10.03.2024 – Interpretationen – Deutschlandfunk Kultur – Harald Eggebrecht – Ruth Jarre — – Details
Rebecca Clarke
Kann eine Frau so etwas komponieren? Als Rebecca Clarke für ihre Bratschensonate 1919 einen Preis erhielt, kamen Zweifel auf. Zu Unrecht, wie man heute weiß – die Komponistin war eine Meisterin ihres Fachs. — Die Koordinaten erinnern ein wenig an Paul Hindemith: von der Geige zur Bratsche zum Kontrapunkt, von der Interpretation zur Komposition von Musik. Mit dem Unterschied, dass Hindemith es als Mann leichter hatte als die einige Jahre ältere Rebecca Clarke. Als die britische Komponistin mit amerikanisch-deutschen Eltern 1919 mit ihrer Sonate für Viola und Klavier an einem Wettbewerb der berühmten Mäzenin Elizabeth Sprague Coolidge teilnahm, wurde sie unter 72 Teilnehmern stimmengleich mit dem Schweizer Ernest Bloch auf den ersten Platz gewählt. Den ersten Preis erhielt Bloch, dem man prompt auch unterstellte, Clarkes Sonate komponiert zu haben – dass eine Frau ein solches Werk schreiben kann, konnte man sich damals nicht vorstellen. Heute weiß man mehr über Persönlichkeit und Schaffen von Rebecca Clarke, und ihre Bratschensonate ist ein Repertoirestück geworden.
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