Es knistert aus dem Radio raus: Jens Rachuts ‹Unvergessene Hörspielmelodien›

11.12.2023Tonart: ClipDeutschlandfunkMartin Böttcher —   –  Details

Jens Rachut

Bester Film, beste Regie, bestes Drehbuch: «Anatomie eines Falls» von Justine Triet räumt beim Europäischen Filmpreis ab. Auch Hauptdarstellerin Sandra Hüller wird geehrt. Zu Recht, so unser Kritiker. Doch die Vielfalt des Kinos gerate aus dem Blick. — Bei ihrer Dankesrede für den Europäischen Filmpreis als «Beste Darstellerin» ruft die deutsche Schauspielerin Sandra Hüller zu einer Schweigeminute für den Frieden auf.

 
 

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Der Saxofonist und Klarinettist Ernst-Ludwig Petrowsky

11.12.2023Round MidnightNDR KulturBert Noglik —   –  Details

Ernst-Ludwig Petrowsky

Er war eine Institution im deutschen Jazz, eine moralische Instanz, ein Teamplayer und ein unbeugsamer Individualist. Ernst-Ludwig, internationalem renommiert, wirkte als Vorbild und Wegbereiter für den neuen Jazz im Osten Deutschlands. Am 10. Dezember wäre der 1933 in Güstrow Geborene neunzig Jahre alt geworden. — Petrowsky, der im Juli dieses Jahres nach jahrelanger schwerer Krankheit verstarb, gründete bereits in den fünfziger Jahren gemeinsam mit dem befreundeten Pianisten Eberhard Weise ein Jazzorchester, das dem Publikumsgeschmack vorauseilte und sich gegen die Anfeindungen der stalinistischen Funktionäre behaupten musste. Mit Mut und Beharrlichkeit setzte der Saxofonist und Klarinettist, den Kollegen und Freunde «Luten» nannten, seinen Enthusiasmus für den Jazz mit einer Jahrzehnte überspannenden Langzeitenergie fort. — Zu den wichtigen Wegmarken zählten Bands wie das Manfred Ludwig Sextett und das Jazzensemble Studio IV sowie die legendäre Gruppe «Synopsis», die aus dem Zusammenschluss Petrowskys mit Conny Bauer, Ulrich Gumpert und Günter Baby Sommer entstanden ist und später auch unter dem Namen «Zentralquartett» für Furore sorgte. Als Mitglied im Globe Unity Orchestra und in der George Gruntz Concert Jazz Band bewies Petrowsky seine Klasse als Musiker sowohl in den Bereichen der freien Improvisation als auch im swingend modernen Jazz. — Einen zentralen Platz in seinem Schaffen nahm die Zusammenarbeit mit seiner Lebenspartnerin, der Sängerin Uschi Brüning, ein – integriert in verschiedene Bandprojekte, aber auch in der Konzentration auf das Duo mit Stimme und Instrument. Stets dem Neuen gegenüber aufgeschlossen, hat Petrowsky bis in seine letzten Schaffensjahre hinein auch mit jüngeren Musikern wie dem Pianisten Oliver Schwerdt und dem Schlagzeuger Christian Lillinger zusammengearbeitet. — Mit Ernst-Ludwig Petrowsky ging eine Ära zu Ende. Seine Aufnahmen werden bleiben, ebenso wie sein Anspruch und seine Spielhaltung, die er nachfolgenden Generationen als Orientierung mit auf den Weg gegeben hat. — Der Saxofonist Ernst-Ludwig Petrowsky, Wegbereiter für den neuen Jazz im Osten Deutschlands wäre am 10. Dezember 90 Jahre alt geworden.

 
 

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WDR Sinfonieorchester – Zwei Ausnahmekünstler interpretieren Meisterwerke Beethovens

11.12.2023KonzertWDR 3Helga Heyder-Späth —   –  Details

Aylen Pritchin

Aufnahme vom 17. November 2023 aus dem WDR Funkhaus, Köln — Dirigent Maxim Emelyanychev und Geiger Aylen Pritchin stehen für eine hochemotionale Auseinandersetzung mit Meisterwerken vergangener Jahrhunderte. Mit dem WDR Sinfonieorchester zeigen sie das in Beethovens «Schicksalssinfonie» und Violinkonzert. — Wenn Maxim Emelyanychev Beethoven dirigiert, kann man sicher sein, dass er kein einziges emotionales Detail auslassen wird. Als Chefdirigent des Barockensembles Il Pomo d›Oro spürt er seit Jahren den Wurzeln nach, aus denen sich Beethovens dramatische Kraft speist. 1988 geboren, hat Emelyanychev schon als sogenanntes Wunderkind die Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Er hat die Dirigierklasse von Gennadi Roschdestwenski am Moskauer Tschaikowsky-Konservatorium besucht und sein Dirigierdebüt im Alter von zwölf Jahren gegeben. Solist Aylen Pritchin ist ein Jahr jünger als Emelyanychev und Preisträger von Violinwettbewerben auf der ganzen Welt. Der enge Draht zwischen Dirigent und Solist dürften dem Wettstreit und eng verzahnten Dialog von Orchester und Solo zugutekommen, der Beethovens einziges vollendetes Violinkonzert prägt.

 
 

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Der Sound Burkina Fasos – Balafon & Co.

11.12.2023open: WorldWDR 3Antje Hollunder —   –  Details

Farafina Ensemble

Zum Nationalfeiertag von Burkina Faso, an dem das Land in Westafrika seine Unabhängigkeit feiert, präsentieren wir Musik altbekannter und jüngerer burkinischer Gruppen und Musiker:innen wie Farafina, Gabin Dabiré, Dicko Fils, Alif Naaba und Awa Guindo. — Auch wenn Burkina Faso offiziell am 5. August 1960 seine Unabhängigkeit erlangte, begehen die Burkinaber das historische Ereignis alljährlich erst einige Monate später. Den Nationalfeiertag hat das westafrikanische Land auf den 11. Dezember verlegt, weil die Feierlichkeiten dann in der Trockenzeit stattfinden können und die Ernte eingebracht ist. Die einstige Kolonie Frankreichs hat an diesem Tag vor 65 Jahren allerdings auch schon ihre innere Autonomie erhalten, damals noch unter ihrem ehemaligen Namen Obervolta. In WDR 3 open: World sind zu diesem Anlass viele legendäre Gruppen und Musiker:innen aus Burkina Faso zu hören, die ihre Heimat geprägt haben und selbst über die Grenzen hinaus bekannt geworden sind. Außerdem stellt Antje Hollunder burkinische Bands und Künstler:innen der jüngeren Generation vor. Musik, die durchaus modern ist aber auch inspiriert von den musikalischen Traditionen des Sambla-Volkes, der Kassena oder der Mossi und oft mit traditionellen Instrumenten gespielt wird wie dem Balafon.

 
 

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Der Teufel schreibt immernoch die besten Songs

11.12.2023open: Ex & PopWDR 3Diviam Hoffmann —   –  Details

The Pianodevil

Mitski besingt die Hölle des Lorbeerbusches, Sam Smith & Kim Petras wissen, was du Unheiliges getan hast und Blues-Gitarristen begegnen dem Leibhaftigen auf einsamen Straßen. Dass der Teufel immer noch die besten Lieder schreibt, beweist er in dieser Sendung. — Hach, die Adventszeit. Wo es andernorts immer besinnlicher wird, begegnen wir bei Ex & Pop wieder einmal dem Leibhaftigen in der Musik.

 

Etwa mit Sam Smith und Kim Petras, die dieses Jahr den Grammy für ihren Song «Unholy» abgestaubt haben. Dass in dem noch einiges mehr steckt, als verruchte Ehebrecher an den Pranger zu stellen, das weiß Mona Sachße. — In den 30er-Jahren nahmen es viele Männer mit der Treue nicht so genau.

 

Sie waren Rolling Stones, Herumtreiber, die kein Moos ansetzten und auch Frau und Kind gerne allein ließen. Einige meinten, auf der Straße doch wahrhaftig dem Teufel begegnet zu sein, der ihnen zum Tausch gegen ihre Seele geniale musikalische Talente übertrug. — Vorsichtiger ist da die US-japanische Musikerin Mitski: «Let›s step carefully into the dark», so lädt sie in eins ihrer Alben ein. Auf «Laurel Hell» besingt sie, wie sich die europäischen Siedler in Nordamerika oft in einer «Hölle» aus wildem Lorbeer verirrten und dort zwischen den blühenden Blüten tragisch verendeten. — Mit dem Teufel am Tisch saßen The Notwist vor 15 Jahren und Dean Blunt geht seinen eigenen Dämonen auf die Spur. Mindestens seit The Greatful Dead gilt ja auch: A Friend Of The Devil Is A Friend Of Mine.

 

Schließlich schreibt er ja auch die besten Lieder (Prefab Sprout).

 
 

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Mr. Q – Quincy Jone

11.12.2023JazzWDR 3Karsten Mützelfeldt —   –  Details

Quincy Jones

So lang die Karriere und Liste seiner Kooperationen und Auszeichnungen, so kurz sein Spitzname, «Q». Zunächst Jazz-Trompeter, Komponist und Arrangeur für diverse Big-Bands, entwickelt sich Quincy Jones zu einer der erfolg- und einflussreichsten Persönlichkeiten im Musikgeschäft und zum vielleicht berühmtesten Produzenten des R&B und Pop. — Am Anfang spielt er Trompete bei Lionel Hampton. Danach schreibt Jones Arrangements für seinen Jugendfreund Ray Charles und die führenden Big Bands der 50er und 60er Jahre. Um sich weiterzuentwickeln, studiert er in Paris bei Nadia Boulanger, arbeitet als Plattenproduzent und formiert eine eigene Big Band. Zurück in den USA wird Quincy Jones zu einer festen Größe im Studiogewerbe, schreibt Soundtracks, Musik für Werbe-Jingles und TV-Serien. Als Produzent arbeitet «Q» mit so gut wie allen Stars des Pop, Disco, R&B, Soul, Funk und Hiphop. Sein größter Erfolg wird das meistverkaufte Album der Musikgeschichte, Michael Jacksons «Thriller». Allein 28 Grammys und 80 Grammy-Nominierungen gehören zu seiner Trophäen-Sammlung.

 
 

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Die Volksoper wird 125 (1) Vieles schon erlebt: das Volksoperngebäude

11.12.2023RadiokollegÖ1Helene Breisach —   –  Details

Volksopern gebäude

Am 14. Dezember 1898 wurde die heutige Volksoper eröffnet, als «Kaiserjubiläums-Stadttheater». 125 Jahre einer wechselvollen Geschichte hat sie hinter sich, aber wie positioniert sich die Volksoper im Hier und Heute, welche Visionen gibt es für die Zukunft angesichts vieler Krisen und einer Gesellschaft im Wandel? Alexandra Faber und Helene Breisach zeichnen ein Porträt des alten Hauses, das viel erlebt hat und dabei alles andere als leise ist! — — Der Kaiser war nur einmal da, im «Kaiserjubiläums-Stadttheater», das fast exakt zu seinem 50-jährigen Regierungsjubiläum eröffnet wurde. Das Theater «in der Alservorstadt» war von einem Theaterverein initiiert worden, als Sprechtheater zur Pflege des «deutschen Dramas». Architektonisch war es ein Bau des Späthistorismus, dessen Fassade zahlreiche Skulpturen, Reliefbilder und Art-Deco-Elemente zierten. Das Jahr 1938 bedeutete einen starken Einschnitt für die Volksoper: Zahlreiche Künstlerinnen und Mitarbeiter des Hauses wurden entlassen, das zuvor privat geführte Opernhaus wurde städtisch. Auch das Gebäude erfuhr Veränderungen: Im Zuge einer umfassenden Renovierung wurde etwa ein Deckengemälde über dem Zuschauerraum übermalt, an der Außenfassade die Zierelemente abgeschlagen. Der Zuschauerraum erhielt seine heutige Erscheinungsform im Jahr 1973. Die ursprüngliche Thonet-Bestuhlung machte Platz für bequemere Polstersessel, die Anzahl der Sitzplätze wurde reduziert. Die großen Foyers im Eingangsbereich und auf Höhe des Balkons erstrahlen hingegen seit einer aufwändigen Renovierung 2008 fast wieder in ihrer originalen Gestalt.

 

Helene Breisach lässt sich durch das Haus führen, an dem alle Zeiten ihre Spuren hinterlassen haben: Äußeres Zeichen einer neuen Ära mit der ersten Frau, Lotte de Beer, an der Spitze des Hauses war der rosa Anstrich, den die Volksoper im Sommer 2022 bekommen hat. Von der sogenannten «Kaiserstiege» geht es über die Foyers und auf die Bühne, bis in die luftigen Höhen über der Währinger Straße: Seit April 2023 befindet sich auf dem Dach eine Photovoltaikanlage, die 25 Prozent des Energiebedarfs decken soll.

 
 

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McCoy Tyner *85 / Jim Hall *10

11.12.2023Jazztime: JazztodayBR-KlassikHenning Sieverts —   –  Details

McCoy Tyner

Henning Sieverts erinnert an zwei amerikanische Jazzgrößen: zum 85.Geburtstag des Pianisten McCoy Tyner (11.12.1938 – 6.3.2020) und zum 10.Todestag des Gitarristen Jim Hall (4.12.1930 – 10.12.2013).

 
 

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Musik von Ayanna Witter-Johnson, Stella Sommer und Fatima

10.12.2023NeoNDR KulturCharlotte Oelschlegel —   –  Details

Ayanna Witter-Johnson

Bei NDR Kultur Neo begleiten wir Sie mit einem grenzenlosen Musikmix durch die letzten Stunden des Tages. Vielfältig, handverlesen und kunstvoll collagiert. Hier können Sie die Sendung anhöre

 
 

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Persische Impressionen / Münchner Rundfunkorchester, Leitung: Leo Hussain / Charles Koechlin

10.12.2023Paradisi gloriaBR-KlassikJulia Cortez —   –  Details

Herz-Jesu-Kirche

Aufnahme vom 17. November 2023 in der Herz-Jesu-Kirche, München — Münchner Rundfunkorchester — Leitung: Leo Hussain — Ludwig Steinherr; Fouad EL-Auwad, Rezitation — Charles Koechlin: «Les heures persanes», op. 65 bis — Aufnahme vom 17. November 2023 in der Herz-Jesu-Kirche, München — — Anschließend: — Paul Dukas: Sinfonie C-Dur (Münchner Rundfunkorchester: Asher Fisch) — Die Magie des Orients ist bis heute ungebrochen, und schon Charles Koechlin war ihr erlegen, als er sich zur Zeit des Ersten Weltkriegs mit einem 16-teiligen, knapp einstündigen Klavierzyklus beschäftigte. In ihm unternimmt er eine imaginäre Reise durch Persien samt einer «Karawane», einem «Kühlen Morgen im Hochtal», «Arabesken» und «Derwischen in der Nacht». Dabei bezieht er sich auf zwei zeitgenössische Reiseberichte und destilliert daraus in «Les heures persanes» zweieinhalb Tage reich an sinnlichen Erlebnissen, mit Eindrücken von Licht und Dunkel, von Stimmungen, Farben und Bewegung. Besonders die nächtlichen Szenen, etwa «Mondschein auf den Terrassen», atmen in ihrer Stimmungsmalerei den Geist des französischen Impressionismus. In der vom Komponisten selbst gefertigten Orchesterfassung von 1921 kommt der klangliche Detailreichtum noch intensiver zur Geltung.

 

Ergänzt wird das Konzerterlebnis durch die Rezitation von Texten des Münchner Schriftstellers Ludwig Steinherr und des 1965 in Damaskus geborenen Lyrikers Fouad EL-Auwad. Beide Autoren tragen ihre Texte auf Deutsch und Arabisch vor.

 

Sein Dirigenten-Debüt beim Münchner Rundfunkorchester gibt der Brite Leo Hussain, der als Generalmusikdirektor des Landestheaters Salzburgund der Opéra de Rouen großes Renommee genießt.

 
 

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Russische Musik im Exil

10.12.2023Musik der WeltBR-KlassikJulia Smilga —   –  Details

Rebekka Magome / Ivan Bushjev

Nach dem Beginn des Angriffskrieges auf die Ukraine haben viele russische Bürgerinnen und Bürger ihr Land verlassen. Sie gingen aus Protest gegen den Krieg, oder auch aus Angst, in die Armee einberufen zu werden. Unter ihnen gab es viele Musikerinnen und Komponisten. Sie haben ihre sicheren Stellen in Orchestern oder an den Musikhochschulen hinter sich gelassen, ihr ganzes geordnetes Leben. Heute sind sie in Armenien, Aserbaidschan, Serbien oder England untergekommen und versuchen, sich ein neues künstlerisches Leben in der Fremde aufzubauen. Doch wie sah ihr Leben vor dem russischen Überfall aus, was hat der Krieg bei ihnen verändert und wie geht es ihnen heute, fast zwei Jahre nach Kriegsbeginn? Julia Smilga hat zwei von ihnen getroffen, die aus Russland geflohen sind.

 
 

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Gelassenes Mitgefühl / Zum Tod von Matthias Wegner

10.12.2023NewsFAZ onlineHubert Spiegel —   –  Details

Matthias Wegner

Verleger, Publizist, Kritiker: Matthias Wegner, ehemaliger Geschäftsführer von Rowohlt und den Bertelsmann Buchclubs, ist gestorben. — Der letzte Artikel, den Matthias Wegner für das Feuilleton der F.A.Z verfasste, galt einer jener Verlegerpersönlichkeiten, die Wegner aus eigenem Erleben kannte. Heinrich-Maria Ledig-Rowohlt, dem Wegner damals ein Gedenkblatt zum hundertsten Geburtstag widmete, war ein quecksilbriger Verlagspatriarch, der Rowohlt zeitweise an die Spitze der deutschen Verlage geführt hatte, ein „Beichtvater und Zechbruder“ für seine Autoren – und manchmal auch ihr Retter, wie Wegner rückblickend schrieb. Aber Ledig, der Wegner 1969 zu seinem verlegerischen Geschäftsführer machte, war auch der Sohn eines Vaters, der ebenfalls Verleger war. — Matthias Wegner kam damals aus dem Hamburger Verlag seines Vaters Christian, der in den Dreißigerjahren mit dem von ihm gegründeten Albatros Verlag zum Verleger von Huxley, Joyce, Thornton Wilder und Virginia Woolf wurde und die ersten modernen Taschenbücher für einen internationalen Markt publiziert hat. Sein Sohn Matthias studierte Literaturwissenschaft und Kunstgeschichte, fand in der Literatur und dem Schicksal der Exilanten früh ein Thema, dem er treu bleiben konnte, stieg in das väterliche Unternehmen ein, wechselte aber schon bald zu Rowohlt, wo er bis 1983 blieb.

 
 

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