Giovanni Maio, Philosoph, Arzt und Medizinethiker

12.09.2024Im GesprächÖ1Andreas Obrecht —   –  Details

Giovanni Maio

«Die Gefahr besteht darin zu denken, dass wir soziale Probleme biologisch lösen könnten!» – Andreas Obrecht im Gespräch mit dem Philosophen, Arzt und Medizinethiker Giovanni Maio — Für den Medizinethiker, Arzt und Philosophen Giovanni Maio ist die Anerkennung der Verletzlichkeit des Menschen der wichtigste Ausgangspunkt für die Arbeit im Gesundheitswesen. Von den Versprechen der Medizinwirtschaft und der Technikindustrie, die von einem mechanistischen Welt- und Menschenbild geleitet werden, sollen sich Ärzte und PatientInnen nicht beherrschen lassen. — Verletzlichkeit sei keine Schwäche, so Giovanni Maio, sondern eröffne Erfahrungsräume in der Zukunft. Sie bilde die «Grundsignatur der menschlichen Existenz», die Basis für wechselseitiges Angewiesensein und befähigt, sensibel und emphatisch an der Not der Anderen Anteil zu nehmen. – – Mit seinem aktuellen Buch «Ethik der Verletzbarkeit» setzt der 1964 in San Fele in Italien geborene und in Deutschland aufgewachsene Mediziner seine philosophische Auseinandersetzung mit grundsätzlichen Fragen der Medizin und Gesellschaft fort. Er zeigt die heutige Tendenz auf, komplexe, sozialrelevante Probleme einseitig, über technische Angebote lösen zu wollen, und überschreitet damit konsequent die Grenzen seines Faches. – – Giovanni Maio studierte Philosophie und Medizin und habilitierte sich 2000 an der Universität Lübeck im Fach «Ethik und Geschichte der Medizin». Seit 2005 ist er Universitätsprofessor für Bioethik und Medizinethik an der Albert-Ludwigs-Universität und Direktor des Instituts für Medizinethik und Geschichte der Medizin am Uni-Klinikum in Freiburg. Im Gespräch mit Andreas Obrecht erklärt er, warum diese Grenzüberschreitung so wichtig ist.

 
 

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Lukas Sternath spielt Mozart / Mozarteumorchester Salzburg

12.09.2024Salzburger Festspiele 2024Ö1Philipp Weismann —   –  Details

Lukas Sternath

Mozarteumorchester Salzburg, Dirigent: Ádám Fischer. Lukas Sternath, Klavier. Wolfgang Amadeus Mozart: Maurerische Trauermusik c-Moll KV 477 (479a); Klavierkonzert d-Moll KV 466; Symphonie C-Dur KV 425 «Linzer» (Aufgenommen am 28. Juli im Mozarteum Salzburg)

 
 

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Am Tisch mit Mirco Becker, ‹Insta-Denkmalschützer›

12.09.2024Doppelkopfhr2 kulturNicole Abraham —   –  Details

Mirco Becker

Geschichte erlebbar machen – das ist für Mirco Becker kein Problem. Er ist begeisterter Fan der Frankfurter Stadtgeschichte und sein Instagram Kanal «Damals in Frankfurt» hat über 68 Tausend Follower. — Im vergangenen Jahr war er sogar mit einem Bühnenprogramm unterwegs, um die Menschen mit Geschichte zu begeistern. Ein neues Programm ist in Planung. Und auch ein Kalender «Damals in Frankfurt – Zeiteisen für jeden Tag» ist 2023 erschienen und ein Buch «101 historische Orte in Frankfurt». — Zum Jubiläum «50 Jahre Landesamt für Denkmalpflege» sprechen wir im hr2-Doppelkopf über die Geschichte und Geschichten Frankfurts, wie Social Media Content Wissen und Begeisterung für Geschichte vermitteln kann und warum die Denkmalpflege eine wichtige Quelle für einen «History-Influencer» ist.

Musikinhalt dieser Sendung: Yeah Yeah Yeahs: Modern Romance The Bronze Medeal: Room & Winde Carole King: City Streets «–

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Arnold Schönberg als Impulsgeber – Facetten seiner Rezeption in der Musik der Gegenwart

12.09.2024Neue MusikDeutschlandfunk KulturJörn Peter Hiekel —   –  Details

Arnold Schönberg

Dass Schönberg ein Jahrhundertkomponist ist, ist weitgehend bekannt. Doch während er zunächst eher als Vorkämpfer und «Erfüllungsgehilfe eines musikgeschichtlichen Auftrags» wahrgenommen wurde, steht heute sein ebenso facettenreiches wie visionäres Œuvre im Mittelpunkt. — Als sich Arnold Schönberg um 1910 entschloss, die Tonalität preiszugeben, bedeutete das keineswegs Einengung sondern Öffnung und Erschließung eines Möglichkeitsraums. (Hier Arnold Schönberg in einem

Foto aus dem Jahr 1930)

 
 

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Vor 75 Jahren: Theodor Heuss wird zum ersten Bundespräsidenten gewählt

12.09.2024KalenderblattDeutschlandfunkMatthias Hannemann —   –  Details

Theodor Heuss

Theodor Heuss — Eine Stellenbeschreibung für das Bundespräsidentenamt — Vor 75 Jahren wurde der Liberale Theodor Heuss zum ersten Bundespräsidenten gewählt. Damals wusste kaum jemand, was dieses Amt im neuen Staat bedeuten soll. Heuss schuf eine Art Stellenbeschreibung und prägte damit das Amtsverständnis bis heute. — Am 12. September 1949 wurde Theodor Heuss als erster Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland vereidigt.

 
 

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Harris provoziert, Trump zügellos – wer konnte punkten?

11.09.2024NewsARD TagesschauClaudia Sarre —   –  Details

Trump / Harris

90 Minuten hatten Harris und Trump, um vor der Fernsehkamera gegeneinander auszuteilen und den Zuschauer von sich zu überzeugen. Wie haben sie sich geschlagen, womit konnten sie punkten? — Körpersprache der Kandidaten spricht BändeAls erstes marschiert Kamala Harris auf Donald Trump zu und streckt ihm die Hand hin – mit den Worten «Kamala Harris». Trump wirkt leicht verdattert und sagt automatisch «nice to meet you» – «schön, Sie kennenzulernen». Ohne Frage, die 59-jährige ehemalige Staatsanwältin wollte zeigen, dass sie Stil und gute Manieren hat.

Eine TV-Debatte im US-Fernsehen lebt von Bildern, und zumindest in dieser Hinsicht war Harris deutlich auf der Gewinnerseite. Wenn sie sprach, wirkte sie klar, konzentriert und selbstbewusst und blickte häufig mit offenen, blitzenden Augen in die Kamera. War Trump dran, schaute sie zum ihm rüber, setzte hin und wieder ein amüsiertes Lächeln auf, schüttelte den Kopf oder lachte laut.

Trump hingegen vermied jeglichen Blickkontakt mit seiner Rivalin, blickte mit zugekniffenen Augen meist zu den Moderatoren und bemühte sich sichtlich um Fassung. Ab und zu zuckt er mit den Schultern, aber so sehr er sich auch zusammenriss, seine Wut konnte er nicht verbergen.

Harris provoziert und hat Erfolg damitObwohl Harris zu Anfang noch sichtlich nervös wirkte, konnte sie ihren ersten Haken noch innerhalb der ersten halben Stunde setzen: Sie lud die Fernsehzuschauer zu einem Wahlkampfauftritt von ihrem Kontrahenten Trump ein und sagte: «Sie werden sehen, seine Zuschauer gehen oft früher, aus Erschöpfung und Langeweile.» Eine Provokation, die es in sich hatte. Die Menge seiner Zuschauer ist für Trump bekanntermaßen ein Reizthema.

Während Harris ihre Positionen zur Wirtschaftspolitik, zur Einwanderung, Demokratie oder Außenpolitik skizzierte, vergaß sie nie, auch eine Stichelei unterzubringen, die Trump wütend machen sollte. Internationale Staats- und Regierungschefs würden Trump auslachen, sagte sie, die Militärs würden ihn eine «Schande» nennen. Auch NATO-Verbündete seien dankbar, dass Trump nicht mehr Präsident sei. «Andernfalls würde Putin in Kiew sitzen und den Rest Europas im Visier haben, angefangen mit Polen», sagte sie. Harris› Strategie, Trump zu reizen, ging auf. Er war in der Defensive. Sie hingegen präsentierte sich als jemand, der Ruhe bewahrt, wenn es drauf ankommt.

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Harris greift Trump in der Debatte scharf an; er kontert mit feuriger Rhetorik

11.09.2024NewsThe Washington PostToluse Olorunnipa und Marianne LeVine —   –  Details

Trump / Harris

Der Vizepräsident stachelt den republikanischen Kandidaten bei einer Veranstaltung an, die verdeutlicht, wie sich die Dynamik des Rennens seit Bidens Ausscheiden verändert hat. — Der ehemalige Präsident Donald Trump und Vizepräsidentin Kamala Harris treten am Dienstag während der ersten Präsidentschaftsdebatte im National Constitution Center in Philadelphia auf.

Vizepräsidentin Kamala Harris brachte in einer zwanglosen Debatte am Dienstag scharfe und hitzige Argumente gegen den republikanischen Kandidaten Donald Trump vor. Sie kritisierte den Charakter des ehemaligen Präsidenten und seine Selbstbezogenheit scharf, während sie ihn in Fragen wie Abtreibung, Demokratie und Außenpolitik zur Rede stellte. — Trump nutzte die Auseinandersetzung, um Harris als «Marxistin» anzugreifen, die sich als Gemäßigte ausgibt, und lenkte das Thema immer wieder auf die Südgrenze der USA – ein Thema, bei dem die Wähler ihm laut Umfragen mehr vertrauen als Harris. Dabei wich er oft von den Fakten ab und stützte sich auf widerlegte Verschwörungstheorien über Einwanderung und die Wahlen 2020. — Beide Seiten gingen in ihre erste Debatte, die von ABC in Philadelphia moderiert wurde, kampflustig, nachdem sie sich im Wahlkampf wochenlang gegenseitig angegriffen hatten, und verloren wenig Zeit, um zu heftigen Angriffen zu greifen. Harris› Spitzen trafen scharf, während Trump oft vom Thema abwich, als er auf ihre Versuche reagierte, ihn mit heiklen Themen wie der Größe seiner Kundgebungsmengen, seiner Wahlniederlage 2020 und seiner Bewunderung für starke Männer zu provozieren. — «In der heutigen Debatte werden Sie dasselbe alte, abgedroschene Drehbuch hören, einen Haufen Lügen, Beschwerden und Beschimpfungen», sagte Harris zu Beginn der Debatte, eines von mehreren Malen, bei denen sie sich an die Zuschauer und nicht an ihren Gegner wandte. Ein paar Minuten später sagte sie: «Donald Trump hat eigentlich keinen Plan für Sie, denn er ist mehr daran interessiert, sich selbst zu verteidigen, als auf Sie aufzupassen.»

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SK-news

Harris drängt Trump in heftiger Debatte in die Defensive

11.09.2024NewsThe New York TimesLisa Lerer und Reid J. Epstein —   –  Details

Kamala Harris

In der Debatte mit Trump waren Harris‹ Äußerungen eine Waffe — Eigentlich sollte es bei der Debatte am Dienstag darum gehen, Kamala Harris zu definieren. Stattdessen machte sie die Debatte mit Worten und Körpersprache zu einem Referendum über Donald Trump.

Sie drehte sich mit hochgezogener Augenbraue zu ihm um. Ein leiser Seufzer. Eine Hand am Kinn. Ein Lachen. Ein mitleidiger Blick. Ein abweisendes Kopfschütteln. — Von der ersten Sekunde an, in ihrer ersten Debatte gegen Donald J. Trump, nutzte Kamala Harris geschickt die größte Schwäche ihres Gegners aus. — Nicht seine Bilanz. Nicht seine spaltende Politik. Nicht seine Geschichte aufrührerischer Äußerungen. — Stattdessen zielte sie auf einen viel ursprünglicheren Teil von ihm ab: sein Ego. — Bei seinen Kundgebungen, in seinem unterwürfigen sozialen Netzwerk und umgeben von Schmeichlern in Mar-a-Lago wird Herr Trump nicht in Frage gestellt, nicht angefochten und niemals verspottet.— Das änderte sich im Laufe der 90 Minuten am Dienstag in Philadelphia, als es der Frau, die ihn nie zuvor getroffen hatte, Stück für Stück gelang, seinen bequemen Kokon zu durchlöchern und seinen Ärger und seine Wut hervorzurufen. — Frau Harris stellte die Größe und Loyalität der Menschenmassen bei seinen Kundgebungen infrage. Sie sagte, die Staats- und Regierungschefs der Welt nannten ihn eine «Schande». Und sie behauptete, sein Vermögen sei von seinem Vater aufgebaut worden. Damit stellte sie einen Wirtschaftsmagnaten, der stolz damit prahlt, ein Selfmademan zu sein, als bloßes weiteres Kind der Vetternwirtschaft dar. — Dann stand sie daneben und sah zu, wie Herr Trump sich selbst großen Schaden zufügte. «–

In einer Antwort nach der anderen erinnerte der ehemalige Präsident die Amerikaner an seine Rolle bei so vielem, was viele lieber vergessen würden: die tödliche und verheerende Pandemie, seine Weigerung, die Ergebnisse der Wahlen 2020 zu akzeptieren, eine blutige Belagerung des US-Kapitols und das Scheitern des Falls Roe v. Wade. Er verweilte bei seinen Strafanzeigen und lobte Viktor Orban, den starken Mann in Ungarn. Er verteidigte eine falsche Behauptung, dass Migranten in Ohio die Hunde und Katzen ihrer Nachbarn essen würden, und wiederholte jahrelange Angriffslinien der Abtreibungsgegner, dass die Demokraten die «Hinrichtung nach der Geburt» unterstützten. — In einem so zersplitterten und polarisierten Land bleibt unklar, wie sich die einseitige Debatte auf den Präsidentschaftswahlkampf 2024 auswirken wird. Aber die unmittelbare Reaktion war bezeichnend: Trump führte die Republikaner bei der Attacke auf die Moderatoren an – die Debatte sei «drei gegen eins» gewesen, beklagte er sich –, während die Demokraten mit Taylor Swift die vielleicht wichtigste Unterstützung des Wahlzyklus erzielten.— „Er ist so leicht auszulösen“, sagte Gouverneur Gavin Newsom aus Kalifornien, ein Verbündeter von Harris, im Spin Room nach der Debatte. — Anstatt den ehemaligen Präsidenten Donald Trump während ihres Debattenauftritts als existenzielle Bedrohung für die Demokratie anzugreifen, forderte Vizepräsidentin Kamala Harris die Wähler auf, selbst über den ehemaligen Präsidenten zu urteilen.

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Absolute Beginner / Die Geschichte des Hamburger Raps von 1980 – 2000

11.09.2024Nachtmix: PlaybackBayern 2Falk Schacht —   –  Details

Willem

Heute ist HipHop die wichtigste und erfolgreichste Pop- und Jugendkultur der Welt. In jedem Dorf, in jeder Sprache gibt es mittlerweile einen, manchmal unzählige Rapper. Für dieses Zündfunk-Playback reist HipHop-Journalist Falk Schacht zurück ins Hamburg der 80er und 90er Jahre, als dort deutscher Rap seine Anfänge nahm. 1980 ist Disco Musik schon totaler Mainstream. Alle machen jetzt Disco, die Rolling Stones, Rod Stewart oder auch James Brown. Was dazu geführt hat, dass viele Musiker und Musikerinnen jetzt auf der Suche sind nach neuen, aufregenden Musikformen.

 

Das ist auch in Hamburg so, vor allem in der sogenannten Villa Kunterbunt. Dort lebt seit 1972 eine Wohngemeinschaft von bis zu 14 Leuten, darunter spätere Promis wie Udo Lindenberg, Marius Müller-Westernhagen und Otto Waalkes. Es herrscht ein reges und kreatives Treiben, es werden legendäre Songs, Texte, Alben aber auch Comedy Programme verfasst. Und das Who is Who der Hamburger Musikszene geht hier, in der Villa Kunterbunt, ein und aus.

 

Der Hauptmieter der Villa war bekannt als «Der Dicke Willem». Und ganz offensichtlich hat man in der Villa Kunterbunt 1980 Rap Musik gehört und fand Songs wie «Rappers Delight» von der Sugarhill Gang oder «These are the breaks» von Kurtis Blow so spannend, dass man selbst auch solche Musik machen wollte. Der Hauptmieter der Villa Kunterbunt, der Radio Moderator, Schauspieler und Musiker Willem bringt deshalb 1980 den Song «Kurtis Delight» heraus, auf dem er seinen typisch norddeutschen Humor zeigt. «Kurtis Delight» ist im Jahr 1980 wohl der erste Rap-Song aus Hamburg. 1983 folgt der nächste Promi, Otto Waalkes. Auf seinem Album «Hilfe Otto kommt» von 1983 macht er mit «Otti›s Rap» schwer albernen HipHop.

 

In dieser Stunde zeigt uns Falk Schacht, wie Rap-Musik nach Hamburg kommt, wie darauf reagiert wird und wie letztendlich Hamburg zu einer der HipHop Hauptstädte der 90er Jahre in Deutschland geworden ist und die Charts erobert hat mit Namen wie Samy Deluxe, Fettes Brot, Absolute Beginner oder Fünf Sterne Deluxe.

 

Wiederholung vom 13. April 2024

 
 

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