Gipfeltreffen in Vilnius / NATO-Länder beraten mit Selenskyj

12.07.2023Newsntvdpa —   –  Details

Stoltenberg Selenskyj

Am zweiten und letzten Tag des NATO-Treffens in Litauen tritt erstmals der neue NATO-Ukraine-Rat zusammen – mit dabei ist der ukrainische Präsident Selenskyj. Er hofft weiter auf positive Signale und Entgegenkommen. Beim zweiten Tag und letzten Tag des NATO-Treffens in der litauischen Hauptstadt Vilnius wollen die Mitgliedsstaaten über weitere Schritte zur Stärkung der Abschreckung und Verteidigung sprechen. Am Morgen steht eine Begegnung mit «Wertepartnern» aus dem Indo-Pazifik-Raum, Japan, Südkorea, Australien und Neuseeland, auf dem Programm. Gegenstand der Beratungen dürfte der Umgang mit China sein. — Zudem soll es um Ziele bei den Verteidigungsausgaben sowie um die weitere Unterstützung für die Ukraine gehen – heute tagt dazu erstmals der neue NATO-Ukraine-Rat. Dabei treffen sich die Staats- und Regierungschefs der NATO mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Der Rat soll ein Instrument zur Konsultation in Krisen und zur gemeinsamen Entscheidungsfindung sein.

 
 

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Kompliziert einfacher Nielsen

12.07.2023KonzertÖ1Peter Kislinger —   –  Details

Carl Nielsen

Dänisches Radio-Sinfonieorchester, Dirigent: Fabio Luisi. Carl Nielsen: «Aladdin», Suite für Orchester op. 34 | Carl Nielsen: Symphonie Nr. 6 «Sinfonia semplice» — (aufgenommen am 29. April im Konzerthaus Kopenhagen)

Was ist an Nielsens 6. Symphonie «semplice»?

Nielsen hatte in einem Interview anlässlich seines 60. Geburtstags resigniert geklungen. Ein Journalist wollte in der Symphonie (mit dem Titel «Sinfonia semplice») Verbitterung gehört haben. Darauf Nielsen: Diese Musik «hat nichts, aber auch schon gar nichts, mit meinem Gemütszustand zu tun. Meine Erfahrungen haben niemals direkten Einfluss auf meine Musik. Es ist selbstverständlich, dass wir uns nach etwas sehnen, was wir nicht haben.» Drei der besten Kenner der Musik Nielsens (der Komponist Robert Simpson, der Herausgeber der 13-bändigen Nielsen-Briefausgabe John Fellow und der Komponist bzw. Musikwissenschaftler David Fanning) sind sich einig: Nielsen versuche Einfaches zu schaffen und komponiere zugleich den Zweifel an diesem Unterfangen. Die einzelnen Teile sind relativ einfach, kompliziert sei der Zusammenhang, die Dramaturgie der vier Sätze.

 
 

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Lexikon der österreichischen Popmusik (3) – Joe Zawinul – der Jazz-Gigant aus Erdberg

12.07.2023RadiokollegÖ1Walter Gröbchen —   –  Details

Joe Zawinul

«Er spielte mit den größten Jazzmusikern und war selbst einer von ihnen», resümierte «Die Zeit». «Er war ein Erneuerer, zählt zu den Pionieren des elektrischen Jazz, zu den großen Klanggestaltern des 20. Jahrhunderts», so der Bayerische Rundfunk. Und das US-Fachmagazin «Downbeat» wählte ihn 28- mal zum «Keyboarder des Jahres». Die Karriere des Josef Zawinul, die bis zu seinem Tod 2007 fast ein halbes Jahrhundert umspannte, ist eine absolute Ausnahmegeschichte nicht nur für österreichische Verhältnisse. Mehrfach überschritt Zawinul dabei Genregrenzen, auch hin zur Pop- und Rockmusik. — 1932 in Erdberg in einfachen Verhältnissen und Wurzeln in Tschechien und Ungarn geboren, machte er schon in Jugendjahren mit seinem außerordentlichen musikalischen Talent auf sich aufmerksam. So wurde ihm kostenlos Unterricht am Wiener Konservatorium gewährt. Eine Karriere als klassischer Pianist schien vorgezeichnet, aber als 17- Jähriger brach er das klassische Studium ab und konzentrierte sich ganz auf den Jazz. In den folgenden Jahren spielte er zunächst mit lokalen Mitmusikern, bevor er im Jahr 1959 in die USA ging. Ein durch einen Wettbewerb ermöglichtes Studium am Berklee College of Music in Boston brach Zawinul wieder ab, weil es dort «nichts mehr für ihn zu lernen» gab. Seine eigentliche Schule war die Begleitung der Sängerin Dinah Washington und dann ab 1961 für neun Jahre die Zugehörigkeit zur Band des legendären Altsaxofonisten Cannonball Adderley. Er dankte ihm dieses Vertrauen mit souligen Welthits wie «Mercy Mercy Mercy». Auch Miles Davis vertraute auf das Können des österreichischen Tastenmannes, Alben wie «Bitches Brew» und «In A Silent Way» zeugen davon.

 

1970 gründete Zawinul zusammen mit Wayne Shorter die Jazz-Rock-Formation Weather Report, die auch kommerziell neue Höhen erklomm. Den «Fusion» genannten Stil – ein Amalgam aus Jazz, World Music und Elektronik – entwickelte er dann ab 1986 unter eigenem Namen («Zawinul Syndicate») weiter, auch den HipHop beeinflusste er mit. Spätwerke wie «Stories of the Danube» (1993) und «Mauthausen vom großen Sterben» (1998) schlagen Brücken hin zu Klassik und orchestraler Musik. Nach Zawinuls vielleicht größtem Hit «Birdland» wurde letztlich ein Jazzlokal in Wien benannt, wohin er im Alter temporär zurückkehrte.

 
 

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It’s gettin’ hot in herre (so hot) – Pop-Songs über Klimaerwärmung

12.07.2023NachtmixBayern 2Katja Engelhatrdt —   –  Details

Childish Gambino

Rapper Nelly kommt in dieser Sendung zwar nicht vor, trotzdem wird es heiß werden. Das liegt nicht nur am aktuellen Hochsommer. Wir hören Songs über Klimaerwärmung. Manche Interpretinnen schildern sehr deutlich, wie sie die Lage empfinden und wie sich unser Leben verändern wird. The Weather Station etwa machen Musik für den «climate grief» – andere weben ihre Botschaft in ein unscheinbares Pop-Gewand. Und doch sind es alles Protestsongs. Obwohl es so oft heißt, die gäbe es doch kaum noch. Mit Songs von Childish Gambino, Billie Eilish, Weyes Blood und ANOHNI.

 
 

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Zum Tod von Ernst-Ludwig Petrowsky / Ein Nachruf

11.07.2023Jazzrbb kulturUlrich Habersetzer —   –  Details

Ernst-Ludwig Petrowsky

Der Saxofonist und Klarinettist Ernst-Ludwig Petrowsky war so etwas wie die Vaterfigur des freien Jazz im Osten Deutschlands, eine Institution, eine moralische Instanz und ein unbeugsamer Charakter. Er spielte aber auch regelmäßig in Europa und den Vereinigten Staaten. Noch im vergangenen Jahr wurde Petrowsky mit dem Deutschen Jazzpreis für sein Lebenswerk geehrt. — Ernst-Ludwig Petrowsky hat in den unterschiedlichsten Formaten und Stilistiken gearbeitet, vom Duo über das Ensemble Studio vier und die Berliner Rundfunk Band bis zur George Gruntz Konzert Jazzband und dem Globe Unity Orchestra. Auch in gemeinsamen musikalischen Abenteuern mit seiner Lebensgefährtin, der Sängerin Uschi Brüning mit Ernst-Ludwig Petrowsky, hat ein Musiker die Szene verlassen, der seit den 50er-Jahren als tonangebend bezeichnet werden darf. Einer der großen Wegbereiter für neue Freiheiten im Jazz.

 
 

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Jazz-Musiker Ernst-Ludwig ‹Luten› Petrowsky ist tot

11.07.2023Klassisch in den TagNDR InfoAxel Seitz —   –  Details

Ernst-Ludwig Petrowsky

Der gebürtige Güstrower Ernst-Ludwig «Luten» Petrowsky ist am Montag im Alter von 89 Jahren in Berlin gestorben. Er galt als einer der bedeutendsten deutschen Musiker des modernen Jazz. — Ernst-Ludwig Petrowsky ist nach langer schwerer Krankheit in Berlin gestorben. Das hat seine Ehefrau, die Sängerin Uschi Brüning, am Morgen bestätigt. Erst 2022 war der Saxofonist und Komponist, der die Jazzszene der DDR maßgeblich prägte, in Bremen mit dem Deutschen Jazzpreis für sein Lebenswerk geehrt worden. Uschi Brüning hatte den Preis stellvertretend für ihren Mann entgegengenommen. — Petrowsky war Pionier der Jazz-Improvisation — In der Barlach-Stadt Güstrow wurde Ernst Ludwig Petrowsky im Dezember 1933 geboren. Freunde und Fans nannten ihn immer nur Luten, die plattdeutsche Form von Ludwig. Er ging beispielsweise mit Uwe Johnson, dem späteren Schriftsteller zur Schule. Der Mecklenburger Jazzmusiker von Weltrang, ist seiner Heimat zeitlebens im Herzen treu geblieben. — «Im Jazz das ist man doch ganz schön einsam und da bin ich also mit meiner mecklenburgischen dickköpfigen Seele ein bisschen besser ausgestattet als wenn ich der sensible Jazzmusiker wär›. Und da muss ich sagen, ja, OK, ich bin mehr Mecklenburger als Jazzmusiker, immer mehr, je älter ich werde.» — Ernst Ludwig Petrowsky — Schon in den frühen 1950er-Jahren eroberte der Musiker die Bühnen der DDR. In einer Zeit, in der Jazz als Ausdruck der «imperialistischen Ideologie» bekämpft wurde, Musiker wie er aber dafür brannten, sich im Prozess der Jazz-Improvisation neu zu erfinden. — Ob das Manfred-Ludwig-Sextett, die Freejazzformation Synopsis oder das Zentralquartett – Ernst Ludwig Petrowsky hatte die Jazz-Szene in der DDR seit Mitte der 50er Jahre wie kaum ein anderer geprägt – mit Klarinette, Flöte und vor allem Saxophon. Er sagt einmal: «Ich habe immer das falsche Instrument gespielt. Als Gitarre modern wurde, habe ich Saxophon behalten. Als diese Art von Rock oder auch Beat vorher kamen, sind wir auch bei dem Bläsersatz geblieben. Immer lagen wir irgendwie daneben.» Gitarre seit etwas Furchtbares, wenn sie «in dieser penetranten Art in Massen» auftrete, so Petrowsky. «Diese Art von europäischem Beat oder auch Rock, da fehlt der amerikanische Swing, und dem hatte ich mich verschrieben.»

Mecklenburger machte in Europa und USA Karriere — Ernst-Ludwig Petrowsky galt als einer der bedeutendsten deutschen Musiker des modernen Jazz. Nach dem Mauerfall machte der Mecklenburger auch in Europa und den USA Karriere. Die Liste der Namen der Musiker, mit denen er auf der Bühne stand, würde Seiten füllen. Nach Eberhard Weise wurden Größen wie Klaus Lenz, Ulrich Gumpert oder Günter Sommer zu langjährigen Kollegen. Mit dem Schweizer George Gruntz tourte er seit den frühen 1980er-Jahren auch im westlichen Ausland. Auf weit mehr als 100 Alben sind Petrowsky und sein Saxofon zu hören. — Gemeinsame Arbeit mit Ehefrau — Seit Anfang der 80er-Jahre stand Ernst Ludwig Petrowsky mit seiner Ehefrau, der Sängerin Uschi Brüning auf der Bühne. «Ich war immer fasziniert von Uschi und hätte mir auch nicht so richtig vorstellen können, dass da mal eine Art A capella-Duo draus wachsen würde. Das war eine Art Versuchsballon. Wir haben uns auf der Bühne kennengelernt und sind uns auch durch die Bühne nähergekommen.» Zusammen musiziert hatten der Güstrower und die Leipzigerin schon in den damals angesagten Soul-Bands von Klaus Lenz, bei SOK und der Modern Soul Band. Brüning und Petrowsky erhielten 2010 gemeinsam den Europäischen Jazzpreis der europäischen Kulturstiftung, nur eine Auszeichnung von vielen. — Ernst-Ludwig Petrowsky, der mit weit über 80 Jahren noch auf der Bühne gestanden hatte, wohnte in den vergangenen Jahren in einem Pflegeheim.

 
 

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No Man is an Island – Karl Berger 1995 in Donaueschingen

11.07.2023Jazzrbb kulturNina Polaschegg —   –  Details

Karl Berger

Er war Vibrafonist, Pianist, Lehrer. Im April 2023 ist Karl Berger mit 88 Jahren in seiner Wahlheimat USA gestorben. Nachdem der gebürtige Heidelberger während der 1960er- Jahre in Paris zahlreiche US-amerikanische Jazzgrößen kennenlernte, ging er nach New York und später nach Woodstock. Dort gründete er 1973 mit seiner Frau, der Sängerin Ingrid Sertso, das Creative Music Studio. Karl Berger war zeitlebens ein Forschender, öffnete sich vielen möglichen Formen des Improvisierens. Heute zu hören: sein Projekt “No Man Is an Island”, uraufgeführt bei den Donaueschinger Musiktagen.

 
 

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Geschmeidige Freiheit – Zum Tod von Ernst-Ludwig ‹Luten› Petrowsky

11.07.2023JazzARD Radiofestival 2023Ulrich Habersetzer —   –  Details

Ernst-Ludwig Petrowsky

»Vater des Free Jazz» in der DDR und subtiler Formulierer mit Tönen und Worten. Erinnerungen an Ernst-Ludwig Petrowsky mit Musik vom Zentralquartett, dem Duo Brüning-Petrowsky und Filmmusik aus dem Film «Das Leben der Anderen».

 
 

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