Mahlers Neunte auf Instrumenten seiner Zeit / Der aufregende Orchesterklang von 1909

02.07.2024VorgestelltÖ1N.N. —   –  Details

Philipp von Steinaecker

Es zahlt sich ja immer aus, beim Radiohören die Ohren zu spitzen, aber diesmal ganz besonders: Schließlich endet die 9. Symphonie von Gustav Mahler im dreifachen, für die ersten Geigen sogar vierfachen piano. Aber auch die lauten Stellen wollen besonders genau gehört werden, denn vorgestellt wird diesmal die erste Aufnahme der – 1909 komponierten und 1912 postum uraufgeführten – letzten Symphonie Mahlers auf «Originalinstrumenten». Auf der Suche nach dem Klang, wie ihn Mahler im Ohr hatte, entstand die Idee des Dirigenten und Cellisten Philipp von Steinaecker, sein in Bozen stationiertes Mahler Academy Orchestra mit dem Instrumentarium auszustatten, das vor mehr als 100 Jahren in Wien verwendet wurde. Ohren gespitzt!

 
 

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Impulse der Selbstheilung / Margarethe Engelhardt-Krajanek: Regeneriere

02.07.2024nach-gehörtÖ1Margarethe Engelhardt-Krajane —   –  Details

Konzept Regenerieren

Die Diagnose Bandscheibenvorfall bekommen viele PatientInnen. Die Information, dass dieser nach zwei Jahren von sich aus zurückgeht, erhalten nur wenige. Offen bleibt die Frage nach der richtigen Therapie. Schmerzhafte Operationen statt Heilgymnastik waren über Jahrzehnte die angewandten Methoden. Doch langsam macht sich auch in der Medizin ein Umdenken bemerkbar. Denn PatientInnen helfen heißt, mit den Selbstheilungskräften des Körpers zu arbeiten. Und diese sind vielfältig.

 
 

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Licht und Schatten auf der Plaza de Armas / Nona Fernández

02.07.2024RadiogeschichtenÖ1Gudrun Hamböck —   –  Details

Nona Fernández

Sie stand als kleines Mädchen mit Eltern und Geschwistern auf der menschenvollen Plaza de Armas, als die elektrische Beleuchtung Santiagos feierlich zum ersten Mal eingeschaltet wurde, erzählt die Großmutter. Recherchen der Enkelin ergeben, dass das Licht in Santiago 1883 zum ersten Mal anging, 25 Jahre vor Großmutters Geburt. Warum hat die alte Dame eine Erinnerung erfunden? Die Schilderungen der Großmutter verbinden sich mit den Erinnerungen der Enkelin, die 1984, während der zweiten großen Repressionswelle der Pinochet-Diktatur, erlebt, wie einem Buben auf derselben Plaza de Armas von einem Polizisten ein Auge ausgeschlagen wird. Ein Gedankenspiel um Licht und Zeit, Erinnerung und Verschwinden… – – Nona Fernández, Jahrgang 1971, ist Schriftstellerin, Drehbuchautorin, Schauspielerin und betreibt zusammen mit ihrem Mann das Theater “La Pieza Oscura”, für das sie – teils preisgekrönte – Stücke schreibt. Auf Deutsch liegen bisher ihr Erzählband “Der Himmel” (aus dem Jahr 2000) und die Romane “Die Toten im trüben Wasser des Mapocho” (2002) und “Die Straße zum 10. Juli” (2007) vor sowie der heuer erschienene Roman “Twilight Zone”, der mit dem Premio Sor Juana Inés de la Cruz ausgezeichnet wurde und für den National Book Award USA nominiert war. Fernández beschäftigt sich sowohl in ihren epischen als auch ihren dramatischen Texten vorwiegend mit der Pinochet-Diktatur und ihren Auswirkungen. Die vielfach ausgezeichnete Autorin – zweimal mit dem chilenischen Staatspreis für Literatur – lebte zeitweise in Barcelona, heute in Santiago de Chile. Der Kurzroman “Chilean Electric” erschien 2015.

 
 

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Die Opernsängerin Brigitte Fassbaender – zum 85. Geburtstag der singulären Künstlerin

02.07.2024AusgewähltÖ1Michael Blees —   –  Details

Brigitte Fassbaender

Brigitte Fassbaender im Porträt «Als sie sich 1994 zuerst als Opernsängerin und kurz danach auch als Liedsängerin aus dem aktiven Sängerleben zurückzog, geschah dies ohne Vorankündigungen und ohne medial Aufsehen zu erregen: es gab keine groß inszenierten Abschiedstourneen oder Galaabende. Ein Karriereabschnitt war abgeschlossen, ein neuer hatte sich für sie eröffnet – der der Regisseurin und Theaterleiterin. Schon während ihrer aktiven Sängerlaufbahn hatte Brigitte Fassbaender, eine der bedeutendsten und erfolgreichsten Mezzosopranistinnen ihrer Zeit, kaum je große Worte um ihre außerordentliche Künstlerkarriere gemacht: sie war eine der unprätentiösesten Sängerinnen unter den großen Gesangsstars der 1970-er, 80-er und frühen 90-er Jahre.

An den größten Bühnen der Welt und in den bedeutendsten Konzertsälen ist sie aufgetreten, doch ein typischer «Reise-Künstler» war sie nie. Viele verlockende Angebote hat sie ausgeschlagen, selbst gegenüber dem großen Maestro Herbert von Karajan hatte sie gewagt, «nein» zu sagen. Die Bayerische Staatsoper, an der sie 1961 – nach der Ausbildung bei ihrem Vater, dem Bariton Willi Domgraf-Fassbaender – debütiert hatte, war fast bis zum Ende ihrer Gesangslaufbahn ihr Stammhaus, ihre künstlerische Heimat – und manche ihrer zentralen Partien hat sie auch fast ausschließlich in München gesungen. «An der Wiener Staatsoper war Brigitte Fassbaender erstmals 1975 aufgetreten – als Dorabella in «Così fan tutte» unter Karl Böhm, in jener Partie, die auch schon in München Jahre zuvor zu ihren ersten großen Rollen gezählt hat. Die Lady Milford in der Uraufführung von Gottfried von Einems «Kabale und Liebe», die Marina Mnischek in «Boris Godunow», Gräfin Geschwitz in «Lulu», Fricka in «Die Walküre» und Brangäne in «Tristan und Isolde» folgten unter anderem – und auch in Wien zwei der umjubelten Paraderollen der Fassbaender, gleichzeitig ihre meistgesungenen Partien im Wiener Haus am Ring: Orlofsky in «Die Fledermaus» und ihr bis heute maßstabsetzender Octavian im «Rosenkavalier». «Nur» elf verschiedene Partien an 130 Abenden hat Brigitte Fassbaender in Wien von 1975 bis 1993 gestaltet und interpretiert – Wiener Opernfreunde haben es zweifellos bedauert, sie hier nie als Carmen, als Eboli in «Don Carlos», als Amneris in «Aida» oder als Charlotte in «Werther» erlebt zu haben; um diese faszinierenden Rollenporträts der Fassbaender sehen und hören zu können, musste man sich auf die Reise nach München begeben. «Wahrscheinlich hätte Brigitte Fassbaender – wäre es nach den Fans und den Angeboten der Operndirektoren gegangen – noch viele Jahre als Octavian ihr Publikum begeistern können, doch Ende der 80-er Jahre schien diese Rolle für sie erschöpft; da sie «Routine» auf der Bühne verabscheute, nahm sie die Rolle aus ihrem Repertoire, ohne allerdings den «Rosenkavalier» zu den Akten zu legen: 1989 fungierte sie als Spielleiterin bei einer Neueinstudierung des Werkes in München – die bis heute so erfolgreich und kreativ verlaufende Regietätigkeit der Künstlerin nahm ihren Anfang.

 
 

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Fundamental / JS Bach Toccata

02.07.2024PasticcioÖ1Colin Mason —   –  Details

Ton Koopman

Mehrere größere Vertreter des Instrumentariums dürfen heute Morgen einen Platz im Rampenlicht nehmen, jene tieferen Klangerzeuger, die sich ansonsten mit einem Leben im Hintergrund zufriedengeben müssen. Kontrabass & Co. machen also heute früh das Rennen; keinesfalls verzichten wir aber gänzlich auf die höheren Sphären… geschweige denn Lagen.

 
 

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Büro Liquifier: Wohnen im Weltraum

02.07.2024LeporelloÖ1N.N. —   –  Details

Büro Liquifier

Das in Wien ansässige Weltraum-Architekturbüro Liquifier plant und entwirft seit seiner Gründung im Jahr 2005 Weltraumhabitate, Raummodule und Teile für Raumfahrtmissionen. Das Leben im Weltraum steht im Zentrum der Ausstellung «Living Beyond Earth» in der Galerie rauminhalt harald bichler in Wien Wieden. Liquifier präsentiert dort ausgewählte Architekturmodelle und Prototypen für extreme Umgebungen auf fernen Himmelskörpern und im Vakuum des Alls. Gestaltung: Hannah Balber

 
 

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Trikot und Spielstand / Hosea Ratschiller

02.07.2024Gedanken für den TagÖ1Alexandra Mantler —   –  Details

Hosea Ratschiller

Hosea Ratschiller, Kabarettist und Schauspieler, über Gedanken vor dem EM-Finale — Ich bin ein Fan der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft. Das habe ich mir nicht ausgesucht. Und ich wehre mich auch nicht dagegen. Weil, wozu? Gerade wäre auch der schlechteste Zeitpunkt, um damit anzufangen, weil die Jungs und Mädels sind richtig gut drauf. «Seit meinen Bubenjahren habe ich eine dreistellige Anzahl Ländermatches abgesessen, wo Österreich das Spiel lange Zeit offenhalten kann, zum Teil sicher auch, weil der Gegner uns unterschätzt, völlig zurecht übrigens, weil in der 85. Minute laufen wir ja auch diesmal wieder in einen Konter, verlieren 0:1 und bleiben zu Hause. Ja, wir. Ich bin ganz offensichtlich mitgelaufen, weil ich bin fix und fertig. «Neuerdings gewinnen wir solche Spiele mit einem schnellen Angriff in den ersten Sekunden oder mit einem reingenudelten Abpraller in der 87. Minute! Der Gregoritsch merkt oft gar nicht, dass sich der Spielstand geändert hat. Es ist wunderschön. Ja, ich will. Ich stehe im Österreich-Trikot im Fansektor von Österreich. Das muss man nicht. Und lange Zeit habe ich mir das auch versagt, weil da waren auch Wahlergebnisse, Opferlügen und anderer Stumpfsinn. Dahinter wollte ich nicht stehen. All das ist aber Teil von Österreich. «Sicher, da sind auch Rechtsstaat, gemeinnütziger Wohnbau, sozialer Fortschritt und Hilfsbereitschaft, für all das steht das rot-weiß-rote Trikot auch. Aber vor allem steht es für den Traum des kleinen Buben, der ich einmal war, einen Traum davon, dass ein Spiel etwas Bedeutsames sein kann. Und deshalb trage ich dieses Trikot mit Stolz.

 
 

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Das New Yorker Label Chant Records

02.07.2024Round MidnightNDR KulturWolf Kampmann —   –  Details

Shanir Ezra Blumenkranz und Jon Madof

Ein Label, auf dem frei improvisierte Musik, Avantgarde-Jazz, HipHop, elektronische Musik, Surfrock sowie traditionelle und neue jüdische Musik gleichermaßen Platz haben – kann es das geben? — Es kann. In New York ist das Label Chant Records zuhause, das einem der unglaublichsten musikalischen Portfolios der Gegenwart von frei improvisierter Musik bis Surfrock, von Avantgarde Rock bis Noise, von verschiedensten Spielarten jüdischer Musik über Jazzrock bis zu vielen anderen Musikrichtungen aus aller Welt eine Heimat gibt. Wolf Kampmann lädt zu einem Spaziergang durch die Zauberwelten von Chant Records mit Labelbetreiber Jon Madof ein. — Shanir Ezra Blumenkranz (l) und Jon Madof sind die Betreiber das New Yorker Labels Chant Records.

 
 

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Konzertsaal mit Tabea Zimmermann und dem hr-Sinfonieorchester

02.07.2024Konzertsaal mit Tabea Zimmermann und dem hr-Sinfonieorchesterhr2 kulturN.N. —   –  Details

Tabea Zimmermann

Rund um die Welt des Tanzes drehte sich der Konzertabend am 25. Mai 2007 in der Alten Oper Frankfurt. Denn der damalige Chefdirigent des hr-Sinfonieorchesters hatte sich Ballettmusik von Debussy, Orff und Strawinsky ausgesucht – und kombinierte sie mit dem Violakonzert von Béla Bartók.

 
 

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Jill Barbers Liebeserklärung an den Chanson & mehr Musik grenzenlos

02.07.2024Hörbar hr2 kulturKarmen Mikovic —   –  Details

Jill Barber

Jill Barbers Liebeserklärung an den Chanson & mehr Musik grenzenlos Vor elf Jahren hat die kanadische Folk- und Jazzmusikerin ihr erstes Album mit französischen Klassikern aufgenommen, von Edith Piaf bis Serge Gainsbourg. ‹Chansons› hieß das Coveralbum schlicht. Jetzt gibt Jill Barber mit dem neuen ‹Encore!› eine Zugabe.

 
 

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Am Tisch mit Helmut Heit, ‹Nietzsche-Nach-Denker›

02.07.2024Doppelkopfhr2 kulturThomas Plaul —   –  Details

Helmut Heit

Vor 180 Jahren, am 15. Oktober 1844, wurde mit Friedrich Nietzsche einer der umstrittensten und gleichzeitig faszinierendsten Philosophen des 19. Jahrhunderts geboren, dessen enorme Wirkung bis in die Gegenwart reicht. «Im hr2-Doppelkopf stellt der Philosoph Helmut Heit einige der Kerngedanken Nietzsches vor: Wieso ist sein markiger Satz «Gott ist tot» viel mehr als nur Religionskritik und was hat es mit der «Amor fati» (Liebe zum Schicksal), dem «Willen zur Macht» sowie dem «Übermenschen» auf sich, aus dem sich die Nationalsozialisten ihren «Herrenmenschen» zusammengesponnen haben? «Auch deshalb erläutert Helmut Heit die verwickelte Rezeptionsgeschichte des «Dichterphilosophen», in der seine antisemitische Schwester Elisabeth Förster-Nietzsche eine zentrale Rolle spielt. Und er spricht über die Faszination der Chinesen für Nietzsche und über seine eigene. Der 1970 im Emsland geborene Heit hat Nietzsche früh schon als «noch cooler als Camus» und als «Punk» empfunden. Schließlich erklärt Heit, weshalb das Kolleg Friedrich Nietzsche an der Klassik Stiftung Weimar, dessen Leiter er ist, als ein Ort der nietzscheanischen Muße konzipiert und Nietzsches Sterbezimmer dort zum Bad umfunktioniert wurde.

 
 

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