11.11.2024 – Radiogeschichten – Ö1 – Elisabeth Weilenmann — – Details
Tonio Schachinger
Im Jahr 2023 gewann Tonio Schachinger für seinen Roman «Echtzeitalter» den Deutschen Buchpreis. Eine Coming-Of-Age-Geschichte, angesiedelt in einem elitären Wiener Internat. Dem Protagonisten Till Kokorda wird von seinem Klassenvorstand – einem altmodischen und herrschsüchtigen Deutschlehrer – das Leben schwer gemacht. Rückzugsort bietet für Till zunehmend das Echtzeit-Strategiespiel Age of Empires 2, in dass er sich Nacht für Nacht vertieft. — Nils Arztmann studierte Schauspiel am Reinhardt-Seminar. Er spielte unter anderem bei den Festspielen Reichenau und am Salzburger Landestheater und ist diversen Kinofilmen und Fernsehserien zu sehen. —
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Die einzigartige Kraft, die Judith Jamison war
11.11.2024 – News: Nachrufe – The New York Times – Gia Kourlas — – Details
Judith Jamison
Eine Einschätzung — Sie war schon immer eine Tanzgöttin – sogar vor ihrem Triumph in «Cry». Der Ailey-Star, der zur künstlerischen Leiterin wurde, streckte sich, als gäbe es kein Morgen. — Judith Jamison in «Cry» von Alvin Ailey. — Die Ovationen dauerten fast zehn Minuten. Das Solo, das sie auslöste, dauerte nur sechs Minuten länger. — Vor der Premiere von Alvin Aileys «Cry» im Jahr 1971 war Judith Jamison keine Unbekannte. Doch danach war sie eine einzigartige Sensation, ein Headliner, die Verkörperung von Haltung und Kraft. Von da an war sie inoffiziell Amerikas berühmteste schwarze Tänzerin – vielleicht sogar die der Welt. — Jamison, die am Samstag im Alter von 81 Jahren starb, beherrschte jeden Raum, den sie betrat. Sie war aus jedem Blickwinkel lebendig, eine Kraft dreidimensionalen Ausdrucks. In all ihrem Tanz war ihr elektrisierender Körper, lang und hoch, das Bild überragender Würde. Ihre Statur war imposant, aber sie war auch biegsam – ein Gefäß voller Empfindungen. Sie konnte sich bewegen. — «Cry», ein Solo, in dem eine Tänzerin den Weg einer Frau aus Sklaverei und Verlust in einen Zustand der Gnade erkundet, war ihre Paraderolle. Ailey widmete es «allen schwarzen Frauen überall – besonders unseren Müttern», und Jamison war darin eine hinreißende Säule der Stärke und Trauer. — Nachdem das Kostüm, das sie in «Cry» tragen sollte, im letzten Moment als ungeeignet erachtet wurde, wurden zwei Trikots kombiniert, um den Ärmeln zusätzliches Material hinzuzufügen. So lang waren ihre Arme. In Bewegung schienen sie wie weidenartige Äste aus ihrem Rücken zu wachsen und immer länger zu werden, als wollten sie es wagen, die Sonne zu berühren. — Ein Film von einer Gala im Jahr 1972 zeigt Jamison im zweiten Teil von «Cry», untermalt von Laura Nyros «Been on a Train». Während sie über den Boden wirbelt, sind ihre Arme Propeller, die ihren sich drehenden Oberkörper steuern. Es gibt eine Pause in der Musik, und auch Jamison verstummt, lässt resigniert einen Arm sinken, bevor sie in einer Zeitlupenkontraktion zu Boden sinkt. Später, zu dem Text «there›s nothing left to say or do», spreizt Jamison, die sitzt, ihre Beine und wiegt ihren Oberkörper in kleinen Kreisen. Sie streckt ihre Hände aus, spreizt die Finger und stößt den Schrei des Titels aus – einen stummen Schrei, inspiriert von einem Foto im Life-Magazin, das eine Frau mit einem Baby während des Biafra-Kriegs zeigt. — Die Art und Weise, wie Emotionen in ihren Tanz einsickern, selbst auf Video, ist eindringlich. Sie sind nicht aufgesetzt, sie sind nicht von ihrer Körperlichkeit getrennt. Die Kraft dieser Impulsivität lässt es so aussehen, als könnte sie nach Gefühlen tief in ihrem Körper greifen und sie durch ihre Haut drängen, um sie in die Welt zu entfesseln. — Jamison war Aileys Muse, so kompliziert dieses Wort auch ist, und sie konnte seine Gefühle und Ideen zum Leben erwecken, weil sie war, wer sie war. «Es ist ein Gesicht, das geboren ist, um den Blues zu beweinen», schrieb Clive Barnes in The Times, als sie in «Cry» Premiere hatte. «Aber wenn sie lächelt, dann mit einer unschuldigen Ausstrahlung, einer Fröhlichkeit, die schlicht und lieblich ist.» — Das bedeutete jedoch nicht, dass der choreografische Prozess für «Cry» einfach war oder dass der Tanz eintönig war. Zwischen Ailey und Jamison herrschte Hitze, Spannung – eine Beziehung, schreibt Jennifer Dunning in ihrer Ailey-Biografie, die sowohl von Liebe als auch von Hass geprägt war. Während der achttägigen Entstehung von «Cry», schreibt Dunning, «gab es Willenskämpfe zwischen den beiden, die beide strenge Diät hielten und unter Druck arbeiteten, um den Tanz schnell fertigzustellen.» — Jamison verließ Ailey 1980 und ging an den Broadway, wo sie 1988 ihre eigene Gruppe, das Jamison Project, gründete. Nach Alvin Aileys Tod 1989 übernahm sie die künstlerische Leitung der Truppe. Es war ganz natürlich, dass die Muse zur Anführerin wurde, zum Leitstern, denn als Muse war sie auch eine Anführerin: Sie erschuf Tänze, direkt an der Seite von Ailey, mit Körper und Geist. — Es fällt mir schwer, den Zeitpunkt ihres Todes zu begreifen. Es ist ein Verlust, der sich mit der Enttäuschung, Erschöpfung und Wut vermischt, die so viele schwarze Frauen nach Kamala Harris‹ Niederlage bei der Präsidentschaftswahl empfinden. Der erste Teil von «Cry», erklärte Jamison in einem Video über das Werk, handelte davon, «wie viel wir als schwarze Frauen tragen. Wie sehr wir als Königinnen gefeiert werden oder nicht. Wie hart wir arbeiten.» — Jamison hat viel geleistet. Als Aileys künstlerische Leiterin hat sie 21 Jahre lang dazu beigetragen, die Kompanie zu etwas Größerem als Tanz zu machen, so wie sie in gewisser Weise größer war als der Tanz. Die Ailey-Kompanie floriert und hat einen geschätzten Platz in der Kultur, aber um sie dorthin zu bringen, muss Jamison einige persönliche Opfer gebracht haben, darunter auch ihre eigene unabhängige Tanzkarriere. — Aber Jamison war auch real. Ralph Lemon, der Choreograf und bildende Künstler, lernte sie kennen, als sie Ende der 1980er Jahre bei Jacob›s Pillow unterrichtete: «Ich habe ein so klares Bild von ihr, wie sie in ihrem Jeep und in Overalls um das Pillow herumfährt», sagte er in einer E-Mail. Sie wirkte glücklich und frei: «Es war ein wunderbarer Kontrapunkt zu dem Bild, das ich vorher von ihr hatte», schrieb er, «ihrer eher göttinnenhaften ikonischen Präsenz im Ailey-Universum.» — Was für eine Momentaufnahme! Man kann dieses Lächeln fast auch sehen, strahlend und lebendig.
SK-news
Menschen als Ware und Werkzeug / Menschenhandel: Zwangsarbeit, erzwungene Prostitution und Kriminalität und ihre Bekämpfung
11.11.2024 – Punkt eins – Ö1 – Johann Kneihs — – Details
Menschenhandel
Menschenhandel: Zwangsarbeit, erzwungene Prostitution und Kriminalität und ihre Bekämpfung. Gäste: Maral Sayan, stv. Leiterin von LEFÖ/IBF & Brigadier Gerald Tatzgern, BKA &Markus Zingerle, Co-Leiter von MEN VIA.
Letzten Mittwoch gab Interpol den bisher größten Einsatz gegen Menschenhandel bekannt. Mehr als 3.000 Menschen seien dabei befreit worden, rund 2.500 Tatverdächtige in 116 Ländern wurden festgenommen. Zwangsarbeit in Haushalten in Asien, Arbeit von Minderjährigen in der Landwirtschaft in Südamerika oder von Frauen in Diskotheken in Europa seien unter den aufgedeckten Fällen. — Menschenhandel wird in Österreich mit Haftstrafen zwischen sechs Monaten und fünf Jahren bestraft. Unter den Straftatbestand fallen das Anwerben, Befördern und Beherbergen, Weitergeben und Anbieten von Menschen mit dem Vorsatz der Ausbeutung – das kann sexuelle Ausbeutung oder Ausbeutung der Arbeitskraft sein, der Zwang zur Bettelei, zur Begehung von Straftaten oder zur Organentnahme. Ermittlungen und Strafverfolgung sind im Normalfall schwierig, die Bereitschaft zu Aussagen, auch von Dritten, im kriminellen und Prostitutionsbereich gering. — 1985 gründeten Frauen aus Lateinamerika in Österreich die erste Organisation zur Unterstützung von Betroffenen von Frauenhandel und Sexarbeit: LEFÖ – Beratung, Bildung und Begleitung für Migrantinnen. Maral Sayan ist stellvertretende Leiterin der Interventionsstelle für Betroffene von Frauenhandel innerhalb von LEFÖ. Ihr ist es wichtig festzuhalten, dass «nicht die Betroffenen die Verantwortung für die Identifizierung der Opfer tragen, sondern die Staaten». — Doch auch Männer sind in Österreich von Menschenhandel und über Zwangsarbeit hinaus auch von erzwungener Prostitution betroffen. Seit 2013 gibt es für sie die Opferschutzeinrichtung MEN VIA, zurzeit melden sich rund einhundert betroffene Männer pro Jahr, sagt ihr Co-Leiter Markus Zingerle.
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Cristina Branco und Salvador Sobral / Portugiesischer Glanz bei den Leverkusener Jazztagen 2024
11.11.2024 – open: World – WDR 3 – Antje Hollunder — – Details
Cristina Branco
Zwei Weltstars aus Portugal: Cristina Branco und Salvador Sobral. Am gleichen Abend live bei den Leverkusener Jazztagen mit modernem Fado und Songs zwischen Jazz und brasilianischer Musik. Konzertausschnitte präsentiert von Antje Hollunder.
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‹Ensemble La Stagione in Schwetzingen
11.11.2024 – Das Ö1 Konzert – Ö1 – Nina Polaschegg — – Details
Ensemble La Stagione
Alte Musik im Konzert. La Stagione Frankfurt, Leitung: Michael Schneider; Ana Maria Labin, Sopran. Werke von Franz Ignaz Beck, Franz Benda und Georg Philipp Telemann (aufgenommen am 8. Mai im Rokoko Theater Schwetzingen) — Bei den der Schwetzinger Festspielen 2024 gastierte das Spezialistenensemble für Alte Musik «La Stagione Frankfurt» mit einem Programm, das sich mit den Metarmorphosen des Ovid auseinandersetzten. Zwei ganz unterschiedliche Werke fassten sie unter diese stoffliche Klammer. Von Georg Anton Benda und Georg Philipp Telemann. Beiden gemeinsam ist, dass die Handlung jeweils von nur einer Person übernommen wird. Bendas Melodram «Pygmalion» nach Rousseau ist ein anschauliches Beispiel der im 18. Jahrhundert vor allem in Deutschland beliebten Gattung, die gesprochenen Text neben die Musik stellt und in der sich beide Kunstformen gegenseitig ergänzen. Telemanns Kantate «Ino» ist ein Spätwerk des 86-jährigen Komponisten, in dem er seine eigene kompositorische Entwicklung reflektiert, re-konfiguriert und mit neuen Strömungen mischt.
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Lyra, Laouto, Erotókritos: Stelios Petrakis und Kretas Musikwelt
11.11.2024 – open: World – WDR 3 – Babette Michel — – Details
Stelios Petrakis
Kreta, eine Insel im Mittelmeer. Musik mit Klarinetten, Dudelsäcken, Geigen, Lauten und der gestrichenen Lyra. Stelios Petrakis ist ein erfahrener Lyra-Meister. Babette Michel stellt den Musiker und Instrumentenbauer und die kretische Musikwelt vor.
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These trifft auf Erfahrung / Wie lässt sich ein kollektives Trauma bewältigen?
11.11.2024 – Science Arena – Ö1 – N.N. — – Details
Brigitte Lueger-Schuster / Medina Rekic
Elisabeth Scharang diskutiert mit ihren Gästen über ihre Auseinandersetzung mit individueller und kollektiver Angst. Anschläge wie im November 2020 in Wien oder das Attentat im Pariser Bataclan im November 2015 hinterließen tiefe Wunden in der Gesellschaft und lösten ein kollektives Trauma aus. Was passiert, wenn man diese Verletzung nicht wahrnimmt, zum Beispiel seitens der Politik? Welche Schlüsse ziehen Betroffene aus dem Umgang mit dem Gedenken an die Opfer? Was weiß die Wissenschaft über kollektive Stressfaktoren und was sind aktuelle Erkenntnisse aus der Resilienzforschung, wenn es um die Widerstandsfähigkeit einer Gesellschaft und ihren Umgang mit solchen Krisen geht?
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Jürgen Becker ++ Ursula Biemann ++ Nuova Consonanza
11.11.2024 – Kulturjournal – Ö1 – Christel Wester u.a. — – Details
Jürgen Becker
Nachruf auf Autor Jürgen BeckerUrsula Biemann: «Becoming Earth»Festival für zeitgenössische Musik
BeiträgeNachruf auf Autor Jürgen BeckerDer Kölner Jürgen Becker, Jahrgang 1932, zählte zu den bedeutendsten Schriftstellern der Bundesrepublik Deutschland. Bereits in den frühen 1960er Jahren hatte er sich mit seiner sprachkritischen Haltung in die Literatur der Moderne eingeschrieben. Sein Werk umfasst Kurzprosa, Gedichte, Romane, Bühnenstücke und Hörspiele. 20 Jahre lang war er Hörspielchef des Deutschlandfunks. Er wurde vielfach ausgezeichnet, etwa mit dem Heinrich-Böll-Preis, dem Uwe-Johnson-Preis, dem Schiller-Ring und dem Georg-Büchner-Preis. Jürgen Becker hat für die prägenden Erfahrungen seiner Generation Sprachbilder geschaffen, die bleiben.
Christel Wester — Festival für Neue Musik in RomIn diesem Jahr findet in Rom vom 30. Oktober bis 20. Dezember zum 61. Mal das Festival für zeitgenössische Musik «Nuova Consonanza» statt. Präsentiert wird das neue Musikschaffen italienischer Komponist:innen, das in der Musikszene Italiens eher ein Schattendasein fristet. Zum Auftakt hat Festivaldirektor Paolo Rotili 17 Uraufführungen zu aktuellen sozialen, politischen und ökologischen Themen vergeben. — Grammy-Nominierung für RSO WienUrsula Biemann: «Becoming Earth» im MQ FreiraumIhre künstlerische Forschungsarbeit hat Ursula Biemann an abgelegene Orte geführt, von Grönland bis Amazonien. Die Schweizer Künstlerin und Autorin gestaltet Video-Essays mit dokumentarischen Aufnahmen, akademischen Erkenntnissen und Elementen von Science-Fiction Poesie – und sie erzählt dabei von Ökologien unterschiedlicher Naturräume und der planetaren Krise, in der sich die Erde befindet. «Becoming Earth» heißt ihre Ausstellung im Museumsquartier Freiraum.
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Das Plattendebüt des neuen Projekts von Anna F.
11.11.2024 – Spielräume – Ö1 – N.N. — – Details
Anna Wappel
Anna Wappel hat als Anna F. von Österreich aus große Karriere gemacht – jetzt lebt die Musikerin aus dem steirischen Friedberg in London und legt mit ihrer Band Friedberg das Debüt-Album dieses Projekts vor. Auf «Hardcore Workout Queen» werden Selbstoptimierungswahn und andere alltägliche Herausforderungen des 21. Jahrhunderts thematisiert. — Das Magazin «the gap» analysiert den Friedberg-Sound: «Ein unverwechselbares Schlagzeugspiel (Laura Williams) rollt nicht nur den Rhythmusteppich aus, sondern legt eine ganz eigene Klangwelt drauf. Dazu gesellt sich ein von Indie-Coolness geprägter Bass (Cheryl Pinero) und eine rockige Gitarre (Emily Linden). Alles zusammen wird von eleganten Synthiesounds umhüllt, die manchmal in solistische Raffinesse ausbrechen.»
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Asymmetrische Beziehung: Von Tauben und Menschen
11.11.2024 – Dimensionen – Ö1 – Sabine Nikolay — – Details
Eine Taube
Jahrhunderte lang waren sie die «Kuriere der Lüfte» und wurden eigens für die rasche Nachrichtenübermittlung gezüchtet und abgerichtet. Bis heute finden Brieftauben von jedem beliebigen Ort – mithilfe des Magnetfelds der Erde – wieder nach Hause. Tauben waren also enge Verbündete des Menschen, der sie fütterte, warm und trocken hielt und für ihre Sicherheit sorgte. Bis heute suchen diese Tiere deshalb unsere Nähe. Stadttauben, die Abkömmlinge von Felsentauben, sind auch sehr gut an das urbane Leben angepasst.
In den Städten würde man sie heute aber am liebsten loswerden, denn sie verdrecken mit ihren Exkrementen Gebäude, Brunnen, Denkmäler, Innenhöfe und öffentliche Plätze. Gemeinhin werden Tauben als unhygienisch betrachtet und stehen im Ruf, Krankheiten zu verbreiten. Lässt sich das wissenschaftlich belegen und worin bestünde eine moderne Koexistenz von Tauben und Menschen?
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Deutsch-französische Beziehungsfragen / Daniel Erdmanns ‹Thérapie de couple›
11.11.2024 – On stage – Ö1 – Jörg Duit — – Details
Daniel Erdmann
Er ist als Partner von Pianistin Aki Takase bekannt geworden, ebenso mit den Trios Das Kapital und Velvet Revolution. Aktuell betätigt sich der aus Wolfsburg stammende Saxofonist Daniel Erdmann als französisch-deutscher Paartherapeut: Für das 2023 initiierte Sextettprojekt «Thérapie de couple» gruppierte der 51-Jährige die französischen Kolleg:innen Théo Ceccaldi (Violine), Hélène Duret (Klarinette) und Vincent Courtois (Cello) sowie die aus Deutschland stammende Bass-Schlagzeug-Achse Robert Lucaciu/Eva Klesse um sich. — Erdmann selbst, der nach Studientagen in Berlin seit Jahren im nordfranzösischen Reims lebt, gibt sozusagen den musikalischen Vermittler, unter Bezugnahme auf die historisch oft belastete, heute für die EU essentielle Beziehung zwischen den beiden großen europäischen Nachbarstaaten: Im Rahmen des großartigen Konzerts des Ensembles beim Jazzfestival Saalfelden am 23. August 2024 fehlten Anspielungen auf die historische Begegnung von François Mitterand und Helmut Kohl anno 1984 im Gedenken an die Schlacht von Verdun («I wanna hold your hand, François») ebenso wenig wie ein Pop-Song von Sängerin Namika. Diese und weitere Stücke, großteils aus der Feder Daniel Erdmanns, waren die Ausgangsbasis für sinnliches, dichtes Ensemblemusizieren mit exzellenten, bestens integrierten Solobeiträgen. Ein Höhepunkt des Jazzfestivals Saalfelden 2024!
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Neue Musik auf japanischem Traditionsinstrument / ensemble XXI. jahrhundert
11.11.2024 – Sound Art: Zeit-Ton – Ö1 – Rainer Elstner — – Details
ensemble XXI. jahrhundert
Die zarte Klangvielfalt der Koto und zwei energiegeladene Uraufführungen beim Konzert des ensemble XXI. jahrhundert — Zwei unterschiedliche Seiten ihrer Interpretationsfreude zeigten Dirigent Peter Burwik und sein ensemble XXI. jahrhundert beim Konzert im Berio-Saal des Wiener Konzerthauses am 23. September 2024. An der Seite des 1989 geborenen japanischen Koto-Virtuosen Leo Konno spiegelte man die zarte Vielfalt dieser traditionellen Wölbbrettzither mit der österreichischen Erstaufführung des Konzerts für Koto und Ensemble des in London lebenden Japaners Dai Fujikura. Dass auch rhythmische Kraft in der Koto steckt, bewies Leo Konno mit einem Solostück von Hikaru Sawai. — Weiters waren zwei Auftragswerke des ensemble XXI. jahrhundert erstmals zu hören: Vertrackte Rhythmen und Rhythmusverschiebungen spielt Tanja Elisa Glinsner in ihrem Stück «Hawah» für Ensemble durch. Mit der Energie von Rock, Punk und Free Jazz arbeitet Alexander Kaiser in «Invalid_Target_Buffer_Overflow» für Solo-Posaune und Ensemble (Solist: Stefan Obmann).
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