Seine Fans und die Fachwelt sehen in Max Roach den Schlüssel zur zeitgenössischen Schlagzeug-Kunst. Max Roach wurde am 10. Januar 1924 in North-Carolina geboren. Wenig später zog die Familie nach Brooklyn, New York. Dort lernte er in der Kirche Klavier und Trommel spielen, nahm als Trommler Teil an Parade-Märschen und sang im Kirchenchor. — Und er entdeckte die Mehrdeutigkeit in Spirituals wie: «Singing with a sword in my hand!» Daraus schloss er: ›Der Mensch muss für das Überleben vorbereitet sein›. Das galt und gilt vor allem für Afro-Amerikaner. Max Roach ging es bei seiner Musik immer um Freiheit, um Gleichberechtigung, ums Miteinander, im Politischen wie im Musikalischen.
Schlagzeuger – nicht mehr nur swingende Rhythmusgeber — Höhepunkt seiner kompositorisch-politisch orientierten Arbeit mit seiner damaligen Frau, der Sängerin Abbey Lincoln war gewiss das Album «We Insist! Freedom Now Suite» von 1960. Sein Schlagzeugspiel hatte Max Roach aus der Musik seiner Vorgänger wie Chick Webb, «Papa» Jo Jones und Kenny Clarke entwickelt. Schlagzeuger galten nicht mehr nur als swingende Rhythmusgeber, sondern wiesen mit wechselnden Rhythmen und frei agierenden Händen und Füßen ungeahnte solistisch-melodische Möglichkeiten auf. — Tief traf Max Roach der Unfall-Tod der ihm eng verbundenen Musiker Clifford Brown und Richie Powell im Jahr 1956. Doch Max Roach war ein Kämpfer. Er überwand seine Depressionen, musizierte im Trio mit dem Pianisten Hasaan Ibn Ali, brachte mit seiner Schlagwerk-Gruppe «M›Boom» noch mehr Farben ins Spiel und trat in den 1980ern mit Sam Rivers beim NDR Jazz Workshop auf. Der mit Preisen und der Ehrendoktor-Würde ausgezeichnete Max Roach starb 2007 in New York. Sein Trommeln wird immer nachhallen. — Der US-amerikanische Jazz-Schlagzeuger Max Roach 1996 bei einem Konzert in der Queen Elizabeth Hall, London.
Er revolutionierte das Schlagzeugspiel im Jazz, prägte Bebop und Hardbop und wurde in den 1960er Jahren mit Alben wie «We insist! Freedom Now Suite» zu einer der wichtigsten musikalischen Stimmen der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung. — Aufgewachsen ist Max Roach in der protestantischen Kirche in Brooklyn, New York – diese Prägung ist in seiner Musik bis zuletzt zu hören gewesen. Schon während seines Studiums der klassischen Perkussion steht er mit Charlie Parker, Dizzy Gillespie und Bud Powell auf den Bühnen der 52nd Street in Manhattan. Mit seinem Schlagzeugkollegen Kenny Clarke verschiebt Roach den Fokus von der Bassdrum auf die rechte Hand – das Ridebecken wird zum Takthalter, die drei restlichen Gliedmaßen beginnen, unabhängiger zu agieren, freier zu begleiten. — Max Roachs Karriere war nicht frei von Rückschlägen – 1956 wird seine Band mit Trompeter Clifford Brown durch dessen plötzlichen Unfalltod zerrissen, Roach wird darüber alkoholkrank – aber doch bemerkenswert stringent. Bis an sein Lebensende suchte er überdies den Austausch mit jüngeren Generationen und anderen Spielformen – ob im freien Spiel mit den Saxofonisten Anthony Braxton und Archie Shepp oder im Kontakt mit dem noch jungen Hiphop.
Anfang 2024 läuft die neue Doku «Joan Baez – I Am a Noise» bei uns in den deutschen Kinos. Sie erzählt nicht nur von der bewegten Karriere der US-Folk-Ikone und Aktivistin, die Anfang der 60er zum Star wurde und dem damals noch unbekannten Bob Dylan eine Bühne bot. Die Doku gibt auch bisher unbekannte Einblicke in ihr Privatleben und ihre Familie, welche auch eingefleischten Fans neu sein dürften. Joan Baez, mittlerweile 83 Jahre alt, wollte damit schon mal ein «ehrliches Vermächtnis» hinterlassen. Aus diesem Anlass begeben wir uns auf einen Streifzug durch ihre Musik. Mit besonderem Fokus auch auf die Songs, die sie selber geschrieben hat – obwohl sie ja vor allem als Interpretin geschätzt wird. Und auch die Musik ihrer Schwester Mimi Fariña soll hier gewürdigt werden, selbst eine interessante Figur in und außerhalb des Joan Baez Kosmos.
Nicht selten geben Zeichnungen und Gemälde den entscheidenden Impuls für Komponist*innen, ihr inneres Hören in eine Partitur zu wandeln. Für Modest Mussorgsky waren es gleich viele «Bilder einer Ausstellung», die ihn zu seinem gleichnamigen Klavierzyklus inspirierten. Bei Franz Liszt mischten sich Impulse eines Gemäldes des italienischen Malers Raffael aus dem Jahre 1506 mit Erlebnissen seiner eigenen Italienreise im 19. Jahrhundert. Zwei Beispiele von vielen, wie Komponisten sich nicht nur ihrer eigenen Klangsprache verpflichtet fühlen, sondern darüber hinaus in Resonanz zu anderen Künsten treten.
Am 21. November 2023 hat das fünfte SWR2 Jazz College stattgefunden – ein Konzertabend mit jungen Musiker*innen der Hochschulen im Sendegebiet. Letztes Mal dabei in Mainz: das Stuttgarter Bandkollektiv «Searching for Home», das Mannheimer Trio «Inflorescence» und das Christoph Heimbach Quartett aus Mainz.
Der Kabarettist, Pianist, Sänger und Dichter Bodo Wartke reimt, was das Zeug hält. Im Gespräch verrät er, was gute Reime ausmacht und warum sich die deutsche Sprache – trotz vieler gegenteiliger Meinungen – ganz besonders gut für Liedtexte und zum Singen eignet.
Mit dem Film «Broken Flowers» von Jim Jarmusch hat seine Musik 2005 ein breites Publikum erreicht. Erfunden hat der Vibraphonist und Perkussionist Mulatu Astatke den Ethio Jazz aber bereits Ende der 1960er Jahre, indem er die Musik seiner Heimat Äthiopien mit westlichen Stilen fusioniert hat. — Der Sound des Ethio Jazz hat damals die Menschen begeistert, und nicht umsonst hat dieser Stil das sogenannt «goldene Zeitalter der äthiopischen Musik» eingeläutet.
— Was Mulatu Astatke und den Ethio Jazz so besonders macht und weshalb diese Musik zwischenzeitlich fast in Vergessenheit geraten ist, das bespricht Roman Ho ek mit dem Produzenten und Musiker Jeroen Visser – der seit «Broken Flowers» tief in die äthiopischen Musikkultur eingetaucht ist.
Vor kurzem feierte Keith Richards seinen 80. Geburtstag. Heute ist sein Freund und Kollege Jimmy Page der Jubiliar. Beide haben mit ihren Riffs Rockgeschichte geschrieben, jeder auf seine spezielle Weise. Im Gegensatz zu Keith hat Jimmy Page keine Band mehr, mit der er live auftreten könnte. Würde Led Zeppelin noch einmal auf Tour gehen, würde die Band alle Rekorde brechen. Robert Plant hat dem aber eine Absage erteilt und das hat auch Jimmy Page im Laufe der Jahre akzeptieren müssen. Led Zeppelin ist und bleibt das Lebenswerk des genialen Gitarristen. — Bereits als Jugendlicher war Jimmy Page ein gesuchter Session-Musiker. Seine Gitarre ist auf zahlreichen Hits zu hören. Er war Sidekick bei The Kings, Marianne Faithfull oder Joe Cocker. Ab 1966 spielte Page gemeinsam mit Jeff Beck bei den Yardbirds. Daraus wurden die New Yardbirds und später dann Led Zeppelin. Der Rest ist Geschichte.
Gespräch — Es würde reichen, die achtminütige Ballade «Stairway to Heaven» zu erwähnen, um die Grandiosität der Rockband Led Zeppelin zu verdeutlichen, meint SWR-Musikexperte Bernd Lechler. Jimmy Page, der Gitarrist der britischen Band, wird am 9. Januar 80 Jahre alt.Jimmy Page, MusikerJimmy Page, MusikerJimmy Page wird 80: So prägte der Gitarrist von Led Zeppelin die Rockgeschichte7 MinAudio herunterladen (6,4 MB | MP3)Nicht nur Technik, sondern auch TalentEr spielte technisch virtuose und ausdrucksstarke Soli, sagt Lechler, aber vor allem «schrieb er Gitarrenriffs, die einem nach drei Tagen immer noch nicht aus dem Kopf gingen“. Jimmy Page habe aber nicht nur Technik und Präzision beim Spielen gehabt, sagt Lechler, «er war einfach talentiert“.«Er hatte auch ein Ohr für Arrangements und den Blick für das Ganze“Er begann mit zwölf Jahren zufällig Gitarre zu spielen und hat nie damit aufgehört. Er konnte komplizierte Sachen schreiben, aber auch komplett improvisieren. Bevor er Led Zeppelin 1968 gründete, spielte er im Studio für renommierte Namen wie Joe Cocker, Rolling Stones und The Who, und war Bandmitglied der Yardbirds mit Jeff Beck, die sich zur Vorläufergruppe von Led Zeppelin entwickeln sollte.Seine Stärke war nicht nur ein guter Musiker zu sein, sagt Lechler, sondern er war auch Produzent der Aufnahmen bei Led Zeppelin: «Das heißt, er hatte auch ein Ohr für Arrangements und den Blick für das Ganze“.Die Band löste sich nach dem Alkoholtod von Drummer John Bonham im Jahr 1980 auf, und obwohl Page weiterhin Musik machte, seien sicherlich seine Taten in den 70er-Jahren, so Lechler, «mit die besten und relevantesten, die je irgendwer in der Rockgeschichte geschaffen hat“.
Herman Raucher, der seine Erinnerungen an einen Sommer als Teenager in einer Strandstadt in Massachusetts, einschließlich einer sexuellen Begegnung mit einer jungen Kriegswitwe, in das Drehbuch für den nostalgischen Film « Sommer 42» aus dem Jahr 1971 einfließen ließ, starb im Dezember. 28 in Stamford, Connecticut. Er war 95.Seine Tochter Jenny Raucher bestätigte den Tod in einem Krankenhaus.Herr Raucher verbrachte die 1950er und 1960er Jahre damit, Drehbücher für Anthologie-Fernsehserien und Werbetexte für die Walt Disney Company und verschiedene Agenturen zu schreiben.Aber die Erinnerungen an seinen eigenen Sommer 1942 blieben bestehen. So auch die Erinnerung an einen seiner engen Freunde, Oscar Seltzer, einen Sanitäter, der an Herrn Rauchers 24. Geburtstag im Jahr 1952 getötet wurde, als er während des Koreakrieges einen verwundeten Soldaten pflegte.«Summer of ’42» erzählt die Geschichte von drei 15-jährigen Freunden – Hermie, Oscy und Benjie – und ihrer frühen Erkundung von Mädchen und, versuchsweise, Sex, während eines Sommerurlaubs auf einer Nantucket-ähnlichen Insel zu Beginn des Ersten Weltkriegs II.Hermie (gespielt von Gary Grimes) verliebt sich in Dorothy (Jennifer O’Neill), eine Frau Anfang 20. In einer Szene zittert er sichtlich auf einer Leiter, als sie ihm Kisten reicht, die er auf ihrem staubigen Dachboden abstellen soll. Ihr zärtliches Liebesspiel findet statt, nachdem sie ein Telegramm erhält, in dem ihr mitgeteilt wird, dass ihr Mann im Krieg gefallen ist.Die Szene ähnelt Herrn Rauchers realem Erlebnis im Alter von 14 Jahren mit einer Frau in Nantucket, Massachusetts.«Ich war in sie verliebt, bevor der Vorfall passierte“, sagte Herr Raucher 2002 gegenüber The Stuart News of Florida. — Herman Raucher im Jahr 2000. Er verwandelte seine Erinnerungen an das Erwachsenwerden in einer sommerlichen Strandstadt in einen Erfolgsfilm.
Weite Prärien mit gigantischen Büffel-Herden, lässige Revolverhelden mit blitzenden Colts, der Geruch von Pulverdampf und Freiheit: Kaum ein Thema der amerikanischen Geschichte hat die Fantasie so befeuert wie die Eroberung des “Wilden Westens”. Doch was hat es auf sich mit dem abenteuerlichen Mythos? Wie wild war der Westen wirklich? Was erzählt er, jenseits der Hollywood-Leinwand? Ein musikalischer Ritt durchs Büffelgras.
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