Happy Birthday, Postmoderne! Zum 100. Geburtstag von Jean-François Lyotard

11.08.2024NewsSpiegel OnlineAndreas Bernard —   –  Details

François Lyotard

Er ist der Namensgeber jener Theorie, die die Zertrümmerung der Institutionen vorantrieb. Heute wäre Jean-François Lyotard, Philosoph und Pate der Postmoderne, 100 Jahre alt geworden. — Philosoph Lyotard: Die Destabilisierung der Erzählungen, die er forderte, wurde von der Gegenseite umgesetzt. —

 
 

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Paris überrascht sich selbst / Abschluss der Olympischen Spiele

11.08.2024NewsARD TagesschauJulia Borutta —   –  Details

Pariser Fassade

Pünktliche Métros, volle Stadien, fröhliche Menschen: Die Spiele von Paris haben nach der politischen Unruhe im Vorfeld für einen unerwarteten Stimmungs-Boost in Frankreich gesorgt. Paris erkennt sich selbst kaum wieder. «Nörgler, Miesmacher, Meckerfritzen – die Pariser sagen von sich selbst, «râleurs» zu sein. Doch die vergangenen zwei Wochen waren sie mit einem Lächeln auf den Lippen unterwegs.Céline sitzt mit ihren Freunden am malerischen Canal Saint-Martin. Sie gehört zu den wenigen, die von vornherein überzeugt waren, dass diese Spiele einzigartig würden: «Es gibt so viele Pariser, die abgehauen sind, Urlaub genommen und gesagt haben: ›Das wird alles katastrophal.› Jetzt sind sitzen sie an der Côte d›Azur und sind frustriert, weil sie unsere Insta-Storys sehen, den Medaillenregen. Einige meiner Freunde haben verzweifelt versucht, doch noch Tickets zu kriegen.»

»So haben wir Paris noch nie erlebt»Verwundert nehmen die Menschen ihre Stadt ganz anders wahr als sonst. «Alles läuft unglaublich gut», sagt Céline. «Paris war noch nie so safe. An den Wettkampfstätten herrscht eine tolle Stimmung. Alle kommen prima miteinander aus – Franzosen untereinander und Touristen. Die Métro ist super sauber. So haben wir Paris noch nie erlebt.»Das ist nicht nur ein Gefühl. Entgegen aller Unkenrufe sind die Métros pünktlich. 500.000 Fahrgäste mehr als sonst um diese Jahreszeit: kein Problem. Dank extra installierter Messgeräte wurde die Taktung spontan angepasst – etwa, als der Schwede Armand Duplantis Weltrekord springt und alle Besucher später nach Hause fahren als gedacht. Die Hoteliers haben wider Erwarten 15 Prozent mehr Buchungen als letzten Sommer und die Olympia-Einschaltquoten im Fernsehen brechen alle Rekorde. Es wurden mehr als neun Millionen Tickets verkauft – mehr als in Atlanta 1996. «— Eine schöne Dosis Glück tanken»Der Innenminister wünscht sich für sich und seine mehr als 50.000 Polizisten und Soldaten im Einsatz eine Goldmedaille, denn außer dem Sabotageakt zu Beginn der Spiele gab es bislang keine größeren Vorkommnisse. Die Sicherheitskräfte genießen es sichtlich: Sie schießen Selfies mit den Touristen und bummeln durch die Fanzonen wie etwa auf dem Vorplatz des Pariser Rathauses. «— Es wäre schön, diesen guten Austausch mit der Bevölkerung beizubehalten», wünscht sich einer der Polizisten. «Es gibt weniger Aggressivität, die Leute wollen wirklich entspannen. Das ändert alles.» Kann diese friedliche Stimmung anhalten? Können die Olympischen Spiele mehr sein, als eine Pause von der gereizten Atmosphäre, dem politischen Streit, der sich vor den Spielen wie eine Glocke über die Stadt gelegt hatte?Bürgermeisterin Anne Hidalgo ist nicht naiv. Doch bei ihrer Bilanzpressekonferenz weigert sie sich, das alles nur als eine kurze Auszeit zu betrachten. «Seit 14 Tagen weine ich vor Glück. Die Menschen kommen begeistert auf mich zu, jeden Tag aufs Neue», berichtet sie. «Wir können hier eine schöne Dosis Glück tanken für die kalten Winter. Das alles wird uns noch lange das Herz erwärmen.» «— Was ist bloß los mit uns?»Zurück am Canal Saint-Martin: Céline sitzt mit Nina und Antoine zusammen. Antoine möchte den magischen Moment am liebsten festhalten. «Vor wenigen Wochen noch dachten wir, dass der rechtsnationale Rassemblement National unser Land regieren würde», erzählt er. «Das hat mir und vielen anderen Angst gemacht. Die Spiele haben in die verfahrene politische Lage eine Art Luftzug gebracht. Hoffentlich hält das an.»Nina schwärmt von all den märchenhaften Bildern, die Paris mit seiner kühnen Eröffnungsfeier auf der Seine und den Wettkampfstätten zwischen Eiffelturm, Louvre und Montmartre geschaffen hat. «Es tut so gut, dass wir Meckerfritzen uns getäuscht haben. Zu sehen, dass dieses mega-ehrgeizige Projekt geglückt ist, macht uns stolz.» Es mache viel Freude, so viele Menschen willkommen zu heißen, sagt Nina – gerade vor dem Hintergrund des politischen Schlamassels der letzten Wochen. «Wir sind plötzlich so positiv, was ist bloß los mit uns?»Vielleicht hat Paris hat einfach gewagt und gewonnen? «Wir sind immerhin Gallier», sagt Céline lachend. «Unbeugsame Gallier. Wir lieben es uns selbst zu übertreffen.»

 
 

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Das Meer – zum Lieben und zum Fürchten

11.08.2024LebenszeichenWDR 3Mechthild Müser —   –  Details

Meer-Blick

Das Meer ist ein Sehnsuchtsziel. Die älteste Landschaft unseres Planeten, archaisch, scheinbar unvergänglich, unendlich, unbeherrschbar. Dichter und Philosophen geraten darüber ins Schwärmen – andere ins Schwimmen. «Massen strömen ans Meer «Küsten und Strände sind beliebte Touristenziele, am Wasser können Menschen die Seele baumeln lassen. Sie suchen Weite bis zum Horizont, erleben Gefühle von Freiheit und Augenblicke, in denen sie das Alltägliche abstreifen wie eine abgenutzte Haut. — Ich bin nur ein Tropfen im Ozean» «Der Anblick des Meeres lässt niemanden kalt, er kann Glück oder Angst auslösen, das Empfinden, winzig zu sein im Angesicht des Unermesslichen und gleichzeitig geborgen. «Ich bin nur ein Tropfen im Ozean», sagte die Theologin Dorothee Sölle. Ein Tropfen, der mit dem Tod wieder eingeht ins große Wasser. «Keine Arche in Sicht «Aber das Meer ist auch gefährlich, erzählt schon das Alte Testament. Die Sintflut vernichtete alle und alles bis auf Noah und diejenigen, die er auf seiner Arche in Sicherheit gebracht hatte. Heute reißen Tsunamis Tausende in den Tod und den Geflüchteten vom afrikanischen Kontinent würde man viele Archen wünschen.

 
 

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Der Regisseur Christof Loy

11.08.2024Das MusikporträtSWR KulturBernd Künzig —   –  Details

Christof Loy

Mehrfach wurde Christof Loy in der Kritikerumfrage der Zeitschrift “Opernwelt” als Regisseur des Jahres benannt und seine Inszenierungen zur wichtigsten Aufführung. Er ist ein psychologisch genau vordringender, schnörkellos geradlinig und sensibel mit den Sängerdarstellerinnen und -darstellern Agierender. Wichtig ist ihm auch Entdeckerfreude. Mit Herzblut hievt er Unbekanntes, Vernachlässigtes und wenig Gespieltes auf die Opernbühne. Christof Loy glaubt an die Magie des Musiktheaters und ist ein bedingungslos Liebender der Oper. Da geraten Stimmen wortwörtlich ins Fliegen.

 
 

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40 Jahre Kabarett Niedermair (2)

11.08.2024Contra – Kabarett und ComedyÖ1Peter Blau —   –  Details

Kabarett Niedermair

Vier Jahrzehnte des heimischen Humors im hochkarätigen Schnelldurchlauf: Das Kabarett Niedermair feiert Geburtstag. Eine Contra-Sommerserie in vier Folgen. Heute: 1993 – 2003 «Im vergangenen Oktober beging das im gesamten deutschen Sprachraum als Brutkasten und Schatzkästchen des österreichischen Kabaretts gefeierte Kabarett Niedermair sein 40-jähriges Bestehen mit einem viertägigen Festival, bei dem je ein Abend einer Dekade gewidmet war. In Contra senden wir im August in vier Sendungen die Highlights dieser vier hochkarätig besetzten Best-of-Mixed-Shows. «Als Kurt Weinzierl am 21. Oktober 1983, dem Eröffnungsabend des «Kabarett Niedermair», die Bühne betrat, um sein Solo «Der Herr Karl – Lebenserwartungen» zu spielen, war die Farbe an den Wänden noch nicht getrocknet. «Es war das reinste Chaos», erinnert sich Gründerin Nadja Niedermair, die erst wenige Monate zuvor kurzerhand ein paar störende, aber auch tragende Wände eigenhändig eingerissen und 80 drahtige Klappsessel gekauft hatte, um eine frei gewordene Erdgeschoss-Räumlichkeit in ihrem Biedermeier-Haus in der Wiener Josefstadt in einen Theaterraum zu verwandeln. «Ich war sehr jung und sehr naiv, aber das Kleinkunst-Metier gefiel mir so gut, dass ich das unbedingt durchziehen wollte.» Nach Kurt Weinzierl bestritten seinerzeit Andreas Vitásek, Otto Grünmandl und I Stangl das viertägige Opening.

 

Derartig klingende Namen und zugkräftige Künstler gab es damals nur wenige. Ihr Vorhaben, im Niedermair rasch einen qualitativ verlässlichen, täglichen Spielbetrieb zu installieren, resultierte zwangsläufig in einer offensiven Offenheit jungen Talenten gegenüber. Das im «Niedermair» zu diesem Zweck halbjährlich veranstaltete «Sprungbrett» – vier Anfänger an einem Abend – erwies sich u.a. für die Gruppe Schlabarett (Alfred Dorfer, Roland Düringer, Andrea Händler), Josef Hader und Thomas Maurer als Karriere-Kickstarter. Auch für die Förderung eigenwilliger Künstler weit abseits des kabarettistischen Mainstreams – wie Karl-Ferdinand Kratzl oder Martin Puntigam – bewies das «Niedermair» stets ein gutes Gespür.

 

Im Sommer 1991 kam es zu einem wichtigen Wendepunkt in der Geschichte des «Kabarett Niedermair». Architektonisch. Denn wo heute Bühne und Künstlergarderobe sind, waren ursprünglich Eingang und Vorraum. Die Bühne indes befand sich am hinteren Ende des Saals – unmittelbar vor den WCs: Der Weg zu den Toiletten führte über die Bühne. Der Rückweg auch. Wer die Pausenlänge unterschätzt hatte, wurde unfreiwillig Teil des Programms. Erst der Umbau, im Zuge dessen auch der vormals unüberdachte Innenhof zu Foyer, Garderobe und Bar umgestaltet wurde, brachte die 180°-Drehung des Saals. «Mit Konsequenz und Kompromisslosigkeit bei der Auswahl der Auftretenden leitete I Stangl als Nachfolger der Gründerin zehn Jahre lang die Geschicke des Hauses. In seine Ära fallen u.a. die kabarettistischen Geburtsstunden von Steinböck & Rudle, Severin Groebner, Thomas Stipsits und Gery Seidl, um nur die prominentesten zu nennen. Seit 2003 hält nun Andreas Fuderer – in zuletzt auch recht unruhigen Zeiten – das Ruder des Kabarett Niedermair fest in der Hand. Zu den Neuentdeckungen seiner Amtszeit zählen u.a. BlöZinger, Flüsterzweieck, Klaus Eckel, Hosea Ratschiller, Christoph Spörk, Paul Pizzera, Omar Sarsam, Clemens Maria Schreiner, RaDeschnig oder Berni Wagner. Mit der Einführung der diensttäglichen 60-Minuten-Shows im Doppelpack öffnete er das Haus zuletzt auch für eine jüngere Zielgruppe, die sich mehr für ihre Comedy- und Social-Media-Stars interessieren als für die Kabarett-Idole ihrer Eltern. Fazit: Seit vier Jahrzehnten schreibt das Kabarett Niedermair maßgeblich an der Kabarettgeschichte Österreichs mit. Und das letzte Kapitel ist noch lange nicht in Sicht.

 

 
 

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Komponistinnen im Fokus (2) Akademie Zweite Moderne

11.08.2024SupernovaÖ1Rainer Elstner, Marie-Therese Rudolph —   –  Details

Globale Komponistinnen

Die Wiener Festwochen präsentierten in der «Akademie Zweite Moderne» Werke von zehn Komponistinnen — Unter dem Titel «Akademie Zweite Moderne» fanden im Rahmen der Wiener Festwochen am 8. und 9. Juni 2024 Konzerte mit dem Klangforum Wien unter der Leitung von Katarina Wincor im Wiener RadioKulturhaus statt. Zu hören waren Werke von zehn Komponistinnen. Am ersten Abend waren das Monthati Masebe, Marina Lukashevich, Shasha Chen, Feliz Anne Reyes Macahis und Du Yun (zu hören in «Supernova» am Sonntag, 4. Auguts 2024). Im zweiten Konzert waren Stücke von Dilay Doganay, Aida Shirazi, Bushra El-Turk, Mirela Ivicevic und Brigitta Muntendorf zu erleben. — Das Projekt «Akademie Zweite Moderne» wurde von den Wiener Festwochen auf fünf Jahre angelegt. Jedes Jahr werden zehn Komponistinnen nach Wien eingeladen, um ihre Werke zu präsentieren (eingeschlossen sind auch trans-, inter- und nicht-binäre Personen). Ausgewählt wurden sie von einer Jury aus Kuratorinnen und Musikerinnen (u.a. mit Projektleiterin Jana Beckmann). Die ausgewählten Komponistinnen stehen stellvertretend für 50 vergessene und ungehörte Kompositions-Schülerinnen von Arnold Schönberg, so die Wiener Festwoche in ihrem Konzept. Schirmherrin ist Nuria Schönberg-Nono, Tochter von Arnold Schönberg, dem Übervater der Musik der Moderne. — Die Komponistinnen dieser proklamierten «Zweiten Moderne» sind Botschafterinnen für mehr Diversität in den Konzertprogrammen der großen Konzert- und Opernhäuser. Neben den Konzerten des Klangforum Wien gab es an diesen zwei Tagen auch ein Gipfeltreffen von nationalen und internationalen Impulsgeberinnen und Impulsgebern im Arnold Schönberg Center. Gearbeitet wurde an eine Proklamation und Strategien der Veränderung, um den Werkanteil von Komponistinnen im Konzertrepertoire zu erhören. — Ein Projekt der Wiener Festwochen – Freie Republik Wien In Kooperation mit Arnold Schönberg Center, ORF Radiokulturhaus und Ö1 mit Nuria Schoenberg Nono als Schirmherrin.

 

 
 

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Es sind Trauben von Blüten … / Lisa Hofmaninger und Ensemble vertonen Texte von Ilse Helbich

11.08.2024HausmusikÖ1N.N. —   –  Details

Lisa Hofmaninger

Nachdem sich die Bassklarinettistin und Sopransaxofonistin Lisa Hofmaninger durch das literarische Werk der österreichischen Autorin Ilse Helbich gelesen hatte, begann sie, zu den Texten von «Im Gehen» und «Das Haus» musikalische Skizzen zu entwerfen. Nach einem Jahr der Arbeit – im steten Kontakt mit Helbich – entstand eine Komposition für Solisten und Ensemble mit dem klingenden Titel «Es sind Trauben von Blüten…» — Die Begegnung der jungen Jazzmusikerin mit der im Jänner dieses Jahres im Alter von 100 Jahren verstorbenen Schriftstellerin darf als künstlerischer Glücksfall bezeichnet werden. Gemeinsam mit Martina Spitzer (Rezitation), mit Helene Glüxam am Kontrabass, Anna Lang am Cello, Alois Eberl an der Posaune, Sängerin Anna Widauer und Keyboarder Alexander Fitzthum entsteht ein imaginärer, musikalisch-lyrischer Garten, in dem die Klänge ganz im Zeichen der Unterstützung der zarten, manchmal auch herben Textwelt Ilse Helbichs stehen.

 
 

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Jazzgitarrenstar Pat Metheny *70

11.08.2024Spielräume SpezialÖ1N.N. —   –  Details

Pat Metheny

Pat Metheny feiert seinen 70. Geburtstag — Die vergangenen 50 Jahre haben nur ganz wenige Superstars im Jazz hervorgebracht – im Sinne von Musikerinnen und Musikern, die weit über die Grenzen ihres Genres bekannt geworden sind. Patrick Bruce Metheny ist eines dieser «Einhörner». — Vielleicht auch, weil er zusammen mit David Bowie und seinem langjährigen Kollaborateur, dem mittlerweile verstorbenen Pianisten Lyle Mays, einen weltweiten Hit namens «This Is Not America» geschrieben hat. Metheny hat aber auch in vielen musikalischen Ecken Forschung betrieben: Von Noise-Alben wie «Zero Tolerance for Silence» über Aufnahmen mit Ornette Coleman hin zu Softjazz für die Ohren geplagter Autolenker im Stau. Methenys Schaffensdrang ist jedenfalls ungebrochen, sein makelloses Gitarrenspiel hat weltweit Nachahmer gefunden. Am 12. August 2024 feiert er seinen 70. Geburtstag.

 
 

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Unterwegs im Elsass / Von Colmar nach Straßburg

11.08.2024AmbienteÖ1Ursula Burkert —   –  Details

Elsass Motiv

Von Colmar nach Straßburg – eine Fahrt durchs Grenzland zu geschichtsträchtigen Altären, Weinbergen, kulinarischen Spezialitäten und modernen Kunstprojekten «Vor mehr als 500 Jahren wurde der berühmte Isenheimer Altar vom Maler Matthias Grünwald und dem Bildhauer Nikolaus von Hagenau geschaffen, mehrmals in seiner Geschichte reiste der Wandelaltar durch halb Europa, überstand zwei Weltkriege und landete relativ unbeschadet in der Dominikaner-Kapelle im Museum Unterlinden in Colmar. Im Jahr 2019 wurde Antony Pontabry mit der Restaurierung des durch schlecht gealterten Firnis ganz dunkel gewordenen Kunstwerks beauftragt. Seit kurzem ist der Isenheimer Altar, in dessen Zentrum die Kreuzigung Christi steht, in neuer Strahlkraft zu erleben. Das Museum selbst und die das umliegende Stadtviertel erfuhr schon 2015 durch einen aufsehenerregenden Erweiterungsbau, konzipiert vom Schweizer Architekten-Duo Jaques Herzog und Pierre de Meuron, eine Aufwertung. «Seit 1610 lebt die Winzer-Familie Becker als eine der sieben ältesten vom Elsass in Zellenberg, einem malerischen Dorf nördlich von Colmar. Martine Becker, die mit ihren beiden Brüdern im Jahr 1999 den Betrieb auf biologischen Weinbau umstellte, gehört der Confrérie St-Etienne, der elsässischen Weinbruderschaft, an. Sie hat es sogar zur Großmeisterin gebracht. Respekt vor der Natur, Fleiß und innovative Ideen prägen die Arbeit der Familie Becker, die nicht nur hervorragende Weine auf Terroirs mit klingenden Namen wie «Sonnenglanz» oder «Schlossberg» produzieren, sondern auch mit Veranstaltungen wie Bio-Picknicks, Kultur-Erbe-Tagen und sensorischen Verkostungen punkten. «Nicht weit entfernt ist das kleine Städtchen Ribeauvillé/Rappoltsweiler. Drei Burgen überragen den hübschen nach wie vor mit dörflicher Infrastruktur ausgestatteten Ort. Durch Kopfsteingeplasterte Gassen geht es vorbei an Fachwerkhäusern, Dorfbrunnen und Stadttürmen zum schönen Renaissance-Portal des Pfeiferhauses. Gleich außerhalb des Altstadtkerns findet man die Auberge au Zahnacker, das Lokal von Josef Leiser, seines Zeichens Spitzen-Gastronom, der die elsässische Küche in ihrer ganzen Bandbreite von deftig bis elegant beherrscht. «Im steten Wandel begriffen präsentiert sich Straßburg. Eine richtige Achse der Erneuerung und künstlerischen Impulse zieht sich durch die Stadt. Die Straßenkunst wird ebenso groß geschrieben, wie geförderte Kunst im öffentlichen Raum. Das Künstler-Duo Benjamin Kiffel und Bénédicte Bach tragen mit ihren Werken ihren Teil dazu bei. Von Kiffel stammt «Les L du désir» – ein leuchtender Engel und Bach läßt einen Schmetterlingsschwarm aus Leder in der Halle des elsässischen Gesundheitszentrums fliegen. Beide Kunst-Projekte sind in Zusammenarbeit mit elsässischen Industrieunternehmen entstanden.

 

 
 

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