖ1Robert Czepel —   –  Details

Ilaria Caiazzo

Der Naturwissenschaft sagt man bisweilen eine gewisse Trockenheit im Umgang mit ihrem Forschungsgegenstand nach. Ilaria Caiazzo widerlegt dieses Klischee mit einem Strauß an Interessen, der bunter nicht sein könnte. Die italienische Astrophysikerin hat auch Philosophie studiert und sich in jungen Jahren schon an den ganz großen Fragen abgearbeitet: Was ist Zeit? Wie entstand das Universum? Sie hat eine Leidenschaft fürs Kino, schreibt Drehbücher und produziert Filme. Als Forscherin gelangen ihr einige spektakuläre Entdeckungen. Ein Zwergstern mit zwei Gesichtern, in der Fachwelt auch bekannt als «Janus», ist die jüngste. Nach Aufenthalten in Kanada und den USA hat Caiazzo ihren Forschungs- und Lebensmittelpunkt nach Österreich verlegt. Seit diesem Jahr leitet sie eine Forschungsgruppe am «Institute of Science and Technology Austria» (ISTA).

 
 

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Jerusalem Symphony Orchestra in Eisenstadt

05.11.2024Das Ö1 KonzertÖ1Daniela Fietzek —   –  Details

Julian Rachlin

Jerusalem Symphony Orchestra, Dirigent: Julian Rachlin. Gautier Capuçon, Violoncello. Mieczyslaw Weinberg: Sinfonietta Nr. 1 op. 41; Joseph Haydn: Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 1 C-Dur Hob. VIIb/1; Johannes Brahms: Symphonie Nr. 1 c-Moll op. 68 (aufgenommen am 22. September im Haydn-Saal des Schlosses Esterhazy im Rahmen von Herbstgold 2024 in 5.1 Surround Sound) — Diese Sendung wird in Dolby Digital 5.1 Surround Sound übertragen. Die volle Surround-Qualität erleben Sie via Internet-Streaming auf Ihrem HbbTV-Gerät oder durch Direktaufruf der Streaming-URLs.

 
 

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Gabriel Fauré zum 100. Todestag (2/5)

05.11.2024MusikstundeSWR KulturSabine Weber —   –  Details

Gabriel Fauré

Die Musikstunden zum 100. Todestag von Gabriel Fauré zeichnen das Spannungsfeld nach, in dem Fauré die Kompositionstechnik der französischen Musik weitertreibt, romantisch zwar verhaftet bleibt, aber harmonisch innovativ, vor allem originell ist. In der zweiten Folge steht der Schüler und Kirchenmusiker Fauré im Mittelpunkt.

 
 

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