GA entdeckt einen führenden Jazzer der alten BRD

22.04.2024JazzWDR 3Götz Alsmann —   –  Details

Helmut Brandt

Moderner Jazz auf dem Baritonsaxophon? Dafür stand in der Bundesrepublik der 50er Jahre der populäre Berliner Musiker Helmut Brandt. Götz Alsmann stellt sein 1959er Album mit dem etwas befremdlichen Titel «Good-Bye Helmut Brandt» vor. — Auf der A-Seite modernster Westcoast-Jazz made in Berlin, auf der B-Seite Klassiker des Dixieland-Repertoires, aber untypisch mit einem Vibraphon und tiefer Kenntnis des modernen Jazz eingespielt – das ist Helmut Brandts erstes Album aus dem Jahre 1959. Zugleich war es der letzte Seufzer der «klassischen» Besetzung seines sagenhaften Quintetts aus den 50er Jahren. Götz Alsmann beschreibt den Werdegang des Helmut Brandt und stellt dabei eine kuriose und leider vergessene Veröffentlichung eines des führenden Jazzmusiker der bundesrepublikanischen Geschichte vor.

 
 

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100 Songs: Geschichte wird gemacht (1) Marlene Dietrich – Lili Marleen

22.04.2024RadiokollegÖ1N.N. —   –  Details

Marlene Dietrich

»100 Songs» widmet sich diesmal dem Tanzen, Weinen und Lachen und einem Wiedersehen. Die zweite Staffel der neuen Ö1-Serie über gesellschaftspolitisch besonders relevante Songs behandelt eine irische Friedenshymne, eine chilenische Hymne ans Leben, ein deutsches Liebeslied in Kriegszeiten und ein puerto-ricanische Resolution unbeschwert Tanzen zu wollen. Stefan Niederwieser unterhält sich mit Robert Stadlober, Schauspieler und Musikfan, sowie Expertinnen und Experten rund um den Globus über Lieder, die Geschichte gemacht haben.

1941 wurde eine Kiste mit Schallplatten aus dem Wiener Funkhaus ins besetzte Jugoslawien geschickt, wo der örtliche Wehrmachtssender das bereits ältere — Lied eines jungen Wachpostens» bald schon regelmäßig zum Sendeschluss spielte. — Lili Marleen» wurde zu einer Verbindung von Soldaten, die an den weitläufigen Fronten eines verbrecherischen Krieges kämpften, und ihrer Heimat. In Nordafrika sollen die Waffen geschwiegen haben, als — Lili Marleen» allabendlich in den verfeindeten Lagern erklang. Bald brach eine Propagandaschlacht um das Lied aus, spanische, englische, französische und italienische Versionen wurden aufgenommen, 1944 sang Filmstar Marlene Dietrich, die kurz vor Kriegsausbruch die deutsche Staatsbürgerschaft abgelegt hatte, — Lili Marleen» mit dunklem Timbre für den US-Nachrichtendienst ein. Dieser war der Überzeugung, dass mit Schwarzsendern die Zivilbevölkerung ähnlich stark, wie durch Bombenangriffe demoralisiert werden konnte. Nach dem Krieg wurde — Lili Marleen» durch viele Dutzend Versionen zum Klassiker, am langlebigsten erwiesen sich solche mit weiblicher Stimme. Dietrich wurde damit unsterblich.

 
 

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Alexander Zemlinsky: Lyrische Symphonie, op. 18 / Patrick Hahn

21.04.2024KonzertBR-KlassikMichaela Fridrich, Anna Greiter —   –  Details

Patrick Hahn

Das Schaffen von Alexander Zemlinsky mäandert stilistisch zwischen Spätromantik und der Zweiten Wiener Schule. Erst seit den 1970er Jahren werden der lyrische Zauber und die sinnliche Opulenz seiner Klangsprache allmählich wiederentdeckt. Von seiner 1923 entstandenen — Lyrischen Symphonie» op.18 können wir sagen: In diesem Werk konstruiert der Komponist aus sieben Gedichten von Rabindranath Tagore einen Dialog zweier Liebender, dessen suggestive Metaphorik existenzielle Themen berührt. In seinem letzten Sonntagskonzert der Saison knüpft der Dirigent Patrick Hahn mit dem Münchner Rundfunkorchester im Prinzregententheater an ein früheres, inzwischen auf CD erschienenes Zemlinsky-Projekt an: Im November 2022 gab es eine konzertante Aufführung der — Florentinischen Tragödie». Jetzt geht der — Lyrischen Symphonie» die Sinfonietta op. 23 voraus. —

 
 

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Lourdes Portillo, Oscar-nominierte Dokumentarfilmerin, stirbt im Alter von 80 Jahren

21.04.2024NewsThe New York TimesOrlando Mayorquín —   –  Details

Lourdes Portillo

Ihre Filme drehten sich um lateinamerikanische Erfahrungen und fanden großen Anklang. — Lourdes Portillo, eine Oscar-nominierte, in Mexiko geborene Dokumentarfilmerin, deren Arbeit sich mit sozialen Themen Lateinamerikas befasste, starb am Samstag in ihrem Haus in San Francisco. Sie war 80. — Ihr Tod wurde von ihrer Freundin Soco Aguilar bestätigt. Es wurde kein Grund angegeben. — Eines von Frau Portillos bekanntesten Werken ist ihr Dokumentarfilm «Der Teufel schläft nie» aus dem Jahr 1994, ein Krimi, in dem sie den seltsamen Tod ihres Multimillionärs-Onkels untersucht, dessen Witwe behauptete, er sei an einer selbst zugefügten Schusswunde gestorben. Im Jahr 2020 wählte die Library of Congress den Film für das National Film Registry aus. — «Anhand von Vintage-Schnappschüssen, alten Heimvideos und Interviews zeichnet der Film ein biografisches Porträt von Oscar Ruiz Almeida, einem mexikanischen Viehzüchter, der ein Vermögen mit dem Export von Gemüse in die Vereinigten Staaten anhäufte und später ein einflussreicher Politiker und Geschäftsmann wurde», sagte Stephen Holden, schrieb ein Filmkritiker der Times 1995 in einer Rezension des Films. — Der Dokumentarfilm hatte den Tenor einer Telenovela und stellte offene Fragen zu Herrn Ruiz Almeidas mysteriösem Leben und Tod und den Menschen, die ein Motiv für den Mord gehabt haben könnten. — «Je mehr über Oscar gesprochen wird, desto rätselhafter erscheint er», schrieb Holden. — Frau Portillo habe die Handlung des Films anhand der Informationen gestaltet, die ihre Mutter ihr am Telefon übermittelt habe , als Frau Portillo in New York lebte, sagte sie letztes Jahr in einem Vortrag im Academy Museum of Motion Pictures in Los Angeles. — Das Museum zeigte den Film letztes Jahr im Rahmen einer Reihe zu Ehren von Frau Portillo und anderen Filmemachern, die bedeutende Beiträge zum Kino geleistet haben. — Ihr Durchbruch war der 1985 für einen Oscar und den Emmy nominierte Dokumentarfilm «The Mothers of The Plaza of Mayo», der eine Gruppe von Müttern in Argentinien begleitete, die nach Antworten auf das Verschwinden ihrer Söhne suchten, die von einem repressiven Regime entführt wurden. — Lourdes Portillo wurde am 11. November 1943 in Chihuahua, Mexiko, geboren. Sie lebte in Mexiko, bis sie 13 Jahre alt war und dann mit ihrer Familie nach Los Angeles auswanderte, sagte Frau Aguilar. — Laut IMDb sammelte sie Dutzende Auszeichnungen und Nominierungen für 18 Filme , die über einen Zeitraum von vier Jahrzehnten produziert wurden, beginnend im Jahr 1979 . — — Lourdes Portillos «Die Mütter von der Plaza de Mayo» folgte einer Gruppe von Müttern in Argentinien, die nach Antworten auf das Verschwinden ihrer Söhne suchten.

 
 

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Der Spirit von Kansas City – Count Basie als Bandleader und Pianist

21.04.2024JazztimeSWR KulturHans-Jürgen Schaal —   –  Details

Count Basie

In Kansas City fing alles an: Als der Bandleader Bennie Moten 1935 überraschend starb, übernahm sein Pianist William Basie die Band und machte sie zu seiner eigenen. Zwei Jahre später eroberte sie New York und wurde eines der führenden Schwarzen Orchester des Swing. Zu den Stärken der Basie-Band gehörten der gleichmäßig trottende Swing-Beat, die zündenden Bläserriffs, heiße Soli und eine zurückhaltende, aber dynamische Eleganz. Die Reduktion aufs Wesentliche beschreibt auch Count Basie als Pianisten: Sein Spiel hielt der im April vor 40 Jahren gestorbene Musiker immer knapp und sparsam.

 
 

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