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Im Kreml-TV spricht Ex-Politiker plötzlich von der ‹Auflösung› Russlands

07.12.2022NewsFocus Onlinedpa —   –  Details

Boris Nadeschdin

Das frühere Mitglied der russischen Duma, Boris Nadeschdin, hat im Staatsfernsehen Kritik an der Kreml-Propaganda und Präsident Putin geübt.

 

— Im kremltreuen russischen Staatsfernsehen hat der ehemalige Duma-Abgeordnete Boris Nadeschdin vor möglichen Folgen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine gewarnt.

 

— In einer Talkshow des Senders «NTW» betonte der 59-Jährige, dass die russische Propaganda schwere Fehler bei der Begründung für den Ukraine-Krieg gemacht habe. Gleichzeitig übte er Kritik an Kreml-Chef Wladimir Putin, was im russischen Staatsfernsehen eher selten vorkommt: — — Früherer Duma-Abgeordneter Nadeschdin kritisiert Putin — «Leider ist das Risiko der Auflösung der Russischen Föderation mit dem Beginn dieser Spezialoperation rapide gestiegen. Dafür gibt es zwei Gründe: Die erste ist die ideologische Begründung, dass es Russen in der Ukraine gibt, dass sie also ein Volk sind und dass es deshalb einen russischen Staat geben sollte. Genau diese Rechtfertigung untergräbt die staatlichen Grundlagen der Russischen Föderation.

 

— Weil es dann nämlich nicht klar ist, warum Tataren, Tschetschenen etc. in Russland leben. Staaten kollabieren aufgrund von katastrophalen Fehlern der eigenen Führung. Das ist der wahre Grund, warum sie kollabieren. Und wenn diese katastrophalen Fehler eine kritische Masse an Irritation erzeugen, dann können selbst anfangs kleine Gruppen plötzlich sehr wichtig werden.» — — Bei der Russischen Föderation handelt es sich um einen Vielvölkerstaat mit mehr als 160 ethnischen Minderheiten. Etwa 80 Prozent der Bevölkerung sind Russen, die vor allem in den westlichen Regionen des Landes leben. Im Osten des riesigen Landes und im Kaukasus bilden sie jedoch die Minderheit.

 
 

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Unablässiger und radikaler Beobachter der Welt – Literatur-Nobelpreisträger Peter Handke wird 80

06.12.2022FazitradioeinsGerrit Bartels —   –  Details

Peter Handke

Literaturnobelpreisträger Peter Handke ist ein Augenblickssucher und Dichter der Dauer. Seine Buchtitel sind sprichwörtlich: « Publikumsbeschimpfung» , « Langsame Heimkehr» , »Wunschloses Unglück» oder »Gewicht der Welt» . Heute wird er 80 Jahre alt. Handke ist aber auch ein schwermütiger Rebell, nimmermüder Autor, ein Wanderer im Unterholz und ein Ärgernis. Seine proserbische Haltung irritierte im Vorfeld der Nobelpreisverleihung 2019.

 

Der Zufall wollte es, dass an diesem Dienstag der Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger Peter Handke seinen 80. Geburtstag feiert – und einen Tag später, am morgigen Mittwoch, die diesjährige Literaturnobelpreisträgerin, die auch schon 82 Jahre alte französische Schriftstellerin Annie Ernaux ihre Nobel Lecture hält, bevor sie am Samstag den Literaturnobelpreis offiziell verliehen bekommt. — Was Handke und Ernaux verbindet: Die Literaturnobelpreisentscheidung für beide war umstritten, bei Handke wegen seiner bis heute andauernden Serbien-Obsession, bei Ernaux wegen ihrer mußtmaßlichen Nähe zur BDS-Bewegung. Hatte sie doch in den vergangenen Jahren mehrere BDS-Petitionen unterschrieben, in denen zum Boykott von Veranstaltungen aufgerufen wurde, bei denen Israel beteiligt war. — Lassen sich die Fälle von Peter Handke und Annie Ernaux miteinander vergleichen? Ein Kommentar Gerrit Bartels, Literaturredakteur beim Tagesspiegel.

 
 

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Kammerjazz von Darryl Harper und dem Dan Weiss Trio

06.12.2022JazzWDR 3Niklas Wandt —   –  Details

Darryl Harper

Der afroamerikanische Klarinettist und Komponist Darryl Harper veröffentlichte Ende Oktober sein Album «Chamber Made», auf dem er sich ganz selbstbewusst in die Tradition des third stream stellt, etwa mit einer Suite für ein Klarinettenquartett. — Darryl Harper studierte am New England Conservatory in Boston, der Wirkungsstätte der Komponisten Gunther Schuller und George Russell und ihr Geist durchzieht die unterschiedlich besetzten Stücke auf «Chamber Made». Der New Yorker Schlagzeuger Dan Weiss reichert seinen zeitgenössischen Jazz mit Rhythmen aus der nordindischen Klassik und der neuen Musik an – mit «Dedication» legte er im November ein Trioalbum vor, das gerade in rhythmischer Hinsicht immer wieder verblüfft. In Dan Weiss› Spiel allein scheinen oft mehrere Ebenen unabhängig voneinander zu laufen, seine langjährigen Triopartner, Pianist Jacob Sacks und Bassist Thomas Morgan, setzen die kniffligen Stücke kongenial und ziemlich trocken um. Und a propos Widmung – Anfang November erschien «Once around the room – a tribute to Paul Motian» vom Gitarristen Jakob Bro und dem Saxofonisten Joe Lovano, eine liebevolle Ehrerbietung für den 2011 verstorbenen Schlagzeuger Paul Motian. Ein feinsinniger, freier Geist, der selbst vor ziemlich genau 50 Jahren sein Debüt als Bandleader aufgenommen hat. «Conception Vessel» heißt die Ende November 1972 eingespielte Platte in ganz unterschiedlichen Besetzungen, befreit, lyrisch, aber auch heftig zupackend!

 
 

SK-try202*

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Me And The Devil

06.12.2022FazitWDR 3Diviam Hoffmann —   –  Details

Gil Scott-Heron

Ein Pakt mit dem Teufel als Preis für die künstlerische Erleuchtung – das ist nicht nur die Basis eines der meistbearbeiteten Stoffe der europäischen Literaturgeschichte (Faust), sondern auch ein Mythos in der Blues-Musik. — Robert Johnson kam 1911 in Hazlehurst in Mississippi zur Welt und lernte dort bereits als Kind Mundharmonika und Gitarre zu spielen. Mit 20 Jahren verließ er die Stadt. Als er kurz darauf wieder auf der Bildfläche auftauchte, hatte er plötzlich die extremen Gitarrenskills, die ihn heute zu einem der bekanntesten Blues-Gitarristen machen. Wie war es dazu gekommen? Übung? Plötzliche Erleuchtung? Schon kurz zuvor hatte sein Blues-Kollege Tommy Johnson das Gerücht in Umlauf gesetzt hatte, er habe seine Seele an den Teufel verkauft, um besser Gitarre spielen zu können. Robert Johnson adaptierte diesen Mythos, bis nur sechs Jahre später dieser Pakt mit dem Leibhaftigen seinen Tribut zollte und Robert Johnson im Alter von 27 Jahren starb. Gestorben ist Robert Johnson an Syphilis und hat somit etwas gemein mit Adrian Leverkühn, dem Protagonisten von Thomas Manns «Dr. Faustus», seinem so genannten «Alterswerk», das er 1947 fertigstellte. Darin erkrankt der Komponist Leverkühn an Syphilis und erfindet eine bahnbrechende Kompositionsmethode. Und auch er behauptet, einen Pakt mit dem Teufel eingegangen zu sein. Die «Genialisierung durch Krankheit», wie Mann diesen Trick selbst bezeichnet hat, also die Infektion als idealisierter Schlüssel zur gottgleichen künstlerischen Entfaltung ist dabei natürlich höchst problematisch, ebenso wie Erleuchtung durch Drogenerfahrungen oder den Ursprung einer Geschlechtskrankheit als Teufelsbündnis zu brandmarken. Pünktlich zur Adventszeit hört Ihr bei Ex & Pop eine Sendung über den Gott, Leibhaftigen und den Teufelspakt in der Musik.

 
 

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Böhmischer Basser – Miroslav Vitou zum 75. Geburtstag

06.12.2022Round MidnightNDR KulturHenry Altmann —   –  Details

Miroslav Vitou

Er wird erst 75. Und doch scheint es, als ob er immer schon da gewesen wäre, Miroslav Vitou , Bassist. Tatsächlich gibt es schlechtere musikalische Lebensläufe: Eine klassische Grundausbildung, Gewinner des Friedrich-Gulda-Wettbewerbs, solider Begleiter der größten Meister des Jazz und virtuose improvisatorische Höhenflüge mit den führenden Figuren des Fusion Jazz wie John McLaughlin und Herbie Hancock, eine Jazz-Schlüsselband (Weather Report) mitgegründet und weltweit in vielen Rechnern mit seinen Soundfiles zu Hause, Aufnahmen unter eigenem Namen bei einem führenden Jazzlabel, so könnte eine Kurzbeschreibung von Vitou › Leben lauten – und doch steckt mehr dahinter.

 

Vitou › Vita könnte auch «Weggegangen, Zurückgekehrt und Wiedergefunden» heißen. Der am 6. Dezember 1947 in Prag geborene Kontrabassist gehört nicht nur zu den Aktivposten des neueren Jazz, in späteren Lebensjahren hat er diesem auch einige mährische und böhmische Facetten hinzugefügt. Zum 75. Geburtstag des Sowohl-Allrounders-als-auch-Spezialisten gibt›s in Round Midnight dessen beste Aufnahmen zu hören.

 
 

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50 Years After – The Temptations: All Directions

06.12.2022Nachtmix: ExtraBayern 2Roderich Fabian —   –  Details

The Temptations

Die Temptations waren die führende männliche VoKal-Gruppe des Motown-Labels aus Detroit. Und anders als Stevie Wonder, Marvin Gaye oder Diana Ross hatten sich die fünf Sänger 1972 noch nicht vom Konzept Berry Gordys emanzipiert, sondern standen auch mit ihrem Erfolgsalbum «All Directions» noch weitgehend in der Tradition, dass Alben nur ein Nebeneffekt von Hit-Singles sein sollten. Allerdings ging ihr Produzent Norman Whitfield mit der Zeit und erstellte eine zwölfminütige Version ihres Hits «Papa was a Rolling Stone», womit er die Motown-Konventionen über den Haufen warf. Roderich Fabian, Autor der Sendung, ist nach wie vor beeindruckt.

 
 

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Peter Handke wird 80

06.12.2022Fazitrbb kulturJulia Riedhammer —   –  Details

Peter Handke

Eine Feuilleton-Schau von Julia Riedhammer — Peter Handke wird heute 80 – und das spielt auch in unserem Programm eine besondere Rolle. Wie schaut man auf einen, der auf der einen Seite für den literarischen Wert seines Schreibens mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet wurde und auf der anderen Seite Kriegsverbrechen leugnet, die im Jugoslawien-Krieg auf serbischer Seite verübt wurden?

Julia Riedhammer hat sich durch die Feuilletons gelesen.

 
 

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Die ‹schönste Frau der Opernbühne› – Sopranistin Lisa Della Casa

06.12.2022AnklangÖ1Michael Blees —   –  Details

Lisa Della Casa

Erinnerung an die Sopranistin Lisa Della Casa.

 

Ausschnitte aus Werken von Wolfgang Amadeus Mozart, Richard Strauss, Giacomo Puccini, Richard Wagner, Paul Burkhard, Franz Lehár u.a.

 

Die «schönste Frau der Opernbühne», die «Arabellissima», «DIE Strauss- und Mozart-Sängerin» – auf diese Attribute wird man schnell stoßen, wenn man sich auf die Spuren der legendären Schweizer Sopranistin Lisa Della Casa begibt. Und ohne Frage: sie war zu ihrer Zeit eine der attraktivsten Frauen der Opernwelt. Doch sie verfügte nicht nur über damenhafte Schönheit und Eleganz, sondern auch über eine außergewöhnliche Stimme von bemerkenswerter Ebenmäßigkeit und Strahlkraft, technischer Souveränität und individueller Klangfarbe: wenige Töne genügen, um Lisa Della Casas singulären Sopran sofort zu erkennen. — Die Arabella war ihre Paraderolle, mit der sie an den größten Bühnen der Welt jahrzehntelang gefeiert wurde, aber sie war keineswegs einzig und allein eine Strauss-Spezialistin: von Händel bis zur Moderne hat ihr Repertoire gereicht, italienische Partien und Operettenrollen inklusive. Nach ihrem Rückzug von der Bühne Anfang der 1970er Jahre hat sie sich fast vollständig aus der Öffentlichkeit zurückgezogen, vor 10 Jahren, am 10. Dezember 2012, ist sie im 94. Lebensjahr verstorben.

 
 

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Cellosonaten rund um Brahms – Dimitri Maslennikov und Sabine Weyer

06.12.2022KlangkunstÖ1Franz Josef Kerstinger —   –  Details

Johannes Brahms

Drei Werke, drei Komponisten. Einer von ihnen heißt Johannes Brahms, über ihn sind auch die anderen zwei miteinander verbunden. Sie alle haben sich der Cellosonate gewidmet. Mit dem Hobbycellisten Joseph Gänsbacher spielte Brahms regelmäßig Kammermusik – ihm ist seine Cellosonate op. 38 gewidmet. Robert Fuchs, ein steirischer Komponist, 14 Jahre jünger als Brahms, von diesem ausdrücklich für seine erste Cellosonate op. 29 gewürdigt, ist der zweite Komponist im Bunde. — Der dritte, ebenfalls aus der Steiermark, heißt Heinrich von Herzogenberg, von dem ebenfalls die erste Cellosonate op. 52 hier zu finden ist. Er studierte erst Jus und später Musik. Über seinen Lehrer Felix Otto Dessoff kam auch er in Kontakt mit Brahms. Das vorliegende Album zeigt drei Cellosonaten, die einander zeitlich wie kompositorisch nahestehen und doch jede für sich eigenständige Ausdrucksweisen aufzeigen. —

 
 

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Aufforderung zum Tanz – Janina Fialkowska, Klavier

06.12.2022KonzertÖ1Franz Josef Kerstinger —   –  Details

Janina Fialkowska

Carl Maria von Weber: «Aufforderung zum Tanz» op. 65 Franz Schubert: Sonate B-Dur D 960 Jean Sibelius: Valse Triste op. 44 * Frédéric Chopin: Polonaise C-Dur op. 40 Nr. 2; Nocturne F-Dur op. 15 Nr. 1 (aufgenommen am 2. Juni im Laßnitzhaus im Rahmen des «28. Klavierfrühlings Deutschlandsberg 2022» in 5.1 Surround Sound).

 
 

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