Krautrockmuseum [31] Zeitzeugen – Christoph Dallach

24.05.2024open: DiskursWDR 3Florian Zwißler, Frank Hilberg —   –  Details

Christoph Dallach

Er ist der Zeitzeuge der Zeitzeugen: Christoph Dallach. Warum? Er hat sie alle befragt, die Akteure des Krautrocks. — — Future Sounds – Wie ein paar Krautrocker die Popwelt revolutionierten» (Suhrkamp, 2021), das ist der Titel des Buches von Christoph Dallach. Er hatte die Pioniere befragt, darunter Irmin Schmidt, Jaki Liebezeit, Holger Czukay (alle Can), Michael Rother (Neu!), Dieter Moebius (Cluster), Klaus Schulze (Tangerine Dream), Achim Reichel (AR Machines), Lüül (Agitation Free), Karl Bartos (Kraftwerk), Brian Eno und viele andere mehr, hat es verstanden, Hunderte von Stunden an Interviews fein zu filetieren und – dieses Lob muss ihm gespendet werden – zu einer ebenso gehaltvollen wie spannend lesbaren Erzählung über diese Zeit zu gestalten.

 

Entstanden ist eine — Oral History», die über die einzelnen Bandgeschichten weit hinausweist: einerseits in die Vergangenheit, zu Nazilehrern, Nachkriegselternhäusern, Freejazz, Terrorismus, LSD und äußerst langen Haaren; genauso aber in die Zukunft, zu globaler Anerkennung, Mythenbildung, Techno oder Postrock. Spannend.

 

 
 

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Neuer Jazz aus Boston Jihye Lee

24.05.2024JazzWDR 3Thomas Mau —   –  Details

Jihye Lee

Viele junge Talente aus der internationalen Jazzszene zieht es zum Studium nach Boston, zum renommierten Berklee College of Music. Und für einige ist dieser Weg das Sprungbrett zum Erfolg. Wie zum Beispiel für die aus Südkorea stammende Jihye Lee. — Jihye Lee hat sich für das Fach Jazz-Komposition am Berklee College eingeschrieben. Gleich zweimal ist sie für ihre Kompositionen mit dem prestigeträchtigen Duke Ellington Award ausgezeichnet worden. Mittlerweile hat sie sich in New York als Komponistin und Bandleaderin etabliert. In diesen Tagen bringt sie ihr zweites Album mit ihren Stücken für Big Band heraus: «Infinite Connections». Neues gibt es auch von dem finnischen Pianisten Iiro Rantala. Er bringt mit seinem neuen HEL Trio ein kraftvolles Klavier-Trio-Album heraus «Tough Stuff». Ebenfalls aus dem hohen Norden stammt der estnische Pianist Mathei Florea. Er besticht auf seinem neuen Album «Snap» vor allem durch seine klangvollen Kompositionen.

 

 
 

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Fred Roos, Casting-Direktor und Coppola-Mitarbeiter, stirbt im Alter von 89 Jahren

24.05.2024NewsThe New York TimesClay Risen —   –  Details

Fred Roos

Er gilt als der Mann mit dem besten Auge für Talente in Hollywood und teilte sich zusammen mit Francis Ford Coppola den Oscar für den besten Film für «Der Pate – Teil II». — Fred Roos, ein Casting-Direktor und Produzent, der die frühen Karrieren von A-Liste-Schauspielern wie Al Pacino, Jack Nicholson und Carrie Fisher förderte und dessen lange Zusammenarbeit mit Francis Ford Coppola und dessen Familie, die von «Der Pate» (1972) bis zum diesjährigen « Megalopolis « reicht, ihm einen Oscar und einen Emmy einbrachte, starb am Samstag in seinem Haus in Beverly Hills, Kalifornien. Er wurde 89 Jahre alt. — Seine Familie gab seinen Tod in einer Erklärung bekannt. — Viele in Hollywood sagten, dass Mr. Roos das beste Auge für Talente in der Branche hatte. Er setzte sich für den jungen, relativ unbekannten Mr. Pacino für die Rolle des Michael Corleone in «Der Pate» ein, als die Studiobosse bei Paramount einen bekannteren Schauspieler wie Robert Redford oder Warren Beatty wollten. Und als sein Freund George Lucas Amy Irving für die Rolle der Prinzessin Leia in «Star Wars» (1977) in Betracht zog, schlug Mr. Roos vor, stattdessen Carrie Fisher zu besetzen . — Lucas hörte zu – immerhin war es Roos, der 1973 die Besetzung für seinen Durchbruchsfilm «American Graffiti» zusammengestellt hatte, darunter damals unbekannte Schauspieler wie Harrison Ford, Richard Dreyfuss und Mackenzie Phillips. Später tat er etwas Ähnliches für Coppolas Adaption des Romans «Die Outsider» aus dem Jahr 1983 und brachte die zukünftigen Stars Tom Cruise, Matt Dillon, Rob Lowe und Patrick Swayze zusammen . — — Der Produzent und Casting-Direktor Fred Roos im Jahr 2006. «Ich wusste, wie man Dinge zusammenfügt», sagte er einmal. «Ich wusste, wie man Talent erkennt.»

 
 

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John Koerner, Bluesmusiker, der den jungen Bob Dylan inspirierte, stirbt im Alter von 85 Jahren

24.05.2024NewsThe New York TimesAlex Traub —   –  Details

John Koerner

Koerner, ein spindeldürrer Gitarrist mit dem Spitznamen «Spider», war Dylans erster Freund in der schmuddeligen Welt der Bohème von Minneapolis, wo er Folkmusik kennenlernte. — Spider John Koerner, ein Blues- und Folksänger, dessen Werk von den Doors und den Beatles (wenn auch nicht vom breiten Publikum) gelobt wurde und der 1960 seinem Freund Bobby Zimmerman traditionelle amerikanische Musik beibrachte und dann miterlebte, wie der junge Mann sich in Bob Dylan verwandelte, starb am Samstag in seinem Haus in Minneapolis. Er wurde 85 Jahre alt. — Die Ursache sei Krebs gewesen, sagte sein Sohn Chris Kalmbach. — Auf einer selbstgebauten siebensaitigen Gitarre und – wie sein Idol Lead Belly – auch auf einer zwölfsaitigen Gitarre jaulte und stampfte Herr Koerner (ausgesprochen KER-ner) durch Lieder über Goldgräber und Frösche, die auf Partnersuche gingen. Er spielte in den Bars und Cafés der Universitätsstädte des Landes und spielte sowohl Klassiker als auch seine eigenen Songs, die, wie ein Kritiker es ausdrückte , «vorveraltet» wirkten. — Musikalisch war er vor allem als Mitglied von Koerner, Ray & Glover bekannt, zusammen mit Dave «Snaker» Ray , einem weiteren Gitarristen und Sänger, und Tony «Little Sun» Glover , der Mundharmonika spielte. Ihr 1963 veröffentlichtes Debütalbum «Blues, Rags & Hollers» war ein früher Versuch junger weißer Männer aus der Mittelschicht, schwarze Bluesmusiker zu imitieren, deren schwer zu findende Aufnahmen sie wie besessen gesammelt hatten. — — Spider John Koerner bei einem Auftritt im House of Blues in Boston im Jahr 2012. Im Laufe seiner Karriere spielte er sowohl Folk-Standards als auch seine eigenen Songs, die, wie ein Kritiker es ausdrückte, «vorveraltet» wirkten.

 
 

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Zartheit, Gewitter und sprühender Geist: Das Quartett Phalanx bei der Internationalen Jazzwoche Burghausen 2024

24.05.2024Jazztime: Das JazzkonzertBR-KlassikRoland Spiegel —   –  Details

Quartett Phalanx

Das Quartett Phalanx bei der Internationalen Jazzwoche Burghausen 2024 — Mit Mathieu Bech (Klavier), Xaver Feest (Bass), Axel Zajac (Gitarre), Johannes Pfingsten (Schlagzeug)

 
 

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Büchner-Preisträger Walter Kappacher mit 85 Jahren gestorben

24.05.2024NewsZEIT Onlinedpa —   –  Details

Walter Kappacher

Walter Kappacher galt als stiller und bescheidener Autor. Erst mit 40 widmete er sich ganz der Literatur. Nun ist er in seiner Heimatstadt Salzburg verstorben. «Der österreichische Schriftsteller Walter Kappacher ist im Alter von 85 Jahren gestorben. Der mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnete Literat starb am Freitag in Salzburg, wie sein Verlag Müry Salzmann der Nachrichtenagentur dpa bestätigte. Zuvor hatten die Salzburger Nachrichten über den Tod des Autors berichtet. Kappacher war für seine Beobachtungsgabe und schlichte Sprache bekannt.

 

Der österreichische Autor wurde 1938 in Salzburg geboren. Wegen seiner Begeisterung für den Rennsport machte er zuerst eine Ausbildung zum Motorradmechaniker, später arbeitete er in Reisebüros. Als noch nicht ganz 30-Jähriger schickte Kappacher einige seiner Kurzgeschichten an den Autor Martin Walser, der dafür sorgte, dass sie veröffentlicht wurden. Doch erst nach seinem 40. Geburtstag habe er «den Versuch gewagt, als freier Autor zu leben», schrieb Kappacher in seinem Lebenslauf. «— Dann kann ja auch ich anfangen zu schreiben» «Im Jahr 2009 verlieh die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung Kappacher den Büchner-Preis und würdigte seine melancholischen, aber tröstlichen Erzählungen, in denen «die Stille hörbar wird und uns in ihren Bann zieht; für seine hochmusikalische, feinst komponierte und trotzdem gelassene, gleichsam atmende Prosa». «In seiner Dankesrede schilderte der Autor, dass für ihn unter anderem die Lektüre von Franz Kafkas Prozess wegweisend war. «Da dachte ich mir: aha! Es muss ja gar nicht ein Held sein, der alle möglichen Abenteuer zu bestehen hat, kein Liebesdrama. Ja, dann kann ja auch ich anfangen zu schreiben», sagte Kappacher. Insgesamt veröffentlichte er rund zwei Dutzend Werke. —

— Erzählungen, in denen «die Stille hörbar wird»: Der österreichische Schriftsteller Walter Kappacher gewann im Jahr 2009 den Georg-Büchner-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.

 
 

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Vor 50 Jahren: Der amerikanische Jazzmusiker Duke Ellington gestorben

24.05.2024KalenderblattDeutschlandfunkSimonetta Dibbern —   –  Details

Duke Ellington

Musiklegende Ellington — Der Duke und der Jazz — Jazz ist unvorstellbar ohne Duke Ellington. Als Pianist, Komponist und Bandleader war er kreativ und produktiv wie kaum ein anderer. Viele seiner 2000 Kompositionen prägen das American Songbook bis heute. Vor 50 Jahren ist Ellington gestorben. — Der Duke und sein Klavier: Gut 2000 Kompositionen hat Ellingtion im Laufe seines 75-jährigen Lebens verfasst.

 
 

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Der innere Prophet – Melissa Aldana: Echoes of the Inner Prophet (AdW)

24.05.2024Play Jazz!NDR KulturMauretta Heinzelmann —   –  Details

Melissa Aldana

Der innere Prophet — Die 35-jährige Saxofonistin gehört zu den seltenen Instrumentalistinnen, die man beim ersten Ton erkennt. Auf dem Tenorsaxofon – dessen Sound schon durch so viele Meister besetzt ist – ein wahres Kunststück. — Als ob Aldana singen würde, fließen die Melodien weich und ausdrucksstark in ihren Kompositionen. Auf ihrem neuen Blue Note-Album, das schon jetzt sicher als einer der Höhepunkte des Jazzjahres eingeordnet werden kann, hat Melissa Aldana sich erneut mit ihren eigenen tiefen seelischen Vorgängen beschäftigt: “Der innere Prophet”, sagt sie, “ist mein eigenes Selbst, mit dem Wissen, der Intuition und der Wahrheit darüber, was mein Pfad ist.” Es ist also erstmal eine Wendung nach Innen, die Melissa Aldana in ihrer Musik nach außen hörbar macht, in einer Klangreise, wunderschön, wenn auch riskant und voller Abenteuer. Bildreich und empathisch kann man in der Fantasie daran teilnehmen, das Echo für die eigene meditative und aufregende Bewegung nutzen. Zentrum ist der sonore Klang des Tenors, häufig spielt Melissa Aldana die Themen unisono mit Lage Lunds Gitarre, was die kongeniale Band noch mehr zusammenschweißt und der Musik eine charmante Zerbrechlichkeit verleiht. — Von Santiago de Chile nach New York ganz ohne Klischees Obwohl heute im Jazz beinahe alles möglich ist, gibt es selten eine wirklich organische Verbindung zwischen freiem und gebundenem Spiel. Bei Melissa Aldana taucht dieser vermeintliche Widerspruch erst gar nicht auf: Ihre Musik kommt aus einem geheimnisvollen unermesslichen Ozean und kristallisiert sich in Melodien und Improvisationen, die gleichermaßen rund wirken. Von Santiago de Chile nach New York: eine aufregende und inspirierende Reise, von der man klischeehaft eine Art Latinjazz erwarten könnte. Melissa Aldanas Vater und Großvater waren bereits Saxofonisten, ihre Idole sind Sonny Rollins und Wayne Shorter. Die junge Saxofonistin hat aus ihren Einflüssen etwas ganz Eigenes gemacht, das Amerika von Süd bis Nord umspannt, ihr Weg führte sie ganz zu sich selbst. Dass Melissa Aldana diese Hinwendung mit dem Publikum teilen kann, ist ein großes Geschenk.

 
 

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