04.08.2023 – Zeitfragen: Literatur – Deutschlandfunk Kultur – Noemi Schneider — – Details
Mahmoud Darwish
Auch nach seinem Tod bieten die Gedichte von Mahmoud Darwish poetischen Sprengstoff und sorgen für Kontroversen. — Er wurde geliebt und gehasst, besungen und mit Hitler verglichen. Das Werk des palästinensischen Dichters Mahmoud Darwish sorgt für Kontroversen. Auch Jahre nach seinem Tod. Eine Reise durch Israel und Palästina auf den Spuren des Dichters. — Am 9. August 2008 starb Mahmoud Darwish. Seinen Tod kann man an seinem Grab in Ramallah beweinen, seinen Nachlass im nahe gelegenen Museum studieren, seine Gedichtbände in Buchhandlungen in Jerusalem, Jaffa oder Haifa erwerben und seine Anhänger und Gegner im ganzen Land antreffen. Seine Worte wurden von international bekannten Musikern wie der libanesischen Sängerin Yasmine Hamdan oder dem israelisch-arabischen Rapper Tamer Nafar vertont. Worte, die bis heute für Kontroversen in Darwishs Heimat sorgen. Die Diskussion darüber, ob seine Gedichte in israelischen Schulbüchern abgedruckt werden sollen, dauert an. Auf der politischen Bühne sorgte ein Darwish-Gedicht zuletzt 2016 für Furore. Nachdem das israelische Armeeradio das Gedicht «Schreib auf: Ich bin Araber» sendete und darüber on air diskutieren ließ, erhielt der Senderverantwortliche eine Abmahnung, und der israelische Verteidigungsminister Avigor Liebermann verglich in einem Statement Mahmoud Darwish mit Hitler und seine Gedichte mit «Mein Kampf». — (Wdh. v. 09.08.2019)
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