Neue Alben von The Smile, Caribou und G. Rag & Die Landlergschwister

03.10.2024Late Nite Sounds: Nachtmix – Die Musik von MorgenBayern 2Thomas Mehringer —   –  Details

The Hard Quartet

Die Neuheiten-Vorschau im Nachtmix. Im Check diesmal: Der Radiohead-Ableger The Smile veröffentlicht sein zweites Album innerhalb eines Jahres und was wie eine B-Seiten-Sammlung daherkommt, überrascht am Ende doch sehr. Mit dem Hard Quartet gibt es eine neue Slacker-Supergroup, die nicht so genannt werden will. Mit dabei: Stephen Malkmus (Pavement), Matt Sweeney, Emmett Kelly (The Cairo Gang) und Jim White. Und Spoiler: Sie hatten Spaß. Mathematiker Dan Snaith veröffentlicht als Caribou ein heiß erwartetes neues Album. Und G. Rag & die Landlergschwister sind auf ihrem neuen Album «Ins Freie» wie das Oktoberfest: Sie holen die ganze Welt nach München – und covern dabei Can, Feist und Mulatu Astatke. Außerdem gibt es neue Alben von Jesper Munk, PeterLicht und Cumgirl8.

The Hard Quartet – The Hard Quartet Don›t Call It Supergroup. Die Plattenfirma spricht dagegen von: «Vier Titanen», die zusammen das Hard Quartet bilden. Da wären: Pavement-Frontmann Stephen Malkmus, die Songwriter Emmett Kelly und Matt Sweeney, und Drummer Jim White, der gerne mit PJ Harvey tourt. Zusammen frönen sie komplett ungezwungen dem Rock ‹n› Roll. Niemand hat sich und seine Erfahrungen dabei daheim gelassen, jeder bringt seinen typischen Stil mit. So könnte der Song «Earth Hater» auch von einem Pavement-Album gefallen sein, auf «Our Hometown Boy» hören wir unverkennbar ein Gitarrensolo von Matt Sweeney, auf «Renegade» wird Jim White zum Oktopus an den Drums. Hier hatten vier Vollblut-Musiker sehr viel Spaß – und auf einer Meta-Ebene wird hier noch verhandelt, was eine Band ausmacht bzw. früher mal ausgemacht hat, bevor wir in eine Zukunft gehen, die von immer mehr KI-gemachter Musik dominiert wird. Großartiges Debüt vom Hard Quartet, die ich für mich auch abspeichern werde als Bob Dylans The Band 2.0. (8,4 von 10 Punkten)

 
 

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Masamitsu Yoshioka, letzter Bombenschütze von Pearl Harbor, stirbt im Alter von 106 Jahren

03.10.2024News: NachrufeThe New York TimesSam Roberts —   –  Details

Masamitsu Yoshioka

Er war 23 Jahre alt, als er an dem Angriff teilnahm, der die amerikanische Kriegserklärung an Japan auslöste. Er sprach selten öffentlich darüber. — Masamitsu Yoshioka 1941 mit einem japanischen Bomber. Er ist der letzte bekannte Überlebende der etwa 770 Besatzungsmitglieder der Luftflotte, die Pearl Harbor angriff. — Masamitsu Yoshioka, der letzte bekannte Überlebende der rund 770 Besatzungsmitglieder der japanischen Luftlandeflotte, die am 7. Dezember 1941 Pearl Harbor angriff, ist gestorben. Er wurde 106 Jahre alt. — Sein Tod wurde am 28. August in den sozialen Medien vom japanischen Journalisten und Autor Takashi Hayasaki bekannt gegeben, der letztes Jahr mit Herrn Yoshioka gesprochen hatte. Weitere Einzelheiten gab er nicht bekannt. — «Als ich ihn letztes Jahr traf, sprach er mit würdevoller Präsenz viele wertvolle Worte», schrieb Herr Hayasaki. «Haben die Japaner seit dem Ende des Krieges etwas Wichtiges vergessen? Was ist Krieg? Was ist Frieden? Was ist Leben? Ruhe in Frieden.» — In den fast 80 Jahren seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs habe er, so Yoshioka, der im Bezirk Adachi in Tokio lebte, den Yasukuni-Schrein besucht, um für die Seelen seiner Kameraden zu beten, darunter auch für die 64 Japaner, die beim Angriff auf die amerikanische Basis in Hawaii ums Leben kamen. Japan verlor 29 Flugzeuge und fünf U-Boote.(…)

 
 

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Jazz verbindet Ost und West

03.10.2024JazzWDR 3Manuela Krause —   –  Details

Peter Kowald

Zum Tag der deutschen Einheit gibt es ein Wiederhören mit Jazzgrößen aus der ehemaligen DDR und einigen «Grenzgängern» aus NRW wie z.B. Peter Kowald, Peter Brötzmann und Paul Lovens, die regelmäßig auch hinter dem eisernen Vorhang aufgetreten sind. — «Imperialistische Affenkultur», so wurde der Jazz in der DDR zunächst bezeichnet. Als die deutsche Jazzmusik jedoch internationales Weltniveau erreichte, konnten sich auch die Oberhäupter der DDR dem Jazz nicht länger verschliessen. Einige Künstler erhielten von nun an Berufsausweise, was dazu führte, daß diese auch in den Westen reisen und dort vor Publikum spielen durften. Zudem unterstützte der Staat die Beschaffung von geeigneten Instrumenten. Allerdings mit großem Mißtrauen und verschärfter Bewachung….Auch Jazzfans galten als «unangepasst» und waren der Obrigkeit bis zum Mauerfall eher suspekt. Allen Umständen zum Trotz, oder gerade deswegen hat sich eine eigenständige Szene hinter der Mauer etabliert und es gab einen regen Austausch zwischen Ost und West. Manuela Krause erinnert an einige Jazzgrößen dieser Zeit. Mit Musik u.a. von Conny Bauer, Jazzoptimisten, Uschi Brüning, Ernst-Ludwig Petrowsky, Ulrich Gumpert, Günter «Baby» Sommer u.v.m.

 
 

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3. Oktober 1999: Todestag von Akio Morita, Erfinder des Walkman

03.10.2024ZeitZeichenWDR 3Hanna Immich —   –  Details

Akio Morita

Musik zum Mitnehmen, klein und kompakt – das hat es so vorher noch nicht gegeben. 1979 erfindet Sony den Walkman. Und trifft damit den Nerv der Zeit. — Akio Morita wächst im Japan der Vorkriegszeit auf. Geboren wird er 1921 als ältestes von vier Kindern einer wohlhabenden Familie. Seiner Mutter ist es zu verdanken, dass der kleine Akio schon früh die Liebe zur Musik und gutem Sound entdeckt. Sie hört leidenschaftlich gern auf einem alten Grammophongerät Schallplatten der klassischen europäischen Meister. — Als Akio Morita kurz vor dem Abschluss seines Physikstudiums steht, befindet sich Japan mitten im Zweiten Weltkrieg. In einer Forschungsgruppe trifft er den 13 Jahre älteren Ingenieur und Geschäftsmann Masaru Ibuka. Mit ihm gründet er nach dem Krieg die Firma mit dem unaussprechlichen Namen Tokyo Tsushin Kogyo, das spätere Sony. — Ibuka und Morita orientieren sich dabei von Anfang an in Richtung Westen. Sony will seine Produkte weltweit vermarkten. 1955 bringen sie ihr erstes Transistorradio heraus. Der erste größere Erfolg des noch jungen Unternehmens. — Anfang der 70er Jahre gibt es einen Wandel auf dem Weltmarkt der Unterhaltungselektronik. Die japanischen Unternehmen, die bis dahin eher zu den USA und Europa aufgeschaut haben, übernehmen jetzt die Führung. Und 1979 – 33 Jahre nach der Gründung des Unternehmens – erlebt Sony den Durchbruch und bis dahin größten Erfolg: die Erfindung des Walkmans. Damit trifft Sony den Nerv der Zeit. Der Walkman verkauft sich von Anfang an in rasanter Geschwindigkeit. Und wird zum Super-Hit. — Anfang der 80er Jahre schwimmt Sony auf einer Welle des Erfolgs. Der Konzern entwickelt ein Highlight nach dem anderen – die Digitalkamera Mavica, die CD mit mobilem Player und später auch die erste Playstation. Sony steigt auch ins Film- und Musikgeschäft ein. — Zwischen 2007 und 2020 muss Sony starke Umsatzeinbußen hinnehmen. Doch das erlebt sein Gründer nicht mehr. Akio Morita stirbt am 3. Oktober 1999 in Tokio an den späten Folgen eines Schlaganfalls.

 

 
 

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Ausgegrenzt und angefeindet. Antimuslimischer Rassismus

03.10.2024LebenszeichenWDR 3Ita Niehaus —   –  Details

Antimuslimischer Rassismus

Schräge Blicke in der Straßenbahn, Beleidigungen in der Schule, Diskriminierung bei der Arbeits- und Wohnungssuche – für viele Muslime ist das Alltag. Dazu kommen Angriffe auf Moscheen oder rechte Attentate wie 2020 in Hanau. Antimuslimischer Rassismus ist in Deutschland weit verbreitet. — Angst und Hass — Antimuslimischer Rassismus ist in Deutschland weit verbreitet, ebenso wie eine diffuse Angst vor dem Islam. Frauen mit Kopftuch sind besonders von Islam- und Muslimfeindlichkeit betroffen. Dabei ist ihre Religion, wie für die meisten Menschen, nur eine Facette ihrer Identität. — Laut sein gegen das Unrecht — Unter Muslimen wachsen Verunsicherung und Angst. Doch immer mehr von ihnen wollen sich nicht in eine Opferrolle drängen lassen, sondern das Problem sichtbar machen. Wo finden sie Unterstützung? Und wie gehen Gesellschaft und Politik mit antimuslimischem Rassismus um?

 
 

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Wir brauchen wieder positivere Erzählungen in diesem Land – Ilko-Sascha Kowalczuk, Historiker

03.10.2024GesprächSWR KulturN.N. —   –  Details

Ilko-Sascha Kowalczuk

Mit dem Mauerfall erlitten die Menschen in Ostdeutschland einen «Freiheitsschock» – meint der Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk. Und nennt so sein neues Buch mit dem Untertitel «Eine andere Geschichte Ostdeutschlands von 1989 bis heute». — Den Beitritt der DDR zum Geltungsbereich des Grundgesetzes 1990 und die Transformation des sozialistischen Staats in eine Demokratie mit kapitalistischer Wirtschaft bezeichnet er als «Übernahme» durch die Bundesrepublik. Mit sozialen Narben, Entwertungen von Biografien und antidemokratischen Ressentiments, die bis heute in Ostdeutschland nachwirken.

 
 

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The Rise and Fall and Rise of k.d.lang / Kris Kristofferson R.I.P., Chuck Prophet u.a.

03.10.2024HappySadradioeinsChristine Heise —   –  Details

Kris Kristofferson

Wie keine Zweite hat k.d.lang Anfang der Achtziger das Country Genre aufgemischt und eine Lanze für alle Freiheiten von heute gebrochen. Vor zwei Wochen wurde sie in die Hall of Fame ihrer Heimat aufgenommen und hat aus diesem Anlass mit ihrer Band The Reclines performt. Eine Würdigung ihrer Karriere mit Ausblick. Abschied nehmen wir von einem der Größten: Kris Kristofferson verstarb am Wochenende, wir würdigen auch ihn u.a. mit Hilfe von Chuck Prophet. Das und vieles mehr heute in der Sendung.

 
 

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Das Christentum im Nahen Osten stirbt aus — Mitri Raheb, evangelischer Pfarrer von Bethlehem

03.10.2024Im GesprächÖ1N.N. —   –  Details

Mitri Raheb

«Das Christentum im Nahen Osten stirbt aus — «Schmidtkunz im Gespräch mit dem evangelischen Pfarrer von Bethlehem Mitri Raheb — Mitri Raheb wurde 1962 in Bethlehem geboren und wuchs in der dortigen evangelisch-lutherischen Weihnachtskirchen-Gemeinde auf. Seine mütterlichen und väterlichen Familien war zunächst griechisch-orthodox, konvertierten aber bereits im frühen 20. Jahrhundert zu der in den 1860er Jahren entstandenen evangelisch-lutherischen Kirche des Heiligen Landes.— Raheb, der von 1980 bis 1988 in Deutschland evangelische Theologie studiert, schrieb seine Dissertation über diese Entstehungsgeschichte. Fest steht, dass der deutsche Kaiser, Wilhelm II. 1898 das Heilige Land und Jerusalem besuchte. Zu diesem Zweck wurde ein Teil der bis dahin völlig geschlossenen Stadtmauer am Jaffa Gate geöffnet, damit der Kaiser einziehen und die Erlöserkirche einweihen konnte.

– – Bis 1959 gehörte die evangelisch-lutherische Kirche zu Deutschland, heute ist sie eine selbständige Kirche mit 2000 Mitgliedern und sechs Gemeinden in Jerusalem, Bethlehem, Beit Sahour, Beit Jala, Ramallah und Amman/Jordanien. Die meisten der Mitglieder sind Nachkommen palästinensischer Flüchtlinge. Seit dem Jahr 2018 wird die ELCJHL von Bischof Sani Ibrahim Azar geleitet. – – Raheb war von 1988 bis 2017 Pfarrer der Weihnachtskirchen -Gemeinde. Sein beruflicher Fokus lag von jeher auf der Ausbildung junger Menschen in Bethlehem und Umgebung. 1995 gründete er das Internationale Begegnungs-Zentrum und 2006 das mittlerweile zur Universität erhobene Dar al-Kalima College of Arts and Culture. 2020 eröffnete Mitri Raheb eine im März 2024 von der israelischen Armee dem Erdboden gleich gemachte Zweigstelle. Nun kam er mit einer kirchlichen Delegation, bestehend aus Vertretern der griechisch-orthodoxen, der anglikanischen und der römisch-katholischen Kirche nach Wien, um die Kirche aufzurufen, sich für den Schutz der Christen in Gaza und im Westjordanland einzusetzen. Renata Schmidtkunz traf ihn zum Gespräch.

 
 

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Gustav Mahler Jugendorchester, Dirigent: Ingo Metzmacher / Beethoven, Schönberg, Wagner u.a.

03.10.2024Das Ö1 KonzertÖ1Nicole Brunner —   –  Details

Ingo Metzmacher

Gustav Mahler Jugendorchester, Dirigent: Ingo Metzmacher. Ludwig van Beethoven: Ouvertüre zu «Coriolan» op. 62; Arnold Schönberg: Fünf Orchesterstücke op. 16; Ludwig van Beethoven: «Leonoren»-Ouvertüre Nr. 3 op. 72b; Richard Wagner: Vorspiel zu «Parsifal»; Luigi Nono: A Carlo Scarpa, architetto, ai suoi infiniti possibili; Richard Wagner: Karfreitagszauber aus «Parsifal» (aufgenommen am 24. August in der Felsenreitschule Salzburg im Rahmen der «Salzburger Festspiele 2024») — Zwei Triptychen stehen auf dem Programm dieses Konzertes mit dem Gustav Mahler Jugendorchester unter der Leitung von Ingo Metzmacher: Im ersten Teil stehen fünf Orchesterstücke von Arnold Schönberg im Zentrum, quasi fünf Minidramen. Umrahmt werden sie von Ouvertüren Ludwig van Beethovens, die anderen Dramen voranstehen: von «Coriolan» bis «Leonore». Der zweite Teil kombiniert Musik aus Richard Wagners «Parsifal» mit Luigi Nonos «A Carlo Scarpa», dass Nono im Gedenken an seine Freund – den Architekten Scarpa -geschrieben hat.

 
 

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Neue Vokal-Alben von und mit Catherine Russell, Carmen Souza und Alice Zawadzki

03.10.2024SpielräumeÖ1Andreas Felber —   –  Details

Catherine Russell

Musik aus allen Richtungen mit Andreas Felber. Neue Vokal-Alben von und mit Catherine Russell, Carmen Souza und Alice Zawadzki — Mit 68 Jahren gilt sie manchen immer noch als neue Stimme im Vokal-Jazz. Das hat damit zu tun, dass Catherine Russell lange Jahre in der zweiten Reihe gestanden ist, als Begleitsängerin etwa von Cyndi Lauper, Paul Simon und David Bowie. Erst 2004 nahm die gebürtige New Yorkerin, deren Vater lange Jahre als Pianist in der Band von Louis Armstrong wirkte, ihr Debüt auf. Diesem hat sie seither eine Reihe superber weiterer Arbeiten folgen lassen, aktuell das Duo-Opus «My Ideal»: Catherine Russells charismatische, wunderbar plastische Stimme veredelt hier launige Songs von Earl Hines bis Ray Charles, begleitet vom hochtalentierten, erst 26-jährigen Pianisten Sean Mason, der sich auch immer wieder vom Ragtime inspirieren lässt. – – Tatsächlich eine neue Stimme ist dagegen jene der britisch-polnischen Sängerin und Geigerin Alice Zawadzki, die sich auf dem bei ECM erschienen Debüt «Za Górami» gemeinsam mit Pianist Fred Thomas und Bassist Misha Mullov-Abbado mit viel Einfühlungsvermögen und Sinn für lyrische Intensität alten sephardischen Liedern annimmt. – – In England lebt seit 16 Jahren auch die portugiesische Sängerin Carmen Souza. Im Rahmen ihres neuen, hörenswerten Albums «Port› Inglês» («Englischer Hafen») spürt sie den historischen Beziehungen zwischen ihrer Wahlheimat und den Kapverdischen Inseln nach, wo ihre Eltern geboren wurden. Dabei umgibt sie sich mit exzellenten britischen Musikern wie Pianist Deschanel Gordon. Im Rahmen ihrer Europa-Tournee besucht Carmen Souza Anfang Oktober auch Wien und Innsbruck.

 
 

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Italienische Mezzo-Ahnengalerie

03.10.2024Stimmen hörenÖ1Chris Tina Tengel —   –  Details

Ebe Stignani

Von Azucena bis Adalgisa: Ebe Stignani, ihre Nachfolgerinnen, ihre Vorgängerinnen. — Die nach zeitgenössischen Beschreibungen nicht nur füllige, sondern gewaltige Mezzosopranstimme der vor 50 Jahren verstorbenen Italienerin Ebe Stignani prägte eine Ära: Stignani wurde in den 1920er Jahren von Arturo Toscanini an die Mailänder Scala verpflichtet; aber noch bis in die 1950er Jahre ist sie akustisch dokumentiert, an der Seite von Maria Callas und Renata Tebaldi. Die Ebe Stignani im «Fach» zwischen Amneris und Adalgisa, Azucena und Santuzza nachfolgenden italienischen Kolleginnen, deren Karrieren vergleichbare Breitenwirkung erzielten, national und international, sind rasch aufgezählt: es waren zunächst Giulietta Simionato und (deutlich kürzer im Vollbesitz ihrer Mittel) Fedora Barbieri, dann Fiorenza Cossotto. — Ein ähnliches überschaubares Bild bietet sich, wenn man in der Gesangshistorie vor die 1903 geborene Stignani zurückgeht, also bereits in die Frühzeit der Schallaufzeichnung. Aus dieser tauchen, legendenumrankt, die Namen Gabriella Besanzoni, Eugenia Mantelli und Irene Minghini-Cattaneo auf, mit für unsere Ohren teils bereits «historischen» Stimmcharakteren. Aber der Vergleich stellt es zugleich klar, dass sich mit der epochalen Ebe Stignani das Tor öffnete zum Mezzosopran-Singen «modernen» Zuschnitts, auch übers Opern-Kernland Italien hinaus. Die nach zeitgenössischen Beschreibungen nicht nur füllige, sondern gewaltige Mezzosopranstimme der vor 50 Jahren verstorbenen Italienerin Ebe Stignani prägte eine Ära: Stignani wurde in den 1920er Jahren von Arturo Toscanini an die Mailänder Scala verpflichtet; aber noch bis in die 1950er Jahre ist sie akustisch dokumentiert, an der Seite von Maria Callas und Renata Tebaldi. Die Ebe Stignani im «Fach» zwischen Amneris und Adalgisa, Azucena und Santuzza nachfolgenden italienischen Kolleginnen, deren Karrieren vergleichbare Breitenwirkung erzielten, national und international, sind rasch aufgezählt: es waren zunächst Giulietta Simionato und (deutlich kürzer im Vollbesitz ihrer Mittel) Fedora Barbieri, dann Fiorenza Cossotto. Ein ähnliches überschaubares Bild bietet sich, wenn man in der Gesangshistorie vor die 1903 geborene Stignani zurückgeht, also bereits in die Frühzeit der Schallaufzeichnung. Aus dieser tauchen, legendenumrankt, die Namen Gabriella Besanzoni, Eugenia Mantelli und Irene Minghini-Cattaneo auf, mit für unsere Ohren teils bereits «historischen» Stimmcharakteren. Aber der Vergleich stellt es zugleich klar, dass sich mit der epochalen Ebe Stignani das Tor öffnete zum Mezzosopran-Singen «modernen» Zuschnitts, auch übers Opern-Kernland Italien hinaus. —

 
 

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