22.11.2023 – Spielräume – Ö1 – Mirjam Jessa — – Details
Trio Shalosh
Das israelische Jazz-Klaviertrio Shalosh, sein aktuelles Album und ein Nachwort von Anat Fort — Das israelische Jazz-Klaviertrio Shalosh, sein aktuelles Album und ein Nachwort von Anat Fort — Vor zehn Jahren in Tel Aviv gegründet und mittlerweile international renommiert – die Times rühmte das Trio als «Verheißung», «Jazz auf der Überholspur» begeisterte den Deutschlandfunk) – ist es aus heutiger Sicht beklemmend zu lesen, wie tief für Shalosh der Einschnitt durch die politische Lage war: «Es ist eine andere Welt», sagte Pianist Gadi Stern, «das kann man auf dem neuen Album hören. Damals war alles in Ordnung, fast nichts fehlte. Jetzt ist da ein Gefühl vom Ende der Welt.» — — Was das Pogrom vom 7. Oktober in Israel für sie bedeutet, haben sie kürzlich in einem Fernsehbeitrag auf 3Sat angedeutet. Sie seien traumatisiert, überlegten zuerst, die Europatournee im November abzusagen, haben sich dann aber doch für die Konzerte entschieden. «Was wir beitragen können, ist unsere Portion Schönheit und unsere Portion Optimismus. Wenn wir das nicht tun, haben wir schon verloren.» — — Nun – so schildern sie – würden sie die Musik anders wahrnehmen, plötzlich arbeiteten in ihnen sehr viele, sehr blanke Gefühle. Seit Jahren hätten sie nicht mehr so intensiv miteinander musiziert. Die Geschichte, die sie auf ihrem neuen Album «Tales of Utopia» erzählen, ist eine ermutigende, optimistische Geschichte, Musik auch als Zufluchtsort, als «Safe Space».
— Als Nachwort und Bekräftigung dazu improvisiert die Pianistin Anat Fort mit ihrem Trio auf ihrer aktuellen CD «The Berlin Sessions» über das gesungene Gebet «Ose Shalom»: «Möge derjenige, der im Himmel Frieden stiftet, auch unter uns Frieden stiften, in ganz Israel und in der ganzen Welt.»
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