Randy Newman – Der Anti-Star wird 80

29.11.2023LegendenWDR 4Tom Petersen —   –  Details

Randy Newman

Er war und ist ein wacher Beobachter der amerikanischen Geschichte, speziell von ihrer dunklen Seite: Randy Newman schrieb Songs über Sklaverei, über Rassismus, über Heuchelei und unfähige Regierungen und er hat sich nie gescheut, anzuecken und deutliche Worte zu finden. — Bei jedem seiner Songs lohnt sich ein genauer Blick auf den Text. Mit Ironie und Zynismus attackiert Randy Newman verschiedenste Missstände, dann zeigt er sich als Meister der sensiblen Ballade oder als humorvoller Erzähler mit einem Sinn für die Absurdität menschlicher Eigenheiten. Er begann seine Karriere als professioneller Songschreiber schon im Alter von 17 und genoss schnell höchsten Respekt; Topstars sangen seine Lieder und so wurden “You can leave your hat on”, “Mama told me not to come” oder “Sail away” Hits für andere. Aber auch Newman, der sich dem Popbusiness immer verweigerte, hatte mit “Short people” und “I love L.A.” Erfolge, später auch als Komponist von Filmmusik (“You’ve got a friend in me”). Es ist ruhig um ihn geworden, aber Randy Newman lohnt immer eine Neuentdeckung. Am 28. November wird die Songwriter-Legende 80 Jahre alt.

 
 

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Hamas-Anführer Sinwar / Der Stratege des Terrors

29.11.2023NewsTagesschauBettina Meier —   –  Details

Sinwar Yaari

Jahia Sinwar, Anführer der Hamas im Gazastreifen, gilt als Drahtzieher der Terrorangriffe. Nun soll er in einem Tunnel mit Geiseln gesprochen haben – auf Hebräisch. Dabei zeigt er sich sonst selten. Wer ist er? — Für einige Geiseln im Gazastreifen muss es verwirrend gewesen sein. In einem der Tunnel der Hamas öffnet sich eine Tür. Ein Mann erscheint und sagt in makellosem Hebräisch: «Ihnen passiert nichts. Hier sind Sie sicher.» So berichtet es eine Frau, die freigelassen wurde.Der Mann war kein Geringerer als Jahia Sinwar, bekannt als Abu Ibrahim oder «Schlächter von Chan Yunis». Seit nunmehr zwölf Jahren ist er der zweitmächtigste Anführer nach Hamas-Oberhaupt Ismail Hanija – und er ist der im Gazastreifen am meisten gesuchte Terrorist.»Wir werden Jahia Sinwar kriegen und wir werden ihn töten», sagte Israels Verteidigungsminister Yoav Gallant. Der Sprecher der israelischen Streitkräfte, Daniel Hagari, bezeichnete Sinwar kürzlich als den Kommandanten der Angriffe auf Israel und drohte: Er sei ein toter Mann.

 
 

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Ein einziges Gedicht – und Musik (3/5)

29.11.2023MusikstundeSWR2Daniel Finkernagel —   –  Details

lyrisch-musikalisches Mosaik

Gedichte werden zum Klingen gebracht, in Versrhythmen, Sprachmelodien, Reimen und lyrischen Bildern. In einem frei assoziierenden und subjektiven Blick auf fünf Gedichte von Mittelalter bis Moderne, angefangen bei Hildegard von Bingen über Heine, Eichendorff und Baudelaire bis hin zu Selma Meerbaum entsteht eine vielfältig gestaltet musikalische Palette: sie reicht von mittelalterlicher Musik bis hin zu Chanson und Pop. Ein lyrisch-musikalisches Mosaik, das uns einlädt, Gedichte neu zu erleben und zu hören.

 
 

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Powerplay mit Koto und Schlagzeug: Dojo bei der Cologne Jazzweek

29.11.2023JazzWDR 3Odilo Clausnitzer —   –  Details

Michiyo Yagi

Der umtriebige Komponist und Bassist aus San Francisco legt mit «Bear Proof» eine eklektische Suite für kleine Kammerbesetzung vor, im Spannungsfeld von Jazz, zeitgenössischer Klassik, Indierock und Country. Ganze fünfzehn Jahre hat er sich dafür Zeit gelassen. — 2008 war Sickafoose› viel beachtetes Album «Tiny Resistors» erschienen, ein Statement seiner radikal postmodernen Ästhetik, sperrig und geräuschvoll, aber auch zart lyrisch und poppig. In der Zwischenzeit tourte er als musikalischer Leiter und Arrangeur des Musicals «Hadestown» und als Sideman der Singer-Songwriterin Ani di Franco um die Welt. Während «Tiny Resistors» in unzähligen Sessions regelrecht zusammengepuzzelt wurde, wurde «Bear Proof» live an einem Stück aufgezeichnet. Im Gespräch mit Niklas Wandt erläutert Todd Sickafoose die Entstehung dieser ungewöhnlichen Platte.

 
 

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Der Gitarrist John Scofield und ‹Uncle John’s Band›

29.11.2023Round MidnightNDR KulturSarah Seidel —   –  Details

John Scofield

Die Karriere von John Scofield begann vor mehr als 50 Jahren. Ein Musiker, zuhause im Blues, im Rock, im Hardbop und im Groove Jazz. Mit Miles Davis hat er gespielt, mit George Duke, mit Billy Cobham und Steve Swallow. Zuletzt ist John Scofields selbstbetiteltes Solo-Album beim Label ECM erschienen, nun gibt›s Neues von ihm und seinem Trio.

»Uncle John›s Band» heißt das Doppel-Album, mit dem John Scofield auf seine eigene musikalische Sozialisation im Amerika der 1960er Jahre blickt. Als 13-Jähriger hörte und spielte er Rockmusik und drehte alles auf, was die Gitarren-Verstärker so hergaben. Außerdem hatte er ein Faible für Country-Musik. Eine Phase in seiner Jugend, in der er noch nicht viel über Jazz wusste. Und noch lange, bevor er mit Haut und Haaren Jazzmusiker wurde.

Es groovt und swingt wie eh und je

Rock ›n› Roll – das ist der Sound seiner Generation. John Scofield hörte früher die Songs von Bob Dylan und Neil Young und auch die der Rockband «The Grateful Dead». Der Album-Titel «Uncle John›s Band» geht auf ein Stück von Jerry Garcia und Robert Hunter zurück – Ausgangspunkt für Scofields neues Album, auf dem auch Bob Dylans «Mr. Tambourine Man» anklingt.

John Scofield, der Bassist Vicente Archer und der Schlagzeuger Bill Stewart greifen die Themen der alten Rock-Songs auf und machen sie hier zum Vehikel für ausgedehnte Jazz-Improvisationen. Natürlich spielt das Trio hier auch neue Songs von John Scofield, ohne das geht›s natürlich nicht. Insgesamt 14 Stücke, verteilt auf zwei CDs. Was auch immer Scofield dabei auspackt – es groovt und swingt wie eh und je. Ein Musiker in Bestform. Und das Blues-Feeling klingt bei ihm am Ende auch immer durch. — Der amerikanische Jazzgitarrist John Scofield auf der Bühne der 25. Jazztage Dortmund.

 
 

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Mrs. Love-A-Man – Bernardine Evaristo und ihre Bücher

29.11.2023NachtmixBayern 2Michael Bartle —   –  Details

Bernardine Evaristo

Wann kann man schon mal eine Sendung eröffnen mit einer Autorin, von der Barack Obama großer Fan ist? Der ehemalige US-Präsident ist ja mittlerweile sowas wie der amtliche Literaturpapst – was er empfiehlt, das verkauft sich.

 

Vielleicht hätte Bernardine Evaristo aber Obamas Fürsprache gar nicht mehr so nötig. Denn 2019 hat sie als erste britische Frau of Color den Bookerpreis gewonnen für — ihr unglaublich gutes «Girl, Woman, Other» zu Deutsch: «Mädchen, Frauen etc». Das Buch wurde ein großer Bestseller. Aber auch ein später Erfolg in ihrem Leben. Schon auch surreal, sagt sie, gerade weil sich Bernardine schon 40 Jahre lang herumgetrieben hat in der Welt der Künste, vor allem mit Theaterstücken und Gedichten, aber auch Bücher hatte sie schon eine Menge geschrieben. In dem Gespräch mit dem Zündfunk sagt sie, die englische Verlagsszene sei dominiert von weißen Menschen, junge schwarze Autorinnen kämen dort kaum vor. Und wenn Autoren of Color veröffentlicht werden, dann vor allem, wenn sie Klischees bedienen.

 

Michael Bartle hat die Schriftstellerin in München getroffen und hat mit ihr über ihr durchaus ungewöhnliches Leben gesprochen: Ihr schwarzer Vater kam 1949 aus Nigeria mit dem «Windrush»-Schiff nach England, ihre weiße Mutter hat irische und deutsche Vorfahren. Die beiden bekamen in nur zehn Jahren acht Kinder, kein leichtes Aufwachsen im damals noch wesentlich rassistischeren Großbritannien. Über diese Geschichte und ihre Bücher dreht sich das Interview. 2023 ist in deutscher Übersetzung «Mr. Loverman» erschienen, dass sie schon vor knapp zehn Jahren geschrieben hat.

 

Neben vielen anderen Dingen ist Bernardine Evaristo auch noch sehr musikbegeistert. Einer ihrer Lieblingssongs ist von der unsterblichen Nina Simone: — »I Wish I Knew How It Feels to Be Free». Diesen Song werden wir neben vielen anderen Favoriten von Evaristo in dieser Stunde hören. Wiederholung vom 1. April .2023

 
 

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Geld ist immer da, nur nicht an den richtigen Stellen / Joseph Vogl erklärt

28.11.2023NewsBerliner ZeitungTimo Feldhaus —   –  Details

Joseph Vogl

Die Bundesregierung sucht nach plötzlich fehlendem Geld. Der Berliner Philosoph Joseph Vogl erklärt die Anomalie der Schuldenbremse und warum Schulden magische Instrumente sind. Ein Interview. — Joseph Vogl ist nicht nur einer der schillerndsten Geisteswissenschaftler der Republik, er hat sich auch eingehend mit ökonomischen Fragen auseinandergesetzt. In seinem Buch «Das Gespenst des Kapitals» stellt er den Kapitalismus auf neue Füße. Heute sitzt Vogl in seinem Gastprofessorenzimmer der amerikanischen Universität Princeton, jedes Wintersemester lehrt er dort. Im Hintergrund des Videotelefoniefensters stehen erst vier Bücher im Regal, die er just aus der Bibliothek ausgeliehen hat. Wir wollen verstehen: Was sind eigentlich Schulden und wozu wurden sie erfunden? Habeck und Lindner beneidet der Professor nicht. «Wer jetzt gezwungen ist, über Schulden und Verschuldung zu reden», meint der brillante Joseph Vogl, «kann schnell als Advokat des Teufels erscheinen.» — Herr Vogl, ich melde mich mit einem Notruf bei Ihnen, die Bundesregierung steht nun vor dem 60-Milliarden-Loch. Ganz offen gefragt: Was macht man, wenn kein Geld mehr da ist? — Das Geld war auch vorher nicht da, man hat ja nur auf eine Umwidmung von Krediten gehofft. Oder anders gesagt: Geld ist immer da, nur nicht an den richtigen Stellen. — Robert Habeck beschrieb die Schuldenbremse gerade als «wenig intelligent». Weiter sagte der Stellvertreter des Bundeskanzlers, praktisch in Ihrem Sinne: «Für die Gegenwart werden wir das Geld anders finden müssen.» — Natürlich. Man könnte auch sagen, dass die Schuldenbremse eine Anomalie darstellt. Sie wurde 2009 nach der Finanzkrise im Zeichen der Austeritätspolitik eingeführt und schon damals kontrovers diskutiert, auch unter Ökonomen. Ein umstrittenes fiskalpolitisches Instrument hat also Verfassungsrang erhalten und wird heute vehement nur noch von FDP, AfD, CSU und Unternehmerverbänden verteidigt. Denn auch die damit geplanten Kürzungen sind ja politisch gefärbt: weniger Geld für Sozialausgaben, Klimaschutz, Entwicklungshilfe. — Mehr als 15 Jahre hatte Philosoph Joseph Vogl den Lehrstuhl für Neuere deutsche Literatur: Literatur- und Kulturwissenschaft/Medien an der Humboldt-Universität in Berlin inne.

 
 

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Aus dem Archiv – Amina Claudine Myers 1983 in Stuttgart

28.11.2023Jazz SessionSWR2Konrad Bott —   –  Details

Amina Claudine Myers

Sie spielt mit offenen Ohren und öffnet dabei die Ohren anderer: Amina Claudine Myers verbindet als Pianistin, Sängerin und Komponistin seit Jahrzehnten verschiedene Musikstile und bleibt dabei trotzdem immer ihren Gospel-Wurzeln treu. 1983 ist sie mit ihrem damaligen Trio, in Stuttgart aufgetreten.

 
 

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100 Jahre Maria Callas: Eine monumentale Edition mit Aufnahmen der Sängerin

28.11.2023Treffpunkt KlassikSWR2Kirsten Liese —   –  Details

Maria Callas

Am 2. Dezember wäre Maria Callas 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass legt das Label Warner Classics jetzt in einer limitierten Auflage die bislang umfangreichste CD-Sammlung mit Aufnahmen der griechischen Sopranistin vor: „La Divina – Maria Callas in all her roles“. Die CD-Box enthält sämtliche remasterte Studio- und nahezu alle Live-Aufnahmen, außerdem Konzertmitschnitte auf Blu-ray und Ausschnitte aus Proben und Interviews mit der Sängerin, namhaften Kollegen und Weggefährten. „Eine würdige Hommage auf die Jahrhundertsängerin zu ihrem 100. Geburtstag“, findet die Musikkritikerin Kirsten Liese. — La Divina: Maria Callas In All Her Roles

 
 

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Eine Hymne auf die Groteske – Ein Porträt des Komponisten Rodion Schteschedrin

28.11.2023HorizonteBR-KlassikUlrich Möller-Arnsberg —   –  Details

Rodion Schteschedrin

Wiederholung vom 20. Dezember 2022 — «Warum nicht?» ist eine von Rodion Schtschedrin gern gestellte Gegenfrage, wenn er nach Tabubrüchen befragt wird. Einer davon hat ihn als Komponisten besonders populär gemacht: seine «Carmen-Suite» nach Melodien von George Bizet. Schtschedrin hat sie 1967 als Ballettmusik fürs Moskauer Bolschoi-Theater geschrieben. Das Stück, das von der sowjetischen Kulturministerin wegen «zu erotischer Anspielungen» kritisiert wurde, überstand seine Absetzung und wurde zu Schtschedrins Welterfolg. Spektakulär war auch der Auftritt des Russen beim Münchner Klaviersommer 1983, als er mit dem Jazzmusiker Chick Corea spontan als Pianist improvisierte. Ulrich Möller-Arnsberg hat Rodion Schtschedrin damals erlebt. Für die Sendung «Horizonte» hat er ihn zum Gespräch getroffen. Seit über vierzig Jahren ist München die Wahlheimat des Komponisten geworden.

 
 

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