Poptical Illusion / neues Album von John Cale

27.03.2024NewsByte FmByteFM Redaktion —   –  Details

John Cale

Nur ein Jahr nach dem Release seines vergangenen Studioalbums «Mercy» hat John Cale ein neues Album angekündigt. «Poptical Illusion» ist die 18. LP des US-Songwriters, Produzenten und Musikers, der als Gründungsmitglied von The Velvet Underground und Produzent von Dutzender Standardwerke wie «Horses» von Patti Smith die alternative Pop-Musik so stark prägte wie wenige andere. Nach einer längeren Pause seiner Solokarriere begann Cale in der Pandemie wieder zu schreiben. Innerhalb kürzester Zeit sprudelten über 80 Songs aus ihm heraus – 13 von ihnen werden auf «Poptical Illusion» erscheinen. — Lag beim Vorgänger «Mercy» der Fokus noch auf der Zusammenarbeit mit zahlreichen Gastmusiker*innen, ist der Nachfolger eine etwas solitärere Angelegenheit. Cale produzierte die Platte nur mit seiner langjährigen künstlerischen Partnerin Nita Scott, den Großteil der Instrumente spielte er selbst ein. Ein Fokus lag auf elektronischen Elementen, was auch die Lead-Single «How We See The Light» demonstriert. Cales getragener Bariton schwebt über Synthesizer und Drumcomputer, auch die Akustikgitarren und Pianos klingen sehr digital bearbeitet. In den «Uuuuhs» und «Aaaahs» des Background-Gesangs lässt sich eine Spur Autotune erahnen. Eine erhabene Mischung aus Trip-Hop und synthetischem Art-Pop. Die leicht unnatürliche Atmosphäre wird auch im von der Video-Künstlerin Pepi Ginsberg gedrehten Musikvideo unterstrichen, in dem mit Pappmaché-Köpfen entfremdete Menschen durch die Straßen ziehen. — Trip-Hop-Beats und Autotune-Aaaahs: John Cale hat ein neues Album angekündigt.

 
 

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Bildhauer Richard Serra stirbt mit 85 Jahren

27.03.2024NewsZeit Onlinedpa —   –  Details

Richard Serra

Er gilt als einer der wichtigsten Bildhauer der Gegenwart, seine Werke sind weltweit im öffentlichen Raum zu sehen. Nun ist Richard Serra gestorben. — Der US-amerikanische Künstler und Bildhauer Richard Serra ist tot. Er starb am Dienstag im Alter von 85 Jahren in seinem Haus auf Long Island bei New York City. Das bestätigte sein Anwalt John Silberman. Todesursache sei eine Lungenentzündung gewesen. — Die überwiegend aus rostendem Stahl bestehenden Kunstwerke Serras sind in vielen Ländern – auch in Deutschland – im öffentlichen Raum zu finden. Der aus San Francisco stammende Künstler galt als einer der bedeutendsten Bildhauer seiner Generation. Er war eng mit der minimalistischen Bewegung der Siebzigerjahre verbunden. Kollegen nannten ihn einen — Poeten des Eisens». 2005 wurden acht bedeutende Serra-Werke im Guggenheim-Museum in Spanien ausgestellt. Carmen Jimenez, die Organisatorin der Ausstellung, sagte damals, Serra sei — zweifellos der wichtigste lebende Bildhauer». — Berühmtheit erlangte er ab 1981. Zu dieser Zeit installierte er eine mehr als 36 Meter lange und 3,60 Meter hohe geschwungene Wand aus rohem Stahl am Federal Plaza in New York. Die Skulptur mit dem Namen Tilted Arc (gekippter Bogen) rief geteilte Reaktionen hervor – einige Betrachter forderten vehement ihre Entfernung. Die Skulptur wurde später tatsächlich demontiert. Serra aber hatte sich in der New Yorker Kunstszene einen Namen gemacht. — Auch die Grundidee für das Meer aus Stelen als Holocaust-Mahnmal in Berlin stammt von Serra. Allerdings zog er seinen Entwurf im Streit zurück, weil dieser verändert wurde.

 

— Richard Serra mit einem seiner Werke im Guggenheim Museum im spanischen Bilbao, fotografiert im Jahr 2011

 
 

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100 Jahre Sarah Vaughan: Diva des Vokal-Jazz

27.03.2024JazzWDR 3Karsten Mützelfeldt —   –  Details

Sarah Vaughan

Sarah Vaughan war eine Frau mit einer außergewöhnlichen Stimme. Allein schon ihr Spitzname wies sie als Legende aus, «The Divine One», «die Göttliche». — Mit achtzehn gewinnt Sarah einen Gesangs-Wettbewerb in Harlems Apollo Theater – und gewinnt. Im Publikum sitzen der Pianist Earl Hines und dessen Sänger Billy Eckstine. Beide nehmen für sich in Anspruch, ihr «Entdecker» und zu sein. Vaughans Spezialgebiet wird die Ballade. Sie macht unzählige Aufnahmen, in kleineren Besetzungen und mit Orchestern, nimmt für Jazz-Label Jazz und für Pop-Label Pop auf. So groß der Stimmumfang mit mehr als drei Oktaven, so breit das Spektrum ihrer Gestaltungsmittel. Was sie singt, wird zweitrangig, entscheidend ist, wie sie singt. Die Vaughan-Biografin Leslie Gourse: «In ihren Zwanzigern und Dreißigern war Sarahs Stimme leicht wie ein feiner Wein, in den Sechzigern kraftvoll wie ein reifer Cognac.»

 
 

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Klänge, die hungrig machen / Barbara Heindlmeier und das Ensemble La Ninfea

27.03.2024 VorgestelltÖ1Daniela Fietzek —   –  Details

Barbara Heindlmeier

Barbara Heindlmeier und das Ensemble La Ninfea mit einem barocken Konzeptalbum — Wie mag der Tag eines Gentlemans um 1700 wohl ausgesehen haben? Wie hat er gefrühstückt? Wann ist er schlafen gegangen? Und wie hat der Gentleman wohl eine Lady kennengelernt?

All diese Fragen beantwortet Barbara Heindlmeier musikalisch auf ihrem neuen Konzeptalbum. Dafür schlüpft die Blockflötistin in die Rolle eines Gentlemans. Ins Boot hat sie sich das Ensemble La Ninfea geholt. Mit viel Witz, Spielfreude und musikalischer Tiefe interpretieren die Musikerinnen und Musiker Werke, u.a. von Henry Purcell, Georg Friedrich Händel und William Willilams und laden das Publikum auf eine Zeitreise in das herrschaftliche London und zur Teatime mit Strawberries and Cream ein.

Übrigens: Der ausgedachte Gentleman hat auch Blockflöte gespielt. Denn damals – weit vor den Dating-Apps – war die Blockflöte ein stetiger Begleiter für feine Herren: Beim Musizieren konnte man damit wunderbar Ladies unterhalten.

Service

Aktuelle Aufnahme:
Gentleman for a day
Mit: Barbara Heindlmeier (Blockflöte), Ensemble La Ninfea
Musik von Matthew Locke, Henry Purcell, Andrew Parcham, Georg Friedrich Händel, William Williams, Nicola Matteis. Jacob van Eyck
Label: Perfect Noise

 
 

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Julia Josts Debüt erregt Aufsehen

27.03.2024 RadiogeschichtenÖ1Michaela Monschein —   –  Details

Julia Jost

»Wo der spitzeste Zahn der Karawanken in den Himmel hinauf fletscht». Von Julia Jost. Es liest Katharina Knap. — Julia Jost schildert in ihrem Debütroman eine archaische Bergwelt zwischen Stammtisch und Beichtstuhl. Etwas abseits ist da ein Mädchen, das sich unter einem Lastwagen versteckt und alles genau beobachtet. Sie ist nicht so wie die anderen und das ist eigentlich gut so. Mit ihren Augen sehen wir die Geschichte, die Beziehungen der Menschen zueinander. Hören von dem Tod des kleinen Franz Ruck. Mit ihm aus dem Brunnen kommt auch ein — Meine-Ehre-heißt-Treue-Messer» zum Vorschein. Der Blick der Erzählerin ist auf der einen Seite gnadenlos, manche ihrer Phantasien ausgesprochen gewalttätig, trotzdem ist das eine so große Sehnsucht nach Leben, danach Verstandenzuwerden und vielleicht sogar eine Liebe erleben zu dürfen. Geschrieben in einer Sprache, die höchst raffiniert und gelungen vorgibt, es nicht faustdick hinter den Ohren zu haben. Dazu kommt ein ausgesprochen schräger Humor und, dass man diesem Mädchen eigentlich von der ersten Seite an, ganz fest die Daumen halten will. Ein Debüt, wie es nur selten gelingt, hier ist es perfekt gelungen.

Julia Jost, 1982 bei Feldkirchen in Kärnten geboren. Studium der Philosophie, Bildhauerei und Theaterregie. Sie arbeitete als Regisseurin und Dramaturgin in der freien Szene sowie u. a. am Thalia Theater Hamburg. 2019 wurde sie bei den Tagen der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt für einen Auszug aus — Wo der spitzeste Zahn der Karawanken in den Himmel hinauf fletscht» mit dem kelag-Preis ausgezeichnet. Ihr Theaterstück — ROM» feiert im April 2024 am Volkstheater Wien Premiere. Julia Jost lebt in Wien und Berlin.

Gestaltung: Michaela Monschein

Service

»Wo der spitzeste Zahn der Karawanken in den Himmel hinauf fletscht», Julia Jost, Roman, Suhrkamp Verlag 2024

 
 

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