31.07.2024 – Punkt eins – Ö1 – Xaver Forthuber — – Details
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Ferien-Wohnung?
Wieder Diskussionen um Airbnb: Regeln für die Sharing-Ökonomie. Gäste: Dr. Birgit Bosio, Tourismusforschung, MCI/TTR, Innsbruck & DI Roman Seidl, Stadt- und Regionalforscher, TU Wien. — Der österreichische Sommertourismus läuft dieses Jahr eher langsam an – für die kommenden Wochen wird aber mit einem starken Anstieg gerechnet, hieß es Anfang dieser Woche. Bei der Frage nach der bevorzugten Unterkunft haben sich die Gewohnheiten verändert. Die klassischen Drei-Stern-Hotels geraten zunehmend unter Druck: Wer nicht gleich ins «bessere» Hotel gehen kann oder will, wählt heute individuelle Angebote vom gehobenen Camping bis zur Ferienwohnung. Ungebrochen ist vor allem auch der Trend zu Sharing-Plattformen, allen voran Airbnb. Ursprünglich eine Börse für Privatunterkünfte, hat sich das Angebot in den letzten Jahren stark professionalisiert. Attraktiv platzierte Appartements in den hippen urbanen Vierteln, die nur noch dem Zweck dienen, kurzzeitig Tourist:innen zu beherbergen, oder Gruppen von eigens errichteten Tiny Houses direkt am See zählen heute zu den typischen Angeboten. «Airbnb gilt als einer der Vorreiter der Sharing Economy – jenes Wirtschaftsmodells, bei dem Ressourcen wie zum Beispiel Unterkünfte plattformgestützt geteilt werden. Ein Modell, mit dem im Idealfall vorhandene Ressourcen besser genutzt werden können, immer von jenen, die sie gerade brauchen. Die Wertschöpfung wird in Richtung kleinerer Anbieter:innen umverteilt und verbleibt tendenziell eher in der Region, heißt es auch. Wo Sharing im klassischen Sinn betrieben wird – etwa bei Fahrgemeinschaften oder Gemeinschaftsgärten – gilt es auch als nachhaltigere, ressourcenschonende Form des Wirtschaftens. «Das Ausufern von kommerziellen Angeboten wird aber auch zunehmend kritisch gesehen. Die systematische, kurzzeitige Überlassung von Stadtwohnungen an Gäste entzieht dem Markt dringend benötigten Wohnraum, lautet ein häufiges Argument. Der Airbnb-Tourismus trage außerdem zur Gentrifizierung bei und verschärfe das Problem des Übertourismus. Im Extremfall bringe er «die Infrastruktur durcheinander» und «hebelt die Raumordnung aus», sagte Österreichs Tourismusstaatssekretärin Susanne Kraus-Winkler letzte Woche zur APA. Das könne man in Italien oder Spanien bereits sehen. (…)
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