Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Archiven

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Russland war beteiligt / Nord-Stream-Sprengung: Die Spur führt nach Moskau

11.07.2023NewsntvMarkus Frenzel und Sergej Maier / RTL —   –  Details

Nataliia A.

Nach RTL-Recherchen gibt es eindeutige Indizien, dass Russen eine Rolle beim Sabotageakt auf die Gaspipelines in der Ostsee gespielt haben. Zu der Segeljacht «Andromeda», auf der deutsche Ermittler bislang ein ukrainisches Sprengkommando vermuteten, gibt es eine russische Spur. Für den CDU-Politiker Kiesewetter ist klar: «Russland war an diesem Anschlag beteiligt.»

Es ist weiterhin ein großes Rätsel: Wer steckt hinter den Anschlägen auf die Nord-Stream-Pipelines? Deutsche Ermittler verfolgen eine heiße Spur – die Segeljacht «Andromeda». Auf dem Schiff wurden Sprengstoffrückstände gefunden. Ein Spezialkommando aus der Ukraine soll die Jacht genutzt haben, um die Pipelines zu sprengen. Angemietet wurde sie von einem Reisebüro aus Warschau, hinter dem mehrere Ukrainer stehen sollen. Recherchen von RTL und ntv zeigen aber, dass eine der Frauen, die in den Unterlagen der Firma genannt werden, eine Russin ist. Außerdem hat sie nach der Annexion der Halbinsel Krim durch Russland 2014 geholfen, für die Besatzer Wahlen durchzuführen. Der Frau gehört laut polnischem Handelsregister die Firma, die die «Andromeda» laut deutschen Ermittlern angemietet haben soll. — Auf seiner mittlerweile gelöschten Webseite schreibt das Unternehmen «Feeria Lwowa», so der Name des Warschauer Reisebüros, dass es für «absolute Transparenz und Respekt gegenüber den Bräuchen» des jeweiligen Landes stehe. Schaut man sich aber die Website etwas genauer an, wird schnell deutlich, dass Transparenz hier nicht mehr als eine Floskel ist. Als vermeintliche Kundenrezensionen werden drei Personen zitiert, die es so nicht gibt. Die dazugehörigen Fotos wurden von anderen Personen aus dem Internet übernommen. — Pass zeigt Adresse auf der Krim — So handelt es sich bei einer blonden Frau, die als vermeintliche Kundin zitiert wird, um die britische Radiomoderatorin eines lokalen BBC-Ablegers. Ein Mann ist im echten Leben Uni-Professor, ein weiterer ist Fotomodell. Alle tauchen auf der Seite unter falschen Namen auf. Gelöscht wurde die Internetseite zwischen Dezember 2021 und Januar 2022, also kurz vor Beginn der russischen Invasion in der Ukraine. — Ein Blick in die Dokumente des Reiseunternehmens zeigt, dass hier zwei Frauen an der Spitze stehen. Nataliia A., die seit Herbst 2021 als Geschäftsführerin fungiert, und Diana B., die laut Handelsregisterauskunft 95 Prozent der Anteile am Unternehmen hält. Auf Nataliia A. ist zudem noch ein weiteres Reisebüro in Krakau gemeldet. Auch das ist nur eine Scheinfirma. — Interessant ist dagegen, was man über Diana B. herausfindet. In den Handelsregisterauszügen zu «Feeria Lwowa» ist eine Adresse in Kertsch genannt, einer Stadt auf der seit 2014 von Russland besetzten Krim. Ein Auszug aus dem Passdokument, das RTL und ntv exklusiv vorliegt, bestätigt, dass Diana B. unter dieser Adresse gemeldet ist. Aber noch viel brisanter: Sie besitzt den russischen Pass. Diana B. ist ursprünglich aus Usbekistan und mit ihrer Familie 2001 nach Kertsch gezogen. Einen ukrainischen Pass dürfte sie niemals besessen haben. Inzwischen hat sie geheiratet und den Namen ihres Mannes angenommen. — Dass sie während ihrer Geschäftstätigkeit bei «Feeria Lwowa» auch in Warschau war, belegt ein Foto von 2019, das sie in einer bekannten Einkaufsstraße der polnischen Hauptstadt zeigt. In dieser Zeit hatte sie den Posten der Geschäftsführung des vermeintlichen Reisebüros inne.

Eine der beiden Verdächtigen vor einem Stadion in Krasnodar – würde sich eine ukrainische Saboteurin so offen in Russland zeigen?

 
 

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Jazz-Saxofonist Ernst-Ludwig Petrowsky gestorben

11.07.2023NewsMDRHans Kumpf —   –  Details

Ernst-Ludwig Petrowsky + Uschi Brüning

Ernst-Ludwig «Luten» Petrowsky galt als einer der bedeutendsten deutschen Musiker des modernen Jazz. Nach dem Mauerfall machte der Mecklenburger auch in Europa und den USA Karriere. Nun ist er im Alter von 89 Jahren gestorben. — Der Musiker Ernst-Ludwig «Luten» Petrowsky ist tot. Das berichtet der RBB und beruft sich auf Petrowskys Ehefrau, die Sängerin Uschi Brüning. Den Angaben zufolge starb er im Alter von 89 Jahren am Montag in Berlin. — Berühmtheit erlangte Petrowsky als Jazz-Musiker, Saxofonist und Komponist in der DDR. Besonders populär wurde er Anfang der 1980er Jahre durch seine gemeinsamen Konzerte mit Brüning. Nach dem Mauerfall war er auch regelmäßig in Europa und den Vereinigten Staaten auf Tournee. Noch im vergangenen Jahr wurde Petrowsky mit dem Deutschen Jazzpreis für sein Lebenswerk geehrt. — Einer der bekanntesten Ost-Jazzer — Petrowsky wurde 1933 in Güstrow geboren. Der Mecklenburger spielte nach dem Musikstudium zunächst in verschiedenen Kapellen, darunter dem Rundfunktanzorchester Berlin. Zudem leitete er ab 1962 eigene Jazz-Formationen. Als freischaffender Musiker widmete er sich ab 1979 ausschließlich dem Jazz und Neuer Musik. Zwischen 1963 und 2008 war Petrowsky an mindestens 116 Alben-Aufnahmen und anderen Tonträgern beteiligt.

 
 

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RIP: Ernst-Ludwig Petrowsky

11.07.2023NewsjazzthingMartin Laurentius —   –  Details

Ernst-Ludwig Petrowsky + Uschi Brüning

Man kann die Würdigung eines Lebenswerks ganz nüchtern beginnen, und dennoch mehr sagen als die sprichwörtlichen 1.000 Worte. «1957 begann Ernst-Ludwig ,Luten‹ Petrowsky als Mitglied des Orchesters von Eberhard Weise seine Karriere als Jazzmusiker», fasste der frühere rbb-Kultur-Jazzredakteur Ulf Drechsel die Meinung der Jury des «Deutschen Jazzpreises» zusammen, die im vergangenen Jahr diesen Saxofonisten für sein Lebenswerk ausgezeichnet hat: «Wesentliches Kernstück seiner musikalischen Aktivitäten war seit 1982 auch die Arbeit mit seiner Ehepartnerin, der Sängerin Uschi Brüning. Gemeinsam lotete das Duo mit viel Hingabe, Fantasie und Humor die klanglichen Möglichkeiten im Spannungsfeld zwischen klassischen Jazz-Songs und freier Improvisation aus. Sein Spiel auf dem Saxofon – mal verhalten-zärtlich, mal expressiv-schrill – bleibt unauslöschlich verwurzelt im Jazz-Kanon der letzten sechs Jahrzehnte.» Zur Preisverleihung konnte Petrowsky nicht mehr kommen, er war schon zu krank für die Strapazen einer Reise nach Bremen, seine Ehefrau nahm für ihn den «Deutschen Jazzpreis» in Empfang. — Wie bei kaum einem anderen ostdeutschen Musiker steht die Karriere Petrowskys ganz im Zeichen des DDR-Jazz. Der Autodidakt, 1933 in Güstrow geboren, war Mitte der 1950er-Jahre Gründungsmitglied vom Manfred Ludwig Sextett, spielte später unter anderem mit dem Pianisten Joachim Kühn und war maßgeblich daran beteiligt, dass 1973 das Quartett Synopsis mit ihm, Conny Bauer (Posaune), Ulrich Gumpert (Piano) und Günter Baby Sommer (Drums) gestartet ist, aus dem später das Zentralquartett werden sollte. Zu DDR-Zeiten wurde Petrowsky sowohl mit dem «Kunstpreis» als auch dem «Nationalpreis der DDR» ausgezeichnet, nach der Wiedervereinigung erhielt er 1997 den «Albert Mangelsdorff Preis» und das Album «Rabatz!» seines New Old Luten Quintet bekam 2018 den «Preis der Deutschen Schallplattenkritik». — 2017 hat unser Autor Götz Bühler das Ehepaar Brüning/Petrowsky für die Jazz-thing-Artikelreihe «European Jazz Legends» in Berlin getroffen. Damals schon im hohen Alter von 83 Jahren erzählte Petrowsky aus den Zeiten des DDR-Jazz, den er über viele Jahre geprägt hat. «Mich haben die Free Jazzer beleidigt, weil ich einen Hang zu Schnulzen hatte», so der Saxofonist leise schmunzelnd. «Für die anderen war ich der, der keinen geraden Ton rausbekam.» Am Vormittag des 10. Juli ist Ernst-Ludwig «Luten» Petrowsky nach langer und schwerer Krankheit im Alter von 89 Jahren gestorben.

 
 

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Georgia on my mind – Zum Tod des Jazzsaxophonisten Ernst-Ludwig Petrowsky

11.07.2023Jazz vor sechsSWR2N.N.

Ernst-Ludwig Petrowsky

Würdigung — Ein Gespräch mit dem Schlagzeuger und Perkussionisten Günter «Baby» Sommer

Der Jazzmusiker Ernst-Ludwig «Luten» Petrowsky ist heute Vormittag gestorben, wie wir von seiner Frau Uschi Brüning erfahren haben. Noch im letzten Jahr wurde er mit dem Deutschen Jazzpreis für sein Lebenswerk geehrt. Der Saxofonist, Komponist und Autor Ernst-Ludwig «Luten» Petrowsky hat die Jazzszene der DDR maßgeblich geprägt, wirkte aber auch international. — Wir sprechen nun mit seinem Kollegen und Freund, dem Schlagzeuger Günter «Baby» Sommer. Die beiden hat eine musikalische Zusammenarbeit von über 45 Jahren verbunden.

 
 

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Beginn des Anthropozäns? Forscher präsentieren Nachweis für neues Erdzeitalter

11.07.2023NewsSpiegel Onlinedpa —   –  Details

Crawford See

Abgeholzte Wälder, ausgerottete Arten, massenhaft Plastik und Treibhausgas: Der Mensch hat den Planeten kolossal verändert – Fachleute haben nun den Ort ausgemacht, an dem sich die neue Ära manifestieren soll.

Crawford See in Kanada: Der Grund des Sees konserviert die Erdgeschichte wie ein Tresor — Von außen betrachtet, lässt nichts erahnen, welcher Schatz am Grund des Crawford Sees im Süden Kanadas schlummert. Umgeben von Nadelwäldern, durch die sich Wanderwege schlängeln, bedeckt der See gerade einmal eine Fläche von etwa dreieinhalb Fußballfeldern. Doch das Wasser reicht tief – bis zu 24 Meter, um genau zu sein. Das könnte das Gewässer so bedeutsam machen, wie kein anderes. — ANZEIGE

Jahr für Jahr lagern sich auf dem Grund Sedimente ab, die das Geschehen auf der Erde dokumentieren. Deshalb haben Fachleute den Crawford See nun zu dem Referenzpunkt eines neuen Erdzeitalters auserkoren, Anthropozän genannt. Es markiert den Übergang in eine neue, menschengemachte Welt.

 
 

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Sieg über wi tek – Wildcard-Spielerin Svitolina wirft die Nummer eins raus

11.07.2023NewsSpiegel Onlinedpa —   –  Details

Elina Svitolina

Vor sechs Monaten brachte Elina Svitolina eine Tochter zur Welt, in Wimbledon startet die Ukrainerin mit einer Wildcard. Nun steht sie im Halbfinale – die Weltranglistenerste Iga wi tek muss ihre Koffer packen. — Die ukrainische Tennisspielerin Elina Svitolina hat ihren beeindruckenden Siegeszug in Wimbledon fortgesetzt. Die 28-Jährige gewann in London gegen die polnische Weltranglistenerste Iga wi tek 7:5, 6:7 (5:7), 6:2 und zog beim Rasen-Klassiker damit zum zweiten Mal nach 2019 ins Halbfinale ein. ANZEIGE Svitolina, nur dank einer Wildcard der Veranstalter im Hauptfeld, verwandelte nach 2:50 Stunden ihren zweiten Matchball und ließ sich danach von den Zuschauerinnen und Zuschauern feiern. Erst vor sechs Monaten war Svitolina, die mit dem französischen Tennisprofi Gaël Monfils verheiratet ist, Mutter einer Tochter geworden. Drei Monate nach ihrer Rückkehr auf die Tour scheint die Rasen-Spezialistin wieder in der Weltelite angekommen.

 
 

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Selenskyj-Rede in Vilnius Jubel und Applaus für den Präsidenten

11.07.2023NewsntvGudrun Engel, dpa —   –  Details

Olena + Wolodymyr Selenskyj

Während die NATO-Staats- und Regierungschefs im Konferenzzentrum in Vilnius tagten, ließ sich Selenskyj in der Stadt von Anhängern feiern. Der ukrainische Präsident bekräftigte dabei seine Forderungen – doch die NATO bleibt zurückhaltend.Am Rande des NATO-Gipfels hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in der litauischen Hauptstadt Vilnius für den Beitritt der Ukraine zur Militärallianz geworben. «Die NATO gibt der Ukraine Sicherheit. Die Ukraine macht die NATO stärker», sagte Selenskyj auf einem Platz im Zentrum der Hauptstadt und unter dem Jubel von Menschen, die ukrainische Flaggen schwenkten. — Hoffnung auf NATO-BeitrittWährend Selenskyj von einer Bühne sprach, die in Vilnius für ein Konzert aufgebaut war, wurde hinter ihm das Twitter-Schlagwort «#UkraineNato33» eingeblendet – als Anspielung darauf, dass die Ukraine nach Finnland und Schweden das 33. Mitglied der Militärallianz werden will. Selenskyj sagte, er habe die Reise im Glauben an die Partner der Ukraine und an eine «starke NATO» angetreten.»Eine NATO, die nicht zweifelt, keine Zeit verschwendet und sich nicht zu irgendeinem Angreifer umblickt», betonte der Präsident mit Blick auf Moskau. Russland hatte seinen Krieg gegen die Ukraine auch begonnen, um einen NATO-Beitritt des Landes zu verhindern. Die ganze Ukraine warte auf die Zusage für einen NATO-Beitritt, betonte Selenskyj.

 
 

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Johnny Hartman – Als Gast: Luca Koch

11.07.2023Jazz CollectionSRF 2 KulturAnnina Salis —   –  Details

Johnny Hartman

Johnny Hartmans Sternstunde ist ein Album mit dem legendären Jazzsaxofonisten John Coltrane. Darin brilliert der Sänger mit Timing und Erzählkunst. — Seinen warmen Bariton könnte Hartman in den 1950ern wohl mühelos zu Gold machen, wäre er weiss und damit ein valables Zielobjekt für die vom Markt umworbenen Teenage Girls. Als Afroamerikaner bleibt seine Mainstreamkarriere verhalten. Dem Jazz fühlt sich der 1923 geborene Chicagoer zu Beginn wenig verbunden. — Das ändert sich, als er mit John Coltrane arbeitet. Ihr Duoalbum wird zum besonderen Karrierehoch für Johnny Hartman und gipfelt in Kritikerlob. Johnny Hartmans Gesangskunst ist aber durchs Band eine Entdeckung wert – auch weil seine opulente Stimme eine Nische besetzt, die im Jazz bis heute besteht: es gibt kaum tiefe Stimmen. — Einen der seltenen Baritone im Schweizer Jazzgesang singt Luca Koch, auch tätig in der Musikredaktion von SRF Kultur. Warum es so wenige tiefe Stimmen im Jazz gibt und was an Johnny Hartman inspiriert, darüber diskutiert Luca Koch in der Jazz Collection mit Annina Salis.

 
 

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Zum Tod von Saxofonist Ernst-Ludwig ‹Luten› Petrowsky – ‹Dienstältester ostdeutsche Jazzmusiker›

11.07.2023JazzSWR2Bert Noglik —   –  Details

Ernst-Ludwig Petrowsky

Der Saxophonist Ernst-Ludwig «Luten» Petrowsky ist im Alter von 89 Jahren in Berlin gestorben. Er galt als einer der bedeutendsten deutschen Musiker des modernen Jazz. Nach dem Mauerfall machte der Mecklenburger auch in Europa und den USA Karriere. — Zum Tod von Saxofonist Ernst-Ludwig «Luten» Petrowsky — Zum Tod von Saxofonist Ernst-Ludwig «Luten» Petrowsky — Zum Tod von Saxofonist Ernst-Ludwig «Luten» Petrowsky — 6 Min — Audio herunterladen (12,1 MB | MP3)

«Dienstältester der ostdeutschen Jazzmusiker» — Ernst-Ludwig Petrowsky war so etwas wie die Vaterfigur des freien Jazz im Osten Deutschlands, eine Institution, eine moralische Instanz und ein unbeugsamer Charakter. Über einen Zeitraum von sechs Jahrzehnten gelang es dem Saxofonisten und Klarinettisten jazzmusikalische Entwicklungen mitzugestalten und voranzutreiben. — Auf seiner Visitenkarte stand «Musiker und Mecklenburger», im Personalausweis «geboren am 10. Dezember 1933 in Güstrow». Dort, in tiefsten DDR-Zeiten, begann sein lebenslanges Abenteuer mit dem Jazz. Nicht ohne Stolz bezeichnete sich Ernst-Ludwig Petrowsky als Dienstältesten unter den ostdeutschen Jazzmusikern. — Leben ohne Bequemlichkeit — Petrowsky war Vorprescher, Individualist und zugleich ein Musiker mit Kollektivgeist, der den anderen immer um eine Viertelnote voraus war. Bequemlichkeit war in seinem Lebensentwurf nicht vorgesehen. «Ich habe nur immer das Ziel gesehen, und ich habe es mir wirklich schwer gemacht. Damals habe ich gedacht, das muss so sein.»

Jazz als Aufbruch in die Freiheit — Bereits Ende der 50er-Jahre hatte sich der Saxofonist für die unsichere Existenz eines Jazzmusikers entschieden, in einer Zeit, in der die SED-Funktionäre den Jazz als ideologisches Gift des Imperialismus verteufelten und nur wenige diese Musik hören wollten. Für Ernst-Ludwig Petrowsky, den seine Freunde, Fans und Kollegen «Luten» nannten, bedeutete die Hinwendung zum Jazz von Anfang an Aufbruch in die Freiheit, Ausbruch aus der Enge der Verhältnisse. — «Wir haben so eine Begeisterung für den Jazz dort geführt, die auch die Jazzmusik, die in dieser Zeit auch eigentlich mehr als eine Musik war, das war eine Lebensform.»

Ernst-Ludwig Petrowsky, Jazzmusiker, verstarb im Alter von 89 Jahren in Berlin — «Zentralquartett» war Initialzündung für den Free Jazz in der DDR — Anfang der 70er-Jahre begann sich der Jazz in der DDR radikal umzuwandeln. Ernst-Ludwig Petrowsky brachte die Erfahrung mit der modernen Jazztradition ein und fand im Verein mit Jüngeren, die vom Rock und vom Jazzrock kam, zu freien Improvisationen von eruptiver Kraft.

 
 

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Zum Tod des Jazzsaxophonisten Ernst-Ludwig ‹Luten› Petrowsky

10.07.2023Der Tag: Cliprbb kulturGünter Sommer

Ernst-Ludwig Petrowsky

Würdigung — Ein Gespräch mit dem Schlagzeuger und Perkussionisten Günter «Baby» Sommer

Der Jazzmusiker Ernst-Ludwig «Luten» Petrowsky ist heute Vormittag gestorben, wie wir von seiner Frau Uschi Brüning erfahren haben. Noch im letzten Jahr wurde er mit dem Deutschen Jazzpreis für sein Lebenswerk geehrt. Der Saxofonist, Komponist und Autor Ernst-Ludwig «Luten» Petrowsky hat die Jazzszene der DDR maßgeblich geprägt, wirkte aber auch international. — Wir sprechen nun mit seinem Kollegen und Freund, dem Schlagzeuger Günter «Baby» Sommer. Die beiden hat eine musikalische Zusammenarbeit von über 45 Jahren verbunden.

 
 

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Jazzmusiker Ernst-Ludwig “Luten” Petrowsky gestorben

10.07.2023NewsTagesschaurbb —   –  Details

Ernst-Ludwig Petrowsky

Der Jazzmusiker Ernst-Ludwig “Luten” Petrowsky ist am Montag in Berlin gestorben. Das erfuhr der rbb von seiner Familie. Er wurde 90 Jahre alt. Der Saxofonist, Komponist und Autor galt als einer der Urväter des Jazz in der DDR. Er spielte aber auch regelmäßig in Europa und den Vereinigten Staaten. Noch im vergangenen Jahr wurde Petrowsky mit dem Deutschen Jazzpreis für sein Lebenswerk geehrt.

 
 

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