Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

Der südafrikanische Pianist Nduduzo Makhathini

27.11.2024SpielräumeÖ1Ulla Pilz —   –  Details

Nduduzo Makhathini

Nduduzo Makhathini ist viel mehr als Pianist. Er ist einer der umtriebigsten Musikproduzenten seines Landes, Lehrer und Heiler. — Seine Musik ist spirituell. Sie verbindet das «Ntu», eine alte südafrikanische Philosophie, in der es hauptsächlich um Gemeinschaft, Menschlichkeit und Respekt geht, mit seinem christlichen Glauben. Und sie verbindet Elemente traditioneller afrikanischer Musik (besonders aus der Zulu-Tradition) mit brillant gespieltem Jazz. — Anlässlich seines Gastspiels im Wiener Jazzclub Porgy & Bess widmen die Spielräume Nduduzo Makhathini, dem Jazz-Shootingstar aus dem Land am Kap, ein kleines Porträt.

 
 

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Gudrun Orlet: Glossar I – IV

27.11.2024Sound Art: Lyrik heuteÖ1Elisabeth Findeis —   –  Details

Gudrun Orlet

Gudrun Orlet: «Glossar I – IV», Passagen Verlag. Es liest Elisabeth Findeis.— Über ihren neuen Band «Glossar I-IV» sagt Gudrun Orlet, sie schreibe von den Anforderungen einer überbordenden Realität an das einzelne Ich. Dabei überlagern sich Gegenwärtiges und Gegenwart, universell-existentielle Fragen stehen im Dialog mit den Imperativen aktueller Selbstoptimierungsnormen, und in einer essayistischen Poetik werden Gedachtes und Geschehenes mit literarischen und theoretischen Bruchstücken verwoben. — In ihren Texten setzt sich Gudrun Orlet mit der gesellschaftlichen Norm der Optimierung auseinander, die tägliche Anforderung und Selbstvergewisserung geworden ist – eine «inwendig» angekommene und entstofflichte Machtausübung ohne Zeugen. Poetisches Denken und eine genreübergreifende Lyrik werden auf den Trittsteinen vielfältiger Lektüren zum Gegenüber dieser Machtausübung.

 
 

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Giacomo Puccini – Cherchez la femme (3/5)

27.11.2024MusikstundeSWR KulturBernd Künzig —   –  Details

Giacomo Puccini

Er ist einer der größten Opernkomponisten aller Zeiten: Giacomo Puccini. Sagen die einen. Anderen, kritischen Geistern gilt er als sentimentaler Kitschier. Aber Tränen und Leiden, das gehört nun einmal zur Oper. Puccini hat zwar ein vergleichsweise überschaubares Oeuvre hinterlassen, aber er wiederholt sich nie. Und sein Musiktheater ist Welttheater, weil es alles umfasst: Europa, Fernost, Amerika. In der dritten Folge geht es um sein großen Frauengestalten, cherchez la femme.

 
 

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im November 1949: Bertolt Brecht kauft einen alten Sportwagen

27.11.2024ZeitZeichenWDR 3Jürgen Werth —   –  Details

Bertolt Brecht

Auf der Bühne kritisiert er den Kapitalismus, in seiner Freizeit begeistert Bertolt Brecht sich für alte Autos. 1949, kurz nach der Gründung der DDR, erfüllt Brecht sich seinen Herzenswunsch: einen rot-schwarzen Steyr.— Von einem rot-schwarzen Steyr träumt Bertolt Brecht schon lange. Die österreichische Automobilmarke hat Ende der 1920er Jahre eine Strahlkraft wie später Porsche oder Ferrari. Doch zunächst muss sich Brecht mit einem Opel begnügen, mehr gibt sein Budget nicht her. Erst mit dem Erfolg der Dreigroschenoper kann sich der Schriftsteller seinen ersten Steyr leisten. Doch die Gestapo beschlagnahmt sein Auto nur wenige Jahre später zusammen mit seinem Haus. — Im dänischen Exil fährt Brecht einen Ford T – kein Vergleich mit einem Steyr. Er notiert: «Ford hat ein Auto gebaut; das fährt ein wenig laut; es ist nicht wasserdicht; und fährt auch manchmal nicht.» Erst als er aus dem Exil zurück nach Berlin kommt, ist Bertolt Brecht wieder mit dem Wagen unterwegs, an dem sein Herz besonders hängt: Am 27. November 1949 kauft er einen gebrauchten, rot-schwarzen Steyr. — Sein Traumauto wird später von der DDR-Polizei aus dem Verkehr gezogen. Ein 15 Jahre altes Auto auf der Straße? Eine Konsumverweigerung gegenüber der heimischen Autoindustrie, nahezu konterrevolutionär.

 
 

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Andy Paley, dessen Einfluss die gesamte Popmusik prägte, ist mit 73 Jahren gestorben

27.11.2024News: NachrufeThe New York TimesAlex Williams —   –  Details

Andy Paley

Als Musiker, Sänger, Songwriter, Produzent und mehr arbeitete er mit Madonna und einer Reihe anderer Künstler zusammen und half, die Karriere von Brian Wilson von den Beach Boys wiederzubeleben. — Andy Paley im Jahr 2010. Im Laufe seiner sich ständig weiterentwickelnden Karriere, die Gesang, Songwriting und Produktion umfasste, spielte er viele Rollen. — Andy Paley, ein Musikproduzent, Komponist und Rock›n›Roll-Chamäleon, der mit so unterschiedlichen Künstlern wie Madonna, Jerry Lee Lewis und Jonathan Richman zusammengearbeitet hat und der dazu beitrug, die Karriere des Beach-Boys-Masterminds Brian Wilson nach seinem vielfach dokumentierten emotionalen Zusammenbruch wiederzubeleben, starb am 20. November in Colchester, Vermont. Er wurde 73 Jahre alt. — Der Tod in einer Hospizeinrichtung sei durch Krebs verursacht worden, sagte seine Frau Heather Crist Paley. — Als Kurator des Geistes des klassischen Pop der 1960er Jahre spielte Mr. Paley im Laufe seiner sich ständig weiterentwickelnden Karriere viele Rollen. Er begann seine Karriere Ende der 1960er Jahre als Frontmann einer Power-Pop-Band namens Sidewinders aus der Gegend von Boston, zu der kurzzeitig auch der spätere UKW-Radiostar Billy Squier an der Gitarre gehörte und die als Vorgruppe für Gruppen wie Aerosmith auftrat. — Später in diesem Jahrzehnt gründete er mit seinem jüngeren Bruder Jonathan ein hoch angesehenes, wenn auch kurzlebiges Pop-Duo, die Paley Brothers. Mit ihrem bezaubernden Aussehen und den blonden Haarmähnen tauchten sie in Jugendbibeln wie 16 Magazine und Tiger Beat auf und tourten mit der Pop-Ikone Shaun Cassidy. — Als begabter Multiinstrumentalist war Herr Paley oft mit seinem engen Freund Herrn Richman auf Tour und sprang bei Patti Smiths Europatournee 1976 am Keyboard ein. — In den 1980er Jahren begann er, für Seymour Stein zu produzieren, den visionären Labelchef von Sire Records. Beeinflusst von Studio-Zauberern wie Phil Spector produzierte Mr. Paley Songs für zahlreiche Künstler, darunter Debbie Harry, KD Lang, NRBQ, Little Richard und Brenda Lee. (…)

 
 

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Peter Tosh *80 ist eine Reggae-Legende – und der Gegenentwurf zu Bob Marley

27.11.2024Nachtmix: PlaybackBayern 2Noe Noack —   –  Details

Peter Tosh

Im Oktober wäre Peter Tosh, der große Reggae-Star, 80 Jahre alt geworden. Und wir erzählen in diesem Zündfunk-Playback seine Geschichte und spielen seine besten Songs. In «Equal Rights» etwa doziert Peter Tosh: «Jeder schreit nach Frieden, aber niemand nach Gerechtigkeit. Ohne Gerechtigkeit wird es aber keinen Frieden geben».

 

Wo sich Bob Marley als die Stimme der Unterdrückten und ausgebeuteten Schwarzen verstand, ihnen Würde gab und eine versöhnliche «One Love»-Vision entwarf, da war Bob Marleys Freund Peter Tosh geradezu seine Antipode: Ein unbeugsamer Kämpfer mit militanter Rhetorik, der die brutale Realität eines korrupten und gewalttätigen politischen Systems in seinen Songs beschrieb. Wenn Bob Marley die Friedenstaube des Reggae war, dann war Peter Tosh sein tobender Racheengel. Immer zu einem Angriff auf das Establishment bereit und dabei kompromisslos und unbeugsam. Für sein hitziges Temperament bekam Peter Tosh den Beinamen «Stepping Razor». Die immer vorwärts marschierende Rasierklinge wurde am 11. September 1987 erschossen und verstummte für immer. Aber das musikalische Erbe des charismatischen und aufregenden Reggae- Künstlers wirkt bis heute nach. Noe Noack erzählt von Aufstieg und Fall eines besonderen Künstlers.

 

Wiederholung vom 23. Oktober 2024

 
 

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Puccini-Erkundungen (II) Jenseits der Oper – Puccinis Instrumentalmusik

26.11.2024AusgewähltÖ1Andreas Maurer —   –  Details

Giacomo Puccini

Zum 100. Todestag des Komponisten — Giacomo Puccini ist vor allem als genialer Opernkomponist bekannt. Doch der Schöpfer der «Bohème» und der «Butterfly» schreibt auch beeindruckende Instrumentalwerke. Auch diese Kompositionen, die oft emotionale Tiefe und innovative Harmonien aufweisen, spiegeln seinen Sinn für dramatische Ausdruckskraft wider. Werke wie das «Capriccio» für Klavier oder die «Fugen für Streichquartett» offenbaren seinen meisterhaften Umgang mit Melodie und Orchestrierung. Ein ausgewählter Einblick in Puccinis schöpferisches Schaffen jenseits der Opernbühne.

 
 

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Authentisch in allem: Der Singersongwriter Ben Harper – als Gast: William White

26.11.2024Jazz CollectionSRF 2 KulturJodok Hess —   –  Details

Ben Harper

Mit seinem akustischen Sound und seiner ungeschliffenen Stimme hat Ben Harper vor dreissig Jahren seine Karriere begonnen. Schon damals klang es in den Hitparaden anders – viel poppiger! — Ben Harper ist sich musikalisch treu geblieben und hat über die Jahre eine treue Fangemeinschaft aufgebaut.

 

Roman Ho ek und sein Gast, der Singer-Songwriter William White, hören in dieser Ausgabe gebannt Ben Harpers Songs, sprechen über sein Künstlerdasein und bewundern seine authentischen Ausdruck. —

 
 

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Giacomo Puccini – A French affair (2/5)

26.11.2024MusikstundeSWR KulturBernd Künzig —   –  Details

Giacomo Puccini

Er ist einer der größten Opernkomponisten aller Zeiten: Giacomo Puccini. Sagen die einen. Anderen, kritischen Geistern gilt er als sentimentaler Kitschier. Aber Tränen und Leiden, das gehört nun einmal zur Oper. Puccini hat zwar ein vergleichsweise überschaubares Oeuvre hinterlassen, aber er wiederholt sich nie. Und sein Musiktheater ist Welttheater, weil es alles umfasst: Europa, Fernost, Amerika. In der ersten Folge geht um Puccinis Kirchenmusik und um das Sakrale in seinen Opern.

 
 

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Talk & Play / Münchner Bruderpaar: Moritz und Valentin Renner

26.11.2024Jazztime: Talk & PlayBR-KlassikHenning Sieverts —   –  Details

Moritz und Valentin Renner

Talk & Play — Ein neues Format von Gespräch und Live-Musik: Heute mit einem Münchner Bruderpaar: Der Posaunist Moritz Renner (23) und der Schlagzeuger Valentin Renner (25) sind DIE RENNER im jungen deutschen Jazz, mit ihrer eigenen Band «Renner» und als Sideman in zahlreichen anderen Projekten. Henning Sieverts spricht mit den beiden über Ihre Karriere und wie es ist, einen so musikalischen Bruder zu haben, außerdem machen Moritz und Valentin Renner gemeinsam Musik mit Henning Sieverts (an seinem Kontrabass) – ohne Probe, spontan im Studio.

 

 
 

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Barack Obamas große Lektion / Wir bieten eine Analyse der Wahlen 2024 an

26.11.2024NewsThe New York TimesDavid Leonhardt —   –  Details

Barack Obama

Der Morgen / Newsletter — Es ist nach wie vor Barack Obamas am meisten unterschätzte politische Fähigkeit: seine Anziehungskraft auf Wähler aus der Arbeiterklasse, darunter auch die Weißen. — Obama konnte in seinen beiden Präsidentschaftswahlkämpfen die meisten Wähler für sich gewinnen, die keinen vierjährigen College-Abschluss hatten. Diese Mehrheiten verhalfen ihm in beiden Wahlkämpfen zu Siegen in Florida, Iowa, Michigan, Ohio, Pennsylvania und Wisconsin. Einmal gewann er sogar Indiana und North Carolina. — Er tat dies, indem er einerseits die wirtschaftliche Frustration ansprach, die aus jahrelangem langsamen Lohnwachstum resultierte, und andererseits signalisierte, dass er, wie die meisten Amerikaner, in sozialen Fragen gemäßigt sei. Er machte deutlich, dass er die Angst der Menschen angesichts der Geschwindigkeit des kulturellen Wandels verstehe. — In seiner Rede von 2004, die ihn zu einer nationalen Persönlichkeit machte, sprach er von «einem großartigen Gott». Er lehnte weitreichende neue Maßnahmen wie die staatliche Krankenversicherung ab. Als Präsident reiste er an die University of Notre Dame und sagte, er wolle die Zahl der Abtreibungen reduzieren. Er unterstützte die eingetragene Lebenspartnerschaft statt der gleichgeschlechtlichen Ehe, obwohl die meisten Wähler ähnlich dachten.

Er ging auf MTV und beschwerte sich über Leute, die ihre Hosen zu tief trugen. («Manche Leute wollen vielleicht nicht Ihre Unterwäsche sehen – ich gehöre dazu», sagte Obama.) In der Einwanderungsfrage vertrat er einen Mittelweg und kritisierte sowohl die Trennung von Familien als auch Unternehmen, die «amerikanische Löhne unterbieten, indem sie illegale Arbeiter einstellen». — Ich glaube, mit der Zeit haben manche Leute vergessen, wie konservativ Obama klingen konnte. Dieser Ansatz verärgerte die Progressiven manchmal. Sie nannten ihn einen Verräter, einen Neoliberalen und «den obersten Deportierer». Aber Obama war in mancher Hinsicht wirklich gemäßigt. Er hasste es auch, politische Meinungsverschiedenheiten als existenziell und Gegner als Feinde zu behandeln. — «Diese Vorstellung von Reinheit und dass man nie Kompromisse macht und immer politisch wach ist und all das Zeug – das sollte man schnell hinter sich lassen», sagte Obama jungen Aktivisten, nachdem er sein Amt niedergelegt hatte. « Die Welt ist chaotisch. Es gibt Unklarheiten. Menschen, die wirklich gute Dinge tun, haben Fehler.» — Aber vor allem gefiel Obama der Sieg. Er wusste, dass eine Demokratische Partei, die die Arbeiterklasse als rückständig oder hasserfüllt behandelte, diese Wähler wahrscheinlich verlieren würde. Er erkannte, dass es nicht ausreichte, wie ein Wirtschaftspopulist zu klingen, wie Obama es oft tat. Viele Menschen – Reiche, Mittelschicht und Arme – entscheiden sich für soziale Fragen und Werte, mindestens genauso wie für Steuern und Staatsausgaben. — Nate Cohn, der politische Chefanalyst der Times, veröffentlichte gestern eine Analyse der Veränderungen im Wahlverhalten seit Obamas Wiederwahl 2012. Und diese Zahlen zeigen, wie schlecht die Strategie der Demokratischen Partei nach Obama abgeschnitten hat.

Was Obama und Trump gemeinsam haben Nach Obama rückte die Partei in einem großen Thema nach dem anderen nach links – Medicare, Geschlechterfragen, Grenzsicherheit, Polizeiarbeit und mehr. Es stimmt, dass Kamala Harris in diesem Jahr versuchte, wieder in die Mitte zu rücken, aber ihre gemäßigte Haltung war nie so selbstsicher wie die Obamas. Sie konnte taktisch und zögerlich wirken. Sie weigerte sich zu erklären, warum sie ihre Meinung in Bezug auf Fracking, Grenzsicherheit und «Medicare für alle» geändert hatte. Als sie gefragt wurde, ob sie Abtreibungsbeschränkungen unterstütze, wich sie der Frage aus. — Der Linksruck der Demokraten nach Obama basierte auf einer bestimmten Wählertheorie: dass die wachsende Zahl farbiger Wähler im Land den Verlust der weißen Arbeiterklasse ausgleichen würde. Nach dieser rassenzentrierten Theorie erschien Donald Trump den Demokraten wie ein Geschenk. Er machte rassistische und sexistische Bemerkungen. Er glich einer Karikatur jener rückständigen Wähler, die die Demokraten gern hinter sich ließen. — Doch die Theorie der Demokraten war falsch. Als sie sich von Obamas Ansatz abwandten und sich dem reineren Progressivismus zuwandten, der unter Hochschulprofessoren, Experten und Aktivisten beliebt ist, konnte die Partei nicht mehr farbige Wähler für sich gewinnen. Stattdessen haben die Demokraten bei allen großen ethnischen Gruppen außer den weißen Wählern an Boden verloren, wie Nates Analyse zeigt: Ein Hauptgrund dafür ist, dass Trumps Anti-Establishment-Populismus bei Arbeiterwählern aller Rassen gut ankam. Trump half sich selbst auch, indem er ein Spiegelbild des Obamaismus übernahm und die republikanische Orthodoxie bei Themen wie Sozialversicherung, Medicare, Abtreibung und Auslandskriegen scheinbar ablehnte. — So unterschiedlich sie auch sind, gehen Obama und Trump in der Politik so vor, als ob die Klasse wichtiger wäre als die Rasse. Und tatsächlich konnte Trump die größten Zugewinne unter den nicht-weißen Arbeiterwählern verzeichnen, die Obamas stärkste Unterstützer waren: (Chart) — Keine einfache Moderation Während die Demokratische Partei versucht, einen Weg nach vorn zu finden, kann sie nicht einfach Obama nachahmen. Das Land hat sich verändert, teilweise wegen Trump. Und die Partei kann auch nicht davon ausgehen, dass die Antwort einfach darin besteht, ihre Position in allen Fragen zu mäßigen. Die Demokraten, die dieses Jahr schwierige Wahlen gewannen, waren heterodoxer. Sie klangen manchmal wie Bernie Sanders, wenn es um Außenhandel oder die amerikanische Wirtschaft ging, und wie Joe Manchin, wenn es um staatliche Regulierung oder soziale Themen ging. Sie klangen aber auch authentisch. — Dennoch ist Obamas Erfolg nach wie vor relevant. Er unterstreicht, wie wichtig es ist, die Meinung der Wähler aus der Arbeiterklasse respektvoll zu behandeln, statt von oben herab auf sie zu reden. Und er erinnert daran, dass seit Obama kein Demokrat einen Ansatz gefunden hat, der so gut funktioniert wie seiner. — Verwandt: Die Demokraten in Georgia und North Carolina analysieren in aller Eile ihre Verluste von 2024. In beiden Staaten wird es 2026 umkämpfte Senatswahlen geben, und Georgia wird einen Gouverneur wählen.

 
 

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Kendrick Lamar kehrt mit ‹GNX› in seine Komfortzone zurück

26.11.2024NewsThe New York TimesJon Caramanica —   –  Details

Kendrick Lamar

Nach einem Wortgefecht mit Drake, das zu einem der größten Hits in Lamars Karriere führte, möchte der Rapper aus Los Angeles nun auf seinem sechsten Album wieder einen Gang höher schalten. — Hin und wieder begibt sich Kendrick Lamar in die Gegenwart. — Der 37-jährige Rapper ist sich der Hip-Hop-Geschichte, seiner Rolle darin und der internen Logik des Genres so bewusst, dass es oft so scheint, als würde er auf einem anderen Spielfeld agieren als seine vermeintlichen Kollegen. Er ist ein Mann auf einer Insel und damit zufrieden. — Das ist ein Teil dessen, was seine Fehde mit Drake, die im März begann und sich über den Frühling und Sommer hinzog, so aufregend machte. Es versetzte Lamar nicht nur in die unmittelbare Gegenwart und brachte echtes Geld aufs Spiel, sondern unterstrich auch eine Spur von offensichtlichem Ekel und Groll, die immer dann aufkommt, wenn er ins Hier und Jetzt gezogen wird. Was im Moment passiert, ist im Wesentlichen eine Ablenkung von Lamars größerer kreativer Mission. — Sein letztendlicher Triumph im Tauziehen wurde durch den Mainstream-Erfolg von «Not Like Us» angeführt, einem der beliebtesten Songs seiner Karriere und, was noch wichtiger ist, einem unmittelbaren Beitrag zum kulturellen Zeitgeist. Es war Lamar, der Drakes typische Waffen gegen ihn einsetzte – ein Eingeständnis, dass Lamar, auch wenn er es vorzieht, den vorherrschenden Winden keine Beachtung zu schenken, sie bei Bedarf nutzen kann. — Aus der Ferne wirkt «GNX», sein sechstes Album, das am Freitag ohne Ankündigung veröffentlicht wurde, ähnlich unmittelbar. Auf den beiden Eröffnungsstücken «Wacced Out Murals» und «Squabble Up» rappt Lamar mit der brodelnden Empörung, die er während des Streits so effektiv als Waffe einsetzte: «Ich bringe sie alle um, bevor ich zulasse, dass sie meine Freude töten»; «Bevor ich einen Waffenstillstand schließe, nehme ich ihn mit in die Hölle.» — Aber das ist nur ein Teil dessen, was Lamar auf «GNX» macht, einer beeindruckenden, aber kleinen Sammlung von fahnenschwingenden Krachern, Posse Cuts mit aufgeplusterter Brust, konzeptuellen Experimenten und Momenten der Introspektion – wenn auch nicht annähernd so intensiv wie die innere Befragung seines letzten Albums «Mr. Morale & the Big Steppers». Es ist eine Art Gaumenreinigung, die möglicherweise die letzten Reste des Drake-Wirrwarrs abwirft, und angesichts seiner thematischen Uneinheitlichkeit auch möglicherweise ein Platzhalter zwischen substanzielleren Veröffentlichungen. Drake ist auf diesem Album höchstens eine geisterhafte Präsenz – es gibt nichts, das so wild persönlich ist wie «Meet the Grahams», die bösartige Salve, die Lamar im Mai veröffentlichte. Lamar scheint darauf erpicht zu sein, weiterzumachen. — Das bedeutet aber, dass er sich danach sehnt, zurückzugehen – zurück in die Vergangenheit, zurück in die Geschichte, zurück in seine Komfortzone. Wörtlich genommen ist das Los Angeles, eine Stadt mit einer reichen Musikgeschichte, die Lamar seit über einem Jahrzehnt gewissenhaft auf den neuesten Stand bringt. — An manchen Stellen auf «GNX» verbindet er sich sowohl direkt als auch indirekt mit der Vergangenheit von Los Angeles. (Der Titel ist offensichtlich eine Anspielung auf ein Buick Muscle Car aus der Mitte der 80er, das in limitierter Auflage hergestellt wurde, wie das, mit dem er auf dem Cover des Albums posiert.) Einige sind leichte Anspielungen: «Squabble Up» sampelt Debbie Debs Clubklassiker «When I Hear Music» aus dem Jahr 1983 – keine Platte aus Los Angeles, aber eine, die an den Electro erinnert, der den frühen Hip-Hop der Stadt in dieser Ära durchdrang. «Heart Pt. 6», das eine frühe Produktion von Neptunes für die R&B-Girlgroup SWV sampelt, erinnert auch an den langsamen und tiefen Soul von «The Freshest MC in the World», einem Überraschungsklassiker aus Los Angeles von 1994 des Ice Cube-Partners K-Dee. Dieses Lied ist Teil einer fortlaufenden Serie, in der Lamar seine Hintergrundgeschichte erzählt – und seine Geschichte mit der seiner Stadt verknüpft. Und «TV Off» ist ein klares Gegenstück zu «Not Like Us» – ebenfalls teilweise von Mustard produziert, wobei ein Sample derselben Live-Performance verwendet wird, die auch diesem Hit zugrunde liegt. — Die markanteste und verblüffendste Verbindung zur Rap-Vergangenheit von Los Angeles ist das Sample von 2Pacs «Made _____» – angeblich eine seiner letzten Aufnahmen – auf «Reincarnated». Teilweise ist das eine Beleidigung für Drake, der einen KI-generierten 2Pac-Gesang auf einem seiner Diss-Tracks verwendet hat. Aber vor allem verbindet es Lamar mit einem der umstrittensten und bestimmendsten Momente in der Rap-Geschichte von Los Angeles. Leider wendet er diese Energie auf ein Lied an, in dem er Charaktere verkörpert – einer scheint John Lee Hooker zu sein – und zwar auf eine Weise, die vielleicht zu sehr an die expositionsreiche Arbeit von Lin-Manuel Miranda heranreicht. — Die größte Überraschung ist, dass die offenkundigsten Beschwörungen auf dem Album einen New Yorker Rapper betreffen: Nas, vielleicht der erste echte Hip-Hop-Star, dessen Vorrangstellung auf seiner Begabung für dichtes Erzählen beruhte, der aber eine Zeit lang von den Bedürfnissen und Drängen des Marktes aus der Bahn geworfen wurde. Zu Beginn des Albums zitiert Lamar ihn direkt – «Habe den Super Bowl gewonnen und Nas ist der Einzige, der mir gratuliert» – als Anspielung auf Drakes Mentor Lil Waynes Enttäuschung darüber, dass er nicht für die Halbzeitshow ausgewählt worden war. Das fast stocknüchterne «Man at the Garden» ist eine strukturelle Reminiszenz an Nas‹ «One Mic» aus dem Jahr 2002, das Nonplusultra eines Rappers auf dem Höhepunkt seiner Karriere, der noch immer von Frustration zerfressen war, ein kontemplativer Neustart, der ihn nach einigen Jahren in der Wildnis der Hitmacher erneut als Leuchtfeuer der Rechtschaffenheit und des Klassizismus etablierte. Lamar spiegelt Nas‹ langsamen Aufbau hin zu einem schorfigen Ausbruch, gefolgt von Erschöpfung. Vielleicht ist es betont, dass nichts, was diesem als viertes erscheinenden Lied folgt, an seine Intensität heranreicht. — Kendrick Lamars Überraschungsalbum «GNX» ist eine Art Gaumenreinigung, die möglicherweise die letzten Überreste seines Streits mit Drake abwirft (…) —

 
 

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