13.11.2024 – Punkt eins – Ö1 – Alexander Musik — – Details
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Meine Großeltern
30 Autor:innen mit vielen Fragen. Gäste: Wolfram Schneider-Lastin, Historiker und Schauspieler, und Christa Prameshuber, Schriftstellerin. — Erschütterungen, Liebeserklärungen, Hin- und Abwendungen – es sind Geschichten gegen das mitunter lebenslange Schweigen der Großeltern, Erinnerungen aus der Perspektive der Enkel, die in einem vor Kurzem erschienen Band versammelt sind. Und mit ihnen der Appell: Man hätte vielleicht mehr und früher Fragen stellen sollen. — Während des Corona-Lockdowns begann der Historiker und Schauspieler Wolfram Schneider-Lastin die Geschichte seiner süddeutschen Großväter aufzuschreiben, um ihr bewegtes Leben, vor allem während des Nationalsozialismus, festzuhalten und das Erinnerte weiterzugeben – innerhalb der Familie, wie er betont. Das Niedergeschriebene schickte er daraufhin an einige Freunde. — «Da geschah etwas völlig Unerwartetes», so Schneider-Lastin im Vorwort seines Buches «Fragen hätte ich noch – Geschichten von unseren Großeltern»: «Der Text wirkte bei den Adressatinnen und Adressaten wie ein Auslöser, sich ihrerseits zu erinnern. (.) Es war, als träfe meine Geschichte einen Nerv, als öffnete sie ein verschlossenes Ventil. Lange Verschüttetes kam zutage, Berührendes, historisch Interessantes, aber auch Schmerzhaftes.» — Schneider-Lastins Neugier auf die eigene Familiengeschichte griff rasch um sich. 30 Schriftsteller:innen – aber auch Menschen aus anderen Berufen – aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sagten begeistert zu, aufzuschreiben, was sie über ihre Großeltern wussten und nicht wussten. Eigenes Wissen mischte sich mit von Anderen erzähltem Wissen und mit Hörensagen. Und auch wenn die Großeltern teilweise schon tot waren, als die Enkelgeneration auf die Welt kam – rätselhaften Einfluss auf ihr Leben haben sie dennoch genommen. — «Meine früheste Erinnerung an meinen Großvater Karl ist das unregelmäßige Klopfen seiner Krücken», schreibt eine der 30 Autor:innen, die in Linz geborene und später in die Schweiz gezogene Christa Prameshuber, in ihrer Geschichte: «Karl wurde 1900 als uneheliches Kind in eine von Beginn an gefühlsarme Beziehung geboren. Sein Vater war einige Jahre zuvor, in der Hoffnung auf Arbeit, zu Fuß aus Tschechien nach Oberösterreich gewandert. Mein Großvater und Tante Toni waren die Einzigen, die bereit waren, meine Fragen zum Krieg zu beantworten. Ihre erschütternden Geschichten verfolgten mich bis in meine Träume.» — Gäste bei Alexander Musik sind Wolfram Schneider-Lastin, Historiker und Schauspieler, und Christa Prameshuber, Schriftstellerin. — Wie immer sind Sie eingeladen, sich an der Sendung zu beteiligen. Kostenlos aus ganz Österreich können Sie uns unter 0800 22 69 79 erreichen oder Sie schreiben uns ein Mail an punkteins(at)orf.at — Haben Sie die eigene Familiengeschichte aufgearbeitet? Hat Sie Leben und Schicksal Ihrer Großeltern interessiert und haben Sie die Gelegenheit genutzt, danach zu fragen? Hat sich Ihr Leben geändert, nachdem Sie die Geschichte Ihrer Großeltern besser gekannt haben? Bedauern Sie, Ihre Großeltern nicht nach Ihrem Leben gefragt zu haben?
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