Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

Aus den Archiven ist ein Sendungsformat von Deutschlandradio Kultur

Gerd Stern, Dichter und Multimedia-Künstler der Beat-Ära, stirbt im Alter von 96 Jahren

19.02.2025News: NachrufeThe New York TimesJ. Hoberman —   –  Details

Gerd Stern

Als Kenner des Wassermannzeitalters war er Mitbegründer des Künstlerkollektivs USCO, das die 1960er Jahre mit seinen psychedelischen, die Sinne überfordernden Installationen und Performances prägte. — Gerd Stern im Jahr 1966. Zu seinem Bekanntenkreis zählten Marshall McLuhan, Timothy Leary, Allen Ginsberg, Jack Kerouac und Maya Angelou, als sie noch Kabarettsängerin war. — Gerd Stern, ein Poet der Beat Generation, wegweisender Multimediakünstler und Befürworter der Reizüberflutung, an dessen Performances, Installationen und kinästhetischen Events Größen der Popkultur wie Marshall McLuhan, Timothy Leary und der New Yorker Discjockey Murray the K teilnahmen, starb am Montag in Manhattan. Er wurde 96 Jahre alt. — Seine Tochter Radha Stern bestätigte seinen Tod in einem Rehabilitationszentrum. Er lebte in Manhattan. — Von den späten 40ern bis in die späten 60er pendelte Mr. Stern zwischen der Bay Area und New York City und war so etwas wie ein Zelig der Gegenkultur. — Er lernte Allen Ginsberg in Manhattan kennen, als beide kurzzeitig im Columbia Presbyterian Psychiatric Institute untergebracht waren. Er baute Musikinstrumente für den Avantgarde-Komponisten Harry Partch. Er arbeitete für den Taschenbuchverlag Ace Books und arrangierte die Veröffentlichung von William Burroughs‹ erstem Roman «Junkie», der unter einem Pseudonym erschien. Er managte die Dichterin Maya Angelou zu Beginn ihrer Karriere als Kabarettkünstlerin. (Die beiden hatten auch eine romantische Beziehung.) Er schrieb auch Reiseartikel für das Playboy-Magazin und half beim Aufbau des Berkeley-Hörersenders KPFA-FM. — Zusammen mit Michael Callahan und Stephen Durkee gründete Stern das Künstlerkollektiv USCO, dessen Name sich von «US company» ableitete. Zu den Mitgliedern gehörten die Fotografin und Weberin Judi Stern (seine dritte Frau), der Film- und Videomacher Jud Yalkut und Stewart Brand, der den «Whole Earth Catalog», das populäre Handbuch und Produkthandbuch der Gegenkultur, herausgab und herausgab. — Die Mitglieder der Gruppe lebten gemeinsam in einer verlassenen Kirche in Garnerville, NY, im Rockland County und prägten die 1960er Jahre mit ihren Auftritten, die oft als psychedelisch beschrieben wurden. Dia- und Filmprojektionen, kinetische Skulpturen, Stroboskoplichter und Musik waren Teil der Show. — Als Sprecher des Kollektivs wurde Herrn Stern der Slogan zugeschrieben: «Du musst deinen Verstand verlieren, um deinen Kopf zu benutzen», obwohl er ihn dem LSD-Apostel Timothy Leary zuschrieb, mit dem die Gruppe nicht ganz zurechtkam. — Leary beauftragte USCO mit der Mitarbeit an einer «gehirnaktivierenden» Lichtshow, die er im Juli 1965 in einem Off-Broadway-Theater in Manhattans East Side auf die Bühne brachte. Laut Stern verwirrte die Gruppe Leary, indem sie eine auf Band aufgenommene Tirade des französischen Surrealisten Antonin Artaud abspielte und damit seine Aufforderung an das Publikum übertönte, «einzuschalten, einzuschalten und auszuschalten». — «Er wollte Dinge wie das Leben Buddhas und das Leben Christi machen, und wir sagten: ‹Nein danke – wir machen nichts Lineares‹», sagte Stern in einem Interview mit Alastair Gordon für dessen Buch «Spaced Out: Radical Environments of the Psychedelic Sixties» (2008). (…)

 
 

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Vor 80 Jahren: Zweiter Weltkrieg – Schlacht um Iwo Jima

19.02.2025KalenderblattDeutschlandfunkMartin Fritz —   –  Details

Schlacht um Iwo Jima

Weltkrieg im Pazifik — Die Schlacht um Iwo Jima Vor 80 Jahren begann der Angriff der US-Streitkräfte auf Iwo Jima. Die japanische Insel war im Pazifikkrieg als Luftwaffenstützpunkt strategisch wichtig. Ein Foto machte die Schlacht zu einer der bekanntesten des Zweiten Weltkrieges. — Am fünften Tag der Invasion eroberten die Amerikaner den 160 Meter hohen Vulkanhügel Suribachi und hissten eine US-Flagge auf dem Gipfel: Das Foto verankerte die Schlacht von Iwo Jima im kollektiven Gedächtnis der Amerikaner.

 
 

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Donald Shoup, 86, gestorben; Wissenschaftler sah die sozialen Kosten des kostenlosen Parkens

19.02.2025News: NachrufeThe New York TimesMichael S. Rosenwald —   –  Details

Donald Shoup

Es führe zu mehr Verkehrsstaus und Umweltverschmutzung, beanspruche öffentliche Flächen und mache Städte weniger fußgängerfreundlich, stellte er in «Die hohen Kosten des kostenlosen Parkens» fest. — Es führe zu mehr Verkehrsstaus und Umweltverschmutzung, beanspruche öffentliche Flächen und mache Städte weniger fußgängerfreundlich, stellte er in «Die hohen Kosten des kostenlosen Parkens» fest. — Donald Shoup, Professor für Stadtforschung, dessen provokante und mitunter amüsante 734-seitige Abhandlung über die Ökonomie des Parkens in Tausenden von Städten Reformen auslöste, die dazu beitrugen, den Verkehr zu reduzieren, Grünflächen zu schaffen und die Städte fußgängerfreundlicher zu machen, starb am 6. Februar in seinem Haus in Los Angeles. Er wurde 86 Jahre alt. — Die Ursache sei ein Schlaganfall gewesen, sagte seine Frau Pat Shoup. — Professor Shoup war für Urbanisten ein intellektueller Held. Seine Schüler nannten sich Shoupistas – ihre Facebook-Gruppe hat mehr als 8.100 Anhänger – und bezeichneten ihren bärtigen Guru als Shoup Dogg, nach dem Rapper Snoop Dogg. — Professor Shoup, der in Khakihosen und einem Tweed-Sportjackett mit dem Fahrrad zu seinem Büro an der University of California in Los Angeles fuhr, rappte zwar nicht. Aber er schaffte es, ein trockenes Thema – das Parken – in ein unterhaltsames zu verwandeln. — «Viele von uns», erinnerte er das Konferenzpublikum gerne, «wurden wahrscheinlich sogar in einem geparkten Auto gezeugt.» — In seinem Buch «The High Cost of Free Parking» aus dem Jahr 2005 – einem dicken Werk, das unzählige Studenten der Städtebauwissenschaften unter großer Belastung mit sich herumschleppten – erläuterte Professor Shoup die Probleme, die die Stadtplaner schufen, indem sie zu viele kostenlose oder zu niedrige Parkgebühren zur Verfügung stellten, nachdem die Nutzung von Autos zu Beginn des 20. Jahrhunderts sprunghaft angestiegen war. — Er zitierte gern George Costanza, den kahlköpfigen, neurotischen «Seinfeld»-Charakter: «Mein Vater hat nicht fürs Parken bezahlt, meine Mutter, mein Bruder, niemand. Es ist, als würde ich zu einer Prostituierten gehen. Warum sollte ich bezahlen, wenn ich es vielleicht umsonst bekommen kann, wenn ich mich anstrenge?» — Für Professor Shoup veranschaulicht dieses Zitat die wirtschaftlichen Überlegungen der Autofahrer: Statt für eine teure Garage zu zahlen, sind sie versucht, weiter zu suchen und darauf zu warten, dass wie durch Zauberhand ein schwer zu findender (und billigerer) Parkplatz frei wird – und verschwenden dabei Energie und verursachen Verkehr und Luftverschmutzung. (…)

 
 

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Familie ist ein Spiegel für unsere Gesellschaft – Schauspielerin Ina Weisse

19.02.2025Im GesprächDeutschlandfunk KulturKatrin Heise —   –  Details

Ina Weisse

75. Internationale Filmfestspiele Berlin — Mit Anfang 20 kündigt Ina Weisse ihr Engagement beim Theater, weil ihr als Schauspielerin die Selbstbestimmung fehlt. Sie studiert Philosophie, später Regie, und macht nun nur noch Filme. In «Zikaden» geht es um Familie, Pflege und Tod. — Die Schauspielerin und Regisseurin Ina Weisse präsentierte auf der Berlinale 2025 ihren neuen Film «Zikaden».

 

 
 

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Letzte Bande zwischen Ukraine und Russland im Krieg: «Wir sind sehr dankbar für ihren Mut“

19.02.2025NewsFrankfurter RundschauFlorian Naumann —   –  Details

Oleksandra Matwijtschuk

Drei Jahre nach Beginn von Russlands Überfall auf die Ukraine gibt es weiter Verbindungen zwischen beiden Ländern, wie eine Aktivistin der FR schildert. — Im russisch besetzten Donezk steht das Wort «Russland» auf der Fassade eines Studentenwohnheims – Nobelpreisträgerin Oleksandra Matwijtschuk dankt russischen Aktivisten für ihre Hilfe bei der Betreuung illegal inhaftierter Zivilisten.

Seit drei Jahren läuft die russische Vollinvasion in die Ukraine. Und so überraschend es klingt: Noch immer gibt es Zusammenarbeit über die Grenzen hinweg. Die Durchleitung russischen Gases etwa nach Moldau hat die Ukraine zuletzt gestoppt. Aber Menschenrechtlerinnen und Menschenrechtler sind in Kontakt und Zusammenarbeit – und zwar täglich, wie Friedensnobelpreisträgerin Oleksandra Matwijtschuk der Frankfurter Rundschau am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz schilderte. — Im Ukraine-Krieg: «Wir sind täglich in Kontakt mit russischen Kollegen“ Ende Januar hatte Matwijtschuks Organisation Center for Civil Liberties (CCL) zusammen mit der in Russland mittlerweile verbotenen NGO Memorial einen Anruf zum Austausch aller Kriegsgefangenen veröffentlicht. Doch die Kooperation reicht über Memorial hinaus. — Im Ukraine-Krieg: «Wir sind täglich in Kontakt mit russischen Kollegen“ Ende Januar hatte Matwijtschuks Organisation Center for Civil Liberties (CCL) zusammen mit der in Russland mittlerweile verbotenen NGO Memorial einen Anruf zum Austausch aller Kriegsgefangenen veröffentlicht. Doch die Kooperation reicht über Memorial hinaus. (…)

 
 

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Von der Maas an die Seine – Henry Du Mont – Tastenmeister, Allrounder und Vater der ‹Grands Motets›

19.02.2025Alte MusikDeutschlandfunk KulturBernd Heyder —   –  Details

Henry Du Mont

(Wdh. v. 16.02.2022) — Die Stiftsherren der Liebfrauenbasilika in Maastricht bewiesen Weitsicht, als sie 1621 ihrem Chorknaben Henri de Thier eine für Musiker reservierte Pfründe übertrugen und drei Jahre später das Organistenamt. Im nahen Lüttich bildete sich der junge Tastenmeister im Komponieren weiter, Karriere machte er aber ab etwa 1640 unter dem Namen Henry Du Mont im fernen Paris, wo er sich von einer Orgelstelle im Stadtteil Marais aus zahlreiche Betätigungsfelder erschloss. Als «sous-maître de la chapelle du roy» für Ludwig XIV. zählt er zu den «Erfindern» der effektvoll groß besetzten «Grands Motets». Jahrhundertelang hielten sich seine fünf «Messes en plainchant» und seine ebenfalls im Geiste der Gregorianik konzipierte Salve-Regina-Melodie in der kirchenmusikalischen Praxis. Dann verschwand Henry Du Mont im Schatten seines berühmten Zeitgenossen Jean Baptiste Lully. Aber die Wiederentdeckung seiner farbenreichen Musik lohnt sich!

 
 

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In memoriam Gerhart Baum, Bundesminister a.D. / Früherer FDP-Politiker

19.02.2025Eins zu Eins. Der TalkBayern 2Daniela Arnu —   –  Details

Gerhart Baum

Gerhart Baum, Innenminister im sozialliberalen Kabinett Helmut Schmidts, war ein großer Liberaler, eine Ikone der Freiheit und ein Kämpfer für Menschenrechte und Gerechtigkeit. Jetzt ist er im Alter von 92 Jahren verstorben. In memoriam wiederholen wir ein Gespräch vom April 2022.

 
 

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Francoise Hardy, Charles Aznavour, Charles Trenet, Thomas Dutronc, Juliette Gréco u.a.

18.02.2025RendezVous Chansonhr2 kulturGerd Heger —   –  Details

Francoise Hardy

… oder steht sie doch in Chansons? Charles Aznavour erzählt in «Je m›voyais déjà» die Geschichte eines hoffnungsvollen jungen Sängers, der seine blühende Zukunft schon vor sich sieht. Aber wie weiß man, ob es dann auch wirklich so kommt? Manch einer wirft da gerne mal einen Blick in die Kristallkugel oder in sein Horoskop. — Françoise Hardy hat das Hobby sogar zum Beruf gemacht und war neben ihrer Chansonkarriere als Astrologin tätig! Von Sternen, von Wünschen und vom Schicksal handeln unzählige Chansons. Mal fragend, mal träumerisch, mal ganz sachlich erkunden sie die Möglichkeiten des Morgen.

 
 

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Zum 85. Geburtstag von Christoph Eschenbach

18.02.2025neue musikNDR KulturN.N. —   –  Details

Christoph Eschenbach

Seit langem zählt Christoph Eschenbach zu den prägenden Persönlichkeiten der klassischen Musik. Zunächst startete er eine Karriere als Pianist, begann aber auch bald mit dem Dirigieren, war u. a. mehrere Jahre Chefdirigent des NDR Sinfonieorchesters (heute: NDR Elbphilharmonie Orchester) und des Konzerthausorchesters Berlin. Neben dem klassisch-romantischen Repertoire hat er auch ein enges Verhältnis zur zeitgenössischen Musik. Am 20. Februar wird Christoph Eschenbach 85 Jahre alt.

 
 

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Lechts und rinks – Das Comeback der Querfront (2) Querfront in der Weimarer Republik

18.02.2025RadiokollegÖ1N.N. —   –  Details

Querfront-Riegel

Was haben radikale Linke und extreme Rechte gemeinsam? Manchmal mehr, als man denken mag. In den Jahren der Weimarer Republik etwa wurde der Begriff der «Querfront» geprägt. Da propagierten «Nationalbolschewisten» wie Ernst Niekisch die in sich widersprüchliche Verbindung von Sozialismus und Nationalismus, der rechte Kulturpessimist Oswald Spengler träumte von einem «Preußischen Sozialismus» und der Kulturhistoriker Arthur Moeller van den Bruck, prominenter Vertreter der «Konservativen Revolution», machte sich in seinem Buch «Das dritte Reich» (1923) für ein autoritäres Deutschland stark, das sich von den Westmächten ab- und der Sowjetunion zuwenden sollte. – »Die Querfront-Konzepte der Weimarer Republik waren eine unausgegorene Sache», analysiert der Berliner Zeithistoriker Wolfgang Benz: «Da hat vieles nicht zusammengepasst.» – – Dessen ungeachtet kopieren Rechtsradikale wie der Publizist Götz Kubitschek oder die «Identitäre Bewegung» auch heute linke Strategien und Terminologien, um autoritäres, völkisches Denken aufs Neue salonfähig zu machen.

 
 

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Kunst & Handwerk im großen Stil – Vince Mendoza

18.02.2025JazzWDR 3Karsten Mützelfeldt —   –  Details

Vince Mendoza

Kunst & Handwerk im großen Stil – Vince MendozaWDR 3 Jazz 18.02.2025 56:28 Min. Verfügbar bis 18.02.2027 WDR 3 Von Karsten MützelfeldtDer Komponist, Arrangeur und Dirigent Vince Mendoza liebt melancholische Tonmalereien, aber auch Groovendes zu orchestrieren. Ob in Jazz, Pop oder Fusion – ihm gelingt es immer wieder, Anspruchsvollem einen populären Anstrich zu geben.

 
 

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