Eine Krone aus Papier – Die Schriftstellerin Renate Welsh

20.08.2023MenschenbilderÖ1Heinz Janisch —   –  Details

Renate Welsh

Sie gehört neben Christine Nöstlinger, Mira Lobe, Käthe Recheis und Erwin Moser zu den großen Namen der österreichischen Kinder- und Jugendliteratur. In ihrem umfassenden vielfach preisgekrönten Werk nimmt sie sich vor allem den Problemen Jugendlicher an und sucht nach möglicher Konfliktbewältigung. — Renate Welsh, geboren 1937, scheut in ihren Büchern vor Themen wie Fremdenfeindlichkeit, Arbeitslosigkeit oder Adoption nicht zurück, — Die Liste ihrer Veröffentlichungen ist lang: «Johanna», «Disteltage», «Drachenflügel», «Eine Krone aus Papier»… — Im Roman «Das Lufthaus» geht Renate Welsh ihrer eigenen Familiengeschichte nach, eine biographische Spurensuche, an der die Autorin jahrelang intensiv gearbeitet hat. — Im – kürzlich erschienenen – Buch «Ich ohne Worte» erzählt Renate Welsh von einem Schlaganfall, der ihr Leben radikal verändert. — «Als mich der Schlag traf, war ich nicht dabei», schreibt sie über den Schlaganfall, den sie kurz vor der Hochzeit ihres Neffen in Italien erleidet. Mit einem Mal ist auch ihre Sprache verschwunden. — Eine berührende Erzählung über den schwierigen Weg zurück in ein selbstbestimmtes Leben.

 
 

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Rückkehr nach Odessa / Maxim Biller

20.08.2023NewsFAZ onlineJulia Encke —   –  Details

Maxim Biller

Maxim Biller wollte nach dem russischen Angriff auf die Ukraine kein Schriftsteller mehr sein. Nun erscheint ein Roman, den er kurz vor dem Krieg beendet hat. Und der beweist, dass Literatur nicht umsonst sein muss. — Wenn es zwei Maxim Biller gibt, den Kolumnisten, der in seinen Interventionen genauso routiniert Kollegen beleidigt, wie er seine Freunde umarmt; und den Schriftsteller, der eher zurückgenommen, oft ironisch und präzise beschreibt, was er beobachtet – dann war es der Schriftsteller Biller, der im März letzten Jahres in der «Zeit» behauptete, dass er angesichts des Angriffs Russlands auf die Ukraine keiner mehr sein wolle (und dabei Juli Zeh, Christa Wolf und Scholochow als «Propagandaschriftsteller» beschimpfte). Wer in einem solchen Moment der Weltgeschichte so mechanisch weiterarbeiten könne wie davor, schrieb er, sei gar kein richtiger Schriftsteller und werde es auch nie sein – außer er sitze selbst im Licht seines iPhones in einem Keller in Kiew oder Lemberg. Denn er habe nicht das Wichtigste: «Mitgefühl – und die Fähigkeit, sich zu Tode zu erschrecken und etwas anderes zu sehen als immer nur sich selbst». — Und er lebe in einer Gegenwart ohne Vergangenheit. Die Vergangenheit aber, schrieb Biller in diesem für sein Werk so wichtigen poetologischen Text, habe ihn selbst überhaupt erst zum Schriftsteller gemacht. Eine totalitaristische Vergangenheit; die Gespräche über den Zweiten Weltkrieg, den Holocaust und die Lager, die den 1960 Geborenen seit seiner Kindheit umgaben; das Erlebnis des Prager Frühlings und die Angst, auf dem Schulweg «von einem russischen Soldaten erschossen oder von einem T-34-Panzer wie eine Ameise überrollt zu werden»; die Emigration nach Deutschland. In der Hoffnung, schreibend das Totalitäre abzuwehren, sei er zum Autor geworden, so Biller. Nicht indem er Menschen beschreiben wollte, wie sie sein sollten (wie es die «Propagandaschriftsteller» taten), sondern wie sie sind und waren, «sich wehtun und es bereuen, wie sie sich gegenseitig verraten und selbst am meisten darunter leiden». Jetzt aber sei der Krieg zurückgekehrt, es sei wieder passiert – alles Schreiben sinnlos und umsonst.

 
 

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Die Kunst, von der Kunst zu leben – Die prekäre Lebenslage von Künstlern

20.08.2023FreistilDeutschlandfunkEgon Koch —   –  Details

KSK Formular

Die Dinge des Lebens — Ein Sommer mit Hörspielen und Dokus — Woche 8: Arbeit

Regie: Uta Reitz — Produktion: Deutschlandfunk 2019

Obwohl heute einzelne Kunstwerke für Millionen Euro versteigert werden, hangeln sich viele deutsche Künstler mit Hungerlöhnen durchs Leben. 80 Prozent müssen einer Nebentätigkeit nachgehen und haben kaum Spielraum, sich finanziell abzusichern. — Gernot Bubenik und Lisa Peters sind Künstler aus zwei Generationen. In den 1960er-Jahren wurde Bubenik gefeiert. Dann setzte er sich für die Gründung der Künstlersozialkasse ein, was dem Kunsthandel missfiel. Im Alter lebt er nun am Existenzminimum. Meisterschülerin Peters steht am Anfang ihrer Karriere. Mit Nebenjobs hält sie sich finanziell über Wasser. Im «bedingungslosen Grundeinkommen» sähe sie eine Chance, nur noch Kunst zu machen. — Das Feature geht der Frage nach: Was ist unserer Gesellschaft die Kunst überhaupt wert?

 
 

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Glückliche Liebe gibt’s ja nie – Die Chansons von Georges Brassens

20.08.2023Kaisers Klängehr 2 kulturNiels Kaiser —   –  Details

Georges Brassens

Georges Brassens war Dichter, Schriftsteller und ein berühmter Sänger. Seine literarisch anspruchsvollen Chansons erzählen von Freiheitsliebe und Aufmüpfigkeit, von der Unerfüllbarkeit der Liebe und vom Tod. — Sie wurden und werden von vielen nachgesungen, auf Deutsch u.a. von Wolf Biermann und Franz-Josef Degenhardt.

 
 

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Not dead! Warum 2023 das Jahr des deutschen Punkrock wird

20.08.2023NachtmixBayern 2Moritz Jelting —   –  Details

Burnout Ostwest

In diesem Zündfunk Playback geht es um deutschen Punk. Was sich da momentan alles so in der Republik rührt und wie er sich von früher unterscheidet. Wie viel schwieriger ist es denn, jetzt zu provozieren, wenn statt Helmut Kohl nun Robert Habeck in der Regierung sitzt? Wie kommt ein hauptsächlich männliches Umfeld mit MeToo und mit Gendern zurecht? Sind die Punks von allen modernen Diskursen überholt und abgehängt? Oder muss uns jetzt, in Krisenzeiten wie diesen, der Punk retten? — Es muss ja einen Grund geben, warum in diesem Jahr das eigentlich elektronisch geprägte und dafür weltberühmte Fusion-Festival plötzlich deutsche Punk-Bands bucht und auftreten ließ. Moritz Jelting hat mit einen alten Hasen gesprochen, der schon seit über dreißig Jahren dabei ist und mit zwei jungen Punk-Bands, die es etwas anders machen. — Wiederholung vom 21.01.2023

 
 

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Summertime – Sommermusik

20.08.2023JazzSWR2Julia Neupert —   –  Details

George Gershwin

Summertime – der Klassiker aus George Gershwins Oper «Porgy and Bess» ist der vielleicht berühmteste sommerliche Jazztitel. Aber natürlich nicht der Einzige. In dieser kleinen Augustmusik gibt es ein paar luftige Alternativen. —

 
 

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Wir hätten uns alles gesagt / Die Schriftstellerin Judith Hermann

19.08.2023DiskursMDR KulturCarsten Tesch —   –  Details

Judith Hermann

Gespräche mit führenden deutschsprachigen Intellektuellen über die essentiellen Fragen unserer Zeit. Das Themenspektrum reicht von Geschichte und Gesellschaft, Philosophie und Religion, über Kulturgeschichte bis hin zu Naturwissenschaften und Lebenshilfe.

 
 

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Skandal um ‹Oh Boy› / Verlag stoppt Auslieferung des umstrittenen Buches

19.08.2023Fazit: ClipDeutschlandfunk KulturKais Harrabi —   –  Details

sexueller Übergriff

Der Einspruch der von einem sexuellen Übergriff betroffenen Frau wurde von Autor und Verlag zunächst ignoriert. Sie hatte dringend darum gebeten, den Vorfall nicht in einem Text zu verarbeiten. — Obwohl die Betroffene ihn bat, nicht darüber zu schreiben, schildert Mitherausgeber Valentin Moritz im Buch «Oh Boy» seinen sexuellen Übergriff. Die Opferperspektive wird ignoriert. Der Verlag hat nun die Auslieferung gestoppt, Lesungen abgesagt.

 
 

Audioplayer

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Bohuslav Martinu: The Greek Passion

19.08.2023OpernabendÖ1Michael Blees —   –  Details

The Greek Passion

Mit Gábor Bretz (Priester Grigoris), Luke Stoker (Patriarcheas), Matthäus Schmidlechner (Michelis), Alejandro Balinas Vieites (Kostandis), Charles Workman (Yannakos), Sebastian Kohlhepp (Manolios), Julian Hubbard (Panait), Aljoscha Lennert (Nikolio), Matteo Ivan Rasic (Andonis), Sara Jakubiak (Die Witwe Katerina), Christina Gansch (Lenio) u.a.

 

Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor, Salzburger Festspiele und Theater Kinderchor, Wiener Philharmoniker; Dirigent: Maxime Pascal.

 

(Aufgenommen am 13. August 2023 in der Felsenreitschule in Salzburg, im Rahmen der Salzburger Festspiele 2023, in 5.1 Surround Sound)

 
 

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Andauernde Kampfzone – Zur Person: Michel Houellebecq

19.08.2023DiagonalÖ1Petra Erdmann —   –  Details

Michel Houellebecq

Michel Houellebecq – Schriftsteller, Star, Skandalnudel – gehört zu den wichtigsten Autoren der Gegenwart. Seine Bücher werden in über vierzig Ländern veröffentlicht. Nun gibt es einen neuen skandalösen Casus Houellebecq. — Michel Houellebecq rechnet wieder einmal ab. Diesmal mit dem umstrittenen niederländischen Künstler:innenkollektiv «Kirac» in seiner im Juli auf Deutsch erschienenen dokumentarischen Schrift «Einige Monate in meinem Leben». Was hier nach einem schlechten Plot in einem Roman des Schriftstellers klingt, liefert einen handfesten Skandal über die Scheinheiligkeit der Kunst und Künstler: Houellebecq hatte zugestimmt, einen Porno mit «Kirac» zu drehen und diesen zu veröffentlichen. Jetzt bestreitet er dies und polarisiert ganz aktuell, aber auch mit seiner literarischen Vergangenheit. — Beinahe unbemerkt bleibt Anfang der 1990er Jahre Houellebecqs Erstlings-Roman: «Ausweitung der Kampfzone» – gewissermaßen eine Reisegeschichte. Darin protokolliert der Programmierer einer Pariser Softwarefirma nüchtern seine Vereinsamung. Erst Jahre später erscheint das Buch in deutscher Übersetzung. Es schlägt mit voller Wucht ein und ist schließlich ein Riesenerfolg. Dann, 1998, der Roman «Elementarteilchen» – mit ihm erfand sich Houellebecq als Skandalnudel. Es ist ein literarisches Zeit- und Zerrbild der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts. Und Houellebecq geht dabei – literarisch – über Leichen. Er macht die Wiener Aktionisten für die Serienmörder und Satanisten als Vorläufer dingfest, denn «unter dem Deckmantel eines Happenings hatten die Wiener Aktionisten Nitsch, Mühl oder Schwarzkogler öffentlich Tiermassaker vollzogen.» Die Leserschaft und auch die Kritik mochte das. Mehr als 400.000 Exemplare gingen allein in Frankreich über die Ladentische. Es folgten Übersetzungen in 22 Sprachen. — Houellebecq sollte seinen Skandalerfolg mit einem späteren Wurf, «Die Unterwerfung», noch einmal überbieten. In seinem 2015 erschienenen Roman, schildert der heute 64-jährige Provokateur ein islamisch gewordenes Frankreich. 2022 ist nun Houellebecqs neuer Roman erschienen: «Vernichten» ist eine Abrechnung mit der heutigen Gesellschaft, ein Memento mori, ein flackerndes Bild von Glauben und Liebe. Er bleibt seinen vielen Themen treu: der Westen zerstört sich selbst. Die Ursachen und der Treibstoff dieses Prozesses sind für ihn der Neoliberalismus, der Finanzkapitalismus, Spitzentechnologie und Fortpflanzungs-industrie, die Macht der Medien, die Migration; der Egozentrismus, die Auflösung von Ehe und Familie, das Elend des Menschen ohne Gott (und ohne Sex). Trotzdem lernen wir diesmal einen – wenn auch nur eine Spur – sanfteren Houellebecq kennen. Erschienen ist «Vernichten» vor dem aktuellen Urnengang Frankreichs zur Präsidentschaftswahl. Das Buch spielt im Jahr 2027 – auch dann wird wieder gewählt. — Mit Beiträgen von Christoph Winder, Antonia Löffler, Klaus Nüchtern, Peter Zimmermann, Erich Klein, Cornelia Primosch und Leonie Heitz. — Erstausstrahlung: 23.04.2022

 
 

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Der kaukasische Kreidekreis nach Bertolt Brecht – von Helgard Haug mit dem Theater HORA

19.08.2023HörspielÖ1N.N. —   –  Details

Theater HORA

«Gut, ich mach die Probe noch einmal, dass ich›s endgültig hab», sagt Richter Azdak, bevor er das Kind ein zweites Mal in den Kreidekreis bittet und die beiden Mütter ein zweites Mal auffordert, zu beweisen, welche die wahre sei. Soweit ist das Stück bekannt: eine Sage, «eine sehr alte». Auch der Ausgang dieser Probe ist bekannt: Der «mütterlichen», nicht der «amtlichen» Frau wird das Kind zugesprochen. Was aber, wenn dem Kind die Wahl übertragen wird? Zwei Mütter bieten sich an, konkurrieren um einen Job, einen Titel, eine Beziehung, eine Aufgabe, einen Nutzen – für welche soll das Kind sich entscheiden? Und wer steht hier noch zur Wahl?

Die Spieler:innen des Theater HORA sind kognitiv beeinträchtigt und bringen ihre eigenen Regeln mit. Neue müssen gemeinsam erfunden werden. Und es stellt sich die Frage: Lässt sich die «alte Sage» durch Performer:innen erzählen, die wahrscheinlich nie ein Kind haben werden und auf die Fürsorge anderer angewiesen sind? Dieses Hörspiel entstand kurz vor der Uraufführung der Theaterfassung bei den Salzburger Festspielen am 12. August 2023. — Mit Remo Beuggert, Robin Gilly, Simone Gisler, Tiziana Pagliaro und Simon Stuber. Musik: Barbara Morgenstern. Konzept, Textfassung und Regie: Helgard Haug.

 

Produktion: Hessischer Rundfunk und ORF in Zusammenarbeit mit den Salzburger Festspielen, Rimini Apparat, Theater HORA sowie HAU Hebbel am Ufer Berlin, Theater Winterthur, Staatstheater Mainz & Grenzenlos Kultur Theaterfestival 2023

Helgard Haug ist Autorin, Regisseurin und Mitbegründerin des Theaterlabels Rimini Protokoll. Mit zahlreichen internationalen Preisen für ihre herausragenden Arbeiten im Bereich Bühnenkunst, Intervention, szenische Installation geehrt, wurde Helgard Haug für ihre Hörstücke mehrfach mit dem «Hörspiel des Monats», mit dem Deutschen Hörspielpreis der ARD und dem Hörspielpreis der Kriegsblinden ausgezeichnet. — Barbara Morgenstern lebt seit 1994 in Berlin, wo sie als Komponistin, Produzentin und Live-Musikerin tätig ist. Sie veröffentlicht seit 1998 Solo-Alben, die zwischen Elektronik und Songwriting liegen. Seit 2012 arbeitet sie eng mit der Theatergruppe Rimini Protokoll zusammen, bisher sind sieben gemeinsame Produktionen entstanden.

 
 

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