Ist von David Oistrach die Rede, herrscht seltene Einigkeit unter Geigern, ja unter Musikern im Allgemeinen. Da gibt es keinen Neid, vor Oistrach verneigen sich alle, noch heute. Zeitzeugen berichten von seiner Warmherzigkeit und Freundlichkeit, die entwaffnend war. Wenn er die Geige ans Kinn legte, mit ihr förmlich verschmolz, schienen sich diese Tugenden in Klang zu verwandeln, in einen Ausdruck von Echtheit und Tiefe. Oistrachs wunderbar gerundeter Ton füllte den Raum bis in den letzten Winkel, dieser Ton war sein unverkennbares Markenzeichen. Auch seine vielen Schallplattenaufnahmen leben davon. Am 24. Oktober vor 50 Jahren verstarb David Oistrach in Amsterdam.
Marlies Debacker erzeugt auf dem Flügel immer wieder Klänge, die man von dem Instrument nicht gewohnt ist. Ihre Hände bewegen sich ständig zwischen Tasten und Resonanzraum, auf diese Weise bringt sie «eine innere Vorstellung vom Klang» zum Ausdruck. Debacker, geboren 1992, stammt aus Belgien, lebt aber seit längerem in Köln. Sie denkt viel nach über Form und Klang: «Wenn ich improvisiere, vor allem bei meinem Soloprogramm, dann denke ich fast gar nicht.» Das ist der flow der Improvisierten Musik. Die andere Seite ihrer künstlerischen Arbeit ist strikt notierte Musik. Neue Musik, teils von ihr selbst komponiert, aber auch Werke von John Cage, Morton Feldman, Georges Aphergis u.a. gehören zu ihrem Repertoire. Marlies Debackers Performance nährt sich aus diesem spezifischen, schillernden Doppelcharakter von Improvisierter und Neuer Musik.
Werner Seelenbinder — Ringer, Kommunist, Widerstandskämpfer — Werner Seelenbinder war ein talentierter Ringer, ein vielversprechender Sportler – und kommunistischer Widerstandskämpfer. Als 20-Jähriger wurde er von den Nationalsozialisten hingerichtet. — Der Ringer Werner Seelenbinder wurde 1942 verraten, von der Gestapo verhaftet und am 24. Oktober 1944 hingerichtet.
Sängerin, Aktivistin gegen Apartheid, Exilmusikerin. In der Person von Miriam Makeba (1932-2008) vereinen sich Zeit- und Musikgeschichte. Babette Michel erinnert an die legendäre Künstlerin aus Südafrika.
Peter Kruder & Richard Dorfmeister haben Musik-Geschichte geschrieben: mitten im Techno-Boom der frühen 90ern sorgten die beiden Österreicher mit ihrem neuen Sound für den nötigen Gegenpart. Als K&D machten sie warmen, soul-fullen und tempo-reduzierten Downbeat. Für manche war es der neue Kaffeehaus-Sound aus Wien. Und weil ihre Mischung so schnell boomte, häuften sich Remix-Anfragen – aus allen Genres: Depeche Mode, Madonna, Roni Size! Sie alle schickten ein Fax ins G-Stone-Studio der Beiden. Am Ende sagten sie sogar Anfragen von David Bowie oder ihrer «Göttin» Sade ab – wenn die Original-Songs nicht passend erschienen. Vor 25 Jahren erschien ihre Remix-Sammlung «The K&D Sessions» – danach trennten sich die Wege der Beiden Richtung Solo-Projekte. Während des Lockdowns überraschten uns Kruder +Dorfmeister dann aber mit ihrem ersten Album («1995»). Und nun zum Jubiläum: 25 Jahre «The K&D Sessions». Ralf Summer hat mit beiden Musikern gesprochen, die die Disziplin «Remix» auf ein neues Level gehievt haben.
Später machte er sich eine Karriere als regelmäßiger TV-Gaststar. Sein Leben nahm 2019 eine tragische Wendung, als sein Sohn Herrn Elys Frau tötete und anschließend von der Polizei erschossen wurde. — Ron Ely in den 1960er Jahren in «Tarzan». Er spielte eine gebildete Version der Figur, die sich dafür entscheidet, in den Komfort des Dschungels zurückzukehren. — Ron Ely, ein erfahrener Fernsehschauspieler, der vor allem durch seine Rolle als gebildeter, weltgewandter Lianenschwinger in der Fernsehserie «Tarzan» aus den 1960er-Jahren bekannt wurde, starb am 29. September im Haus einer seiner Töchter in der Nähe von Santa Barbara, Kalifornien. Er wurde 86 Jahre alt. — Ihre Tochter Kirsten Ely gab den Tod am Mittwoch in den sozialen Medien bekannt. Zuvor war nichts darüber berichtet worden. — Mr. Ely (ausgesprochen «EE-lee»), ein großer, muskulöser gebürtiger Texaner, hatte sich bereits Anfang der 1960er Jahre als zuverlässiger Nebendarsteller in beliebten Fernsehsendungen wie den Sitcoms «Vater ist der Beste», «Wie angelt man sich einen Millionär?» und «Die vielen Lieben des Dobie Gillis» einen Namen gemacht, bevor er 1966 die Hauptrolle in «Tarzan» ergatterte. — Die Show, die auf NBC in zwei Staffeln mit 57 Folgen lief, zeigte einen Tarzan, der für ein modernes Publikum modernisiert wurde. Die halbverbalen Grunzlaute früherer Versionen waren verschwunden; in dieser Version hatte Tarzan den Dschungel verlassen und die Lebensweise der modernen Zivilisation erlernt, bevor er beschloss, in die Annehmlichkeiten seines früheren Zuhauses zurückzukehren.(…) —
Zum 20. Todestag von John Peel am 25. Oktober schauen wir erneut auf einige Peel-Songs und -Ereignisse zurück. — Teilweise ist die heutige Musikwelt immer noch von seinen Einflüssen geprägt. Zum Beispiel bringt Smog aka Bill Callahan im November eine Peel-Session aus dem Jahr 2001 heraus. — Dazu wichtige Platten für John Peel sowie auch persönliche Erlebnisse mit und über ihn. — «Teenage dreams, so hard to beat» – dieses Zitat der nordirischen Band The Undertones wollte John Peel auf seinem Grabstein stehen haben.
Im Oktober vor zehn Jahren wurde eines der letzten Projekte des 1974 gegründeten Hilliard Ensemble live aufgenommen; die Aufnahme erschien 2019 unter dem Titel «Remember me, my dear». In dieser Ausgabe von «Alte Musik – neu interpretiert» wollen wir uns an jenes Ensemble erinnern, das jahrzehntelang auf dem Gebiet der Vokalensemblemusik eine führende Rolle spielte. Nach dem englischen Miniaturenmaler Nicholas Hilliard (um 1547 – 1619) benannt, konzentrierte sich die Gruppe in ihren ersten Jahren auf Musik, die vor 1600 entstand; sie widmete sich aber später auch zeitgenössischen Komponisten. Über die Jahre erwarb sich das Ensemble auf seinem Gebiet einen unvergleichlichen Ruf. Auf eine Auswahl aus seinem enormen CD-Katalog werden wir für die heutige Sendung zurückgreifen. Es wird das Hilliard Ensemble mit Musik vom zwölften bis zum achtzehnten Jahrhundert – und sogar darüber hinaus – in verschiedenen Besetzungen zu hören sein. Das Hilliard Ensemble löste sich im Dezember 2014 auf.
Berühmt wurde er mit seinen Wachtmeister Studer-Krimis, einem Genre, das er im Grunde verachtete. Aber der Schweizer Autor Friedrich Glauser schrieb eigentlich gar keine «Krimis», sondern Kriminalliteratur und gilt als der erste wirklich relevante deutschsprachige Autor auf diesem Gebiet. Seine Texte sind feine Milieu- und Charakterstudien und beeindrucken durch ihre präzise und anschauliche Sprache. Sie alle entstanden unter mehr als schwierigen Lebensumständen: Glauser, Sohn einer österreichischen Mutter und eines Schweizer Vaters, war ein stets Ruheloser: Er schlug sich mit allen möglichen Arbeiten durch, vom Bauernknecht bis zum Minenarbeiter, war in der Fremdenlegion und ständig pleite. Wegen seiner Morphinsucht wurde er schon in jungen Jahren entmündigt; Beschaffungskriminalität brachte ihn immer wieder in Haft- und Irrenanstalten. Aller Tragik zum Trotz, half ihm die Isolation von der Welt aber offenbar auch, seine eigene Stimme als Autor zu finden. (Wh. v. 29. 01. 2024)
Staaten stehen heute vor der Herausforderung, ihre Cyberfähigkeiten zu erweitern, während sie gleichzeitig die Konsequenzen ihres Einsatzes in einer global vernetzten Welt abwägen müssen.Ihre Spionage- und Geheimdienstoperationen haben im digitalen Zeitalter eine neue Dimension erreicht. Hochkomplexe Cyberoperationen, die im Verborgenen durchgeführt werden und das Potenzial besitzen, internationale Politik und Sicherheit grundlegend zu beeinflussen. Die Enthüllung der NSA-Überwachungsprogramme durch Edward Snowden oder die Sabotage des iranischen Atomprogramms mittels Stuxnet, einer der ersten bekannten Cyberwaffen, sind Beispiele, die zeigen, wie Staaten digitale Werkzeuge nutzen, um strategische Ziele zu erreichen.Unter anderem die “Vault 7”-Enthüllungen von WikiLeaks im Jahr 2017 zeigten, wie weitreichend die Fähigkeiten von Geheimdiensten mittlerweile fortgeschritten sind und wie diese Technologien potenziell missbraucht werden können.
Ob Rachmaninow Chopin-Variationen schreibt, Ermanno Wolf-Ferrari gleich eine ganze «Chopin-Fantasie», oder ob Tschaikowsky einfach nur ein bisschen wie Chopin komponiert («Un poco di Chopin»): die Bezugnahmen auf den Meister des romantischen Klavierspiels unter seinen Nachfahren sind vielfältig. — Mit Chopin-Hommagen begehen «Kaisers Klänge» den 175. Todestag des feinfühligen Komponisten und Tastenvirtuosen. Der chopineske Musikbilderbogen reicht vom «Souvenir de Chopin» bis zur Foxtrot-»Chopinata». Und sogar in Schönbergs «Pierrot Lunaire» gibt es eine «Valse de Chopin». — Denkmal für Frederic Chopin im Lazienki-Park, Warschau
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