Satire auf den Optimismus

25.07.2024RadiogeschichtenÖ1Nicole Dietrich —   –  Details

Voltaire

«Candide oder der Optimismus» von Voltaire. Es liest Sven Görtz. «Mit viel Witz und Ironie entlarvt der französische Philosoph Voltaire (1694-1778) in diesem Klassiker der Aufklärung jedes Paradies auf Erden als Illusion. Ein phantastisches Lehrstück in der Tradition des Schelmenromans über die Grausamkeiten der Welt und die einfachen Wege zum Glück. Voltaires scharfsinnige Satire erschien 1759, zunächst anonym, aber die Verfasserschaft ließ sich nicht lange verbergen. Es wurde bald viel gelesen, belacht, gelobt, verdammt und missverstanden, von der katholischen Kirche auf den Index der verbotenen Bücher gesetzt und in seiner bleibenden Aktualität erst im 20. Jahrhundert erkannt. «

 
 

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Wie Max Reinhardt nach Pakistan kam: Auf der Spur von Rafi Peerzada (4) Die Theaterdynastie Peerzada

25.07.2024RadiokollegÖ1Judith Nika Pfeifer, Lukas Matthaei —   –  Details

Rafi Peerzada

Die Theaterdynastie Peerzada «Rafi Peerzada kehrt nach Indien zurück und etabliert sich als bedeutender Theatermacher, Radiostar und Autor. Nach der blutigen Teilung des kolonialen Indiens beginnt sein Erfolg in Pakistan, während Max Reinhardt, der im Exil in den USA um das Leben seiner in Europa verbliebenen Familie bangt, nicht mehr an seine europäischen Erfolge anknüpfen kann. Perzeedas Aufstieg zu einer Dynastie von Film- und Theaterschaffenden beginnt. Sein Sohn Salmaan wird als Dr. Murad in «Emergency Ward» als erste Person of Color im britischen Fernsehen der 1960er bekannt. Die Söhne Faizaan und Usmaan gründen das «Rafi Peer Theater» mit dem größten internationalen Theaterfestival des Landes. Rafi selbst ist die bekannteste Radiostimme und Star im Land. Als Rafi krank wird, gibt Salmaan sein Leben in Großbritannien auf und kehrt nach Pakistan zurück, um für seine Familie da zu sein, was das Ende seiner Karriere im Westen bedeutet. Er beginnt selbst Filme zu drehen, die aktuelle Fragen kultureller Vielfalt und Machtverteilung thematisieren, zwar zensiert und verboten werden, aber Kultstatus erlangen. Faizaan stirbt 2012 während den Arbeiten an einer offiziellen «Sesame Street»-Adaption. Rafis Enkelkinder sind heute Schauspieler:innen, Autor:innen und Models, in Pakistan und den USA. 2022 wird Joyland als erster pakistanischer Film für einen Oscar nominiert und mit zahlreichen internationalen Filmpreisen ausgezeichnet. Es schließt sich der Kreis von Pakistan über Cannes und Hollywood – und zu dem Einfluss der Großmütter, deren Spezialität das Geschichtenerzählen war. – – Gestaltung: Judith Nika Pfeifer, Lukas Matthaei

 
 

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Die Welt als Fälschung (4) Zurück zum Natürlichen

25.07.2024RadiokollegÖ1Johannes Gelich —   –  Details

Holz sägen

Die Welt, so scheint es, wird immer mehr zur Fälschung ihrer selbst. Kaum ein historisches Erlebnis, kaum ein herausragendes Ereignis, kaum eine Tourismusattraktion, kaum ein Event wird noch unverfälscht im Original wahrgenommen, sondern nur durch ihre digitalen Kopien, die das Original verfälschen. Doch wie reagiert der Mensch auf eine Welt, in der der Unterschied zwischen Realität und Fiktion, zwischen Original und Kopie immer mehr verschwimmt? Im Angesicht einer Entwicklung, bei der die Künstliche Intelligenz alles und jeden reproduzieren kopieren und fälschen kann, stellt sich die Frage nach dem Original und der originären Wirklichkeit neu. Schon boomen im Internet sogenannte «OFF-Grid»-Videos, die auf einen völlig gegenläufigen Trend verweisen. Derartige Off-Grid-Videos thematisieren netzunabhängige, autarke, Insel-Systeme, die sich einer unverfälschten, originären und natürlichen Welt zuwenden. Aktuelles Beispiel: Die Videos des Youtubers und Vloggers Martijn Doolaards zeigen den Filmemacher etwa beim Reparieren des Daches eines alten Steinhauses in den italienischen Alpen. Dauer: ca. 1 Stunde. Auf das Video griffen über 5 Millionen User zu, sein Kanal hat an die 700 000 Abonnenten. Die ersten Nachahmer lassen mit Sicherheit nicht lange auf sich warten.

 
 

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Am Tisch mit Detlef Grooß, ‹Klimabratscher›

25.07.2024Doppelkopfhr2 kulturEckhard Roelcke —   –  Details

Detlef Grooß

Als Nachhaltigkeits-Beauftragter des Nationaltheaters Mannheim kennt Detlef Grooß alle Klima-Stellschrauben. Er hat den Theaterbetrieb mit den 800 Mitarbeitenden intensiv untersucht und eine Klima-Bilanz erstellt. Seine Expertise ist inzwischen bundesweit gefragt. «Detlef Grooß spielt als Bratscher im Orchester des Nationaltheaters und erzählt an vielen konkreten Projekten, wie er das Publikum mit seinen Klima-Ideen erreichen kann. Mehr als 80 Prozent der CO2-Emissionen des Theaters entstehen nämlich durch die Mobilität der etwa 70.000 Zuschauerinnen und Zuschauer pro Jahr. Im Verein «Orchester des Wandels» hat Grooß ein bundesweites Netzwerk aufgebaut. 40 Orchester sammeln mit eigenen Klima-Konzert-Formaten Geld und unterstützen Projekte unter anderem in Madagaskar.

 
 

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Zwischen Stärke und Manipulation – Eine Analyse toxischer Weiblichkeit

25.07.2024Zeitfragen. FeatureDeutschlandfunk KulturCarina Schroeder< —   –  Details

Amr Bo Shanab

Feministinnen und Feministen kritisieren schon lange die engen Rollenerwartungen, in denen Mädchen aufwachsen. Seit einigen Jahren macht der Begriff «toxische Weiblichkeit» die Runde. Aber was ist das eigentlich? Eine Spurensuche.— Die Prägung von Mädchen und Jungen beginnt schon im Elternhaus.

 
 

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Rainer Riehn – La musique Savante manque à notre désir (1991)

25.07.2024Neue MusikDeutschlandfunk KulturCarolin Naujocks —   –  Details

Rainer Riehn

Typisch für das Komponieren von Rainer Riehn ist die Spannung zwischen der Elaboriertheit des Stils und der eher assoziativen Vorgehensweise, mit der er, auch Leerstellen und Undeutliches einschließend, philosophisch-literarische Beziehungsnetze knüpft. — Der Komponist und Ensemblegründer Rainer Riehn

 
 

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Kontrabassvirtuose, Komponist, Dirigent, Verleger, Mäzen – Der einflussreiche Serge Koussevitzky (1874-1951) –

25.07.2024Historische AufnahmenDeutschlandfunkHerbert Haffner —   –  Details

Serge Koussevitzky

Man nannte ihn den «Godfather» moderner Komponisten, weil er ein großer Verfechter zeitgenössischer Musik war und das nicht nur als Verleger. Als Mäzen gab er etwa auch Ravels Orchestrierung von Mussorgskys «Bilder einer Ausstellung» oder Bartóks «Konzert für Orchester» in Auftrag. Am 26. Juli 1874 in Russland geboren, begann Koussevitzky seine Karriere als Kontrabass-Solist, hatte bei den Berliner Philharmonikern sein Dirigentendebüt, wurde 1917 Leiter des Staatsorchesters von Petrograd. Nach der Revolution verließ er Russland und übernahm 1924 für ein Vierteljahrhundert die Leitung des Boston Symphony Orchestra. Sein großes Vermächtnis ist das Berkshire Music Center, wo jeden Sommer bedeutende Musiker und Musikerinnen unterrichten und unter anderem Leonard Bernstein seine Laufbahn begann.

 
 

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Vor 90 Jahren: Nationalsozialistischer Putschversuch in Österreich

25.07.2024KalenderblattDeutschlandfunkN.N. —   –  Details

Juli-Putsch

Österreich 1934 «NS-Putschversuch in Wien «Vor 90 Jahren versuchten Mitglieder der illegalen österreichischen SS, die Wiener Regierung zu stürzen: ein Putsch, der rasch niedergeschlagen wurde. Ein kläglich gescheitertes Unternehmen – das Vorspiel zum sogenannten Anschluss vier Jahre später. «Der NS-Putsch 1934 in Wien wird auch als Juliputsch bezeichnet.

 
 

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John Mayall, legendärer Pionier des britischen Blues, im Alter von 90 Jahren gestorben

24.07.2024NewsRolling StoneTomas Mier —   –  Details

John Mayall

«Spiel irgendwo weiter den Blues, John», schrieb seine Familie über den Musiker, der während seiner langen Karriere mit Eric Clapton, John McVie und Mick Fleetwood zusammenarbeitete. «Der Blues- und Rockmusiker John Mayall, der «Pate des britischen Blues», zu dessen Bands einige der bekanntesten und virtuosesten Rockmusiker der letzten 50 Jahre gehörten, ist am Montag im Alter von 90 Jahren verstorben. ««Schweren Herzens geben wir bekannt, dass John Mayall gestern, am 22. Juli 2024, in seinem Haus in Kalifornien im Kreise seiner Familie friedlich verstorben ist», bestätigte seine Familie am Dienstag in einer Erklärung. «Gesundheitliche Probleme, die John dazu zwangen, seine epische Tournee-Karriere zu beenden, haben schließlich zum Frieden für einen der größten Straßenkrieger dieser Welt geführt.» Eine Todesursache wurde nicht sofort bekannt gegeben. ««John Mayall schenkte uns neunzig Jahre unermüdlichen Einsatzes, um zu erziehen, zu inspirieren und zu unterhalten», heißt es in der Erklärung weiter, und dass er von seinen Ex-Frauen Pamela und Maggie, seiner Sekretärin Jane und seinen engen Freunden «mit Liebe umgeben» war. «Spiel weiter irgendwo den Blues, John. Wir lieben dich», schrieb seine Familie.

 
 

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Down with the system: Eine Stunde mit Serj Tankian von der Band ‹System of a Down›

24.07.2024NachtmixBayern 2Ferdinand Meyen —   –  Details

Serj Tankian

Zündfunk Playback — Serj Tankian hat ein Buch geschrieben, “Down with the system” heißt es, zur Hälfte eine Biografie, halb ein politisches Statement, denn das ist der Sänger von “System of a Down” durch und durch: hochpolitisch! Auch wenn System Of A Down mit ihrem ebenfalls ehr politischem Album “Toxicity” schon auf Platz 1 der amerikanischen Charts waren: In dieser Stunde Zündfunk Playback geht es nicht nur um Musikgeschichte, sondern auch um die ganz große Geschichte: Serj Tankian hat armenische Wurzeln, aber seine Familie musste in die USA emigrieren, denn in ihrer armenischen Heimat sind viele Armenier von den damaligen türkischen Herrschern vertrieben oder getötet worden. In seiner gerade erschienenen Biografie “Down with the System” erzählt Serj Tankian auch die Geschichte seines Großvaters Stepan. Von den Türken wird er gezwungen, sein Heimatdorf zu verlassen. Und auf einen Todesmarsch durch die syrische Wüste geschickt. Eigentlich sind die Armenier damals die zweitgrößte Minderheit im osmanischen Reich. Aber sie sind Christen und die neue türkische Republik soll zentralistisch, muslimisch und türkisch sein – weshalb man die Armenier systematisch ermordet oder aus ihrer Heimat vertreibt. Bei dem Völkermord an den Armeniern kamen zwischen 1915 und 1918 weit über 1 Million Menschen ums Leben. Dass diese Geschichte immer wieder öffentlich erzählt wird und Verbreitung findet, das war und ist die Lebensaufgabe des System-Sängers Serj Tankian, Die er auch mit der Musik seiner Band System Of A Down immer wieder erzählt. Das Zündfunk Playback heute: Die Geschichte eines politischen Aktivisten, der mehr oder weniger aus Zufall ein sehr erfolgreicher und harter Musik wurde. Wiederholung vom 20. Juli 2024

 
 

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Kathy Willens, scheinbar allgegenwärtige Fotojournalistin, ist im Alter von 74 Jahren gestorben

24.07.2024News: NachrufeThe New York TimesTrip Gabriel —   –  Details

Kathy Willens

Mit einem ausgeprägten Gespür für das richtige Timing berichtete sie in den 70er-Jahren, als nur wenige Frauen als Nachrichtenfotografinnen arbeiteten, für AP über Kriege, Sport, Unruhen, Politik und mehr. «Kathy Willens im Jahr 2009 bei der Berichterstattung über die Belmont Stakes, das letzte Rennen der Triple Crown, auf Long Island. Wenn sie professionelle Sportaufnahmen machte, war sie fast immer die einzige Frau auf dem Feld. «Die besten Nachrichtenfotografen wissen, dass es nicht ausreicht, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Sie müssen auch genau wissen, wie sie den Bildausschnitt wählen und wann sie klicken müssen. «Kathy Willens, die fast 45 Jahre lang als Fotografin für Associated Press über Politik, Krieg, Sport und viele andere Themen berichtete, verstand beide Aspekte des Timings. «Und noch eines verstand sie: Sie begann ihre Karriere in den 1970er-Jahren, als es noch sehr wenige Frauen im Fotojournalismus gab, und genau zu dem Zeitpunkt, als sich dieses Feld angesichts der veränderten Zeiten und des Drucks von Pionierinnen wie ihr selbst bald für sie öffnen sollte. «Frau Willens starb am 16. Juli in ihrem Haus in Brooklyn. Die Ursache war Eierstockkrebs, der kurz nach ihrer Pensionierung im Jahr 2021 diagnostiziert wurde, berichtete die AP. Sie war 74 Jahre alt. «Die besten Fotos von Frau Willens wirken wie endgültige Bilder ihrer Motive, selbst wenn der Betrachter sie noch nie zuvor gesehen hat: der designierte Präsident George HW Bush beim Angeln in der tiefen Brandung; ein niedergeschlagener Mann aus Miami nach einem Aufruhr wegen des Freispruchs von Polizisten nach einem Todesfall im Jahr 1979; ein mit kubanischen Flüchtlingen vollgestopfter Schlepper bei der Mariel-Schiffsliftfahrt 1980; Billie Jean King beim Vorstoß zu einem verheerenden Rückhandschlag, der zum Titelbild ihrer Autobiografie «All In» wurde.

 
 

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