Ayom über Gott und die Welt / Das zweite Album ‹Sa.Li.Va.› der transatlantischen Band Ayom

13.11.2024SpielräumeÖ1Johann Kneihs —   –  Details

Band Ayom

Sie kommen aus Angola, Brasilien, Griechenland und Italien. Ihre Musik vereint afrikanische, afrobrasilianische und europäische Energie und Esprit – und die Sängerin und die fünf Instrumentalisten landeten damit einen beachtlichen Anfangserfolg. Ayom war “Band des Jahres 2021″ der Zeitschrift Songlines, das selbstbetitelte Debütalbum stand auf der Bestenliste des Preises der deutschen Schallplattenkritik. Nun erscheint das zweite Album und nimmt sich nicht wenig vor. Die Themen Unterdrückung und Kolonialismus, Freiheit, Leben und Liebe, dazu kommt eine spirituelle Dimension: Ayom benennt sich nach dem Orisha (der Gottheit), der im Glauben der Yoruba und in afrobrasilianischer Tradition für die Trommel und im weiteren Sinn für die Musik zuständig ist. ”Sa.Li.Va.” spart auch nicht mit großen Namen der lusitanischen Musik. Der angolanische Semba-Star Paulo Flores, der portugiesische Sänger Salvador Sobral and die brasilianische Singer-Songwriterin Juliana Linhares wirken mit. Produziert wurde das Album von Guilherme Kastrup, der schon den späten Erfolg der legendären Samba-Sängerin Elza Soares begleitet und ihr Album “Mulher do Fim do Mundo” betreut hat, ebenso Leila Marias Album “Ubuntu”. Zu Beginn des Jahres 2025 wird Ayom im Rahmen einer Europa-Tournee auch in Österreich gastieren.

 
 

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‹Wir waren niemand mehr› / Zur Geschichte der Roma Siedlungen im Burgenland

13.11.2024Betrifft: GeschichteÖ1Rosemarie Burgstaller —   –  Details

Roma im Burgenland

Zur Geschichte der Roma Siedlungen im Burgenland mit den Historikern Gerhard Baumgartner und Herbert Brettl, Autoren des Buches «Einfach weg!». Verschwundene Roma Siedlungen im Burgenland (new academic press) — Ein Schutzbrief aus dem späten 17. Jahrhundert, ausgestellt von Christof Batthyány, stellt das früheste überlieferte Dokument über die Ansiedlung von Roma auf dem Gebiet des heutigen Österreich dar. Unter Regentin Maria Theresia und Joseph II. kam es zu Zwangsansiedlungen von Roma- und Sintigruppen im Burgenland. Damals erhielten einige der sogenannten «Zigeunerfamilien» einen Grundbesitz und wurden zum Teil in die burgenländischen Dörfer integriert. Große «Zigeunersiedlungen» an den Dorfrändern entstanden erst nach weiteren umfassenden Zwangsansiedlungsmaßnahmen in der Österreichisch-ungarischen Monarchie Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. — In der Zwischenkriegszeit existierten rund 120 burgenländische Romasiedlungen vorwiegend in den Bezirken Oberwart und Güssing. Die größte Siedlung befand sich mit 318 Personen im Jahr 1936 in Holzschlag, heute Gemeinde Unterkohlstätten. Die Bewohner arbeiteten in den Sommermonaten zumeist als Erntehelfer für die burgenländischen Adels- und Bauernfamilien. Im Winter erhielten sie Einkünfte mit Tätigkeiten als Korbflechter, Besenbinder und Kesselflicker. — In den 1920er und 1930er Jahre stieg die rassistische Hetze massiv an, wie Gerhard Baumgartner und Herbert Brettl berichten: «›Das Burgenland zigeunerfrei!› wurde zu einer der wesentlichen Propagandaparolen der illegalen NSDAP lange vor 1938.» Unter dem NS-Regime wurden rund 90 Prozent der Burgenland-Roma und Romnija ermordet. Nur in wenigen Ortschaften wurden ihre Häuser nicht abgetragen oder in Brand gesteckt. Erst nach 1995 erhielten Roma und Sinti für ihre zerstörten und enteigneten Besitztümer teilweise eine versuchte Entschädigung durch die Republik Österreich.

 
 

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Meine Großeltern, die unbekannten Wesen / 30 Autor:innen mit vielen Fragen

13.11.2024Punkt einsÖ1Alexander Musik —   –  Details

Meine Großeltern

30 Autor:innen mit vielen Fragen. Gäste: Wolfram Schneider-Lastin, Historiker und Schauspieler, und Christa Prameshuber, Schriftstellerin. — Erschütterungen, Liebeserklärungen, Hin- und Abwendungen – es sind Geschichten gegen das mitunter lebenslange Schweigen der Großeltern, Erinnerungen aus der Perspektive der Enkel, die in einem vor Kurzem erschienen Band versammelt sind. Und mit ihnen der Appell: Man hätte vielleicht mehr und früher Fragen stellen sollen. — Während des Corona-Lockdowns begann der Historiker und Schauspieler Wolfram Schneider-Lastin die Geschichte seiner süddeutschen Großväter aufzuschreiben, um ihr bewegtes Leben, vor allem während des Nationalsozialismus, festzuhalten und das Erinnerte weiterzugeben – innerhalb der Familie, wie er betont. Das Niedergeschriebene schickte er daraufhin an einige Freunde. — «Da geschah etwas völlig Unerwartetes», so Schneider-Lastin im Vorwort seines Buches «Fragen hätte ich noch – Geschichten von unseren Großeltern»: «Der Text wirkte bei den Adressatinnen und Adressaten wie ein Auslöser, sich ihrerseits zu erinnern. (.) Es war, als träfe meine Geschichte einen Nerv, als öffnete sie ein verschlossenes Ventil. Lange Verschüttetes kam zutage, Berührendes, historisch Interessantes, aber auch Schmerzhaftes.» — Schneider-Lastins Neugier auf die eigene Familiengeschichte griff rasch um sich. 30 Schriftsteller:innen – aber auch Menschen aus anderen Berufen – aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sagten begeistert zu, aufzuschreiben, was sie über ihre Großeltern wussten und nicht wussten. Eigenes Wissen mischte sich mit von Anderen erzähltem Wissen und mit Hörensagen. Und auch wenn die Großeltern teilweise schon tot waren, als die Enkelgeneration auf die Welt kam – rätselhaften Einfluss auf ihr Leben haben sie dennoch genommen. — «Meine früheste Erinnerung an meinen Großvater Karl ist das unregelmäßige Klopfen seiner Krücken», schreibt eine der 30 Autor:innen, die in Linz geborene und später in die Schweiz gezogene Christa Prameshuber, in ihrer Geschichte: «Karl wurde 1900 als uneheliches Kind in eine von Beginn an gefühlsarme Beziehung geboren. Sein Vater war einige Jahre zuvor, in der Hoffnung auf Arbeit, zu Fuß aus Tschechien nach Oberösterreich gewandert. Mein Großvater und Tante Toni waren die Einzigen, die bereit waren, meine Fragen zum Krieg zu beantworten. Ihre erschütternden Geschichten verfolgten mich bis in meine Träume.» — Gäste bei Alexander Musik sind Wolfram Schneider-Lastin, Historiker und Schauspieler, und Christa Prameshuber, Schriftstellerin. — Wie immer sind Sie eingeladen, sich an der Sendung zu beteiligen. Kostenlos aus ganz Österreich können Sie uns unter 0800 22 69 79 erreichen oder Sie schreiben uns ein Mail an punkteins(at)orf.at — Haben Sie die eigene Familiengeschichte aufgearbeitet? Hat Sie Leben und Schicksal Ihrer Großeltern interessiert und haben Sie die Gelegenheit genutzt, danach zu fragen? Hat sich Ihr Leben geändert, nachdem Sie die Geschichte Ihrer Großeltern besser gekannt haben? Bedauern Sie, Ihre Großeltern nicht nach Ihrem Leben gefragt zu haben?

 
 

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Glasklare Psychogramme / Blitzeisidentität – Christoph Dolgan

13.11.2024RadiogeschichtenÖ1N.N. —   –  Details

Blitzeis identität

“Blitzeisidentität”. Von Christoph Dolgan. Es liest Helmut Berger. Gestaltung: Ilse Amenitsch. — Knisternd-klare Geschichten über das Schöne und das Schaudernde, das Eisige und das Warme, vereint Christoph Dolgan in seinem ersten Erzählband “Blitzeisidentität”. Eine Primaria stellt einem Journalisten in herrlich unterhaltsamer, phrasendreschender Weise die neu umgebaute Einrichtung vor; ein Erzähler passt für ein Wochenende auf den Sohn seiner Schwester auf und sie spielen ein wahnwitzig irrsinniges und kaum durchschaubares Spiel; eine polnische Pflegekraft kümmert sich wochenweise um einen alten Professor und hilft ihm bei seiner besonderen Sammelleidenschaft. Christoph Dolgans erster Erzählungsband strotzt nur so vor Originalität und Facettenreichtum. Sozialkritik trifft auf verspielt ironische Texte; dichte, erstaunliche Beobachtungsbilder von Lost Places stehen neben Eigenbrötlern und Außenseiterinnen. Der detailklare Blick des Autors bildet in sorgsamer, präziser Sprache die Welt in geradezu naturalistischer Manier ab und blickt tief in die Psyche seiner Figuren.

 
 

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Lexikon der österreichischen Popmusik (3) Waxolutionists: Die Plattenspieler spielen

13.11.2024RadiokollegÖ1N.N. —   –  Details

Waxolutionists Koop

Ab Ende der 1990er Jahre haben die drei DJs Bionic Kid, Buzz & Zuzee in Wien die Möglichkeiten ihrer Plattenspieler als hochmusikalische Instrumente ausgelotet. Im HipHop und dem sogenannten “Turntablism” verwurzelt, waren sie für einige Jahre mit der achtköpfigen Live-Band Supercity Soundsystem unterwegs, die in manchen Momenten nahe am Fusion Jazz war. Neben atmosphärischen HipHop-Klassikern wie “Nachtschattengewächs” oder “Supercity” finden sich im Waxolutionists-Katalog aber auch Zusammenarbeiten mit der Wienerlied-Formation Brigittakapelle, sowie Remixes für André Heller und die Indie-Band Convertible, was für den weiten Horizont der drei Musiker spricht.

 
 

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Das riskante Stimmungshoch (3) — Manie – Die erschöpften Angehörigen

13.11.2024RadiokollegÖ1N.N. —   –  Details

Stimmungshoch

Das übersteigerte Selbstbewusstsein während einer Manie verhindert selbst bei wiederholten Phasen die Krankheitseinsicht und nahestehende Menschen dringen nicht zu den Betroffenen durch, sondern müssen hilflos zusehen, wie jemand mit grandioser Überzeugung sein Leben ruiniert. Besorgte Stimmen werden gereizt abgekanzelt oder mit unerschütterlicher Fröhlichkeit weggewischt. Handelt es sich «nur» um eine Hypomanie, also eine schwach ausgeprägte Form mit Rededrang, Distanzlosigkeit und Agitiertheit, kommt womöglich der Verdacht auf, man gönne dem/der Betroffenen seine/ihre Erfolge nicht. 90% aller Manien sind Teil einer bipolaren Grunderkrankung. Freunde und Verwandte können also voraussehen, dass bald ein schreckliches Tief folgen wird. Dennoch wird die Depression von ihnen manchmal sogar als Erleichterung empfunden, weil endlich eine Chance auf Krankheitseinsicht gegeben ist. — In der dritten Folge der Reihe «Riskantes Hoch» widmet sich Christa Nebenführ den Herausforderungen, die eine manische Erkrankung für die Angehörigen und das Umfeld der Betroffenen mit sich bringt.

 
 

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Geschichte der Propaganda – Die Lügen der anderen

13.11.2024Zeitfragen. FeatureDeutschlandfunk KulturAnna Loll —   –  Details

Fake News

Fake News, Desinformation und «alternative Fakten»: Öffentliche Debatten scheinen unmöglich geworden, Inhalte vor allem Ansichtssache. Wie konnte es dazu kommen? — «Fake News», Desinformation und «alternative Fakten» – ob der Wahlkampf in den USA oder die Aufarbeitung der Corona-Pandemie, der Krieg in der Ukraine oder in Gaza – nahezu jedes konfliktträchtige Geschehen wird begleitet von einem Streit um die Wahrheit. Der öffentliche Diskurs und politische Debatten dazu scheinen oft unmöglich geworden, Inhalte Meinungs- und vor allem Ansichtssache. Doch stimmt das? Gibt es so etwas wie objektive, «richtige» und «falsche», ideologisch-verzerrte Fakten? Anhand welcher Kriterien lassen sie sich unterscheiden? Wann überhaupt wird aus einer Meinung eine Lüge? Und wie konnte es dazu kommen, dass wir uns so oft nicht mehr einig sein können? Ein Feature über die Geschichte von Macht und Diskurs.

 
 

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Vor 30 Jahren: Michael Schumacher wird erster deutscher Formel-1-Weltmeister

13.11.2024KalenderblattDeutschlandfunkWolf-Sören Treusch —   –  Details

Michael Schumacher

Motorsport 1994 Als Michael Schumacher erstmals Formel-1-Weltmeister wurde Im spektakulären letzten Rennen der Saison gewinnt Michael Schumacher 1994 den WM-Titel in der Formel 1. Er ist der erste deutsche Rennfahrer, dem das gelingt. Es ist der Beginn einer beispiellosen Karriere. — Michael Schumacher wurde insgesamt sieben Mal Formel-1-Weltmeister.

 
 

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Der seltsame Fall der ‹ungezogenen kleinen Nora›, einer Gestaltwandlerin aus dem Jazz-Zeitalter

12.11.2024News: NachrufeThe New York TimesSamantha Ege —   –  Details

Nora Holt

Nora Holt war eine Pionierin der schwarzen klassischen Musikszene Chicagos. Sie war mit Josephine Baker befreundet und wurde später Bluessängerin in Pariser Nachtclubs. — Ein Porträt von Nora Holt aus dem Jahr 1934 von Carl Van Vechten. — «Fabelhaft ist das Wort für Mrs. Nora Douglas Holt», lautete der Nachruf von 1974 in The Amsterdam News. — Und sie war fabelhaft: Als Pionierin der schwarzen klassischen Musikszene in Chicago wurde Holt auch eine wichtige Figur in der Harlem Renaissance und im Jazz-Zeitalter in Paris. Als Kind der Mittelschicht bewegte sie sich zwischen den Welten hin und her: Konzertkünstlerin und Bluessängerin, Zeitungskolumnistin und Clubhostess, gelehrte Gelehrte und skandalöse Persönlichkeit der Gesellschaft. — Dieser fließende Übergang führte zu Freundschaften mit zwei Frauen, die für schwarze Frauen im frühen 20. Jahrhundert unterschiedliche Formen des Ruhms darstellten: Josephine Baker, die Tänzerin aus der Arbeiterklasse von St. Louis, die in Paris zum Star wurde, und die Komponistin Florence Price, die Chicagos klassische Musikszene veränderte und mit ihren Symphonien landesweite Berühmtheit erlangte. — Holts Leben folgte keinem bekannten Muster. Ihr Leben war keine Geschichte vom Tellerwäscher zum Millionär wie das von Baker; und es war auch kein kathartischer Durchbruch für schwarze Musiker in der weißen Welt der klassischen Musik wie das von Price. Stattdessen war sie in gewisser Weise wandelbar, wechselte häufig ihren Namen und ihren Platz in der Kultur und brachte so Vorstellungen von Ehrbarkeit und sexueller Befreiung ins Wanken. — Musik war der rote Faden in Holts Leben. Sie machte sich zunächst in der klassischen Musik einen Namen. Für junge, schwarze Frauen der Mittelschicht im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert konnte klassische Musik Türen zur Salonkultur, in die kirchliche Führungsrolle, zu Jobs als Musiklehrerin und ins bürgerliche Engagement öffnen. — 1918 erhielt die Pianistin Holt als erste schwarze Person in den Vereinigten Staaten (ob weiblich oder männlich) am Chicago Musical College einen Masterabschluss in Musik. Sie arbeitete auch in den von Männern dominierten Bereichen der Musikkritik, -wissenschaft und -komposition. Ihr Musikjournalismus, ihre öffentlichen Vorträge, Konzerte und ihre Gemeindearbeit wurden zu einem Vorbild für andere schwarze Frauen, die Führungspositionen in Chicagos klassischer Musikszene anstrebten. — «Natürlich soll man sagen, dass Männer ein besseres Geschäftsverständnis haben als Frauen», schrieb sie an einen männlichen Kollegen, nachdem sie 1921 die Zeitschrift «Music and Poetry» gegründet hatte. «Aber ich habe das Ding auf die Reihe gekriegt, und die Möglichkeiten sind nach wie vor unbegrenzt.» — Holts musikalische Arbeit wurde in schwarzen Zeitungen dokumentiert. Die historischen Aufzeichnungen ihrer Anfänge sind jedoch unklarer. Sie wurde entweder als Lena Douglas oder als Nora Douglas in Missouri geboren, obwohl sie selbst sagen würde, dass sie in Kansas City, Kansas, geboren wurde. In ihren Nachrufen wird ihr Geburtsjahr mit 1885 angegeben, andere Quellen sprechen jedoch von 1890.

 
 

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