Sonic Wilderness Spezial – Favoriten 2021

12.01.2022NOWJazzSWR2Thomas Loewner, Ulrich Kriest, Julia Neupert —   –  Details

Limpe Fuchs

Anfang des neuen Jahres präsentieren wir unsere wilden Lieblinge aus den vergangenen zwölf Monaten – mit Ben LaMar Gay, Okkyung Lee, Grouper, Maria Portugal, Liz Allbee, Helm, Limpe Fuchs, Dan Nicholls und Maria Muldaur.

 
 

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Russudan Meipariani Solo bei #zusammenspielen

11.01.2022Jazz SessionSWR2Julia Neupert —   –  Details

Russudan Meipariani

Flügel, Toy Piano und Synthesizer: Das sind die Spielgeräte von Russudan Meipariani. Die in Stuttgart lebende Pianistin, Sängerin und Komponistin ist eine mutige Klang- und Melodiefantastin, die für ihre Musik immer neue Quellen sucht: Die Gesänge ihrer georgischen Heimat spielen dabei genauso eine Rolle wie Gedichte und kompositorische Konzepte der Neuen Musik.

 
 

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Ode an die Vergänglichkeit – George Harrison: All Things Must Pass

28.11.2021Nachtclub ClassicsNDR InfoGoetz Steeger

George Harrison

Ein Leben nach den Beatles, ein vergängliches zwar, aber dafür befreit von den Zwängen des Fab Four-Daseins; für George Harrison hätte es nicht besser losgehen können: liegengebliebenes aus den letzten Jahren, sowie neue Kompositionen, eine davon mit Bob Dylan als Co-Autor, das ganze eingespielt mit seinen guten Freunden aus der damaligen Rock‘n Roll Elite: unter anderem Eric Clapton, Dave Mason, Ginger Baker, Gary Brooker, auch Ringo und der fünfte Beatle Billy Preston waren dabei.

 
 

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Alois Prinz: Das Leben der Simone de Beauvoir – Die Frau, die kam und blieb

24.11.2021NewsThe New York TimesAlois Prinz – Harry Nutt —   –  Details

Simone de Beauvoir und Jean-Paul Sartre

Rassismus, Kolonialismus, Feminismus – keines der heute brandaktuellen Themen, das nicht schon von der französischen Ikone durchdacht worden ist. Eine Biografie über Simone de Beauvoir — Wer als junger Mensch in den 60er und 70er Jahren sozialisiert wurde, kam nicht umhin, sich irgendwann mit der Lebensweise des französischen Intellektuellenpaares Simone de Beauvoir und Jean-Paul Sartre auseinanderzusetzen. Ihr Leben oder das, was man darüber zu wissen meinte, wurde zum Vorbild oder zum Gegenstand heftiger Ablehnung. Ihre lebenslange Beziehung gilt heute als Modell einer geistigen und emotionalen Bindung, in der doch jeder seine Persönlichkeit zu entfalten vermochte. Für Risiken und Nebenwirkungen gab es keine Packungsbeilage.

Simone der Beauvoir und Jean-Paul Sartre blieben ein Leben lang beim distanzierten Sie. Obwohl oder weil ihre Verbindung früh auf Dauer angelegt war, duldeten sie wechselnde Partnerschaften. Einige Liebschaften Sartres mündeten später in engen Freundschaften zwischen Beauvoir und der anderen, ihr erster, 1943 erschienener Roman «Sie kam und blieb» handelte von einer ebensolchen Dreiecksbeziehung. — Gemeinsam lehnten sie bürgerliche Lebensweisen ab, die meiste Zeit wohnten sie in billigen Hotels, Eigentum, von ein paar Büchern abgesehen, galt als verpönt. Geld, das übrig bleibt, war für Sartre ein Ärgernis, immer wieder unterstützten sie in den anhaltenden Phasen ihres Ruhms und Reichtums junge Kollegen oder politische Projekte. Sie machten sich nichts aus ihrer Berühmtheit, die sie allerdings durch ihre permanent öffentlich verhandelten Haltungen und Ideen weiter anhäuften.

Die große Autobiografin Ist vor dem Hintergrund vieler zehntausend Seiten, die als autobiografisch durchgehen, selbst wenn diese nicht als solche gekennzeichnet sind, eine weitere Biografie angebracht? Noch dazu eine, die erstaunlich schmal ist und sich konventionell-chronologisch am Leben der 1908 geborenen und 1986 gestorbenen Schriftstellerin und Feministin Simone de Beauvoir orientiert. — Der Literaturwissenschaftler Alois Prinz geht das Risiko ein, angesichts der Stofffülle in Bezug auf philosophische Fragen des Existenzialismus und einer sich von der Emanzipationsbestrebung zum Feminismus politisierenden Bewegung als Autor eines unterkomplexen Konzentrats betrachtet zu werden. Und tatsächlich wird man dieses Buch nur mit Gewinn lesen, wenn man es als Zettelkasten zu einer fortgesetzten oder neu aufzunehmenden Primärlektüre begreift. — Dann aber wird deutlich, wie viele der heute virulenten Debatten – Rassismus, Kolonialismus, Geschlechterpolitik, Cancel Culture – durch dieses Jahrhundertleben hindurchgegangen sind. Lernen ließe sich daraus auch, dass die Inspirationskraft der Simone de Beauvoir aus ihrem unbändigen Drang zum Wissen hervorgegangen ist und der Bereitschaft, Widersprüche in Literatur zu verwandeln, in der sich ihre Ideen erprobten. (…)

 
 

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Unabhängiger Plattenladen ‹Optimal› / Wichtigster Ort von Wahnmoching

23.11.2021NewsBayern 2Georg Oswald —   –  Details

Optimal Schallplattenladen

München leuchtet ganz hell. Auch dank des Schallplattenladens Optimal — Der Plattenladen «Optimal» ist eine Münchener Institution. Zum Anlass seines 40-jährigen Bestehens wird gefeiert. Hier kommt die fällige Huldigung. — «Eigentlich ist es ein Wunder, dass es uns als Laden noch gibt», sagt Peter Wacha, genannt Upstart, und er hat recht. Das «Optimal» ist wahrscheinlich einer der ältesten unabhängigen Plattenläden Deutschlands, womöglich sogar in ganz Europa. Wer ihn heute an seinem inzwischen dritten Standort in der Münchner Kolosseumstraße besucht, fragt sich, wie sich so ein Laden, den man eher in Berlin-Kreuzberg erwarten würde, ausgerechnet an einem der mittlerweile teuersten Immobilienplätze Europas 40 Jahre lang hat halten können. — Seine Anfänge machte Upstart 1980 im «Lipstick», einer der ersten Punkkneipen in München, wo er auch als DJ auflegte und selbst 7-Zoll-Singles im Bauchladen verkaufte. Er verteilte dazu fotokopierte Zettel und Interessenten konnten bei ihm Punk- und Reggaeplatten bestellen, die sonst nirgendwo in München zu haben waren. — Zu jener Zeit galt die 7inch, also das, was landläufig «Single» genannt wurde, als Goldstandard der Musikindustrie. Die Albumcharts waren wichtig, aber die Singlecharts setzten die Trends und sorgten für massenhafte Verkäufe. Es war das einzige Medium, auf dem Musik schnell und mit 6 DM halbwegs preiswert verfügbar war. — Mit Dreieinhalb Mille zu Rough Trade — Selbst wenn man die Zeit erlebt hat, vergisst man leicht, wie schwierig es war, an die Musik zu kommen, die einen interessierte. Das machte Platten zu Kostbarkeiten. Upstart kratzte sein ganzes Geld zusammen, 3.500 Mark, und flog nach London, um bei Rough Trade, einem unabhängigen Musikvertrieb und Plattenladen, einzukaufen. Gerade in diesem Moment erlebte Rough Trade einen spektakulären Erfolg: «Ghost Town», eine Single der Skaband The Specials, kletterte auf Platz eins der britischen Charts. — Ein kleiner, unabhängiger Vertrieb brach in einen Musikmarkt ein, den bis dahin die Majorlabels der Musikindustrie unter sich aufteilten. Upstart investierte alles, was er hatte, in unabhängige Platten und ließ sie nach München liefern. — 1982 eröffnete Upstart, damals gerade zwanzigjährig, zusammen mit Peter Blaha den Plattenladen «Optimal», um die Ecke vom heutigen Standort, in der Hans-Sachs-Straße. Das erste Domizil war ein ehemaliger Friseursalon, neben einem Milchgeschäft. Damals war das Glockenbachviertel das, was man in München «Glasscherbenviertel» nannte. Einfache Leute, die ihre Wohnungen in schlichten Altbauten mit Kohle und Holzöfen beheizten.

 
 

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Münchner Plattenläden in der Corona-Krise: Es wird sehr kritisch

23.11.2021NewsBayern 2Dominik Petzold —   –  Details

Christos Davidopoulos

Ein guter Plattenladen ist ein besonderer Ort. Es geht nicht nur ums Kaufen, sondern auch um die Atmosphäre und die Gespräche: Die Besitzer haben Tipps, die all den «Empfehlungen» vorzuziehen sind, die Algorithmen auf Streaming-Portalen oder Amazon so zusammenrechnen. — Und Kunden mit gleichem Geschmack kommen leicht ins fachsimpelnde Gespräch. Doch bald könnten diese Vinyl-Oasen Corona zum Opfer fallen: Seit dem neuerlichen Lockdown stehen Plattengeschäfte mit dem Rücken zur Wand – auch bekannte Münchner Institutionen wie «Optimal Records». — Plattenladen «Optimal Records» lief nach erstem Lockdown gut — Dabei lief es für das Geschäft in der Kolosseumstraße im Glockenbachviertel nach dem ersten Lockdown gut, sogar etwas besser als in anderen Jahren. «Es sind weniger Leute gekommen und gar keine Touristen», sagt Christos Davidopoulos, der den Laden leitet, der in einigen Reiseführer vorgestellt wird. «Aber die Leute waren kauffreudiger.» Auch die ersten Dezemberwochen liefen gut, doch dann kam der Lockdown. — Der Umsatz brach ein, und jetzt sitzt Davidopoulos auf zahllosen Platten, die er für das Weihnachtsgeschäft bestellt hatte. «Da kam zum Beispiel die neue Platte von Paul McCartney raus, die Nachfrage war riesig, wir haben zwanzig Stück bestellt und dann gerade mal zwei, drei per Versand losgekriegt.» Nun wollen Davidopoulos und seine Kollegen diese und zahllose weitere Platten an die Vertriebe zurückschicken und hoffen auf deren Kulanz. «Wir brauchen ja Geld, um Neuheiten zu kaufen. Die werden veröffentlicht, als ob nichts wäre», sagt Davidopoulos.

 
 

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Sonic Sensations: Bilderbücher über Nina Simone und Jimi Hendrix

12.11.2021NewsThe New York TimesDaphne A. Brooks —   –  Details

Nina Simone

Das Schreiben von Kinderliteratur über unsere berühmtesten schwarzen Musiker des 20. Jahrhunderts ist eine schwierige Nadel. Die Geschichten über ihre Ursprünge und ihren Aufstieg zum Star sind so tief verwoben mit den Kräften des systemischen Rassismus – Jim-Crow-Segregation, sozioökonomische Ungleichheit und die Beleidigung alltäglicher Diskriminierung –, dass jedes ehrliche biografische Profil für junge Leser einen schmalen Grat zwischen der Vermittlung der Nöte der schwarzen Kindheit und feiert die Schönheit und das Wunder des jugendlichen musikalischen Genies, das Wurzeln schlägt (manchmal als Antwort auf diese Nöte). Die Besten dieses Genres schlagen einen Ton an, der die echten Bestrebungen und das unverwechselbare Handwerk des angehenden Künstlers hervorhebt und gleichzeitig einen Einblick in die spezifischen historischen Herausforderungen bietet, denen sich ein Volk gegenübersieht, das für die Freiheit kämpft. — Obwohl es sich um sehr unterschiedliche Bücher handelt, sind sowohl Traci N. Todds leuchtendes «Nina» (mit Bildern des preisgekrönten Christian Robinson), das das Leben und die Karriere der Musikerin Nina Simone aus der Bürgerrechtsära erforscht, als auch Charles R. Smith Jr. ›s psychedelischer Liebesbrief «Song for Jimi» (mit Bildern der kubanisch-amerikanischen Illustratorin Edel Rodriguez), der dem wegweisenden Rock ›n› Roll-Gitarrenhelden Jimi Hendrix folgt, schafft diese schwierige Balance. — NINA — Eine Geschichte von Nina Simone — Geschrieben von Traci N. Todd — Illustriert von Christian Robinson

SONG FOR JIMI — Die Geschichte der Gitarrenlegende Jimi Hendrix — Geschrieben von Charles R. Smith Jr.

 

Illustriert von Edel Rodriguez

 
 

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Sommermärchen mit Mick Jagger / Die Rolling Stones in der Berliner Waldbühne

08.11.2021NewsTagesspiegelRüdiger Schaper —   –  Details

Mick Jagger

Top in Form: Mick Jagger in der Waldbühne — Es war heiß. Und es war wunderbar: Die älteste und beste Rockband der Welt begeistert zum Abschluss ihrer «Sixty»-Jubiläumstour in Berlin.

 

Als Encore spielen sie an diesem Mittwochabend «Sympathy For the Devil» und «(I Can›t Get No) Satisfaction», zwei ganz dicke Nummern. Aber sollte man nicht diese ganze «Sixty»-Jubiläumstour durch Europa mit ihrem Finale in Berlin als Zugabe betrachten? Sind die Rolling Stones nicht einen Punkt angelangt, wo alles bereits Bonus ist? — Bob Dylan kommt mit 81 im Oktober auch noch einmal zu uns auf seiner «never ending tour», doch das ist etwas anderes. Die Rolling Stones haben als Band überdauert, die große Arenen füllt und Massen bewegt, immer noch. Für ihre Verhältnisse bietet die Waldbühne einen vergleichsweise intimen Rahmen – was für ein Glück für das Publikum! Ob man ihnen jemals wieder so nahe sein wird?

 
 

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Anrufung des Himmels aus der Unterwelt – Nduduzo Makhathini

08.11.2021NewsTagesspiegelGregor Dotzauer —   –  Details

Nduduzo Makhathini

Faszinierender Jazz – Spiritueller Charismatiker. Nduduzo Makhathini im Betonsaal des Silent Green.

 

Eben noch Kairo, zuvor São Paulo, dazwischen New York und Amsterdam. Mal virtuell als Livestream, mal als vorproduziertes Video, mal leibhaftig nach Berlin importiert: Das Jazzfest schaltet sich im Stundentakt durch die Kulturen und Kontinente. Abgesehen davon, dass auch die pandemische Not die hybride Präsentation erzwingt, offenbart sich im schnellen Wechsel eine Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen, die man als selbstverständliche Signatur des Zeitalters lesen kann wie als ästhetischen Gewaltmarsch. — Die Musik reagiert darauf, indem sie Brüche und Kontraste offen auskostet, indem sie sich ihr jeweiliges Pidgin zurechtknetet oder tatsächlich eine neue Sprache findet. Das Publikum im Silent Green, in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche oder am heimischen Rechner muss anders mit dieser Simultaneitätserfahrung umgehen. Durch die festivalübliche Parallelität vieler Konzerte stellt sich ein zusätzliches Moment von Überforderung ein: Immer wieder drängt sich das leise Gefühl auf, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein, weil das wirklich Wichtige womöglich nebenan geschieht.

 
 

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