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Lady Liberty #23: Die britische Saxofonistin Barbara Thompson

11.01.2023Round MidnightNDR KulturMauretta Heinzelmann —   –  Details

Barbara Thompson

«Everlasting Flame» hieß eines ihrer Alben: Barbara Thompson blies voller Inbrunst und Freigeist in ihr Saxofon, ihr kraftvoller Sound war einzigartig. Die Britin, Jahrgang 1944, studierte in London am Royal College of Music: Flöte, Klarinette, Klavier und Komposition. Seit der Gründung im Jahr 1975 spielte Barbara Thompson im «United Jazz and Rock Ensemble», mit dem sie häufig auch im Norden Deutschlands gefeiert wurde. «Unvergesslich der Stolz der reihum ansagenden Herren, Soli ihrer blonden Saxofonistin ansagen zu dürfen», beobachtete der Journalist Michael Rüsenberg.

 

In der Band «Colosseum» lernte Barbara Thompson den Schlagzeuger Jon Hiseman kennen, den sie heiratete und mit dem sie zwei Kinder großzog. Dass sie im Jazz als Saxofonistin allein auf weiter Flur war, schien die lebenslustige Britin gar nicht zu beachten. Sie ging unbeirrt ihren Weg, ob mit ihrer Band «Barbara Thompson›s Paraphernalia» oder mit «Manfred Mann›s Earth Band». Auch klassische Kompositionen schrieb die Saxofonistin, darunter «Rhythm of the gods» für die renommierte Schlagzeugerin Evelyn Glennie. — Barbara Thompson war «Member of the Order of the British Empire» und Musikbotschafterin des Vereinigten Königreiches. Auf dem Höhepunkt ihrer Karriere wurde bei ihr Parkinson diagnostiziert. Sie spielte und komponierte weiter, solange es ging. Der Dokumentarfilm «Playing Against Time» zeigt die Musikerin und ihren Ehemann 2012, wie sie ihren Alltag zu bewältigen versuchen. — Jon Hiseman starb 2018, Barbara Thompson 2022 im Alter von 77 Jahren. Wir erinnern an die wegweisende Musikerin mit Auszügen aus einem Interview, das Mauretta Heinzelmann mit ihr 1996 in den Temple Music Studios in Sutton bei London führte.

 
 

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Wer hat Charlie Parker ans Kreuz genagelt?

11.01.2023Jazzfactshr 2 kulturWolf Kampmann —   –  Details

Charlie Parker

Warum lieben wir Charlie Parker? Worin besteht der mystische Zauber eines Buddy Bolden? Was bedeutet uns Lester Young? Wieso verehren wir auch Jahrzehnte nach ihrem Tod immer noch so viele Jazzmusiker, deren innovativer Beitrag sich doch über einen recht kurzen Zeitraum erstreckt hat. Heiligenverehrung, Mystifizierung und Märtyrerkult, wie wir sie aus Religionen, allen voran der katholischen Kirche kennen, sind dem Jazz keineswegs fremd.

 
 

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Cool Struttin’ – der Pianist Sonny Clark

11.01.2023JazzWDR 3Niklas Wandt —   –  Details

Sonny Clark

Am 13. Januar 1963 verstarb dieser stilprägende Musiker des Hardbop mit nur 31 Jahren – sein umfangreicher Katalog für Blue Note Records wirkt wie die Essenz einer Epoche. — Geboren im Kohlerevier von Pennsylvania geht Conrad Yeatis, genannt Sonny, Clark schon früh auf Wanderschaft – mit gerade mal zwanzig wird er in Kalifornien Sideman etablierter Musiker wie Wardell Gray, Buddy deFranco und Howard Rumsey. 1957 kommt er nach New York City und wird zu einem der gefragtesten Studiomusiker für Blue Note Records – sophistication, funkiness und hoher rhythmischer Drive zeichnen sein Spiel aus, schon auf seinem Debüt «Dial S for Sonny» und auf unwiderstehlichen Platten wie «Cool Struttin›» oder «My Conception». Clark ist, wie so viele Kollegen, Junkie und Alkoholiker, der Verfall scheint ihn überproportional schnell eingeholt zu haben, bis zum unzeitigen Tod mit gerade mal 31 Jahren. Sein Freund Bill Evans hat ihm das Tributstück «NYC›s No Lark» gewidmet. In den 1980er Jahren wurde Clarks Werk aus einer unerwarteten Perspektive gehuldigt: der ikonoklastische Saxophonist John Zorn widmete gleich drei Alben den Stücken von Sonny, etwa «News for Lulu» von 1988.

 
 

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Sun-Mi Hong Quintet, Insomnia Brass Band, Fred Hersch & Esperanza Spalding

10.01.2023Jazztime: Hören wir GutesBR-KlassikBeate Sampson, Roland Spiegel, Ulrich Habersetzer —   –  Details

Sun-Mi Hong

Neue Jazz-Alben, vorgestellt im Gespräch – Vol. 15 — «Hören wir Gutes und reden darüber Vol. 15» hier zum Nachhören – mit aus rechtlichen Gründen gekürzten Musikstücken.

 

In dieser Sendung haben sich Ulrich Habersetzer, Roland Spiegel und Beate Sampson zum fünfzehnten Mal gegenseitig mit Alben überrascht: Niemand wusste vorher, was die jeweils anderen mitbringen würden. Über folgende drei Alben wurde in der Sendung gesprochen. — Sun-Mi Hong Quintet: «Third Page: Resonance» (Edition Records) — Die Musik auf diesem Album ist vom Schlagzeug aus komponiert, aber die Komponistin rückt ihr Instrument deswegen nicht plakativ in den Vordergrund. In manche ihrer Stücke hat sie sich sogar längere Tacet- Passagen geschrieben. Doch trotzdem ist Sun-Mi Hong, 1990 in Südkorea geboren und seit 2012 in Amsterdam lebend, immer absolut präsent. Ihre Kompositionen und in ihnen ihr eigener Sound und ihre Dynamik haben eine besondere Intensität.

Insomnia Brass Band: «Road Works» (Tiger Moon Records) — Dieser Sound hat Kontur! Bläserklang aus dem Keller dringt in hohe Regionen des Vergnügens vor. Schon diese Besetzung hat einen ganz eigenen Witz: Baritonsaxophon, Posaune und Schlagzeug. Die Spieler:innen dahinter sind Almut Schlichting, Anke Lucks und Christian Marien, allesamt in den 1970er Jahren in Deutschland geboren. Als Miniatur-Brass-Band sehen sich die beiden Blas-Instrumentalistinnen und der Schlagzeuger – und so klingen sie auch. — FRED HERSCH & esperanza spalding:»ALIVE AT THE VILLAGE VANGUARD» (PALMETTO RECORDS) — Für Pianist Fred Hersch ist der legendäre New Yorker Jazzclub «Village Vanguard» ein zweites Zuhause. Viele seiner Live-Alben wurden in diesem gemütliche Kellerclub aufgenommen, dort fühlt er sich wohl und dort entfalten sich seine herrlichen Improvisationen vielleicht am besten. Kein Wunder also, dass sein aktuelles Album «Alive at the Village Vanguard» nur so sprüht vor Improvisationslust, Freiheit, Offenheit und Kommunikation.

 
 

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Donaueschinger Musiktage mit internationalen Gästen (2) – Internationale Spitzenensemble

10.01.2023Zeit-TonÖ1Nina Polaschegg —   –  Details

Ensemble Kwadrofonik

Es war für die Donaueschinger Musiktage das Jahr eins nach der Jubiläumsausgabe zum 100. Geburtstag: Im Oktober 2022 standen die vielfältigen internationalen Ensemblelandschaften der zeitgenössischen Musik in den Fokus: mit dem Ensemble Ascolta, den Neuen Vocalsolisten und dem Ensemble Modern präsentierte das 1921 gegründete Festival Formationen aus Stuttgart und Frankfurt. Die Ensembles Kwadrofonik aus Polen und Talea aus New York gaben ihr Festivaldebüt.

 
 

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Schumann Quartett – Haydn, Ives, Schumann, Bach

10.01.2023KonzertÖ1Ursula Strubinsky —   –  Details

Joseph Haydn

Streichquartett Nr. 1, «From the Salvation Army» Robert Schumann: Streichquartett A-Dur op. 41/3 * Zugabe: Johann Sebastian Bach: Contrapunctus I, aus: «Die Kunst der Fuge» BWV 1080 (aufgenommen am 6. Juni 2021 im Großen Konzerthaussaal in Wien). Präsentation: Ursula Strubinsky

 
 

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Genial eigenständig: die brasilianische Sängerin Joyce – Als Gast: Stefan Franzen

10.01.2023Jazz CollectionSRF 2 KulturJodok Hess —   –  Details

Joyce Moreno

Unerhört im Brasilien Ende der 1960er Jahre: Joyce schreibt ihre eigenen Lieder aus der Frauenperspektive, schon auf ihrem Debut. Das ist dann allerdings ein Flop, und Joyce muss einige Umwege in Kauf nehmen. — Es dauert, bis sie in den 80er Jahren endlich mit ihrer musikalischen Sprache Erfolg hat – zuerst in Brasilien, dann auch in den USA und Europa. — Musikjournalist Stefan Franzen ist Joyce vor einigen Jahren in Rio begegnet. Er analysiert ihre Musik – und er erzählt von der Begegnung mit Joyce und ihrer Plattensammlung, in der Jazz Collection mit Jodok Hes

 
 

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Ronnie Urini – Aus den Kellern der Nacht – Lexikon der österreichischen Popmusik (2)

10.01.2023RadiokollegÖ1Albert Sputnik —   –  Details

Ronnie Urini

Geboren 1956 in Krems erlangte der Musiker Ronnie Urini ab den frühen 1980er-Jahren lokale Prominenz als Schlagzeuger diverser wegweisender Wiener Punk- und New Wave-Formationen, wie etwa Dirt Shit (1979-1980), Kleenex Aktiv (1981-1982), The Vogue (1980-1982) oder Rucki Zucki Palmencombo (1980-1983). Gleichzeitig trat er auch als Co-Initiator kleinauflagiger EP-Sampler («Kellerrock», «Donaustrand», «Liebestoll») in Erscheinung, die wichtige Impulse für die Entwicklung einer eigenständigen österreichischen Underground-Szene geben konnten. — Mit seiner Begleitband Die letzten Poeten veröffentlichte — Urini im Jahr 1982 eine Vertonung des Konrad Bayer-Gedichts «Niemand hilft mir», die sich überraschend zum Radio-Hit entwickelte. Das Debut-Album, «Aus den Kellern der Nacht», erschien ein Jahr später und beinhaltete deutschsprachige Cover-Versionen US-amerikanischer Garagen Rock-Klassiker. In den späten 1980er-Jahren arbeitete Urini vermehrt mit seiner Bühnen- und Gesangspartnerin Venus zusammen, ehe er in die USA aufbrach. Dort absolvierte er zahlreiche Konzert-Tournéen, unter anderem mit dem ehemaligen Steppenwolf-Sänger Mars Bonfire. Bis in die Gegenwart blieb Ronnie Urinis musikalische Aktivität ungebrochen – seit den späten 1990er-Jahren etwa unter dem Alias Ronnie Rocket Superstar.

 
 

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Sonor strömende Bassklänge – Der Bassist Giorgio Tozzi

10.01.2023AnklangÖ1Michael Blees —   –  Details

Giorgio Tozzi

Erinnerungen aus Anlass des 100. Geburtstags des Künstlers.

 

Ausschnitte aus Opern von Wolfgang Amadeus Mozart, Richard Wagner, Gaetano Donizetti, Giuseppe Verdi u.a.

 

Als Bariton hat der im Jänner 1923, vor 100 Jahren, in Chicago geborene Giorgio Tozzi (verstorben 2011) seine Bühnenkarriere begonnen, nach weiteren Studien, unter anderem in Mailand, ist er zum Bassisten geworden – und in seinem neuen Stimmfach hat er sich gleich mit sonor strömenden Bassklängen in Mailand mit Erfolg präsentiert. — An vielen bedeutenden Bühnen und bei renommierten Festivals (u.a. bei den Salzburger Festspielen) war er zu Gast, vor allem war er aber ab 1955 zu einem Star und Publikumsliebling der New Yorker Metropolitan Opera avanciert – 20 Jahre lang war er dieser Bühne verbunden, 528 Auftritte hat er mit der Met (auch auf deren Tourneen) absolviert, in einem Repertoire, das von Mozart bis Samuel Barber gereicht hat, Wagner und Verdi, Mussorgsky und Tschaikowsky, Rossini und Donizetti inklusive. Und zwischen großen Opernauftritten hat er auch immer wieder einmal am Broadway in Musical-Aufführungen gastiert. In unzähligen starbesetzten Studio-Aufnahmen und in vielen Live-Mitschnitten ist die klangvolle Stimme und die gestalterische Ausdruckskraft von Giorgio Tozzi dokumentiert.

 
 

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Cello und Gitarre erzählen von der Liebe

10.01.2023Des CisÖ1Daniela Knaller —   –  Details

Nicole Penas Comas und Damien Lancelle

Nicole Penas Comas und Damien Lancelle widmen ein gesamtes Album mit dem Titel «Amoroso» den Facetten der Liebe: Leidenschaft, Zärtlichkeit, Lust, Begierde, Zuneigung. — Dabei trifft die sanfte Stimme des Cellos auf die süßen Töne der spanischen Gitarre. Die CD-Sammlung umfasst 18 bekannte und verborgene Schätze der klassischen Musik, wobei der Schwerpunkt auf dem eher unbekannten Schaffen von August Nölck liegt. Ansonsten finden sich auf der CD Werke, Lieder und Tänze u.a. von Robert Schumann, Francis Poulenc, Edward Elgar, Amy Beach und Franz Liszt. Protagonist:innen sind die in Wien etablierte dominikanische Cellistin Nicole Pena Comas und der französische Gitarrist Damien Lancelle, der alle Stücke arrangiert hat. Die beiden Musiker:innen sind auch privat ein Paar und haben das Album ihrem Sohn Ernesto gewidmet. Nicht nur ist ihr technisches Spiel herausragend, auch ihre Begeisterung und Freude sind stets spürbar.

 
 

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Achtung, Bauarbeiten! Wie Nachwendekinder literarisch die Hinterlassenschaften der DDR aufräumen

10.01.2023NachtstudioBayern 2Katja Engelhardt —   –  Details

Nachwende kinder

Die DDR gibt es nicht mehr. Aber weg ist sie nicht. Sie spielt immer wieder eine Rolle. Ein historischer Abschnitt deutscher Geschichte, der immerhin so stark nachhallt, dass er noch immer für Schlagzeilen sorgt.

 

Oft indirekt, auf der Suche danach, wie der deutsche Osten wohl so tickt: Wenn es um Wahlergebnisse geht. Oder um die Frage nach der Impfquote. Die Frage nach den Hinterlassenschaften der DDR taugt sogar für die Spiegel-Bestsellerliste, wie im Fall von «Nullerjahre: Jugend in blühenden Landschaften» von Hendrik Bolz (2022). — In den letzten Jahren sind immer mehr Romane und Sachbücher mit DDR-Bezug von Autorinnen und Autoren aus jüngeren Generationen erschienen. Alle zeigen, dass die DDR und ihr Nachhall, noch nicht auserzählt sind. Die Autorin dieser Sendung hat mit drei Schriftstellerinnen gesprochen, die die bisherigen Erzählungen erweitern: Paula Fürstenberg, Anne Rabe und Marlen Hobrack. In ihren Büchern erzählen sie von der Prägung durch die DDR, die Wende und die Nachwendejahre und zeigen auf, wie man sich zur Geschichte positionieren kann – zur eigenen, zu der der eigenen Familie und zu der des sozialistischen Staates, einem Teil der Geschichte Deutschlands. Sie räumen jeweils für sich diesen Haufen von Fragen auf, den die DDR hinterlassen hat. Und tun das aus der Gegenwart heraus, mit dem Blick der Nachwendekinder.

 
 

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