Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

Musik von John Coltrane, Randy Weston, Jimmy Smith

24.05.2023Jazztime: Hören wir GutesBR-KlassikBeate Sampson, Roland Spiegel, Ulrich Habersetzer —   –  Details

John Coltrane

JOHN COLTRANE: «LUSH LIFE», PRESTIGE OJC 20131-2 — John Coltrane war Anfang dreißig, als er 1957 und 1958 die Sessions für dieses Album aufnahm. Seine professionelle Laufbahn hatte er Mitte der 40er Jahre zunächst als Altsaxophonist beim populären Bebop-Trompeter Dizzy Gillespie begonnen, bevor er zum Tenorsaxophon wechselte. Er spielte schon sehr gut, als Miles Davis ihn 1955 zum ersten Mal in sein Quintett holte, aber die volle Entfaltung seines Potenzials begann, nachdem er den damals in der Jazzszene allgegenwärtigen Drogen vollständig entsagt hatte. Ab da arbeitete er bis zu seinem viel zu frühen Tod mit nur 40 Jahren daran, in seinem Spiel einen vollständigen Ausdruck des eigenen Seins zu erreichen, wie John Coltrane 1966 in einem Interview sagte. Relativ zu Beginn dieser Phase interpretiert er auf dem Album «Lush Life» neben einer sensationellen, knapp vierzehnminütigen Fassung des titelgebenden Stücks von Billy Strayhorn noch vier weitere Standards und spielt einen eigenen Blues. Bei drei Stücken wird er nur von Earl May am Bass und Art Taylor am Schlagzeug begleitet. Der gebuchte Pianist war einfach nicht im Studio erschienen, doch was zum Manko hätte werden können, erwies sich regelrecht als Glücksfall. Durch die Verzierungen, mit denen John Coltrane die Melodien umspielt, und die Tonführung seiner Soli bildet er die Stücke harmonisch umfassend ab. Mit der singenden Schönheit seines Sounds, hell und sonor zugleich, und der Varianz seiner Phrasierungen – sprudelnd und jauchzend im nie vorhersehbaren Wechsel mit genüsslich gedehnten und zugleich klar konturierten Tönen – bringt er so die, in den Songs «Like someone in love» und «I love you» enthaltenen Liebeserklärungen auch ohne Worte zum Klingen. — RANDY WESTON: «GET HAPPY», RIVERSIDE RLP12-203 — Cover – Randy Weston: Get Happy | Bildquelle: Riverside — Bildquelle: Riverside — Pianist Randy Weston war einfach überragend – in vielerlei Hinsicht: 2,03 Meter groß war er nach eigenen Angaben und seine Musikalität war im vergleichbaren Maße riesig.

 

1955, am Anfang seiner Karriere, noch keine 30 Jahre alt, nahm er im Trio mit Bassist Sam Gill und Schlagzeuger Wilbert Hogan das Album «Get Happy» für das Label Riverside auf. Gleich mehrere Stücke darauf sind bemerkenswert: Eine erdig-swingende Version des Gershwin-Klassikers «Summertime», in der Weston das Thema auf eine charaktervolle, aber nicht zu verfremdete Art interpretiert, der «Twelfth Street Rag», eine Ragtime-Komposition, die bei Weston nichts von ihrem ursprünglichen Drive verliert, aber an kernigem Swing dazugewinnt und ein Stück, das viele Jazzfans unter anderem Namen kennen: «Fire down there». Das ist eine traditionelle Calypso-Melodie, die Randy Weston mit seiner sehr prägnanten Mischung aus Kantigkeit und Eleganz interpretiert. Im Sommer 1955 nahm es Weston für das Album «Get Happy» auf, im Juni 1956 nannte es Saxophonist Sonny Rollins «St. Thomas» und spielte es bei der Aufnahmesession zu seinem Album «Saxophone Colossus». Unter diesem Namen wurde das Stück zum Jazzstandard, aber Randy Weston hatte die Melodie schon vorher in seinem Repertoire.

 

Westons Musik ist auf «Get Happy» noch nicht so stark von afrikanischen Klängen geprägt, wie auf seinen späteren Alben, viel mehr scheinen der harsche Piano-Stil Thelonious Monks und die harmonische Subtilität Duke Ellingtons durch. «Get Happy» ist ein früher Klassiker von Randy Weston, der unbedingt viel mehr gehört werden sollte! — JIMMY SMITH: «ROCKIN‹ THE BOAT», BLUE NOTE RECORDS 724357675529 — Cover – Jimmy Smith: Rockin› the Boat | Bildquelle: Blue Note Records — Bildquelle: Blue Note Records — Sieben Jahre dauerte ihre Ehe und sie war durchaus ertragreich für beide Seiten! Von 1956 bis 1963 war Hammondorganist Jimmy Smith unter Vertrag beim Label Blue Note und in dieser Zeit wurden ungefähr 30 Aufnahmen von dem Jazzstar an der Hammondorgel veröffentlicht. Eine stolze Zahl, besonders aus heutiger Sicht. Jimmy Smith gilt als der bedeutende Hammondorganist im Jazz, immer noch werden alle Organistinnen und Organisten mit ihm und seinem süffigen und trotzdem reduzierten Stil verglichen. Eine seiner letzten Aufnahmen für Blue Note ist «Rockin‹ the Boat», ein gospelgetränktes Album mit gleich mehreren Ohrwürmern. 1953 hatte Sänger Harry Belafonte mit «Matilda» einen Hit. Zehn Jahre später auf «Rockin› the Boat» spielen Smith und seine Begleiter, Altsaxophonist Lou Donaldson, Gitarrist Quentin Warren, Schlagzeuger Donald Bailey und als Gast John Patton am Tambourin den Song stark angelehnt an Belafontes Version. Die Melodie ist da, der Groove ist da, aber alles wirkt noch eine Spur lässiger. Hier muss keiner die Muskeln spielen lassen und das ist der Zauber von «Rockin‹ the Boat»: tolle Themen, entspannte Sounds und ein cooler, mitreißender Groove, der sich nicht groß ändert, aber genau deshalb so fasziniert: ein Blue-Note-Album für die Ewigkeit!

 
 

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Schlüsselwerke des Übergangs – Das A-cappella-Schaffen György Ligetis

24.05.2023ChormusikDeutschlandfunk KulturRuth Jarre —   –  Details

György Ligeti

Intendant Hasko Weber will das Nationaltheater Weimar in Stadt und Region verwurzelt wissen. Ein Theater müsse Position beziehen in Zeiten, in denen der gesellschaftliche Raum politisch aufgeladen sei. Das Publikum solle wissen, wo ihr Theater steht. — In der DDR sollte Hasko Weber ursprünglich Maschinen- und Anlagenmonteur werden. Doch nach abgeschlossener Ausbildung studierte der gebürtige Dresdner Schauspiel in Leipzig. Seit 2013 ist er Intendant des Deutschen Nationaltheater Weimar. Umbrüche in Ost wie West begleiten seinen Lebensweg.

 
 

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Tina Turner, Magnetic-Sängerin von Explosive Power, ist im Alter von 83 Jahren tot

24.05.2023NewsThe New York TimesWilliam Grimes —   –  Details

Tina Turner

Sie wurde in den 1960er Jahren für ihre dynamischen Auftritte mit ihrem ersten Ehemann Ike gefeiert und wurde als Aufnahmekünstlerin zu einer Sensation, wobei sie in ihren Liedern oft ihre persönlichen Probleme zum Ausdruck brachte.

Tina Turner, die weltbewegende Sängerin, deren rauer Gesang, sexuelle Anziehungskraft und explosive Energie sie zu einer unvergesslichen Live-Performerin und einer der erfolgreichsten Aufnahmekünstlerinnen aller Zeiten machten, starb am Mittwoch in ihrem Haus in Küsnacht, Schweiz, in der Nähe von Zürich. Sie war 83. — Ihr Publizist Bernard Doherty gab den Tod in einer Erklärung bekannt, nannte jedoch keine Ursache. Sie hatte in den letzten Jahren einen Schlaganfall und litt bekanntermaßen unter einer Nierenerkrankung und anderen Krankheiten. — Frau Turner begann ihre fünfzigjährige Karriere in den späten 1950er Jahren, als sie noch die High School besuchte, als sie begann, mit Ike Turner und seiner Band, den Kings of Rhythm, zu singen. Anfangs trat sie nur gelegentlich auf, doch schon bald wurde sie zur Hauptattraktion der Gruppe – und zur Frau von Mr. Turner. Mit ihrer kraftvollen, bluesigen Stimme und ihrem frenetischen Tanzstil machte sie sofort Eindruck. — Ihr Ensemble, das bald in Ike and Tina Turner Revue umbenannt wurde, wurde zu einem der führenden Soul-Tournee-Acts in schwarzen Veranstaltungsorten auf dem sogenannten Chitlin› Circuit. Nachdem die Rolling Stones die Gruppe eingeladen hatten, für sie zu eröffnen, zunächst auf einer britischen Tournee im Jahr 1966 und dann auf einer amerikanischen Tournee im Jahr 1969, begannen weiße Zuhörer in beiden Ländern aufmerksam zu werden. — Frau Turner, die darauf bestand, Rocksongs der Beatles und der Stones in ihr Repertoire aufzunehmen, erreichte ein enorm neues Publikum und bescherte der Ike and Tina Turner Revue mit ihrer Version des Creedence Clearwater Revival-Songs «Proud Mary» ihren ersten Top-10- Hit « im Jahr 1971 und einen Grammy Award für die beste R&B-Gesangsleistung einer Gruppe.

 
 

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Rolf Harris, in Ungnade gefallener britischer Entertainer, stirbt im Alter von 93 Jahren

24.05.2023NewsThe New York TimesEuan Ward —   –  Details

Rolf Harris

Seine über sechs Jahrzehnte andauernde Karriere als Musiker und Maler endete abrupt, als er wegen sexuellen Missbrauchs von Mädchen im Teenageralter verurteilt wurde. — Rolf Harris, der in Australien geborene Entertainer, dessen jahrzehntelange Karriere im britischen Fernsehen in einer Schande endete, nachdem er wegen sexuellen Missbrauchs von Mädchen im Teenageralter verurteilt wurde, starb am 10. Mai in seinem Haus in Berkshire, England. Er war 93. — Seine Familie gab den Tod in einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung bekannt. Die Nachrichtenagentur PA berichtete, dass in einer Sterbeurkunde als Ursache Halskrebs und «Altersschwäche» angegeben seien. — Die Karriere von Herrn Harris im britischen Fernsehen erstreckte sich über 60 Jahre, brach jedoch 2013 zusammen, als er verhaftet und wegen insgesamt zwölf Angriffen auf vier junge Mädchen zwischen 1968 und 1986 angeklagt wurde. Später wurde er zu fünf Jahren und neun Monaten Gefängnis verurteilt. Zum Tatzeitpunkt waren die Mädchen zwischen 8 und 19 Jahre alt, obwohl seine Verurteilung wegen des Angriffs auf das 8-jährige Mädchen, eine Autogrammjägerin, später aufgehoben wurde. — Eines der Opfer von Herrn Harris war ein enger Freund seiner eigenen Tochter Bindi. Er wurde für schuldig befunden, das Mädchen sechs Jahre lang missbraucht zu haben, beginnend mit ihrem 13. Lebensjahr. — «Ihr Ruf liegt in Trümmern, Sie wurden Ihrer Ehre beraubt, aber Sie können niemandem außer sich selbst die Schuld geben», sagte Richter Nigel Sweeney Herrn Harris bei seiner Urteilsverkündung im Jahr 2014. — «Sie haben überhaupt keine Reue für Ihre Verbrechen gezeigt», fügte er hinzu. — Herr Harris starb, ohne sich bei seinen Opfern zu entschuldigen. — Herr Harris wurde am 30. März 1930 in einem Vorort von Perth, Australien, als Sohn der walisischen Einwanderer Agnes Margaret und Cromwell Harris geboren. Mit 22 Jahren zog er nach Großbritannien – mit, wie er später sagte, «nichts als einer Menge Selbstvertrauen» –, um an der City and Guilds of London Art School zu studieren. Seinen ersten Auftritt bei der BBC hatte er 1953, als er Zeichentrickfilme für eine Kinderfernsehsendung zeichnete. — Damit begann eine sagenumwobene Karriere, die alles von internationalen Hits bis hin zu unbeschwerten Fernsehshows umfasste, in denen er seine Fähigkeiten als Schnellmaler unter Beweis stellte (denken Sie an die britische Version von Bob Ross). — Redakteurfavoriten

In «Taste the Nation» liegt Padma Lakshmis Fokus auf dem Essen

Kann ich ein Haustierverbot mit einem Tier zur emotionalen Unterstützung umgehen?

Mein Vater war schrecklich. Muss ich seine Beerdigung planen? — «Können Sie schon sagen, was es ist?» wurde zu seinem berühmten Schlagwort, als er die Leinwände zum Leben erweckte. Es wurde auch zum Titel seiner 2001 veröffentlichten Autobiografie.

 
 

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Sun-Mi Hong Quintet

23.05.2023Round MidnightNDR KulturAndrea Schwyzer —   –  Details

Sun-Mi Hong Quintet

Die mehrfach preisgekrönte Schlagzeugerin Sun-Mi Hong zieht das Publikum durch ihre Bühnenpräsenz, ihre ausgefeilten Kompositionen und nicht zu letzt durch ihr filigranes Schlagzeugspiel in den Bann. Mit ihrem Quintett gestaltete sie den zweiten Teil des vierten NDR Jazzkonzertes im Rolf-Liebermann-Studio. — Im Play Jazz! – Konzert werden Liveaufnahmen des NDR aus dem Rolf-Liebermann-Studio, aus Clubs und von Festivals im Sendegebiet gesendet. Mitschnitte von JazzBaltica, Elbjazz, Eldenaer Jazz Evenings, See More Jazz oder der Jazzwoche Hannover zeigen die Vielfalt der Festivallandschaft im Norden. Neben aktuellen Aufnahmen ist Dienstagabend auch der Platz für Konzertschätze aus den Archiven des NDR.

 
 

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Long Story Short #6: Verbindungslinien im Jazz

23.05.2023Play JazzNDR KulturJumoke Olusanmi —   –  Details

Brandee Younger

In dieser Ausgabe von Long Story Short geht es um Veröffentlichungen aus den letzten Wochen und Monaten, die der Verbindung zwischen Jazz, Hip Hop und elektronischer Musik nachgehen und eine Brücke schlagen zu wichtigen Vorbildern aus der Vergangenheit. Vorgestellt werden unter anderem aktuelle Alben der Harfenistin Brandee Younger, des Rappers Contour, der Dichterin Moor Mother und der Produzentin Klein.

 
 

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Zerbrechliche Heldin: Teresa Stratas

23.05.2023AnklangÖ1Christoph Wagner-Trenkwitz —   –  Details

Teresa Stratas

Erinnerungen zum 85. Geburtstag der Sopranistin. Ausschnitte aus Werken von Wolfgang Amadeus Mozart, Giuseppe Verdi, Richard Strauss, Alban Berg, Jerome Kern u.a.

 

Wie ihr Idol Maria Callas ist sie Nordamerikanerin mit griechischen Wurzeln: die am 26. Mai 1938 in Toronto geborene Anastasia Strataki alias Teresa Stratas. Und auch sie schrieb in der Titelrolle von Verdis «La traviata» Geschichte, nämlich als Leinwandpartnerin Plácido Domingos (1983). Schon als 20-jährige hatte Teresa Stratas in ihrer Heimatstadt mit Mimi in «La bohème» ihr professionelles Debüt gegeben, eine beispiellos vielfältige und umjubelte internationale Karriere an den bedeutendsten Opernhäusern und Festspielen sollte folgen. Ihr Repertoire reichte dabei von Mozart bis Kurt Weill und von Puccini (Liù in «Turandot» war ihre an der Metropolitan Opera New York meistgesungene Rolle) bis hin zu zahlreichen Uraufführungen (darunter John Coreglianos «The Ghosts of Versailles», ebenfalls an der MET, der sie durch 36 Jahre verbunden war) und umschloss auch Operetten- und Musicalpartien. Die Stratas ist eine der wenigen Künstlerinnen, die sowohl auf zwei Grammy-Awards (für die Ersteinspielung von Bergs «Lulu» in der dreiaktigen Fassung unter Pierre Boulez sowie für ihre «Traviata»-Einspielung) als auch eine Tony-Award-Nominierung (für ihre Mitwirkung im Browadway-Musical «Rags») verweisen kann. — Dass sie als 23-jährige auch in einem Westernfilm mitgewirkt und später am Waisenhaus ihrer Namensvetterin Mutter Teresa in Kalkutta gearbeitet hat, sei nur am Rande erwähnt.

 
 

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Native American Jazz

23.05.2023JazzWDR 3Odilo Clausnitzer —   –  Details

Mali Obomsawin

Die Bassistin Mali Obomsawin bezieht sich auf ihrem vielbeachteten Debut «Sweet Tooth» direkt auf ihre indigenen Wurzeln. Welche Vorläufer gab es dafür in der Jazzgeschichte? Eine Spurensuche. — Viele Jazzgrößen zählen native americans zu ihren Vorfahren. Musikalisch hat das aber selten eine Rolle gespielt. Der Saxofonist Jim Pepper, der Herkunft nach halb Kansa, halb Maskoki, war der erste Jazzmusiker, der in seine Stücke indigene Gesänge einband. Mit «Witchi-Tai-To» hatte er 1969 sogar einen kleinen Hit in den Pop-Charts, der u.a. von Jan Garbarek und Oregon adaptiert wurde. Einer der wenigen Kollegen, die sich in der Folge auf ähnliches Gebiet vorgewagt haben, war der Pianist Don Pullen. Auf seiner letzten Platte «Sacred Common Ground» von 1995 treffen indigene Gesänge, afro-brasilianische Rhythmen und Jazz aufeinander. — Das bisher wohl ambitionierteste Projekt zur Fusion von native american music und Jazz kommt von der Bassistin und Sängerin Mali Obomsawin aus Maine, eine Angehörige der Abenaki First Nation. Auf ihrem Album «Sweet Tooth» von 2022 stellt sie traditionelle Gesänge und Feldaufnahmen von Erzählungen in indigener Sprache in einen Kontext von zeitgenössischem Jazz.

 
 

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György Ligeti – Magier der Mikropolyphonie (2) – Der Komponist Ligeti und der Film

23.05.2023RadiokollegÖ1Marie-Theres Himmler, Thomas Mießgang —   –  Details

György Ligeti

Die Verwendung der Musik von György Ligeti im Film «2001 – Odyssee im Weltraum» von Stanley Kubrick hat viel dazu beigetragen, seine Kompositionen weit über das angestammte Publikum der zeitgenössischen Musik hinaus bekannte zu machen. Vor allem das Zusammenspiel der dichten Klänge der Orchesterkomposition «Atmospheres» – der Komponist selbst prägte den Begriff Mikropolyphonie – mit Bildern von den unendlichen Weiten des Alls, erwies sich als akustisch-visuelles Emblem von bis heute ungebrochener Strahlkraft Ligeti ist vielleicht der kinematographischste aller zeitgenössischen Komponisten und seine Werke sind noch in zahlreichen anderen Filmen zu hören – wobei er nie einen Soundtrack als Auftragskomposition geschrieben hat. — Der Hang zum bewegten Bild hat sicher mit seiner Vorliebe für optische Illusionen und einer schon als Kind erkennbaren Tendenz zur Synästhesie zu tun. In einem Interview sagte Ligeti einmal: «Ich stelle mir meine Musik immer visuell vor – in zahlreichen verschiedenen Farben.»

 
 

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Frauen mit Courage – Der Kampf ums Wissen (2) – Pascale Ehrenfreund. Vorreiterin in der Astronomie

23.05.2023RadiokollegÖ1Ulrike Schmitzer —   –  Details

Pascale Ehrenfreund

Die Astrobiologin Pascale Ehrenfreund hat es im Weltraum-Sektor geschafft, die gläserne Decke zu durchbrechen. Sie habilitierte 1999 als zweite Frau im Fach Astronomie an der Universität Wien. Ihre Karriere ist eine beispiellose Erfolgsgeschichte. Sie war Vorstandsvorsitzende am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, ist derzeit unter anderem Vorsitzende des Committee on Space Research (COSPAR) und Präsidentin der International Astronautical Federation (IAF), sowie Vizekanzlerin der International Space University (ISU) und Vizepräsidentin der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren. Ehrenfreund ist eine der wenigen Forscherinnen aus Österreich, die als Managerin im Weltraumbereich erfolgreich ist.

 
 

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Blumen aus Brasilien – Adieu an Rita Lee, Pionierin des brasilianischen Rock

23.05.2023SpielräumeÖ1Johann Kneihs —   –  Details

Rita Lee

»Weil die Welt immer lauter wird, wird Lucas Santtana immer leiser.» So beginnt die Laudatio auf das Album «O Paraíso» auf der aktuellen Bestenliste des Preises der deutschen Schallplattenkritik. In feingesponnenen Liedern besingt der Songwriter Lucas Santtana auf seinem neunten Album das Paradies, das die Erde sein könnte. — Feingesponnen, wenn nicht versponnen, sind auch die Kompositionen des ebenfalls aus Bahia stammenden Ian Lasserre: subtile Kreuzungen aus verschiedenen Stilen, Música Popular Brasileira, Spuren von Tropicália, mit Jazz angereichert. «Meu Único Medo É Primavera», meine einzige Furcht gilt dem Frühling, nennt er sein drittes Album. — «Ich habe einen italienischen Körper, das Geburtsland Brasilien, eine lusitanische Seele und als Mutterland Afrika.» Mit diesen Worten beginnt Adriana Calcanhotto ihr 13. Studioalbum «Errante» (umherreisend, fahrend) – entstanden auch unter dem Eindruck längerer Aufenthalte in Europa, als Professorin für Songdichtung an der Universität von Coimbra, Portugal. — Eine Blütenlese neuer brasilianischer Liedkunst – überschattet von einem Abschied: Rita Lee, genannt «Königin des brasilianischen Rock» verstarb am 8. Mai im Alter von 75 Jahren. Das 1966 von ihr mitgegründete Trio Os Mutantes (die Mutanten) war eine stilprägende Band im Aufbruch der Tropicália-Ära; auch mit weiteren Formationen und als Solo-Künstlerin war sie eine der beliebtesten, erfolgreichsten Musikerinnen Brasiliens.

 
 

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