erschienen im Hohe Luft Magazin — No Future» war der Slogan der Punks Ende der Siebzigerjahre. Die Zukunft hat dann nicht aufgehört zu existieren, sie wird in jeder Gegenwart neu betrachtet. Auf dem Foto: eine junge Frau mit «No Future»-Bemalung vor einem Konzert von The Clash und The Jam im Rainbow Theatre in London am 9. Mai 1977 — Ein Blick zurück in die Geschichte zeigt: Menschen sind schlecht darin, die Zukunft vorherzusehen. Doch sie irren sich bei ihren Prognosen auf interessante Weise.
Sommer-Zeit ist auch Duo-Zeit: Gleich vier verschiedene Duos mit Stimme und Klavier gibt es heute in «Jazz&World Aktuell». Ausserdem erzählt der französische Trompeter Shems Bendali, warum ein ganz bestimmtes Solo von Freddie Hubbard für ihn wegweisend war.
Debatte über trans Personen — «Ich habe das Gefühl, dass manche Feministinnen ihre Frustration auf die Falschen lenken»
Trans Personen sind immer wieder Gegenstand einer giftigen Debatte – und Opfer von Hass. Dabei geht es ihnen eigentlich nur um ein Leben frei von Unterdrückung. Die Publizistin Shon Faye hat darüber ein Buch geschrieben: «Die Transgender-Frage». Im Interview erklärt sie, was sie an der Debatte am meisten stört.
Vorkämpferin des Feminismus in Südamerika — Den einen gilt sie als «Engel der Armen» und Vorkämpferin des Feminismus, für andere war sie eine machtgierige, berechnende Populistin, die Wohltätigkeit als bloße Show inszenierte. — Maria Eva Duarte de Perón, besser bekannt als Evita, stieg aus armen Verhältnissen zu einer der mächtigsten Frauen Lateinamerikas auf. Vor 70 Jahren, mit nur 33 Jahren, starb sie an Krebs. Ihr Mythos prägt Argentinien bis heute. — Zu ihrem heutigen Todestag berichtet Südamerika-Korrespondentin Anne Herrberg.
Cherson ist seit fünf Monaten von Russland besetzt, das Essen wird knapp. Eine Frau organisiert von Berlin aus Hilfe für ihre Heimatstadt. – Liska Crofts hat viele schöne Erinnerungen an Cherson. Die Familie ihrer Mutter kommt aus dieser Stadt im Süden der Ukraine. Die 26-Jährige, die jetzt als Softwareentwicklerin in Berlin arbeitet, erinnert sich daran, wie sie bei ihren Sommerbesuchen in der Stadt Kajak auf dem Fluss Dnipro und mit ihrer Oma in einem holprigen Sammelbus in die Oper von Odessa fuhr. «Früher bin ich an der Antonivka-Brücke entlanggelaufen – das war der schönste Ort, um die Stadt zu überblicken», sagt sie. Doch mitten im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ist die Brücke zum Schauplatz schwerer Kämpfe geworden. «Ich habe ein Foto gesehen», sagt Crofts, «da lag eine Leiche auf den Stufen.»
Die Strandpromenade von Batumi mit altem Leuchtturm und Riesenrad — Digitale Nomaden mit neuer Heimat: Rund 40.000 meist junge Russen sind seit Kriegsbeginn nach Georgien geflüchtet – aus politischen und ökonomischen Gründen. — Ihre Entscheidung habe sie am 25. Februar gefällt, einen Tag nach dem Angriff der russischen Armee auf die Ukraine. Sie habe nicht gezögert. Ihr war klar: Sie muss Russland verlassen. Sofort. Nein, sie sei in Moskau nicht bedroht gewesen. Sie hatte ihren Job, sie hatte ihr Einkommen. Es hätte so weiterlaufen können. Sie habe nur einfach nicht ungewollt das System Putin unterstützen wollen, diesen sinnlosen Krieg in der Ukraine, überhaupt alles in ihrer Heimat, indem sie weiter in Russland bleibt und brav ihre Steuern bezahlt, erklärt sie.
Der Schriftsteller Andrej Kurkow schreibt auf Russisch, aber in Russland sind seine Bücher verboten. Der Ukrainer bringt jetzt einen Kiew-Krimi heraus.
— Eine neue Eurokrise kann sich Europa nicht leisten, sagt Wirtschaftshistoriker Adam Tooze. Notfalls müsse Deutschland auch für Italiens Schulden einstehen. — Herr Tooze, Sie waren vor einigen Wochen nach langer Zeit wieder in Europa. Als Brite, der in New York lebt: Wie waren Ihre Eindrücke, was hat sich verändert? — Mein erster Eindruck in Berlin war, dass sich sehr wenig verändert hat. Alles war wie immer, und ich habe mich prompt mit Corona angesteckt – zum ersten Mal übrigens.
Franziskus hat die Indigenen um Vergebung gebeten. Die Anerkennung ihres Leids ist wichtig. Aber es geht um viel mehr. — Die Worte des Papstes waren deutlich. Wie es die indigene Bevölkerung Kanadas gefordert hatte, bat Franziskus für die Rolle der katholischen Kirche um Vergebung. Und er sprach offen aus, was den Kindern an den Schulen, deren letzte erst in den Neunzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts ihre Pforten schloss, angetan wurde, um sie an die «christliche Zivilisation», wie es hieß, anzupassen. Das Bild des Papstes mit Federschmuck drückte aus, dass die indigene Gemeinschaft seine Geste als aufrichtig empfindet.
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