Jazzfest Berlin 2023: Albert-Mangelsdorff-Preis für den Posaunisten Conny Bauer

03.11.2023Tonart: ClipDeutschlandfunk KulturMatthias Wegner —   –  Details

Conny Bauer

Regie: Frederike Moormann und Angelika Waniek — Mit: Meriam Abbas, Tonio Arango und Sabine Falkenberg — Im O-Ton: Karin Althaus, Anna Bromley, Dieter Daniels, Dieter Kranzlmüller, Nathalie Singer und Rainer Suckow — Chor: Henriette Aichinger, Joé Bertili, Ulrike Feibig, Enrico Hiersemann-Petters, Anna Keil, Gwen Kyrg und Florian Steffens — Komposition und Choraufnahmen: Paul Hauptmeier und Martin Recker — Wortaufnahmen: Sonja Rebel — Ton: Sound Art Lab | Max Schneider — Produktion: Deutschlandfunk Kultur / Kunstraum D21 Leipzig 2020 — Länge: 51›36

Drei Jahre vor dem offiziellen Start des Radios in Deutschland wurde 1920 in Königs Wusterhausen die erste Testsendung ausgestrahlt. Hundert Jahre später stellen vier Radio-Enthusiastinnen diesen Augenblick nach. — Lichtbogensenders ein Weihnachtskonzert. Das Radio war geboren. Das Senden von einem Punkt an «Alle» («one-to-many») war ein wichtiger Schritt in der Medienentwicklung: nach dem «one-to-one» des Telefons und vor dem heutigen «many-to-many» des Internets.

 

Die erste deutsche, aus technischen Gründen nicht aufgezeichnete Sendung hörte im Land vermutlich niemand. Rundfunkhören war bei Strafe verboten. Der Dramaturgie der ersten deutschen Testsendung folgend, imaginieren und verschalten vier Radio-Enthusiastinnen Perspektiven von Sendenden und Hörenden. Dabei erzählen sie von Gemeinschaften vor und im Apparat. — Angelika Waniek, geboren 1975, ist Bildende Künstlerin und Performerin. Sie lebt und arbeitet in Leipzig. Thematische Schwerpunkte ihrer Arbeit sind kulturelle und historische Narrative und ihre Formen der Darstellung/Inszenierung. Künstlerische Mitarbeiterin an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, Klasse Expanded Cinema. — Frederike Moormann hat Physik, Philosophie und Medienkunst studiert. Sie ist Künstlerische Mitarbeiterin am Lehrstuhl Experimentelles Radio an der Bauhaus Universität Weimar und freischaffende Radiomacherin. Hörstücke unter anderem für SWR, Deutschlandfunk, Radio Corax. — Dieter Daniels ist Professor für Kunstgeschichte und Medientheorie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. In seiner langjährigen Tätigkeit hat er zahlreiche Publikationen, Multimediaprojekte und Ausstellungen im Bereich Medienkunst realisiert und war Mitbegründer des Festivals «Videonale» in Bonn. Von 1991 bis 1993 Aufbau der Videosammlung am ZKM in Karlsruhe.

 
 

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One to Many / Aktueller Standort: 51° 20‘ 22.904“ N 12° 22‘ 23.069“

03.11.2023KlangkunstDeutschlandfunk KulturFrederike Moormann, Angelika Waniek und Dieter Daniels —   –  Details

Radio-Testsendung

Regie: Frederike Moormann und Angelika Waniek — Mit: Meriam Abbas, Tonio Arango und Sabine Falkenberg — Im O-Ton: Karin Althaus, Anna Bromley, Dieter Daniels, Dieter Kranzlmüller, Nathalie Singer und Rainer Suckow — Chor: Henriette Aichinger, Joé Bertili, Ulrike Feibig, Enrico Hiersemann-Petters, Anna Keil, Gwen Kyrg und Florian Steffens — Komposition und Choraufnahmen: Paul Hauptmeier und Martin Recker — Wortaufnahmen: Sonja Rebel — Ton: Sound Art Lab | Max Schneider — Produktion: Deutschlandfunk Kultur / Kunstraum D21 Leipzig 2020 — Länge: 51›36

Drei Jahre vor dem offiziellen Start des Radios in Deutschland wurde 1920 in Königs Wusterhausen die erste Testsendung ausgestrahlt. Hundert Jahre später stellen vier Radio-Enthusiastinnen diesen Augenblick nach. — Lichtbogensenders ein Weihnachtskonzert. Das Radio war geboren. Das Senden von einem Punkt an «Alle» («one-to-many») war ein wichtiger Schritt in der Medienentwicklung: nach dem «one-to-one» des Telefons und vor dem heutigen «many-to-many» des Internets.

 

Die erste deutsche, aus technischen Gründen nicht aufgezeichnete Sendung hörte im Land vermutlich niemand. Rundfunkhören war bei Strafe verboten. Der Dramaturgie der ersten deutschen Testsendung folgend, imaginieren und verschalten vier Radio-Enthusiastinnen Perspektiven von Sendenden und Hörenden. Dabei erzählen sie von Gemeinschaften vor und im Apparat. — Angelika Waniek, geboren 1975, ist Bildende Künstlerin und Performerin. Sie lebt und arbeitet in Leipzig. Thematische Schwerpunkte ihrer Arbeit sind kulturelle und historische Narrative und ihre Formen der Darstellung/Inszenierung. Künstlerische Mitarbeiterin an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, Klasse Expanded Cinema. — Frederike Moormann hat Physik, Philosophie und Medienkunst studiert. Sie ist Künstlerische Mitarbeiterin am Lehrstuhl Experimentelles Radio an der Bauhaus Universität Weimar und freischaffende Radiomacherin. Hörstücke unter anderem für SWR, Deutschlandfunk, Radio Corax. — Dieter Daniels ist Professor für Kunstgeschichte und Medientheorie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. In seiner langjährigen Tätigkeit hat er zahlreiche Publikationen, Multimediaprojekte und Ausstellungen im Bereich Medienkunst realisiert und war Mitbegründer des Festivals «Videonale» in Bonn. Von 1991 bis 1993 Aufbau der Videosammlung am ZKM in Karlsruhe.

 
 

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Freiheit gibt es nicht umsonst — Journalist und Autor Adam Soboczynski

03.11.2023Im GesprächDeutschlandfunk KulturUlrike Timm —   –  Details

Adam Soboczynski

Als Kind polnischer Einwanderer wunderte sich Adam Soboczynski über die mangelnde Neugier seiner Mitschüler. Mit Polen konnte man nicht angeben, erinnert sich der Literaturchef der ZEIT. Nun hat er ein Buch über seine Migrationsgeschichte geschrieben. Dabei gehe es ihm weniger um seine Biografie – sondern um die Frage nach Freiheit.

 
 

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Mehr als Klezmermusik – Das Klezmore Festival in Wien wird 20 Jahre alt

03.11.2023SpielräumeÖ1Wolfgang Schlag —   –  Details

Klezmore Festival

Eine der Kernzellen der kreativen Veranstaltungen in Wien ist seit Jahrzehnten der Aktionsradius Augarten. Hier begann 2004 Friedl Preisl mit einem Festival für jüdische Musik mit dem Schwerpunkt Klezmermusik. Es war eine Zeit, in der die avantgardistische Erneuerung der Klezmermusik durch Musiker wie David Krakauer, ausgehend von New York, am Höhepunkt war und Klezmermusik in Festivals, im Radio und auf Tonträgern boomte. — Friedl Preisl nahm mit seinem Klezmore Festival diese Stimmung auf und bald wurde das Musikfestival in Wien um Stummfilmabende mit Livemusik-Begleitung, um Workshops und Vorträge erweitert. — Am 4. November beginnt die 20. Ausgabe dieses erfolgreichen Festivals, das, so Friedl Preisl, «Grundlagen für vielfältige Dialoge schaffen möchte, im Sinne eines offenen, respektvollen Umgangs und Austauschs der Menschen in einer blühenden multikulturellen Metropole des 21. Jahrhunderts». — Das Jubiläum gibt Anlass für Rückblick und Ausblick. U.a. mit Nifty´s, The Klezmatics, Esther Wratschko.

 
 

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Christine Pernlochner-Kügler über den Tod

03.11.2023Im GesprächÖ1Renata Schmidtkunz —   –  Details

Christine Pernlochner-Kügler

«Der beste Lebensratgeber ist der Tod» – Renata Schmidtkunz im Gespräch mit Psychologin, geprüfter Bestatterin und Thanatologin Christine Pernlochner-Kügler — Schon während ihres Studiums der Psychologie und Philosophie war Christine Pernlochner-Kügler, geboren 1971 in Innsbruck, fasziniert von dem Tabuthema Körperflüssigkeiten und Scham. Ihre Dissertation wurde 2004 unter dem Titel «Körperscham und Ekel – wesentliche menschliche Gefühle» veröffentlicht. Der Tod – der eigene und der von Mitmenschen – war das zweite Tabu, dem sie sich stellte. Als ihr Großvater starb, sah zum ersten Mal einen Leichnam. «Es war traurig, aber auch schön», resümiert sie heute über diese ersten direkten Erfahrungen mit menschlicher Vergänglichkeit. Wie geht die Gesellschaft mit Tod und Sterben um, und warum gibt es noch immer so viele Tabus? Christine Pernlochner-Kügler vertiefte sich in die «Lehre vom Tod» – die Thanatologie. Sie begann im Gesundheitsbereich zu unterrichten, wurde Mitglied im österreichischen Netzwerk für Ritualforschung und schloss sich der «Death-Positive-Bewegung» an. 2012 übernahm sie ein Bestattungsinstitut in Innsbruck. Bestatterin ist für sie, wie sie heute schreibt, der schönste Beruf, den sie sich vorstellen kann. Ihr aktuelles Buch trägt den Titel: «Du stirbst nur einmal, leben kannst du jeden Tag.» Darin erzählt Christine Pernlochner-Kügler mit viel Empathie von allen Facetten des Todes und der Todesbewältigung. Für sie ermöglicht die Beschäftigung mit der eigenen Vergänglichkeit ein besseres Verständnis des eigenen Seins. Im Gespräch mit Andreas Obrecht geht sie auf die Bedeutung von Trauerritualen in einer entritualisierten Gesellschaft ein und spricht darüber, warum der Tod kein Problem für die Toten, aber immer für die Lebenden ist.

 
 

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Rumba Congolaise: Sam Mangwana

03.11.2023In ConcertÖ1Michael Neuhauser —   –  Details

Sam Mangwana

Sam Mangwana 2021 beim Rio Loco Festival in Toulouse — In den späten 1950er Jahren avancierte Kinshasa zum musikalischen Zentrum Afrikas südlich der Sahara. Inspiriert von kubanischer Musik triumphierten in der damals noch Leopoldville genannten Hauptstadt von Belgisch-Kongo Musiker wie Joseph Kabasele, Franco Luambo oder Tabu Ley Rochereau mit der von ihnen und anderen entwickelten Rumba Congolaise. Ein junger Sänger, der damals bei Kabasele seine Karriere begann und 1963 von Rochereau engagiert wurde, ist der 1945 geborene Sam Mangwana, Sohn einer Angolanerin und eines Vaters aus Simbabwe. — Bis heute hält Mangwana, der auch in Brazzaville, Lagos, Accra und Abidjan gelebt und gearbeitet hat, das große Erbe der alten Rumba Congolaise hoch, hat diese im Laufe seiner Karriere aber auch mit vielen weiteren afrikanischen Stilen verbunden. So hat er eine Art panafrikanische Popmusik geschaffen, in der deutlich wird, wie sehr in Subsahara-Afrika alles mit allem zusammenhängt, wenn es um Musik geht – ungeachtet der kolonial bedingten Grenzziehungen zwischen einzelnen Staaten. — Am 15. Juni 2021 gastierte Sam Mangwana mit seiner international besetzten, sechsköpfigen Band beim Rio Loco Festival in Toulouse in Südfrankreich. In Concert präsentiert diesen einstündigen Auftritt gemeinsam mit weiteren, alten wie jungen Aufnahmen von Sam Mangwana.

 
 

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Neun Klaviere auf drei Ebenen mit dem Pianisten am Kletterseil

03.11.2023Zeit-TonÖ1Marie-Therese Rudolph —   –  Details

Nick Acorne

musikprotokoll 2023. Nick Acornes Performance “IX KLA VIER E” — Der in Graz lebende Klangkünstler Nick Acorne ist Komponist, Sounddesigner, interaktiver Medienkünstler und Performer. Er hat sowohl einen Abschluss in klassischer Komposition als auch in elektronischer Komposition und Sounddesign und kombiniert akustische Musikinstrumente mit selbst entwickelten, sensorbasierten Instrumenten, Game Controllern sowie am Computer bearbeiteten oder generierten elektronischen Klängen. Im Rahmen des ORF musikprotokoll hat Nick Acorne die Musikperformance “IX KLA VIER E” präsentiert, in der er abwechselnd auf neun Klavieren spielte. Diese waren räumlich in drei Ebenen übereinander – wie in einem überdimensionalen Setzkasten – angeordnet und nicht perfekt gestimmt, um mikrotonale Harmonien in der Improvisation zu ermöglichen. Um die sechs Meter hohe Konstruktion bespielen zu können, war im Raum eine Klettersicherung installiert, die dem Pianisten erlaubte, sich frei in der Klaviermatrix zu bewegen. In “IX KLA VIER E” wollte Acorne die Idee der musikalischen Aufführung ad absurdum führen und stellte daher die Auseinandersetzung mit Zeit, Klang, Raum, Stille und deren Kombination ins Zentrum seiner Komposition. Im Zeit-Ton bringen wir einen Live-Mitschnitt der Performance aus der Grazer Helmut-List-Halle vom 6. Oktober 2023 beim musikprotokoll und ein ausführliches Gespräch mit dem vielseitigen, auch oftmals partizipativ arbeitenden Künstler.

 
 

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Tkay Maidza, Jockstrap, King Creosote, Bar Italia

03.11.2023SoundcheckradioeinsElissa Hiersemann, Jana Weiss, Claudia Gerth und Jens Balzer —   –  Details

King Creosote

— bei Twitter teilen — WORTBEITRÄGE — MUSIKTITEL — radioeins-Soundcheck Moderatorin Elissa Hiersemann diskutiert mit Jana Weiss (Der Tagesspiegel), Claudia Gerth (radioeins) und Jens Balzer (Die Zeit) über folgende Neuerscheinungen:

 
 

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Neue Jazz Alben: Experimente in großen Formaten / Gard Nilssen, Darcy James Argue, Zoe Rahman

03.11.2023JazzWDR 3Thomas Mau —   –  Details

Gard Nilssen

Wenn Jazzmusiker:innen die Möglichkeit haben, probieren sie ihre Ideen gerne auch in großen Besetzungen aus. Der norwegische Schlagzeuger Gard Nilssen etwa lässt auf seinem neuen Album «Family» sein siebzehnköpfiges Supersonic Orchestra grooven. — Der kanadische Komponist und Bandleader Darcy James Argue scheint auf seinem neuen Album «Dynamic Maximium Tension» mit den Mitteln eines Filmkomponisten zu arbeiten. Immer wieder klingt die Musik seiner 18-köpfigen Band «Secret Society» wie die Musik zu einem Thriller. Es ist das erste Album seit sechs Jahren. Eher dem Wohlklang ist die britische Komponistin und Bandleaderin Zoe Rahman zugeneigt. Der Titel ihres Albums «Colour of Sound» legt nahe, dass sie mit den reichhaltigen Klangfarben eines großen Jazzorchesters arbeiten wollte. Interessante Releases gibt es aber auch von dem Bassisten Billy Mohler oder der Vibraphonistin Yuhan Su.

 
 

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50 Years After – Big Star: Number One Record

03.11.2023Nachtmix: ExtraBayern 2Roderich Fabian —   –  Details

Big Star

Mit 16 hatte Alex Chilton als Sänger der Band «The Box Tops» einen Nummer-Eins-Hit mit «The Letter». Das war 1967. Fünf Jahre später gründete er mit ein paar Schulfreunden die Band «Big Star». Sie debütierten im gleichen Jahr mit einem Album voller Songs, die zugleich das Genre «Power Pop» definierten, aber auch melancholischen Folk-Rock. Big Star bekamen beste Kritiken, wurden aber nie berühmt. Über die Gründe spekuliert Roderich Fabian in einer Erinnerung am eine Kult-Platte des Jahres 1972. Wiederholung vom 13. Dezember 2022.

 
 

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Cristian Macelaru dirigiert Mahlers ‹Auferstehungssinfonie› / WDR Sinfonieorchester

03.11.2023KonzertWDR 3Susanne Herzog —   –  Details

Cristian Macelaru

Klangsinnlichkeit bei Alma Mahlers «Die stille Stadt» und monumentale Klangwirkungen bei Gustav Mahlers «Auferstehungssinfonie»: ein neues Kapitel in den Mahler-Interpretationen von Cristian M celaru mit dem WDR Sinfonieorchester. — Mit der ersten Sinfonie von Mahler hat M celaru die letzte Saison beendet, jetzt präsentiert er mit dem WDR Sinfonieorchester die zweite, die «Auferstehungssinfonie». «Es klingt alles wie aus einer anderen Welt herüber. Und – ich denke, der Wirkung wird sich niemand entziehen können,» schreibt Gustav Mahler über seine zweite Sinfonie. Während der Komposition beschäftigt er sich mit existenziellen Fragen: Warum hast du gelebt? Warum hast du gelitten? Ist das alles nur ein großer, furchtbarer Spaß?» Seine «Auferstehungssinfonie» umfasst fünf Sätzen, an deren Ende nicht nur der Schrecken des Jüngsten Gerichts steht, sondern letztlich ein «allmächtiges Liebesgefühl mit seligem Wissen und Sein». Ein höchst ausdrucksvolles Lied von Mahlers Ehefrau Alma eröffnet das Konzert und beweist mit seiner Schönheit, dass Mahler völlig falsch lag, als er Alma bereits vor der Hochzeit das Komponieren untersagte.

 
 

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Bühne frei … für das Claus Raible Trio

03.11.2023Jazztime: Bühne frei im Studio 2BR-KlassikBeate Sampson —   –  Details

Claus Raible

Mit Claus Raible (Piano), Giorgos Antoniou (Bass) und Xaver Hellmeier (Schlagzeug) — Aufnahme vom 25. Oktober 2023 im Studio 2 des Münchner Funkhauses

Radiosendungen waren es, über die Claus Raible als Kind auf den Jazz gestoßen und ihm sofort erlegen ist. Duke Ellington, Count Basie, Earl Hines und Art Tatum wurden die Stars seiner abendlichen «Listening-Sessions» – Stride Piano und Blues zum Sound seiner Kindheit. Mit elf Jahren begann der 1967 geborene Musiker Trompete zu spielen und mit vierzehn Klavier. Zwei Jahre später wurde eine Aufnahme des Tadd Dameron Orchestras mit Trompeter Fats Navarro zur Initialzündung für seine seither andauernde Bebop-Leidenschaft. Bud Powell und Thelonious Monk faszinieren ihn nachhaltig. Nach einem Jazzstudium an der Kunstuniversität in Graz ging der Münchner 1992 nach New York, wo er sein erstes eigenes Sextett gründete und die legendären Meisterklassen des Pianisten Barry Harris besuchte. — Claus Raible schmiedete musikalische Allianzen mit afroamerikanischen Jazzgrößen, die Mitgestalter und Zeitzeugen der Ära waren, der er künstlerisch zutiefst verbunden ist: Jimmy Cobb, Charles Davis, Ed Thigpen und Benny Golson. Nicht nur sein Spiel, sondern auch seine Erscheinung: im Nadelstreifenanzug, mit Pomade im Haar und feinem Oberlippenbart, rücken den Münchner Pianisten in die Nähe der New Yorker 52nd Street, in deren Clubs seine Idole auftraten. Ob als Leiter großer Formationen, mit denen er seinen historischen Vorbildern Tribut zollt, im Duo mit der Sängerin Anna Lauvergnac oder mit seinem Trio ist er dabei absolut authentisch und beschert seinem Publikum Konzertabende, bei denen zwar in vollen Zügen Schwung und Schwingung einer vergangenen Epoche beschworen werden, es aber keinen Moment museal zugeht. Vital und up to date klingen die Lockrufe aus der Jazzgeschichte, wenn er sie nonchalant, aber immer das gestalterische Feuer auf hoher Flamme haltend, darbietet. Auf seinem aktuellen, zehnten Album namens «Fugitive Figures» tut er das zum ersten Mal ausschließlich mit eigenen Kompositionen, in denen seine tiefe Kenntnis der Jazztradition und die daraus entwickelte, eigene musikalische Persönlichkeit eine hochspannende und faszinierende Verbindung eingehen. —

 
 

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