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Ein Volltreffer köpft die Isaakskathedrale / Oleg Kuwajew: Masjanja (russischer Zeichentrickfilm)

21.07.2022NewsFAZ onlineKerstin Holm —   –  Details

Oleg Kuwajew

Nachhilfe in Empathie: Der russische Zeichentrickfilm «Masjanja» bringt den Ukrainekrieg nach Sankt Petersburg. Sein Schöpfer Oleg Kuwajew wendet in seiner jüngsten Folge «Sankt Mariuburg» Russlands antiukrainische Propaganda gegen das Land selbst. — Er habe diejenigen seiner Landsleute er reichen wollen, die den Krieg in der Ukraine unterstützten, sagt der russische Animationszeichner Oleg Kuwajew, der seit 2006 in Israel lebt, über seinen jüngsten Kurzfilm «Sankt Mariupol», der einen chinesischen Großangriff auf russische Städte schildert und nach nur etwas mehr als einer Woche im Netz schon fast vier Millionen Mal angeschaut wurde. Kuwajew, der Schöpfer der beliebten Cartoonfigur Masjanja, die sich von Widrigkeiten in ihrer Heimatstadt Sankt Petersburg nicht unterkriegen lässt, hatte seit Be ginn des Ukrainekrieges zuvor schon zwei Folgen geschaffen, von denen eine die Verdrängung der Realität und die zweite das Wesen der Diktatur für Kinder erklärt. Doch die hätten sich an normale, empathiebegabte Menschen gerichtet, sagt der Künstler. «Sankt Mariuburg» hingegen sei für Putinisten bestimmt, die sich von der Staatspropaganda zu Un menschen machen ließen, grausame Netzkommentare posteten und die Wahrheit von sich fernhielten.

 
 

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Das Bill Evans Trio mit Herb Geller beim 76. NDR Jazzworkshop

21.07.2022JazzRadiofestival 2022Henry Altmann —   –  Details

Herb Geller

In den NDR Jazzworkshops konnten ab 1958 zusammengestellte Ensembles frei von kommerziellem Druck eine Woche lang ein Programm erarbeiten und dem Publikum präsentieren. — Impressionismus von der West Coast — Ab 1972 wurden immer häufiger auch bereits bestehende Bands eingeladen, so etwa im Februar das Bill Evans Trio mit Evans (p), Eddie Gomez (b) und Marty Morell (dr). Das Trio aber wurde, ganz im Workshop-Gedanken, um den US-West Coast Jazzstar Herb Geller zum Quartett erweitert, eine besondere Aufnahme, die sich zudem nicht auf das Standard-Repertoire zurückzog, sondern fast ausschließlich Material von Evans und Geller enthält.

 
 

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Pianist Kai Schumacher und seine Klang-Wundertüte: zum Staunen und Genießen

20.07.2022Menschen und ihre Musikhr 2 kulturBastian Korff —   –  Details

Kai Schumacher

«Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei» war der Einstieg in Kai Schumachers Pianisten-Laufbahn. Mittlerweile hat sich sein musikalischer Fokus ein wenig verschoben. Zuhause fühlt er sich bei amerikanischen Komponisten des 20. Jahrhunderts, in der Minimal Music und bei Franz Schubert. Und natürlich in seinen eigenen Kompositionen, mit denen der «Punk-Pianist» (BR Klassik) immer wieder eindrucksvoll beweist, dass ein Klavier mehr zu bieten hat als 88 Tasten.

 
 

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Patti Smith – Poetin auf der Bühne (2/2)

20.07.2022Urban PopNDR KulturPeter Urban und Ocke Bandixen —   –  Details

Patti Smith

Patti Smith hatte es geschafft: Aus der Angestellten eines New Yorker Buchladens, die Verse schrieb und sie mit Gitarrenbegleitung vortrug, wurde sie zu einem Rockstar ganz eigener Prägung. Ein Vorbild für eine weibliche Künstlerin in der Musikszene, eine ganz eigene Art zu texten und aufzutreten, sich aber gleichzeitig nie zu sehr dem Markt unterzuordnen. «Radio Ethiopia» und «Easter», die Alben in den folgenden Jahren ab Mitte der 70er verstärkten ihren Ruf als kompromisslose Sängerin mit Haltung, auch wenn die Kritik darin eine größere Gefälligkeit und Massenkompatibilität ausmachte. «Because the night» wurde ihr größter Hit, gemeinsam geschrieben mit Bruce Springsteen. Nach einem weiteren Album zog sich Patti Smith zurück, sie heiratete den MC5 – Musiker Fred «Sonic» Smith und bekam zwei Kinder. 1988 kehrte sie mit «Dream of Life» und dem Titel «People have the Power» kurzzeitig in die Öffentlichkeit zurück. Ein richtiges Comeback gelang ihr aber erst in den 90er Jahren. Ihr Mann war verstorben, mit Hilfe von Freunden wie Michael Stipe von REM schrieb sie die Lieder für «Gone Again», 1994. Patti Smith hat noch eine Reihe von Alben herausgebracht seither, zunehmend hat sie sich viel Anerkennung als Buchautorin erworben. In «Just Kids» beschreibt sie die frühen Jahre der Freundschaft mit Robert Mapplethorpe, ein internationaler Bestseller. Mit «M Train» setzte sie die autobiographische Erzählung fort und schrieb über ihre Jahre mit Fred Smith und danach. Weitere Bücher folgten. Patti Smith ist vielfach geehrt und ausgezeichnet worden, viel wichtiger ist ihr wohl aber: das Publikum liebt sie nach wie vor und bejubelt ihre Auftritte: als Ikone, als sogenannte «Godmother of Punk», vor allem aber als Sängerin und Textern, die der Rockmusik ihre ganz eigene Sprache hinzugefügt hat. Im Gespräch mit Ocke Bandixen zeichnet Peter Urban den Weg der Patti Smith in dieser zweiten Folge von «Urban Pop» weiter nach, er analysiert ihre musikalischen und textlichen Themen und berichtet von dem großen, weltweiten Ansehen als Künstlerin, das Patti Smith seit vielen Jahren genießt. Peters Playlist für Patti Smith: Piss factory (Single, 1974) Horses (1975): das gesamte Album Radio Ethiopia (1976): Pissing in a river Easter (1978): Because the night, Rock›n›Roll N****r, Privilege (Set me free), We three Wave (1979): Frederick, Dancing barefoot, So you want to be (a rock›n‹roll star), Revenge Dream of Life (1988): People have the power, Paths that cross, Dream of life, The Jackson song Gone Again (1996): Gone again, Beneath the southern cross, Summer cannibals Peace & Noise (1997): 1959, Last call Gung Ho (2000): Persuasion, Glitter in their eyes, Grateful Trampin‹ (2004): Mother Rose, My Blakean year Twelve (2007): Gimme shelter, Soul kitchen, Pastime paradise Banga (2012): Amerigo, April fool, Fuji-san, Nine, Seneca, After the gold rush

 
 

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Filed under: Allgemein
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JE Berendt 100

20.07.2022NewsgreenbeltofsoundStefan Franzen —   –  Details

Joachim-Ernst Berendt

Jetzt aber eine ganz andere Atmo als im steifen Konzertkritiker- und Musikwissenschaftler-Environment der Stadthalle. Eine heterogener Haufen von Musikern aus aller Welt schlendert auf die Bühne, fast aus jedem Erdteil sind welche dabei. «World Music Meeting» heißt das, was hier die Donaueschinger Musiktage in den nächsten Stunden merklich auflockern wird, und ein Mann hat das zusammengestellt und organisiert, der heute 100 Jahre alt würde: Joachim Ernst Berendt. Was ich an diesem Abend hören darf, wird mit wegweisend für meinen weiteren Weg: — Das Brüderpaar Pandit Prakash und Vikash Maharaj aus Benares an Sarod und Tabla macht mich mit dem Raga-System bekannt, der Perkussionist Dom Um Romão bringt mich erstmals überhaupt mit brasilianischer Musik in Berührung, Luis Di Matteo am Bandoneón führt mir vor Ohren, wie anders ein Akkordeon jenseits des Atlantiks klingen kann. Posaune, Saxophon, Kontrabass, Schlagzeug, Vibraphon und Steel Drum gruppieren sich außerdem in dieses Worldjazz-Ensemble.

 

Von da an begegnete mir Joachim Ernst Berendt immer wieder, in Schriften, im Radio, auf Vorträgen. Und einmal auch als andächtiger Zuhörer bei einer der ersten Aufführungen von Rüdiger Oppermanns «Silberfluss» in Baden-Baden. Um ihn noch als Jazzpapst der frühen Stunde in Aktion zu erleben, bin ich zu spät geboren. Aber ich werde über die zweite Hälfte der Achtziger Ohrenzeuge seiner Nada Brahma-Darlegungen und seiner «Das Dritte Ohr»-Soiréen, die mir die Welt als Klang erschließen, mich in die Philosophien asiatischer Kulturkreise und in Meditation einführen, mir ihre Bezüge zur modernen Physik aufzeigen. Die Vorstellung des tönenden Universums, einer höheren Ordnung, die auf Intervallen aufbaut, fasziniert mich bis heute, auch wenn ich sie so bedingungslos wie damals nicht mehr hinnehmen kann. Doch jedes Mal, wenn ich an den nächtlichen Sternenhimmel schaue und einen Planeten entdecke, habe ich noch die von Berendt herausgegebenen «Urtöne» im Ohr – ob ich es will oder nicht.

 

Mein problematisches Verhältnis zur Neuen Musik hat sich seit den denkwürdigen Donaueschinger Musiktagen 1985 ein wenig verändert, ist entspannter geworden. Ich muss darüber nicht mehr lachen. Die indische Melodie der Maharaj-Brüder aber habe ich immer noch im Ohr. Dafür, und für viele sich öffnende Tore zwischen Jazz, Weltmusik und spirituellem Aufbruch, vielen Dank, JEB!

 
 

SK-try202*

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Mixed Bag – Roskilde #50 und Zappanale #31

Mix-0720

Heute: viel Musik, die inspiriert ist von Festivalbesuchen: Roskilde #50 und Zappanale #31. Dazu eine kleine Vorschau auf das Wassermusikfestival, das gerade im HKW unter der Überschrift «Mississippi» läuft. — Eine freistiltypische Mischung mit Musik von Frank Zappa, Moor Mother, Dawes, Jonathan Wilson, Colosseum, Run Logan Run, Marco Pacassoni, Clifton Chenier, Rockin› Dopsie, BeauSoleil, Irreversible Entanglements, Richard Dawson, St. Vincent, Spaza, Anna B. Savage, Mavis Staples.

 
 

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