Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

Die Khaled el Masri Story – Die Entführung (2/4)

11.03.2023TiefenblickWDR 5Stefan Eberlein —   –  Details

Khaled el Masri

Khaled el Masris Geschichte trägt entscheidend dazu bei, das Entführungsprogramm der CIA zu enthüllen. Trotzdem verstummen die Zweifel nie. Ist er wirklich so unschuldig, wie er immer behauptet? 2006 platzt eine politische Bombe.

Von der CIA entführt, eingesperrt, misshandelt. Monatelang. Ein unschuldiger, deutscher Staatsbürger. Sein Name: Khaled el Masri. Was wusste die Bundesregierung? Neue Recherchen stoßen auf viele Ungereimtheiten. — Es dauert mehr als zehn Jahre bis die US-Behörden einräumen, dass er Opfer einer Verwechslung geworden war. Dennoch verweigern ihm bis heute die US-Regierung und die Bundesregierung jedwede Hilfe, Anerkennung und Wiedergutmachung. Und bis heute sind die namentlich bekannten Verantwortlichen für ihre Verbrechen nicht zur Rechenschaft gezogen worden. — Der Fall El Masri steht beispielhaft für den skrupellosen Kampf gegen den Terror, den US-Geheimdienste seit den Anschlägen des 11. September 2001 führen. Er zeigt, wie sich eine deutsche Bundesregierung aus vermeintlicher Bündnistreue zum Handlanger machte und die deutsche Justiz aus politischen Gründen ausbremste. Und er zeigt, dass Opfer, die ins Fadenkreuz von Geheimdiensten gelangen, auch Jahre später keinerlei Wiedergutmachung erwarten können. — El Masri ist nach seiner Entführung schwer traumatisiert. Er wird gewalttätig und muss fünf Jahre ins Gefängnis. Seine Frau wird krank, auf den Kindern lastet das Stigma eines gewalttätigen Vaters, an dem ein Terrorverdacht klebt. Heute lebt Familie el Masri in Österreich. Mit Deutschland haben sie abgeschlossen, das Vertrauen in den Rechtsstaat ist nachhaltig erschüttert. — Inwiefern auch die deutsche Bundesregierung an der Entführung beteiligt war, oder zumindest davon wusste, konnte nie endgültig geklärt werden. Stefan Eberlein versucht, die Gründe dafür herauszufinden – und stößt bei seiner Recherche auf viele unbeantwortete Fragen. Der Podcast wurde von der Filmstiftung NRW gefördert.

 
 

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Spot (Glen Lockett) / Plattenproduzent, der die Wut des Punk der 1980er einfing – stirbt im Alter von 71 Jahren

10.03.2023NewsThe New York TimesAlex Williams —   –  Details

Glen Lockett

Als lebenslanger Jazz-Fan änderte er den Kurs, um Bands wie Black Flag und Hüsker Dü für das einflussreiche SST-Label zu produzieren. — Glen Lockett, der einflussreiche Plattenproduzent, der unter dem Namen Spot in den 1980er Jahren dazu beitrug, den Jet-Turbinen-Sound des amerikanischen Punkrocks zu definieren, indem er bahnbrechende Alben von Black Flag, Hüsker Dü, Minutemen und vielen anderen aufnahm, starb am 4. März Sheboygan, Wis. Er war 71 Jahre alt. — Sein Tod in einem Pflegeheim wurde in einem Facebook-Beitrag von Joe Carducci, einem ehemaligen Mitinhaber von SST Records, dem ikonoklastischen Label Hermosa Beach, Kalifornien, bekannt gegeben, auf dem Mr. Lockett sich einen Namen gemacht hat. Mr. Lockett hatte in den letzten Jahren nach einem langen Kampf gegen Lungenfibrose auf eine Lungentransplantation gehofft und die letzten drei Monate nach einem Schlaganfall größtenteils in einem Krankenhaus verbracht. — Als Inhouse-Produzent für SST von 1979 bis 1985 kontrollierte Mr. Lockett das Mischpult bei bahnbrechenden Aufnahmen, die dazu beitrugen, amerikanischen Punk von ohrenbetäubenden Gigs in Garagen und Kellern in den Mainstream zu bringen – zumindest in den Mainstream des College-Radios. —

 
 

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Topol / Star aus ‹Fiddler on the Roof› auf der Leinwand und auf der Bühne – stirbt im Alter von 87 Jahren

09.03.2023NewsThe New York TimesAlex Williams —   –  Details

Chaim Topol

Topol, der israelische Schauspieler, der Ende 20 die Rolle des Patriarchen Tevye, des seelenvollen Schtetl-Milchmanns im Mittelpunkt von «Fiddler on the Roof», übernahm und die Rolle jahrzehntelang wiederholte, starb am Donnerstag in seinem Haus in Tel Aviv . Er war 87. — Sein Sohn Omer Topol bestätigte den Tod. Er sagte in einer E-Mail, dass sein Vater an der Alzheimer-Krankheit leide, die dazu geführt habe, dass sich sein Gesundheitszustand im letzten Jahr verschlechtert habe. — Topol – geboren als Chaim Topol, er verwendete während eines Großteils seines Berufslebens nur seinen Nachnamen – erlangte internationales Ansehen und leitete die Besetzung der Filmversion von «Fiddler» von 1971. Sein Regisseur, Norman Jewison , hatte Topol, damals ein wenig bekannter Bühnenschauspieler, Zero Mostel vorgezogen , der die Rolle am Broadway geschaffen hatte. — Der Film, für den Topol eine Oscar-Nominierung und einen Golden Globe Award erhielt, machte ihn zum Star. Für einen Großteil des späten 20. Jahrhunderts war er nach den Worten der Jerusalem Post im Jahr 2012 «Israels berühmtester Export seit der Jaffa-Orange».

 
 

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Neues aus der internationalen Jazzszene – Kendrick Scott, Lisa Marie Simmons, Dan Rosenboom

10.03.2023JazzWDR 3Thomas Mau —   –  Details

Kendrick Scott

Kein Klavier, keine Gitarre, keine Vibraphon, oder was sonst noch in Frage käme. Der Schlagzeuger Kendrick Scott verzichtet auf seinem neuen Album «Corridors» auf jegliches Harmonieinstrument. Er sucht die größere Freiheit, die ihm diese Besetzung lässt. — Die am Gardasee lebende Dichterin und Sängerin Lisa Marie Simmons sucht auf ihrem neuen Album «Notespeak 12» gleichermaßen einen konkreten Ausdruck in komplexen Arrangements wie die Freiheit, die ihr die Improvisation gibt. Ihr Album ist ein komplexes Wechselspiel zwischen Poesie und Jazz. Der Trompeter Dan Rosenboom hat die Freiheit zwischen allen möglichen Aktivitäten zu wechseln: Er gehört zum Orchester «Hollywood Studio Symphony» und hat die Musik zu mehr als 200 Spielfilmen eingespielt. Als Solist, Komponist und Bandleader präsentiert er sich auf seinem neuen Album «Polarity».

 
 

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Matija Schellander im «Zeit-Ton»-Porträt

10.03.2023Zeit-TonÖ1Heinrich Deisl —   –  Details

Matija Schellander

Der Wiener Kontrabassist, Elektronikmusiker und Komponist Matija Schellander arbeitet an den Schnittstellen von Musik, Film, Tanz und besonders zu Hörspiel und Theater. Ein Zeit-Ton-Porträt über Matija Schellander zu Klangfarben, Soundwelten und abstrakten Beats zwischen Elektroakustik und HipHop. Matija Schellander stammt aus Kärnten, genauer aus Ludmannsdorf – slowenisch Bilcovs. Kontrabass studierte er am Konservatorium der Stadt Wien und am ELAK elektroakustische Komposition. Zu seinen Solo-Arbeiten und Ensemble-Projekten gründete er mit der Flötistin und Sängerin Maja Osojnik das Duo Rdeca Raketa, das mit Mitteln elektroakustischer Musik Hörspiele und Radiostücke gerstaltet. So präsentierten sie in der NOWJazz-Session der Donaueschinger Musiktage 2019 eine Auftragsarbeit und 2022 wurde Schellander mit einem Kompositionsstipendium ausgezeichnet, Aktuell hat er ein Theaterprojekt mit der Pianistin und Sängerin Karolina Preuschl und komponiert Sounddesigns für Produktionen an den Schauspielhäusern in Wien und Graz. Klangcomics Seit einigen Jahren arbeiten Rdeca Raketa mit der Wiener Autorin Natascha Gangl, mit der sie ein Format entwickelt haben, das sie Klangcomics nennen. Der Klangcomic «Wendy Pferd Tod Mexico» wurde 2018 auf dem Berliner Hörspielfestival als beste Radio-Arbeit ausgezeichnet. Zwei Jahre später folgte mit «Revanche der Schlangenfrau. Frei nach Unica Zürn» eine Auftragsarbeit des Ö1 Kunstradio. Im Rahmen von Wien Modern präsentierten Rdeca Raketa und Natascha Gangl 2021 im Radiokulturhaus «Einsame Ameisen Amnesie«, ein vom Ö1 Kunstradio co-produziertes Klangcomic, der sich mit den grafischen Partituren des österreichischen Elektroakustik-Pioniers Anestis Logothetis beschäftigte. Stattgefunden hatte die Uraufführung im Zuge des Wien-Modern-Schwerpunkts zu Logothetis› 100. Geburtstag. Zurzeit ist im Literaturhaus Wien eine Ausstellung zu «Wendy Pferd Tod Mexico» als begehbarer Klangcomic zu sehen. Logothetis› Klangstücke Anfang März ist auf dem deutschen Label Vinyl on Demand die 5-LP-Box «Anestis Logothetis: Electroacoustic Works 1960-1980» erschienen, die erstmals 25 seiner elektroakustische Arbeiten zusammenbringt. Sie reichen von «Fantasmata» (1960) – eine der ersten in Österreich produzierten Tonband-Kompositionen – über elektronische Studien («Farbiges Rauschen«) bis zu seinen Computer-Klangwerken am Stockholmer EMS. Kuratiert wurde die Box von der bildenden Künstlerin Julia Logothetis, der Tochter des Komponisten, von Günter Köllemann – Fachreferent an der Vorarlberger Landesbibliothek und langjähriger Logothetis-Kenner – und für die künstlerische Produktion war Matija Schellander zuständig. Im Zeit-Ton am Donnerstag, dem 16. März, sind Ausschnitte aus dieser Box zu hören und Logothetis, Köllemann und Schellander sprechen über Leben und Werk von Anestis Logothetis.

 
 

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Eine Liebeserklärung an den Kontrabass – Dominik Wagner

10.03.2023Des CisÖ1N.N. —   –  Details

Dominik Wagner

Dominik Wagner räumt mit den gängigen Klischees zum tiefsten aller Saiteninstrumente auf.Orchesterinstrument, Bestandteil einer Jazz-Combo, Volksmusik. Diesen geläufigen Assoziationen zum Kontrabass setzt Dominik Wagner mit seiner neuen CD «Chapters» etwas entgegen. Dass das Instrument mehr als nur tragendes, im Hintergrund schrummendes Fundament sein kann, zeigt er dabei auf ergreifende Weise. In 15 musikalischen Kapiteln ergründet der Kontrabassist – und ehemalige Wiener Sängerknabe – die gesangliche Komponente des Kontrabasses. Wagner verzaubert dabei mit einer warmen Tongebung, die das Publikum von der ersten Note an sanft einzuhüllen vermag. Als gefühlvolle Begleiterin ist die Pianistin Lauma Skride zu hören, mit der Wagner Werke von der Romantik bis zu Klassikern der Filmmusik aufgenommen hat. Ein außergewöhnliches Kontrabass-Album, das Hommage, Porträt und Liebeserklärung zugleich ist! Außerdem ein Beitrag zur Gründung des Nikolaus Harnoncourt Zentrums an der Anton Bruckner Privatuniversität.

 
 

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Jochen Rückert Quintett mit Mark Turner

10.03.2023In ConcertÖ1Klaus Wienerroither —   –  Details

Jochen Rückert

Der 1975 in Köln geborene Schlagzeuger Jochen Rückert lebt und arbeitet seit 1995 in New York City. Am 3. Mai des Vorjahres gastierte Rückert mit seinem hochkarätig besetzten Quintett in der Münchner Unterfahrt: Seine Partner waren an diesem Abend die US-Amerikaner Mark Turner am Tenorsaxofon und Doug Weiss am Kontrabass sowie der deutsche Posaunist Nils Wogram und der Niederländer Joris Roelofs, Bassklarinette. Gespielt wurden vor allem Kompositionen Rückerts, der pianolose Fünfer interpretierte aber auch Stücke der berühmten Pianisten John Lewis und Thelonious Monk. Ein hochspannender Abend im Münchner Traditionsclub Unterfahrt!

 
 

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Musik von Rick Rubin, Stephen Stills und Willie Nelson

10.03.2023Nachtmix: ExtraBayern 2Michael Bartle —   –  Details

Rick Rubin

Perlen aus der Popgeschichte: Rick Rubin wird 60 — «Auf geht›s, bewegt Euch, wir brauchen keine News, sondern müssen wieder unseren Hintern hochbekommen», das sagen uns Fugazi in ihrem All-Time Hit «Waiting Room», der am Anfang diese aufreizend lange Pause hat. Nur eine von vielen Perlen aus der Popgeschichte, die Michael Bartle für diese Sendereihe in Plattenläden, Büchern, Serien oder Jahrestagen hochgetaucht hat.

 

Für viele Perlen der Popgeschichte verantwortlich ist der große Rauschebart Rick Rubin. 60 Jahre ist er nun geworden, und hat in seinem Leben so unterschiedliche Künstler produziert wie Run DMC, natürlich die Beastie Boys, Adele, Lana Del Rey, die Red Hot Chili Peppers und manchem Künstler hat er auch zu einen ganz neuen Karriere-Move verholfen – Johnny Cash zB, der mit der American Recordings Reihe und Rick Rubin nochmal zu einer ganz neuen Größe und großer Tiefe aufgestiegen ist.

 

Außerdem zu hören ist Musik aus Björn Bickers neuem Buch «Aminas Lächeln», Songs von Stephen Stills und Willie Nelson, die wieder auf CD erschienen sind und von den Zündfunk-Hörerinnen Elke Brauweiler und Koschka.

 
 

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Fever Ray, Sleaford Mods, Miley Cyrus, Rolf Blumig

10.03.2023SoundcheckradioeinsAndreas Müller, Christine ‹Jason› Franz, Elissa Hiersemann und Christian Schröder —   –  Details

Sleaford Mods

Heavy Heavy von Young Fathers — Die bisherige musikalische Reise der Young Fathers war eine internationale, genreoffene, das macht sie so gut und einzigartig. Auf ihrem bislang afrikanischsten Album überführt die schottische Band nun mit bestechender Leichtigkeit und einem ausgewiesenen Gespür für Dramaturgie und Melodik psychedelische Freak-Elektronik, Big Beat, Hip-Hop, Gospel und Afropop in einen modernen Pop-Highlife.

 
 

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Young Man With A Horn – Zum 120. Geburtstag des Kornettisten Bix Beiderbecke

10.03.2023Round MidnightNDR KulturBert Noglik —   –  Details

Bix Beiderbecke

Eigentlich hieß er Leon Bismarck Beiderbecke, aber alle nannten ihn Bix. Er war ein Träumer und er liebte den Jazz. Seine Vorfahren kamen aus Mecklenburg, waren Pastoren und Kantoren. Sein Vater betrieb einen florierenden Kohle- und Holzhandel. — Doch der am 10. März 1903 in Davenport, Ioawa, geborene Bix zeigte sich vor allem musisch ambitioniert, begann bereits früh, Klavier zu spielen, hatte dann aber später keine Lust, Noten lesen zu lernen. Die Musik, die die Bands auf den Mississippi-Dampfern spielten und die er auf Grammofon-Platten mit der Original Dixieland Jazz Band hören konnte, faszinierten ihn derart, dass er sich das Spielen auf dem Kornett selbst beibrachte. — Seine Eltern schickten ihn auf ein strenges Internat in der Hoffnung, sie würden ihm dort Disziplin beibringen. Doch Bix entfernte sich unerlaubt und trieb sich nachts in Kneipen herum, um sich mit Jazzbands zu vergnügen. In dieser Zeit machte er bereits eine verhängnisvolle Bekanntschaft mit dem Alkohol. Er wurde von der Schule gefeuert und spielte fortan in einigen der besten weißen Jazzbands, bei The Wolverines, bei Jean Goldkette und Paul Whiteman. Trotz seiner grenzenlosen Bewunderung für den afroamerikanischen Jazz vermied er es, Musiker wie Louis Armstrong zu kopieren und entwickelte einen eigenen, klaren und kontrollierten Klang, der ihn zu einem Vorläufer des Cool Jazz machte. — Weniger beherrscht verlief sein Lebenswandel, in dem der Alkohol eine immer stärkere Rolle zu spielen begann. Paul Whiteman bewegte ihn zu einer Entziehungskur und bezahlte ihn während dieser Zeit sogar weiterhin als Musiker. Doch nach seiner Rückkehr konnte er nicht mehr Fuß fassen. Er starb, geschwächt von Sucht und einer Lungenentzündung, am 6. August 1931 in seinem Apartment in New York. Bix Beiderbecke, eines der frühen Genies des Jazz, wurde nur 28 Jahre alt.

 
 

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